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Donald Rumsfeld was the 13th and 21st U.S. Secretary of Defense. He currently chairs the Rumsfeld Foundation, which supports leadership and public service at home and the growth of free political and free economic systems abroad. The Rumsfeld Foundation funds microfinance development projects, fellowships for graduate students interested in public service, the development of young leaders from Central Asia and the Caucasus, and charitable causes that benefit the men and women of the U.S. armed forces and their families.
Few Americans have spent more time near the center of power than Donald
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Produktbeschreibung
Donald Rumsfeld was the 13th and 21st U.S. Secretary of Defense. He currently chairs the Rumsfeld Foundation, which supports leadership and public service at home and the growth of free political and free economic systems abroad. The Rumsfeld Foundation funds microfinance development projects, fellowships for graduate students interested in public service, the development of young leaders from Central Asia and the Caucasus, and charitable causes that benefit the men and women of the U.S. armed forces and their families.
Few Americans have spent more time near the center of power than Donald Rumsfeld, whose widely commented-on memoir offers many previously undisclosed details about his service with four U.S. presidents. We follow his rise from a middle-class childhood to the Navy to a seat in the U.S. Congress at age thirty, and his experiences there during the Vietnam War and the Civil Rights era. We also get his unique perspective as a cabinet-level member of the Nixon and Ford administrations, as CEO of two Fortune 500 companies, and as a special envoy to the Middle East for President Reagan.

Rumsfeld also addresses the challenges and controversies of his time as Secretary of Defense during the 9/11 attacks by al-Qaida and the wars in Afghanistan and Iraq. He includes candid observations on the differences of views within the Pentagon and with other members of President George W. Bush s National Security Council.

In a famous press briefing, Rumsfeld once said that There are also unknown unknowns . . . things we do not know we don t know. His book makes us realize just how much we didn t know.
Autorenporträt
Donald Rumsfeld
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.05.2011

Macho im Pentagon
Memoiren einer Hassfigur: Der Kriegspolitiker Donald Rumsfeld ist sich für Selbstkritik zu schade
Flüchtig besehen, mochte es eine maskierte Tänzerin sein oder eine weibliche Vogelscheuche. Die Arme nach beiden Seiten ausgestreckt, die Handflächen hilflos der Kamera zugewandt, hielt die Gestalt sich auf einem schmalen Karton mühsam im Gleichgewicht. Ihr schwarzes Schleiertuch erinnerte an eine spanische Mantilla. Unten allerdings ragten behaarte Männerbeine und knochige Füße hervor. Ein karnevalistischer Jux also – wären da nicht die langen, an den Fingern befestigten Drähte gewesen: Die Kabel waren anscheinend dazu da, das Opfer mit Elektroschocks zu quälen.
Auf dem Titelblatt des britischen Economist , der die Hälfte seiner Weltauflage in Amerika verkauft, erregte das Farbfoto im Mai 2004 Aufsehen mit dickem Trauerrand und der lapidaren Forderung: „Resign, Rumsfeld!“ Tatsächlich betrat Donald Rumsfeld am nächsten Morgen das Oval Office mit einem Handschreiben, das er George W. Bush überreichte: „Mr. President, ich möchte Ihnen zur Kenntnis bringen, dass Sie zu jedem für Sie nützlichen Zeitpunkt über meinen Rücktritt als Verteidigungsminister verfügen.“ Noch am selben Tag teilte Bush der Jüngere ihm mit, dass er nicht auf ihn verzichten könne. Auch eine zweite, energischer formulierte Rücktrittserklärung Rumsfelds wurde alsbald abgelehnt.
Selbst ihn, den Macho im Pentagon, hatten die Bilder aus Abu Ghraib umgeworfen: Die Stabsgefreite Lynndie England, die in Army-Uniform einen Araber wie einen Hund an der Leine führt. Nochmals Lynndie, eine Zigarette im Mundwinkel, mit der imaginären Maschinenpistole auf eine (überpixelte) Penis-Parade schießend. Die Pyramide nackter und übereinandergestapelter Gefangener, auf die Sabrina Harman lächelnd und besitzergreifend ihren Oberkörper legt. Der schwarze Kettenhund, die erzwungene Sex-Simulation, die rote und braune Soße auf dem Fußboden – allenfalls deutsche Theater-Abonnenten waren dergleichen gewöhnt.
Erzbischof Lajolo, der Außenminister des Vatikans, sagte, die Bilder seien „ein schwererer Schlag für die Vereinigten Staaten als der 11. September“. Sie wurden, wie Rumsfeld schnell begriff, zur Chiffre für den Irak-Krieg.
Um das Unbegreifliche halbwegs erklärbar zu machen, erwähnt er in seinen Memoiren noch andere Gefängnisfotos. Auf diesen delektierte US-Wachpersonal sich an Sadomaso-Spielen und Gruppensex – und zwar nun nicht mit Häftlingen, sondern untereinander. Diese Bilder durften leider nicht veröffentlicht werden, schreibt Rumsfeld; sie hätten wenigstens klargemacht, dass in Abu Ghraib die Nachtschicht mehrmals von einer abseitigen Clique unterer Chargen gekapert worden sei. Mit der Vernehmungspraxis des Pentagons hätten die Misshandlungs-Orgien nichts zu tun gehabt. Weder die Vernehmer noch die Vernommenen seien mit den Leuten identisch gewesen, die auf den Gefängnis-Pornos zu sehen waren.
Zumindest plausibel wirkt Rumsfelds Verteidigung im Kontext mit anderen Untersuchungen. Eine überparteiliche Kommission unter der Leitung zweier früherer Verteidigungsminister kam zu dem Schluss, dass es in Abu Ghraib keinen vom Pentagon genehmigten Missbrauch gegeben habe. Die Täter wurden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, Brigadegeneral Janis Karpinski, Kommandantin der US-Gefängnisse im Irak, wurde wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht degradiert.
Und die Folter-Storys der Enthüllungsreporter verloren einiges an Glaubwürdigkeit, als offenbar wurde, dass es sich bei dem von der New York Times und vom Spiegel ausführlich porträtierten und interviewten „Kapuzenmann“ keineswegs – wie dieser behauptete – um dieselbe Person handelte, die der Economist auf seinem Titel gezeigt hatte.
Als seinen schwersten Fehler bezeichnet es Rumsfeld, nach diesem Skandal im Amt geblieben zu sein. Weiteres Bedauern freilich wäre gegen seine Natur: Dies sind klassische Je-ne-regrette-rien-Memoiren. Auf langen achthundert Seiten teilt Rumsfeld in alle Richtungen aus und ist von pedantischer Selbstgerechtigkeit. Doch gerade für die Pedanterie mögen künftige Historiker dankbar sein; viele Reminiszenzen sind durch Archivangaben und Protokolle abgestützt – und durch Rumsfelds eigene „Schneeflocken“: die berüchtigten, meist knapp und gepfeffert formulierten Handzettel, mit denen er Amtskollegen und Untergebene traktierte. All dies wird nach und nach auf der Website www.rumsfeld.com abrufbar.
Während George W. Bush von seinen Kritikern gern als Strohkopf abgetan wurde, haben sich an seiner Seite immerhin zwei Politiker als veritable Hassfiguren profiliert: der Vize Dick Cheney und dessen Freund und Förderer, der zweimalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Umso interessanter ist, dass Cheney – der als der sinistre Drahtzieher im Weißen Haus galt – in Rumsfelds Erinnerungen keine führende Rolle spielt. Dafür wird Condoleezza Rice als nationale Sicherheitsberaterin und spätere Außenministerin ungnädig abgefertigt. Da mag Eifersucht im Spiel sein: „Condi“ hat mehr Dienst- und Freizeit mit „W“ verbracht als alle anderen, besonders während der langen Wochenenden in Camp David. Ihr speziell lastet Rumsfeld es an, dass der Präsident in Krisenzeiten entscheidungsschwach herumeierte.
Als Ideologe gibt der Herrscher der personalstärksten US-Behörde (drei Millionen Mitarbeiter) sich nicht. Dass der US-Einsatz im Irak unbedingt Demokratie und freie Marktwirtschaft erzwingen müsse, stand keineswegs auf Rumsfelds Fahne. Er schäumt, wenn Rivalen ihm moralisch-idealistisch im Geist des amerikanischen exceptionalism kommen – in der vermessenen Sonderrolle des internationalen Tugendwächters, die auf die von europäischer Erbsünde freie, unbefleckte Empfängnis der amerikanischen Unabhängigkeit zurückgeht. Rumsfeld dagegen argumentierte aufreizend pragmatisch – Saddam Hussein müsse wegen seines terroristischen Potentials beseitigt werden –, jedoch mit einer falschen Prämisse. Irak verfügte ja über kein solches Potential mehr.
Als Donald Henry Rumsfeld im Pentagon von seinem russischen Kollegen Sergej Iwanow besucht wurde, blieb dieser erstaunt vor einem Foto stehen: Es zeigte den Gastgeber als blutjungen Mann an der Seite von Dwight Eisenhower, dem Weltkriegs-Sieger und zweimaligen Präsidenten. „Das ist ja so, als hätte ich ein Bild von mir an der Seite Stalins!“, rief Iwanow aus. „Nicht ganz“, replizierte Rumsfeld. Er war mit 29 ins Repräsentantenhaus gewählt worden und hatte eine ungewöhnlich lange Karriere. „Rummy“ wurde der 13. und der 21. Verteidigungsminister der USA (von 1975 an unter Ford, von 2001 an unter Bush jr.). Er war sowohl der jüngste wie auch der älteste Pentagon-Chef in der US-Geschichte, und niemand übte den Job länger aus als er. Beim zweiten Amtsantritt merkte Rumsfeld – nach der Parade und den obligaten neunzehn Salutschüssen – dass einige Zeit vergangen war seit dem letzten Mal. Ein junger Mann sagte „Drogentest, Sir“ und überreichte ihm einen Plastikbecher. Als Rumsfeld damit gehorsam auf seine Toilette ging, wurde ihm nachgerufen: „Die Tür muss geöffnet bleiben!“
CARLOS WIDMANN
DONALD RUMSFELD: Known and Unknown. A Memoir. Penguin/Sentinel, New York 2011. 815 S., 25.90 Euro.
Carlos Widmann war lange Korrespondent der SZ und dann beim Spiegel.
Rumsfeld hält nichts von
Condoleezza Rice – vielleicht
aus Eifersucht.
Im Irak-Krieg sei es ihm nicht
darum gegangen, Demokratie
und Marktwirtschaft zu verbreiten.
Wie kein anderer Politiker unserer Zeit ist Donald Rumsfeld durch die englische Grammatik gesurft. „Die Abwesenheit von Beweisen“, sagte er im Hinblick auf irakische Massenvernichtungswaffen, „ist kein Beweis für ihre Abwesenheit.“ Dass er Fehler gemacht haben könnte, fällt ihm nicht ein. Gegen seine Selbstgerechtigkeit scheint kein Kraut gewachsen zu sein. Gegen Rechtsradikalismus aber können Demokraten sich wehren. aug / Zeichnung: Hurzlmeier
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A serious stab at telling the history of a consequential period in America through the eyes of one of its most consequential players.
PETER BAKER, The New York Times

I don t care whether you re . . . a liberal or a conservative or something else: If you re interested in this period of history, the book is a total feast.
JAY NORDLINGER, National Review

A meaty, well-written book that will be a primary source for historians . . . This power memoir deserves to be read with the care that went into writing it.
CHRISTOPHER BUCKLEY, BusinessWeek