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Der Wegweiser zur digitalen Mündigkeit
Warum findet Facebook jeden meiner Bekannten? Auf welche Datenspuren hat der Staat Zugriff? Und was kann man aus ihnen herauslesen?
Die Experten für Informationssicherheit, Constanze Kurz und Frank Rieger, weisen uns den Weg zu einer neuen digitalen Mündigkeit. Sachkundig und verständlich erklären sie, was sich hinter den Benutzeroberflächen tatsächlich verbirgt. Aus dem Strom scheinbar harmloser Daten, die wir tagtäglich im Netz hinterlassen, werden geldwerte Informationen geschöpft, deren Ausmaß und Gehalt wir uns gar nicht vorstellen können. Ob…mehr

Produktbeschreibung
Der Wegweiser zur digitalen Mündigkeit

Warum findet Facebook jeden meiner Bekannten? Auf welche Datenspuren hat der Staat Zugriff? Und was kann man aus ihnen herauslesen?

Die Experten für Informationssicherheit, Constanze Kurz und Frank Rieger, weisen uns den Weg zu einer neuen digitalen Mündigkeit. Sachkundig und verständlich erklären sie, was sich hinter den Benutzeroberflächen tatsächlich verbirgt. Aus dem Strom scheinbar harmloser Daten, die wir tagtäglich im Netz hinterlassen, werden geldwerte Informationen geschöpft, deren Ausmaß und Gehalt wir uns gar nicht vorstellen können. Ob der Staat oder Google, alle bedienen sich am Datensatz Mensch. Es ist an der Zeit, das eigene digitale Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Exklusiv für die Taschenbuchausgabe: Tipps, Hinweise und Links zum praktischen Selbstdatenschutz.

»Lesen!«
Welt am Sonntag
Autorenporträt
Constanze Kurz, Jahrgang 1974, ist Informatikerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin am Lehrstuhl ¿Informatik in Bildung und Gesellschaft¿. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Überwachungstechnologien wie die Vorratsdatenspeicherung, Ethik in der Informatik sowie Wahlcomputer. Sie ist Sprecherin des Chaos Computer Clubs und technische Sachverständige der Enquête-Kommission ¿Internet und digitale Gesellschaft¿ des Deutschen Bundestags. Frank Rieger, Jahrgang 1971, ist technischer Geschäftsführer eines Unternehmens für Kommunikationssicherheit. Er ist Mitgründer erfolgreicher deutscher Startup-Unternehmen in den Bereichen Datensicherheit, Navigationsdienste und E-Reading. Seit 1990 ist er einer der Sprecher des Chaos Computer Clubs, der immer wieder eindrucksvoll auf Datenmissbrauch aufmerksam macht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.08.2011

Digitale Mündigkeit
Wie man sein Facebook-Profil löscht und andere Tipps

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten digitalen Unmündigkeit. Dieses aufklärerische Buch erläutert, wie sich Internetfirmen und Staat unsere persönlichen Daten einverleiben. Vielen Menschen scheint das nichts auszumachen. Wer sich noch an die Proteste erinnert, die die Volkszählung 1987 hervorgerufen hat, mag verwirrt sein, wie schnell sich die öffentliche Meinung über Privatsphäre geändert hat.

Denn jeder, der heute ein Facebook-Profil pflegt oder sein Smartphone regelmäßig benutzt, gibt unendlich mehr Fakten über sich preis als eine Volkszählung je hätte erfassen können. Eric Schmidt, der bis April dieses Jahres Vorstandschef von Google war, meinte in entwaffnender Offenheit: "Wenn Sie etwas machen, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendwer erfährt - dann sollten Sie es vielleicht gar nicht erst tun." Dahinter steht der Gedanke, dass jeder für die Daten, die er durch sein Verhalten verursacht, selbst verantwortlich sei.

"Doch gerade die Vernetzung der Nutzer untereinander bringt Informationen über Menschen in unerhörtem Ausmaß zutage, die der Einzelne kaum mehr steuern kann", schreiben Constanze Kurz und Frank Rieger in ihrer verständlich geschriebenen und sehr empfehlenswerten Einstiegslektüre. Kurz ist Informatikerin und eine ehrenamtliche Sprecherin des Chaos Computer Clubs. Auch Rieger ist einer der Sprecher des Clubs, zudem technischer Geschäftsführer eines Unternehmens für Kommunikationssicherheit. Beide sind Autoren dieser Zeitung.

Über ihren "Wegweiser zur digitalen Mündigkeit" spricht seit einigen Wochen nicht nur Deutschland. Der luxemburgische Spitzenpolitiker Lucien Lux hat das Buch unlängst zur Sommerlektüre empfohlen. Eltern verstehen erstmals, welche Datenspuren sie selbst und ihre Kinder in der Online-Welt hinterlassen - und wie anhand dieser Spuren zukünftiges Verhalten prognostiziert werden kann. Dass die einmal eingegebenen Daten zum Beispiel bei Facebook nur sehr kompliziert wieder gelöscht werden können, ist keine neue Erkenntnis.

Die Autoren erläutern auf ihrer Website (http://datenfresser.info), welche mühsamen Schritte man dafür gehen muss. Das erweist sich fast als eine Geheimwissenschaft. Doch auch eine solche Löschung umfasst nur die selbst eingestellten Informationen. Ist uns also die Kontrolle über die Daten zur eigenen Person unwiderruflich verloren gegangen? Noch nicht, meinen Kurz und Rieger. Sie fordern von der Politik eine Stiftung Datenschutz und ein Verbot der Vorratsdatenspeicherung.

Dem ist zuzustimmen, auch wenn die Autoren die Erfolge der digitalen Überwachung bei Verbrechensprävention und Verbrechensbekämpfung etwas lapidar zur Seite wischen. Ebenso wenig liegt die immense Bedeutung von Datenprofilen für die Werbewirtschaft, wovon viele mittelständische Unternehmen profitieren, im Fokus der Betrachtung. Es geht mehr um Facebook und Google, auf die man sich als böse Buben schnell einigen kann.

Dabei liegt die Hauptgefahr in der Trägheit ihrer Nutzer. Was also kann jeder Einzelne tun, um sich zu schützen? Finger weg von Internetdiensten, die keine pseudonyme Nutzung erlauben (wie Google+). Niemals dasselbe Passwort für verschiedene Angebote verwenden. Bei Abfragen Phantasiedaten verwenden, zum Beispiel einen erfundenen Geburtstag. Und: Mut haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, um das eigene digitale Verhalten zu ändern.

JOCHEN ZENTHÖFER.

Constanze Kurz / Frank Rieger: Die Datenfresser.

Frankfurt am Main 2011, 16,95 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.06.2011

Die Horrorvision
Wie Internet-Benutzer sich vor
Datenmissbrauch schützen können
Dass Google oder Facebook für ihre Dienste zwar kein Geld verlangen, beide aber dennoch in einem tieferen Sinne nicht kostenlos sind, das ist zwar kein Geheimwissen, aber dennoch nicht unbedingt jedem Otto Normaluser ganz bewusst. Die Internetriesen leben davon, dass sie Informationen über Nutzerverhalten sammeln, je genauere desto besser.
Wir alle steigern mit jeder Suchanfrage ihren Unternehmenswert. Wenn wir diesen Preis zu zahlen bereit sind, ist das das eine. Das andere aber ist, dass viele dies noch immer unwissend tun. Auch dagegen will der „Wegweiser zur digitalen Mündigkeit“ angehen, den zwei Sprecher des Chaos Computer Clubs verfasst haben. „Digitale Mündigkeit“: darunter verstehen die Autoren ein Bewusstsein für das, was mit unseren Daten möglich ist und bereits stattfindet.
Kurz und Rieger geben einen konzentrierten Überblick über die Problemfelder, der ihr Buch besonders als Einstiegslektüre empfehlenswert macht. Konzise erklärt es die Geschäftsmodelle der Online-Unternehmen; zeigt auf, wie personalisierbar die Datenspur ist, die wir an den verschiedensten Orten im Netz hinterlassen. Es erzählt, wie Datensätze zur schwunghaft gehandelten Ware geworden sind, und warum niemand weiß, ob das Unternehmen, dem wir heute unsere persönlichen Informationen anvertraut haben, auch morgen im Besitz des Datensatzes ist – und ob sich der neue Eigentümer dann an die Datenschutzversprechen des alten gebunden fühlt. Auch der Sammeldrang der Sicherheitsbehörden wird thematisiert, eine angestrebte informationelle Transparenz des Bürgers, die aus Sicht der Autoren eine asymmetrische Machtausweitung des Staates bedeutet.
In einer eher düsteren Nahzukunftsvision skizzieren sie das ungeheuer bequeme, aber durch absolute Datentransparenz dystopische Leben im Jahr 2021. Den digital mündigen Bürger, der Kurz und Rieger vorschwebt, wird diese Aussicht aber nun nicht erschrocken aus dem Netz vertreiben, vielmehr wird er endlich informierte Entscheidungen für den „sparsamen, sorgsamen Umgang mit den eigenen Daten“ fällen. NIKLAS HOFMANN
CONSTANZE KURZ, FRANK RIEGER: Die Datenfresser. Wie Internetfirmen und Staat sich unsere persönlichen Daten einverleiben und wie wir die Kontrolle darüber zurückerlangen. S. Fischer, Frankfurt a.M. 2011. 271 S. 16,95 Euro.
Der Autor ist Journalist und hat selbst einen Facebook-Account.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Nicht hundertprozentig zufrieden ist Johannes Gernert mit diesem Buch. Constanze Kurz und Frank Rieger vom Chaos Computer Club, die mit ihren Datenschutzartikeln auch gern die Internetskepsis der FAZ bestärken, entwerfen hier ein beunruhigendes Szenario eines unleugbaren Potenzials der Digitalisierung: Der Mensch wird lückenlos überwachbar, hat Chips im Pass und kann sich der Datensammelei kaum mehr entziehen. Gernert folgt den beiden Autoren halbwegs, bemängelt dann aber doch unzureichende Belege bei manchen Behauptungen und sieht das Buch zuweilen in gefährlicher Nähe zu Verschwörungstheorien. Den "Ausgang aus der selbstverschuldeten Datenunmündigkeit" würde er wohl dennoch zusammen mit den Autoren suchen.

© Perlentaucher Medien GmbH