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Maggie arbeitet tagsüber in einem Buchladen und tritt abends als Showgirl in einem Szeneclub auf. Als sie eines Nachts auf dem Nachhauseweg von Skinheads angegriffen wird, kommt ihr die Malerin Kim zu Hilfe, die gerade zufällig mit ihrem Wohnmobil vorbeifährt. Die beiden Frauen verlieben sich ineinander und ziehen in eine Wohnung, die ihnen eine Sexspielzeug-Expertin vorübergehend vermietet. Da taucht Maggies konservative Mutter auf und zieht bei ihrer Tochter ein. Ein Versteckspiel beginnt, zahlreiche Turbulenzen und Konflikte folgen.
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Produktbeschreibung
Maggie arbeitet tagsüber in einem Buchladen und tritt abends als Showgirl in einem Szeneclub auf. Als sie eines Nachts auf dem Nachhauseweg von Skinheads angegriffen wird, kommt ihr die Malerin Kim zu Hilfe, die gerade zufällig mit ihrem Wohnmobil vorbeifährt. Die beiden Frauen verlieben sich ineinander und ziehen in eine Wohnung, die ihnen eine Sexspielzeug-Expertin vorübergehend vermietet. Da taucht Maggies konservative Mutter auf und zieht bei ihrer Tochter ein. Ein Versteckspiel beginnt, zahlreiche Turbulenzen und Konflikte folgen.

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.07.1999

Wen Frauen lieben
Ein kanadisches Karussell: "Better than Chocolate"

Das komödiantische Liebeskarussell, das sich im kanadischen Film "Better than Chocolate" dreht, hat die Eigenheit, daß nur Frauen mitfahren dürfen. Diese Einschränkung öffnet den Film gleichzeitig für eine ganze Menge Turbulenzen, die es in anderen Beziehungsgeschichten nicht gibt. Daß sich Maggies Mutter Lila (Wendy Crewson) für ihre lockenköpfige Tochter als Zukunft nicht unbedingt die lesbische Lebensgemeinschaft erträumt hat, verschärft jedoch zuerst einmal nur das übliche Dilemma, daß Eltern selten die Partnerwahl des Sprößlings auf Anhieb akzeptieren. Als Lila die Tochter besucht, will sie am liebsten gar nicht wahrhaben, daß Maggies Mitbewohnerin auch das Bett mit ihr teilt. Als sie der Tochter morgens überraschend Kaffee ins Zimmer bringt, gibt es allerdings kein Wegschauen mehr. Zu diesem Zeitpunkt hat Maggies jüngerer Bruder längst das Liebesspiel seiner Schwester mit ihrer Freundin verfolgt: natürlich heimlich und mit großen Augen.

Der Film in der Regie von Anne Wheeler erzählt die Geschichte von "Girl meets Girl" vom ersten Kennenlernen, dem ersten Händchenhalten an. Maggie (Karyn Dwyer) hat ihr Studium abgebrochen und jobbt jetzt in der Frauenbuchhandlung "Ten Percent". Nachts tritt sie im Club "Cat's Ass" auf. Die vagabundierende Künstlerin Kim (Christina Cox), ein forsches Mädchen mit kurzgeschnittenen blonden Haaren, lernt sie kennen, als sie auf dem Heimweg vor der Bar angepöbelt wird und Kim ihr hilft, die Kerle zu vertreiben. Bald darauf läßt Kim ihr Wohnmobil stehen und zieht bei Maggie ein. Schon beim ersten gemeinsamen Cafébesuch wird das Paar hinausgeworfen, weil der Inhaber kein rechtes Verständnis hat dafür, daß die Frauen sich in aller Öffentlichkeit küssen. Doch das war bloß das erste störende Steinchen auf ihrem Weg ins Glück. Anschließend schickt die Drehbuchautorin Peggy Thompson einen ganzen Steinbruch hinterher.

Die Kritik an der untoleranten Gesellschaft ist meist witzig verpackt und manifestiert sich vor allem im Mutter-Tochter-Konflikt. Es wird aber ziemlich dick aufgetragen - und auch die eine oder andere offene Tür mit großem Anlauf eingerannt. Die im traditionellen Rollenbild verhaftete Mutter zieht für einige Zeit zu Maggie und Kim, weil ihr Mann sie betrogen hat und sie sich scheiden lassen will. Ihren Mann lernt man im Film nicht kennen, und doch erscheint dessen Fehlverhalten plausibel, weil Wendy Crewson die Mutter sehr überzeugend als Nervensäge spielt. An der Seite ihrer Tochter emanzipiert und entspannt sie sich langsam. Doch zuerst muß sie sich als süßlich-aufdringlichen Hinweis auf ihre verklemmte Sexualität dauernd Schokolade in den Mund stecken. Daß Maggie, die eigentlich im Hinterzimmer der Buchhandlung wohnt, anläßlich des Mutterbesuchs ausgerechnet die Wohnung einer im Dildohandel tätigen Bekannten anmietet und als die ihrige ausgibt, daß weiter die Mutter die teilweise kuriosen Vibratoren unter dem Bett findet und sich einen netten Abend mit dem Spielzeug macht, ist eine der amüsanteren Unglaubwürdigkeiten des Films.

Auch die anderen Frauen rund um "Ten Percent" haben es nicht leicht. Der Import der phantasievoll betitelten Handbücher wird immer wieder von den Zollbeamten verweigert. Der unfreundlichen heterosexuellen Welt gegenüber steht das einigermaßen differenziert gestaltete Sittengemälde der Lesben-Szene, in der sich unter anderen eine rührende "Drag-Queen" tummelt, die sich in die intellektuelle Buchhändlerin verliebt. Daß auch in dieser anscheinend tabulosen Szene in der Liebesbeziehung letztlich vor allem Werte wie Treue, Liebe, Romantik und der gute, ehrliche Charakter zählen, stellt der inzwischen auf jede Kuriosität eingestellte Zuschauer mit einer gewissen Erleichterung fest. Obgleich die Schauspielerinnen Karyn Dwyer und Christina Cox in den Hauptrollen den Film zum Sehvergnügen hätten machen können: Die gewollte Leichtigkeit wird immer wieder durch das Drehbuch gehemmt, das den Darstellern hölzerne Plädoyers für sexuelle und sonstige Toleranz in den Mund legt, die selbst flapsig und inspiriert gesprochen noch wie Lehrbuchsätze klingen. Dann knarrt und knirscht das komödiantische Liebeskarussell, und der Film verliert seinen Zauber.

SILKE SCHEUERMANN

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