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Rolf Steininger ist ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean-Monnet-Professor. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte; zuletzt erschien: Deutsche Geschichte. Darstellungen und Dokumente in vier Bänden (2002).

Produktbeschreibung
Rolf Steininger ist ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Senior Fellow des Eisenhower Center for American Studies der University of New Orleans und Jean-Monnet-Professor. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte; zuletzt erschien: Deutsche Geschichte. Darstellungen und Dokumente in vier Bänden (2002).
Autorenporträt
Steininger, Rolf
Rolf Steininger, em. ordentlicher Universitätsprofessor, leitete bis 2010 das Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und lehrt seit 2008 an der Freien Universität Bozen. Er ist Senior Fellow des Eisenhower Centers for American Studies der University of New Orleans und Jean-Monnet-Professor, war Gastprofessur an den Universitäten Tel Aviv, Queensland (Australien) und New Orleans sowie Gastwissenschaftler in Hanoi, Saigon und Kapstadt. 2010 erhielt er den Tiroler Landespreis für Wissenschaft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2004

Kurz und prägnant

KALTER KRIEG. Rolf Steiningers Werk ist in zwei gleichgewichtige Teile gegliedert: Nach einer weitgehend chronologischen Darstellung des Konflikts vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion ermöglichen einige thematische "Vertiefungen" einen genaueren Blick auf wichtige Aspekte wie Marshall-Plan, Korea-Krieg, Berlin-Krise und Mauerbau, Kuba-Krise, Vietnam-Krieg und letztlich die atomare Politik. Steiningers Bewertungen fallen aufgrund der gebotenen Kürze prägnant und präzise aus und entsprechen dem aktuellen Stand der Forschung. Seit der zögerlichen Öffnung der östlichen Archive läßt sich ein besseres Bild über die Vorgänge jenseits des Eisernen Vorhangs gewinnen. Darüber hinaus sind fundierte Aussagen über die Ursachen und Folgen der Ost-West-Auseinandersetzung möglich, die - in stärkerem Maß als bisher angenommen - machtpolitisch-ideologischer Natur war. Auf der Basis der neuesten Quellen läßt Steiningers Urteil an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Der Kalte Krieg war angesichts der Politik Stalins unvermeidlich: "Mit Stalin war eine Kooperation nicht möglich." Dieser sah die Welt durch seine marxistisch-leninistische Brille; die Sowjetunion nutzte bedenkenlos das Nachkriegschaos aus und war "expansiv und aggressiv". Damit weist Steininger auch die seit den sechziger Jahren immer wieder vorgebrachte These zurück, der Konflikt sei aufgrund gegenseitiger "Fehlperzeptionen" ausgebrochen. Auch das Ende der Ost-West-Auseinandersetzung wird nüchtern beschrieben. Der amerikanische Präsident Reagan wollte nach dem offenkundigen Scheitern der Entspannungspolitik den Kalten Krieg gewinnen; andererseits war der Zusammenbruch der Sowjetunion "systemimmanent". Die Interpretationen entsprechen dem Forschungsstand, der sich einer Sichtweise angenähert hat, die viele Berührungspunkte mit der liberalen "traditionalistischen" Schule hat. Diese war in der westlichen Welt bis in die frühen sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts meinungsbildend gewesen. Dagegen muß sich die "revisionistische" Schule, die vor dem Hintergrund des Vietnam-Kriegs im Westen vorübergehend einflußreich gewesen ist, heute vorwerfen lassen, die aggressiven Komponenten der sowjetischen Machtstrategie heruntergespielt zu haben. Das schlanke Buch stellt ein gut lesbares Kompendium dar, das dank seines aktuellen Literaturverzeichnisses einen guten Ausgangspunkt für die Vertiefung des Themas bietet. (Rolf Steininger: Der Kalte Krieg. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2003. 128 Seiten, 8,90 [Euro].)

JOACHIM SCHOLTYSECK

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