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Skrupellose Menschenhändler: Irene Huss ermittelt - jetzt auch als Taschenhörbuch.
In einem alten Erdkeller stoßen Polizisten auf die Leiche eines Mädchens. Offensichtlich wurde es über längere Zeit gefangen gehalten, missbraucht und brutal ermordet. Die Ermittlungen führen Irene Huss ins Göteborger Rotlichtmilieu. Auf der Suche nach der Identität des Mädchens und den Hintermännern des Verbrechens bringt sie sich selbst in höchste Gefahr. Der Mörder ist näher als gedacht...

Produktbeschreibung
Skrupellose Menschenhändler: Irene Huss ermittelt - jetzt auch als Taschenhörbuch.
In einem alten Erdkeller stoßen Polizisten auf die Leiche eines Mädchens. Offensichtlich wurde es über längere Zeit gefangen gehalten, missbraucht und brutal ermordet. Die Ermittlungen führen Irene Huss ins Göteborger Rotlichtmilieu. Auf der Suche nach der Identität des Mädchens und den Hintermännern des Verbrechens bringt sie sich selbst in höchste Gefahr. Der Mörder ist näher als gedacht...
Autorenporträt
Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, tätig lange Jahre als Zahnärztin. Nach Aufgabe ihres Berufes - bedingt durch eine rheumatische Erkrankung - widmete sie sich dem Schreiben. Mit Veröffentlichung von Kriminalromanen um 'Inspektorin Irene Huss' begeisterte sie Schwedens Kritiker und Publikum auf Anhieb. Die Autorin lebt in Sunne/Värmland und ist verheiratet mit einem Ex-Polizisten.
Rezensionen
"Mitreißend von der ersten Seite bis zum überraschenden Ende!" Norra Västerbotten

"Eine spannende und raffiniert erzählte Geschichte." Dagen Arbete

"Helene Tursten macht süchtig. Süchtig auf die spannenden Ereignisse rund um die sympathische Kriminalinspektorin Irene Huss. Süchtig auf die Jagd nach dem Mörder. Wer durch die Mankell-Krimis Schweden als karges, düsteres, verregnetes Land kennen gelernt hat, wird nach dem Lesen eines Huss-Krimis Lust auf Schweden bekommen, so schön sind Leute, Landschaft und das Meer beschrieben." ZDF

"Selbst wenn Kurt Wallander das Handtuch werfen sollte: Es gibt ja Irene Huss. So gut wie sie muss Linda Wallander erst einmal werden." Lexikon der Kriminalliteratur

"Mit den schwedischen Kriminalliteraturtugenden - Spannung, Teamarbeit und leise Sozialkritik - kommen Huss und Co. dem Täter auf die Spur." Die Welt

"Tursten hat sich mit dem vielleicht besten Buch der Serie um Irene Huss zurückgemeldet. Mit 'Die Tote im Keller' ist Tursten eine packende und vor allem glaubwürdige Story gelungen, die einen so schnell nicht mehr loslässt! Kurz gesagt: Mehr kann man von einem richtig guten Krimi nicht erwarten." Borås Tidning

"Tursten hat sich mit dem vielleicht besten Buch der Serie um Irene Huss zurückgemeldet." Borås Tidning

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.05.2008

Es war einmal ein perverser Mensch
Helene Turstens Blick in den Keller der Gesellschaft
Wozu Kriminalromane? Zur Unterhaltung, natürlich, zum Zeitvertreib. Aber auch zum Zeitgewinn? Zur Zeiterschaffung? Zur Lebenserweiterung, Lebenserschaffung im schönsten Fall? Zur Atemlosigkeit, die Bücher auslösen, deren Handlung und Charaktere hineingreifen in unser Leben wie die Hände eines Gottes in den Lehm – und uns neu erschaffen? Kann ein Kriminalroman Derartiges leisten? Muss er das? Vermutlich nicht.
Wenn in einem Krimi die Geschichte des Mörders nicht die Geschichte eines Menschen ist, den wir erahnen, weil er in uns kauert und manchmal, in den sonnenverfinsterten Momenten, an die Wände seines Verlieses kratzt – wenn die Geschichte eines Opfers nicht unsere Geschichte ist und wir uns, in der Seele erschrocken, zu wehren beginnen – wenn der Krimi uns nicht zwingt, unsere Schatten, unsere Masken, unsere Tricks zu erkennen, – dann brauchen wir ihn noch lange nicht wegzulegen, wir können ihn immer noch ungeniert lesen. Freilich nur dann, wenn wir sonst nichts zu tun haben oder zu tun haben wollen.
Wozu Kriminalromane? Wir brauchen sie zur Zerstreuung, für den Nervenkitzel, zum Vergnügen, zum Kuscheln in vertrauten heimeligen Welten, zur Überbrückung von einem Alltag zum nächsten. Das ist viel, und es ist toll. Vor uns liegt eine gewaltige Auswahl, für jeden von uns ist der passende Krimi dabei, garantiert. Und die erfahrenen Krimischreiber wissen: Sie haben keine Leser, sie haben Käufer, und diese sind durchaus anspruchsvoll und wählerisch und auch gnadenlos. Deswegen müssen die Autoren immer wieder von neuem all ihr Können aufbieten, um die Konsumenten nicht zu vergraulen. Ein enttäuschter Krimifan ist so tödlich wie die Kugel aus einer Magnum, Kaliber 357.
Aus diesem Grund heute ein todsicherer Tipp für alle, die makellos entwickelte, eingängig geschriebene und aktuelle Themen verhandelnde Kriminalromane schätzen: „Die Tote im Keller” von Helene Tursten (aus dem Schwedischen übersetzt von Lotta Rüegger und Holger Wolandt, btb Verlag, München 2007, 352 S., 19.95 Euro). „In einer Menschenmenge”, sagt der Sohn eines getöteten Polizeibeamten, „hätte ihn niemand bemerkt. Er war irgendwie beige, um es einmal so auszudrücken. Aber wenn man ihn näher betrachtete, dann hatte er seine kleinen Eigenheiten. Er war Vegetarier und rührte keinen Alkohol oder sonstwas an. Er war pedantisch und geizig. Und laut Mama besaß er keinerlei Humor. Ein unauffälliger Mann mit einer etwas seltsamen Persönlichkeit.”
Dieser „beige” Mann liegt am Anfang des Romans in einer Blutlache, überrollt von einem Auto, das wenig später verlassen und brennend auf einem Hügel entdeckt wird. Streifenpolizisten löschen das Feuer, ihre Kollegen durchkämmen die Gegend – und stoßen in einem Keller auf die Leiche eines Mädchens. Bei der Untersuchung stellt sich heraus, dass die Dreizehnjährige sexuell missbraucht und schwer geschunden wurde, sie litt an einer bakteriellen Infektion und an Unterernährung. „Ich kann nur die körperliche Gewalt beschreiben, der sie ausgesetzt war”, sagt die Gerichtsmedizinerin. „Über die psychische kann keine Obduktion dieser Welt Aufschluss geben.”
Solche Aussagen, die sich in ähnlicher Weise auf der polizeilichen und familiären Ebene der Hauptfiguren wiederholen, klingen womöglich etwas allgemein und binsenweise, sie passen aber, ohne zu stören, in den Ton dieses unaufgeregt und empathisch erzählten neuen Romans der schwedischen Schriftstellerin. Deren Heldin, die Kriminalinspektorin Irene Huss, die seit sechzehn Jahren im Dezernat für Gewaltverbrechen in Göteburg arbeitet, ist neben ihrem Beruf eine – selten passte das Adjektiv so gut wie hier – treusorgende Ehefrau und Mutter zweier Kinder (Zwillinge!). Und zur Zeit plagt sie auch noch die Sorge um den an Krebs erkrankten zwölfjährigen Sammie. Das ist ein „irischer, weichpelziger, weizenfarbener Terrier”, also das Knuddelelement der Familie Huss.
Auf der einen Seite das gewöhnliche Leben, auf der anderen die Welt von Kinderhändlern, Zuhältern, Dealern und Killern. Manchmal wirkt dieser Roman wie ein modernes, grausames Märchen, das umso unheimlicher klingt, je weniger literarischen Aufwand Helene Tursten treibt und je mehr sie einfach nur mit leiser Stimme zu erzählen scheint: „Es war einmal ein perverser Mensch, der hatte kleine Kinder gern . . . ”. Vom Baltikum bis nach Teneriffa reicht das Netz der Verbrecher, und irgendwann hat auch ein gewöhnlicher Mann sich darin verfangen und beginnt ein Doppelleben.
Die Wege, die Irene Huss verfolgt, sind gesäumt von Toten und Lügnern. Zu allem Übel tauchen auch noch ein Auftragskiller, ein neuzeitlicher Indianer und ein ranghoher Offizier der ehemaligen DDR auf. Am Ende des Romans entsteht das Bild einer kalten, todbringenden europäischen Gesellschaft (ein österreichischer Casinodirektor und ein verschwundenes finnisches Handy spielen ebenfalls eine Rolle), als deren Mitglied man froh sein muss, wenn wenigstens der eigene Hund halbwegs am Leben bleibt. „Die Tote im Keller”: Der deutsche Titel ist die brutalstmögliche Verharmlosung dessen, was dann folgt.
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