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"Bayern ist der eigentliche Herd meines Romans", so Lion Feuchtwanger über "Erfolg", seinen grandiosen Zeitroman aus dem Jahr 1930. Im vorliegenden Live-Mitschnitt aus dem Jahr 2000 liest Jörg Hube aus "Erfolg", im Wechsel mit den Liedern der Biermösl Blosn. Gespickt mit politischen Anspielungen, entsteht ein Bayern-Porträt vom kleinen Handwerker bis zum G'schwollschädel-Politiker, das aktueller ist denn je. Das Programm wurde mit dem Högner-Preis 2000 ausgezeichnet. Erstmals auf CD: ein bisher unveröffentlichtes Biermösl-Lied zur Stoiber-Sauter-Affäre.

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Produktbeschreibung
"Bayern ist der eigentliche Herd meines Romans", so Lion Feuchtwanger über "Erfolg", seinen grandiosen Zeitroman aus dem Jahr 1930. Im vorliegenden Live-Mitschnitt aus dem Jahr 2000 liest Jörg Hube aus "Erfolg", im Wechsel mit den Liedern der Biermösl Blosn. Gespickt mit politischen Anspielungen, entsteht ein Bayern-Porträt vom kleinen Handwerker bis zum G'schwollschädel-Politiker, das aktueller ist denn je. Das Programm wurde mit dem Högner-Preis 2000 ausgezeichnet. Erstmals auf CD: ein bisher unveröffentlichtes Biermösl-Lied zur Stoiber-Sauter-Affäre.
Autorenporträt
Biermösl Blosn (Christoph, Hans und Michael Well) präsentieren seit 1976 bayerische Folklore und Dialekt auf eine besondere subversive Art. Sie verbinden ursprüngliche bayerische Volksmusik mit bissigen satirisch-politischen Texten. 1982 lernten sie Gerhard Polt kennen, mit dem sie seitdem eng zusammenarbeiten.

Lion Feuchtwanger wurde 1884 in München geboren. Nach vielseitigen Studien gab er die Kulturzeitschrift "Der Spiegel" heraus, schrieb Theaterkritiken und arbeitete an Siegfried Jacobsohns "Schaubühne" mit. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde Feuchtwanger in Tunis interniert, konnte jedoch fliehen. In München vom Wehrdienst suspendiert, nahm er die Übersetzung und Bearbeitung indischer, griechischer und spanischer Dramen wieder auf, zudem entstanden eigene Stücke und Antikriegsdichtung. 1925 siedelte er nach Berlin über. Als die Nazis die Macht übernahmen, befand er sich auf einer Vortragsreise in den USA. Seine Bücher wurden verboten, Haus und Vermögen konfisziert. Sanary-sur-mer, Feuchtwangers neuer Lebensort, war zeitweilig ein Zentrum deutscher Emigranten.
1940 internierten ihn die Franzosen. Ab 1941 lebte er in Kalifornien, wo weitere große historische Romane, Erzählungen, Stücke und Essays entstanden. Feuchtwanger starb 1958 in Pacific Palisades.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.04.2008

Weltverschwörung der Gemeinheit
Lion Feuchtwanger: „Erfolg”
Das eine ist die Kolportage: Als die Literarische Welt im Herbst 1930 den Roman „Erfolg” von Lion Feuchtwanger rezensierte, empfahl sie ihm, München fürs erste zu verlassen. Zeitgenossen werden den Rat sofort verstanden haben: Denn einige Figuren des Buches sind dem wahren Leben entlehnt, und ebenso, wie Ludwig Ganghofer und Bertolt Brecht nur leicht camoufliert durch die Seiten ziehen, gilt das für Politiker jener Zeit, für Justizminister Christian Roth und Ministerpräsident Gustav von Kahr – und für Adolf Hitler, der hier Rupert Kutzner heißt und als Anführer der „Wahrhaft Deutschen” auftritt. Auch wenn die meisten Figuren unter ihrer Verkleidung (Adolf Hitler ausgenommen) heute kaum mehr identifizierbar sind, weil man sie nicht mehr kennt, so würde man den Rat der Literarischen Welt noch immer verstehen: Denn die Schilderung des dumpfen Milieus, des Ineinanders von Politik, Jurisdiktion und Polizei, der Hilflosigkeit des einzelnen angesichts einer Weltverschwörung der Gemeinheit haben ihre Bedrohlichkeit bis heute behalten.
„Erfolg” ist die Geschichte des Kunsthistorikers Martin Krüger, dem „Subdirektor” eines Münchner Museums und Anhänger der ästhetischen Moderne, der des Meineids angeklagt wird – und, nachdem gekaufte Zeugen ausgesagt haben, verliert. Der Meineid liefert den Vorwand, ihn seines Amtes zu entheben und ins Gefängnis zu werfen, er hat genügend Gegner. In dem Maße, wie seine Freundin Johanna Krain versucht, ihn aus der Gefangenschaft zu holen – und in dem Maße, wie Feuchtwanger das politisch-soziale Milieu mit auch dokumentarischen Mitteln zeichnet –, entsteht das Bild einer im Kern noch feudalen Gesellschaft, eines Gemeinwesens, das den Schritt vom Agrarland zu Marktwirtschaft und Demokratie nicht ganz vollzogen hat, sondern auf halbem Wege stehen geblieben ist, in einer Art ewiger Vormoderne, unwillig, sich je Rechenschaft über sich selbst abzulegen. Die Aristokratie spielt eine nur noch marginale Rolle, an ihre Stelle ist eine korrupte Gemeinschaft selbstzufriedener Amtsinhaber getreten, die keinen Unterschied zwischen ihrem Wohl und dem Gemeinwohl kennt und kennen will – sie lebt vom und bedient das Ressentiment, „breit, laut, in ihrem schönen Land, mit ein bißchen Kultur, ein bißchen Musik”, und weiß allemal zu verhindern, mit einem Blitz der Vernunft in dieses Milieu zu fahren.
Insofern ist das Ende des Romans seine Utopie: Zwar ist der Held tot, gestorben am Morgen der Befreiung. Und doch ist er gerettet: durch die Revision des Verfahrens, vor allem aber durch das Erzählen, durch die Huldigung des Verratenen mit den Mitteln von Roman und Film, gefördert durch amerikanisches Kapital. Dass Feuchtwanger solche Auflösung immerhin noch vorstellbar erschien, 1930, im Angesicht des heraufziehenden Nationalsozialismus, lässt dieses „Buch Bayern” trotz des Endes zu einem tragischen Werk werden. THOMAS STEINFELD
Lion Feuchtwanger Foto: Aufbau-Verlagsgruppe
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"Ein kleiner Geniestreich. Mit den Gstanzln der Biermösl Blosn und dem wunderbaren Vortrag Jörg Hubes leuchtet ein unglaublich heutiges Bayern-Panorama auf. Angst vor Arbeitslosigkeit gab's schon in den 20er Jahren, und bei der Wut auf die Berliner Regierung, bei Fremdenfeindlichkeit und Mir-san-mir-Stumpfsinn ist es auch geblieben." Münchner Merkur