Der Autor war seiner Biografie nach bis 1990 weder mit der Troposphärenfunkzentrale Langsdorf, dem Troposphärenfunksystem „BARS“ (russ. „Schneelöwe“) noch mit den Nachrichtensystemen der NVA und des Warschauer Vertrages befasst. Das ist keine Schande und kann ihn nicht davon abhalten über Zentralen
und Systeme zu schreiben. Das hat der Autor in guter Absicht getan, an entsprechender Recherche hat…mehrDer Autor war seiner Biografie nach bis 1990 weder mit der Troposphärenfunkzentrale Langsdorf, dem Troposphärenfunksystem „BARS“ (russ. „Schneelöwe“) noch mit den Nachrichtensystemen der NVA und des Warschauer Vertrages befasst. Das ist keine Schande und kann ihn nicht davon abhalten über Zentralen und Systeme zu schreiben. Das hat der Autor in guter Absicht getan, an entsprechender Recherche hat er es mangeln lassen. Sein Sachverständnis reichte nicht aus, er kann es objektiv auch nicht haben, um ein Sachbuch mit solchem brisanten Hintergrund zu schreiben was ohne kritische Anmerkungen auskommt.
Entstanden ist ein Werk, das von Insidern, Zeitzeugen und Fachexperten als unsachlich, unrichtig und spekulativ, von Außenstehenden als spektakuläre Wahrheit gelesen wird. Bei allen guten Vorsätzen des Autors, Militärgeschichte zu behandeln, Funktion, Zweckbestimmung und Aufgaben des Troposphärenfunksystems und einer seiner Zentralen in Langsdorf darstellen zu wollen ist ein Werk entstanden, das in sachlicher und fachlicher Hinsicht sehr zu wünschen übrig lässt. Zeitliche Abfolgen, Technische Zusammenhänge, Begriffsbestimmungen, Funktionsaufgaben einzelner Elemente und Details zum Bunker sind vielfach verwischt, unsachlich, auch falsch wiedergegeben. Glänzend sind nur Titel- und einige Fotoseiten. Der Autor hätte in Vorbereitung auf bereits zum Thema vorhandene Literatur insbesondere aber auch auf Zeitzeugen zurückgreifen sollen. Einige Beispiele können auf der Homepage beim Rezensent www.hauptnachrichtenzentrale.de gelesen werden.
Unbestritten ist, das mit dem Troposphärenfunksystem und seinen Bunkeranlagen an den Wahnsinn einer Aufrüstung erinnert wird, wie sie im Kalten Krieg auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs von den fortgeschrittensten Erkenntnissen von Wissenschaft und Technik getragen war.
Dem Autor und seinem Team gebührt Dank und Anerkennung dafür, die Anlage und den Bunker wieder hergestellt zu haben, so das er als Denkmal des Kalten Krieges eine Erinnerungsstätte darstellt und besichtigt werden kann. Ein Besuch vor Ort, dort wo der Besucher von Fachpersonal durch die Anlage geführt wird, kann und wird beeindruckende Vorstellungen auslösen. Von den einst nach Entwicklungsprojekten der NVA (kein Wiederverwendungsprojekt der UdSSR wie der Autor schreibt) errichteten Anlagen auf dem Territorium der DDR sind zwei Anlagen zugänglich, in Langsdorf und Wollenberg. Der Besucher hat die Wahl, ein Besuch kann in jedem Fall empfohlen werden.