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Was wäre, wenn die Menschheit die verschmutzte Erde verließe, aber vergäße, den letzten Roboter auszuschalten? Das ist die einzigartige Geschichte der neuen intergalaktischen Animationskomödie von Disney und Pixar.
Ein kleiner Roboter namens WALL•E kämpft sich tapfer durch die Müllberge, sammelt, sortiert, säubert, räumt auf … Doch nach all den Jahren alleine auf dieser Welt hat der liebenswerte Kerl einen winzig kleinen Defekt entwickelt: eine Persönlichkeit. WALL•E interessiert sich einfach für alles, ist überaus neugierig – und auch ein kleines bisschen einsam. Bis eines Tages die coole…mehr

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Produktbeschreibung
Was wäre, wenn die Menschheit die verschmutzte Erde verließe, aber vergäße, den letzten Roboter auszuschalten? Das ist die einzigartige Geschichte der neuen intergalaktischen Animationskomödie von Disney und Pixar.

Ein kleiner Roboter namens WALL•E kämpft sich tapfer durch die Müllberge, sammelt, sortiert, säubert, räumt auf … Doch nach all den Jahren alleine auf dieser Welt hat der liebenswerte Kerl einen winzig kleinen Defekt entwickelt: eine Persönlichkeit. WALL•E interessiert sich einfach für alles, ist überaus neugierig – und auch ein kleines bisschen einsam. Bis eines Tages die coole Roboterdame EVE auf der Erde landet und das Leben von WALL•E auf den Kopf stellt. Und ehe er sich versieht, liegen die Zukunft der Erde und das Schicksal der Menschen in WALL•Es Metallhänden ...

Ein kleiner Roboter räumt auf! Erfolgsregisseur Andrew Stanton („Findet Nemo“) hat zusammen mit dem Oscar®-preisgekrönten Sound-Designer Ben Burtt („Star Wars“, „Indiana Jones“, „E.T.“) eine herzerwärmende und witzige Reise durch die Welten mit jeder Menge Überraschungen und Lebensweisheiten geschaffen, die in jedem Universum für Furore sorgen wird.

Bonusmaterial

- Kurzfilme - Geek Track - Sound-Design im Animationsfilm: Welten aus Tönen erschaffen - Das Making Of von WALL-E - Zusätzliche Szenen
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.09.2008

Und die Erde wird wüst und leer

Wir haben die Welt von den Robotern nur geliehen. Andrew Stantons Trickfilm "Wall-E" zeigt eine Zukunft, in der wir auf die Liebe der Androiden angewiesen sind, um unser Überleben zu sichern.

Wir schreiben ein Jahr irgendwann in der Zukunft. Die kapitalistische Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen. Im Gegenteil. Aber Marx hatte irgendwie doch recht, denn die ganze Welt ist monopolisiert durch den Konzern Buy n Large. Und da es keine Konkurrenz mehr gibt, hat dieser Globalisierungsgewinnler den Planeten mit lauter Einwegprodukten übersät, und unter all diesem Müll wächst nichts mehr. Deshalb entwickelt Buy n Large die ultimative Geschäftsidee: Das Unternehmen baut ein gewaltiges Raumschiff, eine Art Hi-Fi-Himmelskutsche, mit der die Menschheit in größter Bequemlichkeit so lange durchs All schippert, bis ein eigens entwickelter Aufräumroboter zu Hause wieder Klarschiff gemacht hat. Er trägt die Typenbezeichnung Wall-E für "Waste Allocation Load Lifter - Earth-class" (irdischer Müllzuteilungslastenheber). Doch er ist allein, und die Welt ist ziemlich groß.

Der Trickfilm "Wall-E", das neueste Werk des amerikanischen Pixar-Studios, beginnt mit Bildern, die wir nicht zu albträumen gewagt hätten, obwohl sie wunderschön sind. Da ist das winzige, mit Kettenantrieb versehene mechanische Wesen mit dem quadratischen Leib in riesigen Müllbergen unter einer spektakulär vom Staub verfärbten Sonne zugange, sammelt akribisch Wohlstandsabfälle in seine Ladeklappe, komprimiert sie dort zu einem Würfel und trägt diesen geduldig auf die Spitze eines der sorgsam aufgeschichteten Mülltürme, die Würfel um Würfel wie Wolkenkratzer in den Himmel wachsen. Das Tempo von Wall-E ist behäbig, aber er hat ja auch alle Zeit der Welt. Pause macht er nur, wenn sein Solarspeicher aufgeladen werden muss oder einer der furchtbaren Stürme droht, die die gänzlich kahle Erde zusätzlich verwüsten.

Dann zieht sich der Roboter mit dem einzigen Lebewesen, einer Kakerlake, in sein Domizil zurück, auf die Ladefläche eines Lastwagens, in dem er all jene Relikte sammelt, die auf den Streifzügen durch den Abfall seine Aufmerksamkeit gefesselt haben. Denn Wall-E ist neugierig und sentimental: Er bewundert solche Hervorbringungen des Menschengeschlechts wie Rubik's Cube oder den Ausschnitt aus Gene Kellys Filmmusical "Hello Dolly" mit der jungen Barbra Streisand. Immer wieder lässt Wall-E sich diese Szene vorspielen und legt dazu durchaus auch selbst eine flotte Kette aufs Parkett.

Was haben wir also in Wall-E? Einen Umweltaktivisten, der ohne Klagen oder Apokalyptik, aber mit größter Treue zu seiner Mission Tag für Tag das Beste für die Menschheit gibt. Er ist das Wesen, von dem wir die Erde nur geliehen haben. Kein Wunder, dass die "New York Times" in der Woche nach dem amerikanischen Start des Films einem Kommentar zu den bevorstehenden Wahlen die Überschrift "Wall-E for President" gab. Man kann aus europäischer Sicht in diesem Film leicht das bessere Amerika repräsentiert sehen - und Amerikanern bleibt mangels Alternativen gegenwärtig kaum etwas anderes übrig. Der kommerzielle Erfolg von "Wall-E" wird denn auch mit zu den Indizien für einen Umschwung in der dortigen öffentlichen Meinung gezählt: Ökologie, Kultur, Pflichtbewusstsein - das sind die drei Pfeiler, auf denen die Existenz des kleinen Roboters ruht.

Aber das reicht nicht. Irgendwann bekommt Wall-E Besuch. Ein Roboter mit der Typenbezeichnung Eve entsteigt einem Raumschiff: eine Diva, stromlinienförmig, blankgeputzt, elegant - ein ästhetisches Ideal der künstlichen Intelligenz, das nur zu gern daran erinnern will, dass Steve Jobs nicht nur Gründer von Pixar, sondern auch von Apple ist. Das ist kein product placement, es ist design placement, die Apple-Entwickler sollen auch an den Entwürfen zu Eve kräftig beteiligt gewesen sein.

Wall-E verliebt sich rettungslos in Eve. Die kleine Rappelkiste mit den riesigen Augen himmelt das Hightech-Modell an, das mit den Waffen wirbelt wie ein Westernheld, aber niedliche giggelnde Geräusche von sich gibt. Den Namen einer Eva trägt Eve zu Recht, denn der einzige Daseinszweck dieses Roboters ist die Bewahrung des Lebens. Unter den zahllosen Sammelobjekten von Wall-E befindet sich auch eine kümmerliche Pflanze, aber nicht die letzte ihrer Art auf der Erde, sondern die erste. Um solch ein Zeichen der Wiedergeburt der Natur auf dem Heimatplaneten zu finden, ist Eve von den in ihrem Luxusraumschiff kreisenden Menschen ausgesandt worden. Und nun muss "sie" (man kann den Gebrauch einer geschlechtlichen Zuordnung gar nicht vermeiden) die Rückreise antreten. Und "er" will unbedingt mit.

Schluss ist also mit dem Pflichtbewusstsein, aber es kommt, wie man es erwarten darf: Erst die Liebe sorgt für die wahre Errettung. Die Menschen an Bord des Buy-n-Large-Schiffes sind dick und verweichlicht geworden, bewegen sich in Schwebemobilen fort und lassen alle unangenehmen Arbeiten von Robotern erledigen, worunter ein besonders eifriger Putzandroid namens M-O, der mit dem rostigen Wall-E nicht eben glücklich wird, besonders hervorsticht. Über das ganze Schiff aber waltet ein Hauptcomputer, der den verfetteten Kommandanten längst heimlich entmachtet hat (und im Original von Sigourney Weaver gesprochen wird, jener Dame, die als Darstellerin der Astronautin Ripley in den "Alien"-Filmen genug Erfahrung mit perfiden Bordcomputern sammeln konnte, um jetzt auch einmal selbst einen zu sprechen).

Eve und Wall-E mischen die behäbige Freizeitgesellschaft im All gehörig auf. Über die daraus resultierenden wilden Aktionen verliert der Film jedoch seine anfängliche Poesie. Dass es dem Regisseur Andrew Stanton, der mit "Findet Nemo" 2003 den bislang erfolgreichsten, aber auch am wenigsten überzeugenden Pixar-Film geschaffen hat, hier nicht gelingt, das hohe Niveau des Beginns über hundert Minuten zu halten, wird aber nur der Zuschauer beklagen, der sich in die grandiose Idee verliebt hat, einen abendfüllenden Trickfilm mit nur einem einzigen Akteur zu sehen. Diesen Mut muss dann eben jemand anderer bei Pixar haben. Der Rest ist Jauchzen.

ANDREAS PLATTHAUS

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