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Nach Japan reisen mit einer Japanerin, dort Hochzeit feiern, durchs Land fahren und bei einer japanischen Familie wohnen - wer so unterwegs ist, erlebt mehr und anders als der Tourist. Michael Bartsch hat mit offenem Blick hingeschaut, in Tempeln und in Supermärkten, in Kneipen und Behörden, im Alltag, auf Reisen und auf Festen. Davon erzählt er in 13 kleinen Kapiteln mit Klugheit, Humor und genauer Beobachtung und macht anschaulich, was Japan so besonders macht. Kein Reiseführer, keine Landeskunde; ein liebevoller, amüsanter, farbiger Bericht aus einem schönen und fremden Land. Für alle, die…mehr

Produktbeschreibung
Nach Japan reisen mit einer Japanerin, dort Hochzeit feiern, durchs Land fahren und bei einer japanischen Familie wohnen - wer so unterwegs ist, erlebt mehr und anders als der Tourist. Michael Bartsch hat mit offenem Blick hingeschaut, in Tempeln und in Supermärkten, in Kneipen und Behörden, im Alltag, auf Reisen und auf Festen. Davon erzählt er in 13 kleinen Kapiteln mit Klugheit, Humor und genauer Beobachtung und macht anschaulich, was Japan so besonders macht. Kein Reiseführer, keine Landeskunde; ein liebevoller, amüsanter, farbiger Bericht aus einem schönen und fremden Land. Für alle, die Japan lieben oder über Japan das erfahren wollen, was in keinem Fachbuch zu lesen steht.
Autorenporträt
Michael Bartsch hat in Hamburg, Genf und Freiburg Jura und Literaturwissenschaft studiert und in Wirtschaftswissenschaften promoviert. Er ist Professor für Urheber- und Medienrecht an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, unterrichtet Softwarerecht an der dortigen Universität und arbeitet als Rechtsanwalt auf diesen Gebieten. Seine Liebe gehört der Literatur und der Musik.

Thomas Lindemann ist Geschäftsführer von Lindemanns Bibliothek im Info Verlag. Er hat mehrsprachige verlegerische, gastronomische und touristische Erfahrungen im In- und Ausland gesammelt und betreibt Design, Food & Literatur als Gastronomiekonzept.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.08.2005

Höflichkeitsspiele im Fernen Osten

"Ist sie Verstellung, diese japanische Höflichkeit? Dieses mechanische Verbeugen, dieses Ja-Sagen und Vielleicht-Meinen, dieses Nein-Meinen und ausweichende Vielleicht-Sagen?" In dreizehn heiter-ironischen Variationen kreisen die Gedanken von Michael Bartsch um typisch japanische Attribute und Alltagserscheinungen wie Höflichkeit, Geschenkkultur, Verpackungskunst, Hierarchie und Bürokratie, die Schlafpraxis in öffentlichen Verkehrsmitteln, Pachinko-Spielhallen oder die japanische Eß-, Trink- und Festkultur. Beim Versuch, Japans Institutionen, geistige Traditionen und materielle Manifestationen ethnographisch einzufangen, bedient sich der Autor eher impressionistischer als realistisch-deskriptiver Methoden. Der anekdotisch-episodenhafte Ansatz droht in dem schmalen Band aber immer wieder in nett gemeinte Poesiealbeneinträge und schale Unverbindlichkeiten zu entgleiten. Neben frei schwebenden Platitüden und Vielgehörtem wie "Die Dinge sind neu, aber die in ihnen wohnende Ästhetik ist alt" oder "Überhaupt lieben die Japaner Uniformen" verfällt Bartsch allzu gerne dem Klischee. Wenn er etwa schreibt, der Japaner habe eine "Handbewegung von solcher Eleganz, daß der humane Kern dessen, was Höflichkeit ist, aufs schönste zu sehen ist", dann ist das Edelkitsch. Wenn der Autor aber, je länger er im Land verweilt, seine erste Euphorie überwindet, wenn er tiefer über Distanz, Berührungsangst und das "Höflichkeitsspiel" nachdenkt und eine Zügelung der lebendigen menschlichen Natur im positiven und negativen Sinn erkennt, dann kommt er zu differenzierteren Resultaten. Seine Stärken entwickelt das Buch, wenn es die Schizophrenie, Auswüchse und Ausflüchte der japanischen Gesellschaft inspiziert. So wird etwa das lärmende, flipperähnliche Pachinko-Spiel als eine Art "Rettung durch Übersteigerung" und Austreibung des Tempos, der Sprunghaftigkeit und Nervosität des Großstadtlebens umschrieben. Während der Autor auch das "wie eine Friedenspfeife mit halbheiligen Gegenständen, Teddybärchen, Dingen wie Schlüsselanhängern" geschmückte Handy treffend als magisches Utensil jedes Teenagers, letzten Endes aber als Zeugnis postmoderner Isolation interpretiert, so fehlen dem Buch über weite Strecken leider das kreative Staunen und die analytische Schärfe.

sg

"Wie war's in Japan?" von Michael Bartsch. Lindemanns Bibliothek Band 15. Info Verlag, Karlsruhe 2004. 64 Seiten. Broschiert, sechs Euro. ISBN 3-88190-383-6.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wenn Michael Bartsch in der zweiten Hälfte seiner dreizehn Miniaturen über das japanische Alltags- und Kulturleben endlich seine "erste Euphorie" überwunden hat und bissiger zu werden wird, fängt Rezensent "sg" langsam an, Gefallen an den "impressionistischen" Beschreibungen zu finden. Zu Beginn aber registriert er zu viele "frei schwebende Plattitüden", "nett gemeinte Poesiealbeneinträge" und einen allgemeinen Drang zum Klischee. Deshalb gibt es also nur eine Empfehlung für den zweiten Teil, der das "kreative Staunen und die analytische Schärfe" aufweist, die der Rezensent allerdings dem ganzen schmalen Band gewünscht hätte.

© Perlentaucher Medien GmbH