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Sechs Wochen, höchstens sieben, soll der 12-jährige Matt allein auf das selbstgezimmerte Blockhaus aufpassen, bis der Vater auch die restliche Familie auf das neuerworbene Stück Land in der Wildnis geholt hat. Als dem Jungen seine Vorräte und sein Gewehr gestohlen werden, gerät er in Lebensgefahr. Ein alter Indianer und sein Enkel Attean retten ihn. Dafür versucht Matt, dem Indianerjungen die Schrift der Weißen beizubringen. Sein Lieblingsbuch "Robinson Crusoe" soll dabei helfen. Doch es zeigt sich, dass auch Matt von dem Indianerjungen noch viel zu lernen hat...

Produktbeschreibung
Sechs Wochen, höchstens sieben, soll der 12-jährige Matt allein auf das selbstgezimmerte Blockhaus aufpassen, bis der Vater auch die restliche Familie auf das neuerworbene Stück Land in der Wildnis geholt hat. Als dem Jungen seine Vorräte und sein Gewehr gestohlen werden, gerät er in Lebensgefahr. Ein alter Indianer und sein Enkel Attean retten ihn. Dafür versucht Matt, dem Indianerjungen die Schrift der Weißen beizubringen. Sein Lieblingsbuch "Robinson Crusoe" soll dabei helfen. Doch es zeigt sich, dass auch Matt von dem Indianerjungen noch viel zu lernen hat...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2010

Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek
Band 3

Vom Wachsen des
Selbstvertrauens
„Im Zeichen des Bibers“
von Elizabeth G. Speare
Diese Geschichte ist so dicht und unprätentiös, so klar in Absicht und Ausführung, so einprägsam und sinnlich erzählt, dass man sie ohne Zögern als klassisch bezeichnen kann. Elizabeth George Speare (1908-1994) hat einen kleinen Entwicklungs- oder Bildungsroman geschrieben. Die in Amerika sehr erfolgreiche und gefeierte Jugendbuchautorin war schon 75 Jahre alt, als sie den Siedlerjungen Matt seinem Vater nachblicken lässt, der die Mutter und die Geschwister zum Blockhaus in der Wildnis holen will. Matt soll nun auf Haus und Maisfeld aufpassen und, falls der Vater länger brauchen sollte, sich auch um die Ernte kümmern. Matt erwartet die Eltern Mitte August zurück, mindestens zwei Monate muss er allein mit sich und der Natur fertig werden.
Die anfängliche Einsamkeitsangst weicht schnell, Matt fängt an, das Leben nach eigenem Gesetz zu genießen – bis sich alles ändert. Erst taucht der Streuner Ben auf und stiehlt die Flinte des Vaters, dann dringt ein Bär ins Haus und wühlt die Vorräte durch. Matts Unerfahrenheit wird hart geprüft. Schließlich endet der Versuch, Honig aus einem Bienenbau hoch im Baum zu holen, mit bitteren Stichschmerzen und verstauchtem Fuß.
Doch Matt wird gerettet von einem alten Indianer und dessen Enkel Artean. Es beginnt die behutsame Annäherung zweier Knaben, die doch, und daran lässt Speare nie einen Zweifel, aus zwei verschiedenen Welten kommen, die in ihrer jeweiligen Realität nicht vereinbar sind. Matt soll, so möchte es der Indianergroßvater, Artean das Lesen beibringen, was mehr schlecht als recht gelingt mit Hilfe von Defoes „Robinson Crusoe“, Matts Lieblingsbuch. Doch umgekehrt lernt Matt viel mehr vom Leben in der Wildnis: richtiges Fallenstellen und Bogenschnitzen, Fertigen von Angelschnüren und -haken, Setzen von Zeichen, um sich im Urwald zurechtzufinden und so fort. Natürlich erleben sie Abenteuer, sie erlegen sogar einen Bären, Matt kommt ins Indianerdorf, er hört die bittere Geschichte der Vertreibung und Ermordung von Arteans Eltern durch Weiße . . .
Am Ende verbindet die beiden Jungen gegenseitige Achtung und Anerkennung, ohne dass sie ihre Rollen tauschen könnten. Als Matts Eltern endlich doch noch kommen, ist aus Matt ein echter Grenzer geworden.
HARALD EGGEBRECHT
Im Zeichen des Bibers
Abb.: Hubert Stadtmüller
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