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69 Kundenbewertungen

Der dritte Band der Bestseller-Trilogie Entgegen aller Erwartungen hat Katniss die Hungerspiele zum zweiten Mal überlebt. Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Aber noch immer ist sie nicht in Sicherheit. Das Kapitol will Rache, die Auseinandersetzungen werden immer blutiger. Als Katniss herausfindet, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, muss sie einsehen, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Kann sie diesen Kampf überhaupt gewinnen? Das grandiose Finale der Panem-Trilogie - bombastisch, gefeiert und…mehr

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Produktbeschreibung
Der dritte Band der Bestseller-Trilogie Entgegen aller Erwartungen hat Katniss die Hungerspiele zum zweiten Mal überlebt. Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Aber noch immer ist sie nicht in Sicherheit. Das Kapitol will Rache, die Auseinandersetzungen werden immer blutiger. Als Katniss herausfindet, dass auch die Rebellen versuchen, sie für ihre Ziele zu missbrauchen, muss sie einsehen, dass sie alle nur Figuren in einem perfiden Spiel sind. Kann sie diesen Kampf überhaupt gewinnen? Das grandiose Finale der Panem-Trilogie - bombastisch, gefeiert und vielfach ausgezeichnet. Endkampf Hungerspiele - die Rebellen schlagen zurück - Die dystopische Erfolgsreihe geht weiter: Auf letzter Mission mit Katniss und Peeta gegen das Kapitol. - Bestseller-Autorin Suzanne Collins nimmt uns mit auf eine finale Reise nach Panem. - Ein fesselnder Kampf über Mut, Zusammenhalt und die Frage: Was ist das Richtige? - International bekannt durch die gleichnamige Filmadaption mit Oscar Gewinnerin Jennifer Lawrence. - Das große Finale der Hunger Games Trilogie: Die Tribute von Panem: Flammender Zorn.

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Autorenporträt
Suzanne Collins, 1962 geboren, begann ihre Karriere Anfang der 90er-Jahre als Drehbuchautorin für das amerikanische Kinderfernsehen. 2003 veröffentlichte sie mit dem Roman "Gregor und die graue Prophezeiung" den ersten Band einer fünfteiligen Abenteuer-Reihe, die sich schnell zum internationalen Bestseller entwickelte. 2009 erschien "Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele" und erwies sich als Senkrechtstarter. Die packende Gesellschaftsutopie fesselte Leser in der ganzen Welt, errang die ersten Plätze der Beststellerlisten in den führenden Medien der USA, erntete begeisterte Kommentare von Autoren-Kollegen wie Stephenie Meyer und Stephen King und etablierte Suzanne Collins endgültig als internationale Starautorin. Time Magazine wählte Suzanne Collins auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten 2010. In Deutschland wurde "Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele" mit dem Jugendliteraturpreis 2010 ausgezeichnet. Aus der Begründung der Jugendjury: "Brandaktuelle Fragen entflammen im Kopf des Lesers: Wie abhängig bin ich in der Mediengesellschaft von meinem Bild in der Öffentlichkeit? Wie kann ich ich selbst bleiben ohne mich im Surrealen zu verlieren? Wie erschreckend ähnlich ist die fiktive Gesellschaft Panems schon der unseren?" Der zweite Band "Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe" eroberte sowohl in den USA als in Deutschland die Bestsellerlisten und auch der dritte und damit letzte Teil der Trilogie, im August 2010 in den USA erschienen, sprang sofort von 0 auf Platz 1! Als Blockbuster hat sich die Verfilmung mit Staraufgebot - Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Elizabeth Banks, Stanley Tucci, Woody Harrelson, Lenny Kravitz, Donald Sutherland u.v.a. - erwiesen: "The Hunger Games. Die Tribute von Panem" startete im Frühjahr 2012 in den Kinos und schon bald darauf hatte die Besucherzahl die Millionengrenze überschritten. Gleichzeitig rangieren die Buchausgaben unverändert auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten: der beispiellose Erfolg einer Autorin, die den Nerv der Zeit getroffen hat! Möge das Glück stets mit ihr sein!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.01.2011

Der unendliche Spaß an der Apokalypse

Weltuntergang, wohin man liest: Suzanne Collins vollendet ihre "Panem"-Trilogie. Das Buch zeigt eine düstere Welt, für die sich nicht nur jugendliche Leser begeistern.

Manche Jugendbücher bringen Eltern um den Schlaf. Zum einen, weil sie so fesselnd sind, dass auch Erwachsene sie nicht mehr aus der Hand legen mögen. Zum anderen aber, weil Eltern, die ihre Kinder gut genug kennen, nur allzu genau wissen, welche Faszination gerade diese Bücher auf empfängliche Jugendliche ausüben können - und das heißt Anfang 2011: welchen Reiz der Weltuntergang für junge Leser besitzt.

Im Schatten der allgegenwärtigen Vampir-, Elfen-, Nixen- und Dschinnschmonzetten ist auf dem Jugendbuchmarkt ein neuer Trend unübersehbar: Immer mehr Autoren entwerfen lustvoll Apokalypsen oder schildern die Mühen der Überlebenden unter den Bedingungen der Postapokalypse, schicken Jugendliche durch Wasserlandschaften, von aller Zivilisation verlassene Waldgebiete oder Glaskugelwelten und schwelgen im aus der Not geborenen Provisorium. Die Ursachen für den Untergang unserer Kultur sind dabei vielfältig - Kriege, Umweltkatastrophen oder kosmische Zusammenstöße stehen hoch im Kurs -, spielen aber in der Regel nicht die Hauptrolle. Wichtiger ist den Autoren, wie sich die versprengten Überlebenden anschließend berappeln, zu einer neuen Gesellschaft zusammenfinden und mit den Relikten der Vergangenheit umgehen. Was wird tradiert, was geht verloren? Welche Lehren zieht man, welche Fehler begeht man wieder und wieder? Und vor allem: Welchen Kommentar liefern die Zukunftsvisionen zur Gegenwart der Lesenden wie der Schreibenden?

Am heutigen Donnerstag erscheint im Oetinger-Verlag mit "Flammender Zorn" der abschließende Band der Erfolgstrilogie "Die Tribute von Panem" (im Original: "The Hunger Games") von Suzanne Collins auf Deutsch - eine Serie, in der sich in nuce alles wiederfindet, was Postapokalypsen für junge Leser so attraktiv macht. Die jugendliche Jägerin Katniss wächst in einer Gesellschaftsordnung auf, die wie ein schwundstufenhaftes Amalgam aus den Vereinigten Staaten und dem antiken Rom wirkt. Eine "Capitol" getaufte Zentralregierung herrscht mit absoluter Macht über zwölf Distrikte, von denen jeder eine Versorgungsaufgabe für den Gesamtstaat übernimmt - Katniss' Heimat ist zuständig für die Erz- und Kohleförderung. Zum Brot kommen die Spiele: Seit Generationen entsendet jeder Distrikt jährlich zwei Jugendliche zu einem großen Wettkampf, der unter den Objektiven der Fernsehkameras in einer riesigen Arena stattfindet und so zum landesweit verfolgten Medienereignis wird. Die Regeln verlangen, dass derjenige siegt, der die anderen 23 überlebt, so dass aus dem Reality-TV-Format ein echtes Gemetzel wird und auch der Sieger nicht unbeschadet aus dem grauenhaften Spiel hervorgeht.

Katniss, die im ersten Band für ihre als Vertreterin des Distrikts ausgeloste kleine Schwester Prim einspringt und gewinnt, wendet sich im zweiten Band gemeinsam mit ihrem Freund Peeta gegen das Capitol und führt im dritten den Widerstand an. Die Rebellen haben sich in den Katakomben eines zerstörten Distrikts verschanzt und trainieren für das finale Kräftemessen mit der Zentrale. Dabei geben sie sich eine Verfassung, die an einen Militärstaat wie Sparta erinnert und schleichend alle moralischen Unterschiede zu dem verhassten Gegner verwischt: Wer das Capitol besiegen will, wissen die Rebellen, darf keine Skrupel haben. Er muss Zivilisten opfern, wenn es der Strategie dient, kann kein Mitleid mit den Handlangern der Gegenseite zulassen und sollte vor allem militärisch die Zentralgewalt imitieren, um sie zu übertreffen. Katniss wird dabei ihren Jugendfreund Gale verlieren, gerade weil er sich mit Haut und Haar in den Dienst der Rebellion stellt und sich dabei an ihrer Seite glaubt - und ihre Schwester Prim. Am Ende versucht sie, mit einer heroischen Tat den Teufelskreis zu durchbrechen, und bleibt doch beschädigt an Leib und Seele zurück. Ein Happy End sieht anders aus, trotz der Aussicht auf ein halbwegs beschauliches Leben im Abseits.

Dieses düstere Resultat einer über drei Bände verfolgten heroischen Rebellion hat man der Autorin in der englischsprachigen Welt übelgenommen, wo der Schluss der Trilogie schon im vergangenen Sommer erschien. Dazu befragt, betont sie die schiere Konsequenz ihrer Geschichte, die ihr keine andere Wahl gelassen habe als ebenjenes Ende voller Resignation und Opfer gerade unter den idealistischen Rebellen. Genau das macht die Klasse dieser Autorin aus, die dahin geht, wo es weh tut, und weder sich noch ihren Lesern irgendetwas erspart, von ihren Figuren ganz zu schweigen. Indem sie aber die eigene Verstrickung offenlegt und davon spricht, handlungstechnisch keine Wahl zu haben, legt sie eine pessimistische Sichtweise auf den Zyklus der Zivilisationen offen, die sie mit den besten unter ihren dystopieentwerfenden Kollegen teilt.

Schon in John Christophers großer Trilogie "Der Fürst von morgen", die zwischen 1970 und 1972 erstmals herauskam, muss eine postapokalyptische, aus guten Gründen zutiefst technikfeindliche Gesellschaft damit klarkommen, dass einmal in die Welt gesetztes Wissen seinen Weg immer zurück ins Bewusstsein einiger weniger findet, die daraus ihren Vorteil ziehen und damit den einmal eingeschlagenen Pfad ins Verderben neuerlich bereiten. Die letzten Worte des Romans, die dessen desillusionierter Erzähler spricht, sind ein geradezu rührender Versuch, diesen Kreislauf zu durchbrechen: "Ich werde keinen Sohn haben", sagt jener Luke, der sich zuvor mit Hilfe von technisch-militärischem Geheimwissen zum Diktator aufgeschwungen hatte und am friedlichen Widerstand seiner Heimatstadt gescheitert war. Der Zeugungsstreik als Ausweg aus der Falle eines Geschichtszyklus, der eine aggressive Zivilisation nach der anderen hervorbringt?

Katniss dagegen hat am Ende der "Panem"-Trilogie zwei Kinder geboren, nach langem Zögern, wie sie einräumt. Ihre Zuversicht ruht auf einem Buch, das sie gemeinsam mit ihrem Liebsten schreibt und das in einer Gesellschaft, die lange auf mündlich tradiertem Wissen aufbaute, eine weitere Revolution darstellen muss. Wenn der Schluss ihres Werks, wie Suzanne Collins für sich in Anspruch nimmt, "nicht ganz ohne Hoffnung" ist, dann allein durch diesen Versuch, eine Diskussion über die Vergangenheit in Gang zu bringen. Geschichte, so mag man sich das übersetzen, wiederholt sich, solange man sie nicht retrospektiv diskutiert. Und das ist tatsächlich eine Art Hoffnungsschimmer.

TILMAN SPRECKELSEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2020

Als der Diktator
unschuldig war
Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins
Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.
In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.
Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.
Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.
Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.
An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist
Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.
Foto: Studiocanal
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Als der Diktator
unschuldig war

Eine Vorgeschichte der „Tribute
von Panem“ von Suzanne Collins

Waren die Hungerspiele nicht im letzten Band der Trilogie „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ für alle Zeiten beendet, mit Happy Ends für die Überlebenden? Nun ist zehn Jahre später ein neuer Band unter dem Titel „Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange“ erschienen und hat sich gleich an die Spitzen der Bestsellerlisten gesetzt. Suzanne Collins erzählt darin aus der Frühzeit von Panem, 64 Jahre vor den Ereignissen der Trilogie, in der die Hauptfigur Katniss Everdeen als Tribut aus Distrikt 12 an den Hungerspielen teilnimmt und mit Rebellen zusammen jenen Präsidenten Coriolanus Snow besiegt, der in den drei Bänden als grausamer Diktator im Hintergrund agierte. Im Prequel spielt er jetzt als Jugendlicher die Hauptrolle: Seine Entwicklung vom empathischen Wesen zu dem Menschenverächter, der auf einen autoritären Staat setzt, wird auf dramatische Weise erzählt.

In der Welt des jungen Coriolanus Snow herrscht nach dem Sieg über die Rebellen das apokalyptische Grauen. Er ist einer der letzten Überlebenden eines der führenden Clans auf dem Kapitol, seine Eltern sind Opfer des Krieges. Nicht nur gegen das Verhungern kämpft er, auch gegen die Angst, für immer seine gesellschaftliche Stellung zu verlieren. Seine einzige Chance besteht darin, mit Hilfe eines Stipendiums zu studieren. Um das zu bekommen, muss er bei den Hungerspielen als Mentor einem Kämpfer, einem Tribut, zugeteilt werden, der als Überlebender und damit Sieger für ihn gewinnt.

Vor einer düsteren, schwer erträglichen Kulisse laufen nun diese Hungerspiele ab, bereits inszeniert wie die Szenen eines Drehbuchs. Wie mit der Fernsehkamera verfolgt der Leser den Kampf ums Überleben, den Coriolanus zusammen mit dem Mädchen Lucy Gray führt, die ihm als Tribut zugeteilt wurde. Als Mitglied einer Sänger- und Schaustellerfamilie weiß sie die Zuschauer für sich zu gewinnen und mit ihrer wunderbaren Stimme zu faszinieren. Mit ihr bringt die Autorin Ambivalenz und Spannung in die breit angelegte Handlung. Denn trotz ihres mörderischen Überlebenswillens – sie vernichtet einige ihrer gegnerischen Mitspieler mit einem Gift, das ihr Coriolanus heimlich verschafft – zeigt sie Spuren von Menschlichkeit, auch in ihrer Zuneigung zu ihrem Mentor.

Aber ist Menschlichkeit überhaupt möglich in dieser korrupten, vom Krieg zerrütteten Gesellschaft, in der jeder um sein Überleben kämpft? Dieser Frage wird am Beispiel von Coriolanus’ Entwicklung nachgegangen. Und damit entfernt sich die Autorin von den rein unterhaltenden Motiven, die die Panem-Trilogie so erfolgreich machte. Der Mensch ist offenbar unfähig, gut zu sein, das deuten die philosophischen Mottos von Hobbes, Locke, Rousseau, Wordsworth und Mary Shelley schon zu Anfang an.

Auch wenn Coriolanus sich in Lucy verliebt, er hat keine Chance, eine Heldenrolle zu spielen wie Katniss Everdeen und ein Kämpfer für Gerechtigkeit zu werden, stellvertretend für die Kinder und Jugendlichen, die in den Hungerspielen sterben. Er wird das Opfer gesellschaftlicher Intrigen. Angezettelt von seinem Lehrer, Dekan Highbottom, der an ihm eine Familienfehde austragen will, und von Volumnia Gaul, der obersten Spielemacherin und Leiterin der Abteilung experimentelle Waffen des Kapitols, die ihn von der menschlichen Grausamkeit überzeugen will: „Für Gaul war er nur ein weiteres Versuchskaninchen in ihren Experimenten.“ Die Sache nimmt einen für ihn traumatischen Verlauf. Im Kampf um seine Zukunft erfährt er an seinen eigenen Reaktionen, zu was der Mensch fähig ist. Dem Sadismus dieser Frau ausgeliefert, hat er keine Chance und lernt am Schluss, wie geplant, seine Lektion, für die er belohnt wird. Und die ihn befähigt, der Präsident in der Panem-Trilogie zu werden.

ROSWITHA BUDEUS-BUDDE

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Das Lied von Vogel und Schlange. Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss. Oetinger Verlag, Hamburg 2020. 607 Seiten, 26 Euro.

An den eigenen Reaktionen
erfährt der junge Coriolanus, zu
was der Mensch fähig ist

Steckt ein Kind im Unrechtsherrscher? Donald Sutherland als Coriolanus in der Verfilmung der Trilogie.

Foto: Studiocanal

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