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Krieg und Frieden als großes Fantasy-Epos
Krieg zieht herauf. Die Elben, einst hinter der Schattengrenze im Norden zurückgezogen, treten aus dem Nebel heraus und wollen verlorene Gebiete zurückerobern. Aber auch der machtbesessene Autarch im Süden stellt Heere bereit und beide haben die Südmarkfeste zum Ziel. Dort müssen die königlichen Zwillinge Barrick und Briony die Regierungsgeschäfte übernehmen. Dort hütet Chaven, der über geheimes Wissen aus den Alten Tagen verfügt, einen magischen Spiegel. Dort verzehrt sich Ferras Vansen, Hauptmann der Königlichen Garde, in einer Leidenschaft, von…mehr

Produktbeschreibung
Krieg und Frieden als großes Fantasy-Epos

Krieg zieht herauf. Die Elben, einst hinter der Schattengrenze im Norden zurückgezogen, treten aus dem Nebel heraus und wollen verlorene Gebiete zurückerobern. Aber auch der machtbesessene Autarch im Süden stellt Heere bereit und beide haben die Südmarkfeste zum Ziel. Dort müssen die königlichen Zwillinge Barrick und Briony die Regierungsgeschäfte übernehmen. Dort hütet Chaven, der über geheimes Wissen aus den Alten Tagen verfügt, einen magischen Spiegel. Dort verzehrt sich Ferras Vansen, Hauptmann der Königlichen Garde, in einer Leidenschaft, von der niemand ahnt. Und dort findet der Funderling Chert ein Kind, dessen Schicksal ihn ins tiefste Herz des Schattenreiches führen soll ...

(4 mp3-CDs, Laufzeit: ca. 30h 53)

Autorenporträt
Williams, Tad§Tad Williams wurde 1957 in San José (Kalifornien) geboren, studierte in Berkeley, war Sänger der Rockband Idiot, war in einer Computerfirma und als Lehrer, Manager eines Finanzinstituts, am Theater, als Schuhverkäufer und Versicherungsvertreter tätig. Er moderierte zehn Jahre lang eine Radio-Show und arbeitete an dem ersten komplett interaktiv funktionierenden Fernsehprogramm mit. Als Autor wurde er durch seinen Zyklus "Das Geheimnis der großen Schwerter" rund um das phantastische Land Osten Ard bekannt. Seine "Otherland"-Tetralogie wurde weltweit veröffentlicht; allein von der deutschsprachigen Ausgabe wurden über 200.000 Exemplare verkauft. Neben seinen Fantasy-Bestsellern schreibt Tad Williams Drehbücher und Hörspiele, erfindet Computerspiele und zeichnet Comics. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in der Nähe von San Francisco.Nathan, David§David Nathan wurde 1971 in Berlin geboren und wuchs in einer Ostberliner Schauspielerfamilie auf. Bereits im Alter von zehn Jahren übernahm er erste Rollen in den Synchronateliers der DEFA und agierte darüber hinaus in diversen Film- und Theaterrollen. Seit 1991 ist David Nathan als Dialogbuchautor und Dialogregisseur tätig. So ist er u. a. für die deutsche Synchronfassung von »Happy-Go-Lucky«, »Hustle & Flow« sowie »40 Tage und 40 Nächte« verantwortlich. Für »Thank You for Smoking« wurde er 2007 in der Kategorie »Herausragendes Synchrondrehbuch« für den Deutschen Preis für Synchron nominiert. Im Kino hört man David Nathan regelmäßig als Stimme von Johnny Depp, Christian Bale, Vincent Cassel, Val Kilmer, Paul Walker und Eric Dane. Zudem hat David Nathan seit 2003 zahlreiche Hörbücher eingelesen, darunter u. a. die Thriller von Justin Cronen (»Der Übergang«, »Die Zwölf«). Für den Hörverlag las er u. a. die Bände »Die Grenze« und »Das Spiel« der »Shadowmarch«-Reihe von

Tad Williams.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.03.2006

Die Lehre der Zwielichtler
Tad Williams und seine Fantasy-Trilogie „Shadowmarch”
Die Herrscher der Südmarksfeste und ihr Anhang sind in die Hügel gezogen, um ein seltenes Wild zu erlegen: einen Lindwurm, der aus dem geheimnisvollen Land der Elben auf menschliches Terrain vorgedrungen ist. Briony und Barrick Eddon, die Zwillingskinder des Königs, wagen sich in jugendlichem Übermut weit vor und fallen dem Untier fast zum Opfer. Viele Seiten später ist es dann Briony selbst, die gehetzt wird. Nach der blutigen Ermordung ihres älteren Bruders Kendrick, der den Thron in Abwesenheit seines Vaters verwaltet hat, sind ihr die Regierungsgeschäfte zugefallen. Vor den Klingen einer aufrührerischen Adelsfamilie muss sie in einem Kahn außer Landes fliehen, begleitet nur von Shaso, ihrem alten Waffenmeister, und einer treuen Fischerin.
In diesem ersten Teil der als Trilogie angelegten „Shadowmarch”-Saga von Tad Williams gerät eine geordnete Welt immer schneller, immer gründlicher aus den Fugen. Seit Jahrhunderten hat auf dem Kontinent Eion Frieden geherrscht. Jetzt aber hegt der machtgierige Sulepsis, der das riesige, im Süden gelegene Xand beherrscht, Eroberungspläne. Und im Norden, in unmittelbarer Nähe der Eddons, sammelt sich ein Elbenheer, das unversehens aus dem Schutz magischen Nebels hervorbricht und mit ungeheurer Kampfeswut alles brandschatzt, was sich auf seinem Weg befindet.
Was wären die Fantasy-Autoren nur ohne die Vorstellung des Armageddon! „Shadowmarch” macht da keine Ausnahme: Auch hier wird schauervoll-entzückt das drohende Ende der Welt beschworen. Zugleich aber durchbricht Tad Williams in angenehmer Weise den tradierten Manichäismus. Die vorläufig nur im Ansatz entwickelte Handlung in und um Xand präsentiert mit Sulepsis zwar eine Figur, die nach dem Ratgeber „Wie konzipiere ich einen gruseligen Schurken?” entworfen zu sein scheint. Mit den Elben ist es jedoch komplizierter.
Die Mischfarbe Grau
In einer „Kurzen Geschichte Eions”, die dem Roman vorangeschaltet ist, wird geschildert, wie die verschiedenen Wesen dort früher zusammen in Frieden lebten. Erst als die Menschen ihre unsterblichen, rätselhaften Nachbarn zu Unrecht für eine Pestepidemie verantwortlich machten, kam es zum erbitterten Zerwürfnis. Die „Zwielichtler” wurden verfolgt und erschlagen, bis sie sich schließlich in den unwirtlichen hohen Norden, hinter eine undurchdringliche „Schattengrenze” zurückzogen. Dass der Himmel über ihrem bizarren Reich in ewiges Grau gehüllt ist, hat symbolische Bedeutung: In diese Mischfarbe lässt Williams gekonnt die genreübliche Schwarzweißmalerei verfließen. Die Elben sind zwar grausame Kämpfer, und ihr Anblick kann menschliche Augen entsetzen. Das Unrecht aber, das sie verüben, antwortet auf Unrecht, das sie erlitten haben. In die hermetische Fantasy-Welt dringt so eine Ahnung von den Wirren der realen Geschichte; weniger von den Mächten des Lichts und der Finsternis wird hier erzählt als von einem Kampf einander fremder, feindlicher Kulturen.
Wie im „Herrn der Ringe” ist in „Shadowmarch” die Hauptfigur kein zweiter Conan, kein mit Muskeln bepackter Schlagetot, sondern im Gegenteil sehr schwach und verletzlich. Der Weg Brionys vom ahnungslosen Mädchen zur Herrscherin ist ein Akt der Emanzipation in einer Umwelt, die Frauen lieber am Stickrahmen sieht. Das ist vorhersehbar und erinnert an jene Jugendbücher, die es mit ihren Leserinnen pädagogisch sehr gut meinen. Aber auch dieser Aspekt besitzt eine interessante Wendung. Denn Briony erfährt ihre neue Rolle als Entfremdung, als Blick auf die Welt, der unauslöschlich von Misstrauen und Sorge geprägt ist. Williams versteht es von der Zwiespältigkeit der Macht zu erzählen, von der plötzlichen Kluft zwischen dem, der sie erlangt, und denen, die ihr unterworfen sind.
Mit der Fantasy-Lektüre ist es fast wie mit dem Verzehr von Froschschenkeln: Was den einen das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, lässt die anderen sich mit Grausen abwenden. Wer dem Genre gänzlich abgeneigt ist, wird auch in „Shadowmarch” nur einen weiteren überflüssigen Mythen-, Märchen- und Mittelalterverschnitt erkennen wollen. Die Intelligenz und der Erfindungsreichtum von Tad Williams sind allerdings beachtlich und lassen auch einen Leser, der nicht zum eingeschworenen Fanzirkel gehört, die nächsten Bände mit Spannung erwarten. CHRISTOPH HAAS
TAD WILLIAMS: Shadowmarch. Band 1: Die Grenze. Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2005. 812 Seiten, 26,50 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Bestens unterhalten hat sich Christoph Haas bei der Lektüre dieses ersten Bandes der als Trilogie angelegten Saga "Shadowmarch" von Tad Williams. Dass das Fantasy-Genre nicht Jedermanns Geschmack ist, räumt er dabei freimütig ein. So vergleicht er die Fantasy-Lektüre mit dem Verzehr von Froschschenkeln: Was den einen das Wasser im Munde zusammenlaufen lasse, lasse die anderen sich mit Grausen abwenden. Zu Haas' Freude kommt Williams' Saga ohne Schwarz-Weiß-Malerei und die üblichen Klischees aus. Er hebt die "Ahnung von den Wirren der realen Geschichte" hervor, die in Williams Fantasy-Welt existiert. Schließlich erzähle er weniger von den Mächten des Lichts und der Finsternis als von einem Kampf einander fremder, feindlicher Kulturen. Ganz "beachtlich" findet Haas die "Intelligenz" und den "Erfindungsreichtum" des Autors. Sein Fazit: auch ein Leser, der nicht zum eingeschworenen Fanzirkel gehöre, werde die nächsten Bände mit Spannung erwarten.

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»Williams versteht es von der Zwiespältigkeit der Macht zu erzählen, von der plötzlichen Kluft zwischen dem, der sie erlangt, und denen, die ihr unterworfen sind. ... Die Intelligenz und der Erfindungsreichtum von Tad Williams sind allerdings beachtlich und lassen auch einen Leser, der nicht zum eingeschworenen Fanzirkel gehört, die nächsten Bände mit Spannung erwarten.« Christoph Haas, Süddeutsche Zeitung, 07.03.2006 Christoph Haas Süddeutsche Zeitung 20060307