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Felix hat die Schnauze gestrichen voll. Er schmeißt sein Studium und fährt zurück in die Heimat. Denn da wartet die Clique aus der guten alten Schulzeit auf ihn. Darunter ist auch Sören, Felix¹ bester Freund, der sich mittlerweile mit kleineren Drogenkurierfahrten ein bisschen Geld dazuverdient.
Doch Felix ist das egal. Er will endlich wieder Party machen, endlich wieder Spaß haben und so richtig abfeiern mit seinen Freunden. Hauptsache unbeschwert das Leben genießen. Aber irgendwas ist anders. Was ist bloß los? Dazu kommt noch, Felix verliebt sich ausgerechnet in Sörens Freundin Simona,
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Produktbeschreibung
Felix hat die Schnauze gestrichen voll. Er schmeißt sein Studium und fährt zurück in die Heimat. Denn da wartet die Clique aus der guten alten Schulzeit auf ihn. Darunter ist auch Sören, Felix¹ bester Freund, der sich mittlerweile mit kleineren Drogenkurierfahrten ein bisschen Geld dazuverdient.

Doch Felix ist das egal. Er will endlich wieder Party machen, endlich wieder Spaß haben und so richtig abfeiern mit seinen Freunden. Hauptsache unbeschwert das Leben genießen. Aber irgendwas ist anders. Was ist bloß los? Dazu kommt noch, Felix verliebt sich ausgerechnet in Sörens Freundin Simona, was die ohnehin schon seltsame Stimmung nicht gerade verbessert. Erst ein tragischer Zwischenfall lässt die Freunde wieder wach werden und hilft ihrem Leben auf die Sprünge...

Bonusmaterial

- Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Blick hinter die Kulissen - Deleted Scenes
Autorenporträt
Matthias Schweighöfer, geboren 1981 in Anklam und Sohn des Schauspielerpaares Gitta und Michael Schweighöfer, hat sich bereits mit einer Vielzahl von Kino- und TV-Rollen einen Namen gemacht. Im Kino wurde er einem großen Publikum durch "Soloalbum" bekannt, eine weitere Paradevorstellung seiner schauspielerischen Kunst gab er 2003 in dem Kinodrama 'Kammerflimmern'. Brillant war auch seine darstellerische Leistung in dem Fernsehfilm 'Schiller' (2004), in dem er die Titelrolle übernahm. Zuletzt konnte man ihn in den Kinofilmen "Das wilde Leben" und "Keinohrhasen" (2007) sehen. Im April 2008 war er in einer der aufwändigsten Kinoproduktionen der neueren deutschen Filmgeschichte als "Der rote Baron" zu sehen.. Schweighöfer ist Grimme- und Deutscher Fernsehpreisträger, erhielt u.a. den Bayerischen Filmpreis, den New Faces Award und den Bambi.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2003

Aus einem deutschen Herbst
Marco Petrys erstaunlich stimmiger Film aus dem Niemandsland zwischen Abitur und Zukunft: "Die Klasse von '99"

Eines der Probleme des deutschen Autorenfilms war, daß er der Jugend wenig zu sagen hatte. Aus deren Sicht stellte sich der Neue Deutsche Film als Kino vorzeitig gealterter Regisseure dar. Die Alternative waren allerdings Filme wie "Gib Gas, ich will Spaß" oder "Der Formel-Eins-Film", die so verzweifelt auf der Höhe ihrer Zeit zu sein versuchten, daß sie schon beim Start verdammt alt aussahen. Also hielt man sich ans amerikanische Kino, wo der Abschiedsschmerz der Jugend viel besser aufgehoben schien. Von "American Graffiti" über die Brat-Pack-Filme bis "Diner" fand man eine Heimat für jenes Lebensgefühl, das zwischen dem Verlust jugendlicher Unschuld und dem unvermeidlichen Ernst des Erwachsenseins gefangen war. So richtet sich die Nostalgie einer ganzen Generation auf eine Jugend, die sie nie gehabt hat, weil sie nur in amerikanischen Filmen stattfand. Wenn man deren Bildern heute begegnet, wird man geradezu von einem Phantomschmerz befallen.

Man kann über das deutsche Kino, das dem Autorenfilm nachgefolgt ist, sagen, was man will: Seine Regisseure haben wenigstens begriffen, daß es auch hierzulande Jugendliche gibt, die nicht wissen, wohin mit sich, und in ihrer Orientierungslosigkeit gute Kinohelden abgeben. Unter diesen jugendbewegten Filmen gehörte Marco Petrys "Schule" zu den gelungeneren, weil er im Ödland zwischen Stadt und Provinz, zwischen Pubertät und Abitur eine Melancholie fand, die dem Helden Daniel Brühl gut zu Gesicht stand. Drei Jahre sind seither vergangen, und Petry hat zwar keine Fortsetzung gedreht, aber der Frage nachgespürt, was eigentlich nach dem Abitur passiert, wenn man plötzlich gezwungen ist, das Versprechen einzulösen, welches die eigene Jugend darstellte. Brühl und sein Kumpel Niels-Bruno Schmidt tauchen in "Die Klasse von '99" nur noch in einem Gastauftritt auf. Sie sitzen bekifft auf einem Sofa und sagen wenig, so als wollten sie damit eine Antwort auf die Frage geben, was wohl aus den Helden von "Schule" geworden ist: nicht viel. Sie sitzen immer noch da. Abitur ist auch nicht mehr das, was es mal war.

Wo "Schule" einen letzten Sommer zwischen Pausenhof und Baggersee beschwor, als sei es ein Abschied für immer, da stürzt sich "Die Klasse von '99" folgerichtig in den Herbst, als wäre tatsächlich bald aller Tage Abend. Kameramann Axel Block entwirft Bilder von einer blaugrauen Feuchtigkeit, die gleich spüren lassen, daß sich diese Jugendlichen warm werden anziehen müssen, wenn sie über diesen Winter ihres Mißvergnügens kommen wollen.

Erst mal kommt Felix (Matthias Schweighöfer) zurück aus der Großstadt in die niederrheinische Provinz, wo er nach abgebrochenem Studium auf die Polizeischule gehen wird. Er wird wieder bei den Eltern wohnen und hofft auch sonst, daß alles beim Alten geblieben ist. Diesen Zwiespalt, der jede Art von Klassentreffen dominiert, fängt Petry sehr genau ein: einerseits die Sehnsucht nach den alten Verhältnissen, andererseits das damit verbundene Grauen, in jedem Fall zwangsläufig mit Enttäuschung verbunden. So ist es auch hier: Der beste Freund Sören (Tim Sander) versucht sich als Immobilienmakler, verdient sein Geld aber, indem er Ecstasy-Pillen über die holländische Grenze schmuggelt, und ist im übrigen mittlerweile entgegen einer alten Abmachung mit Felix' unerfüllter Jugendliebe Simona (Anna Bertheau) liiert. Schmidt und Hausschild (Axel Stein und Thomas Schmieder) hoffen immer noch, in der örtlichen Disco endlich eine Frau zu finden, und vertreiben sich bis dahin die Zeit mit Kiffen.

Alles gleich, alles anders. In diesem Reich der gemischten Gefühle spielt der Film, und er verstärkt den Zwiespalt noch, als Felix beim Schmuggeln mithelfen soll, obwohl er als Polizeischüler eigentlich auf der anderen Seite des Gesetzes steht. So machen die beiden ihre Touren über die Grenze, bis es Felix zuviel wird, hängen abends in der Kneipe herum und warten, bis sich das alte Zusammengehörigkeitsgefühl wieder einstellt. Und weil das nicht so richtig passieren will, wird viel getrunken und gekifft und manchmal auch das Leben herausgefordert, um wenigstens irgend etwas in Gang zu bringen.

Daß der Ernst des Lebens so gar keine Verheißung darstellt, gehört zu den Gesetzen des Genres, das stets von Zukunftsangst lebt und davon, die Gegenwart schon zu verklären, kaum daß sie vergangen ist. Eine Verheißung birgt der Film dann aber doch: Man möchte gerne sehen, wie sich Marco Petry den Frühling vorstellt.

MICHAEL ALTHEN

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