"Eichendorffs Gedichte gehören zu den bekanntesten Werken der deutschen Romantik; doch hat man sie darum nicht besser verstanden. Lange Zeit wurden sie als harmlose Wanderburschenlieder, als oberflächliche Natur- und Stimmungsbilder verkannt. Inzwischen aber weiß man, daß den immer wiederkehrenden Bildern von Wald und Heimat eine tiefere Bedeutung zukommt, daß sich hinter den formelhaften Wendungen dieser Lyrik komplexe Symbole verbergen: »Die Erfahrung des modernen Elements in Eichendorff, das heute wohl erst offen liegt, führt am ehesten ins Zentrum des dichterischen Gehalts. Es ist wahrhaft antikonservativ: Absage ans Herrschaftliche, an die Herrschaft zumal des eigenen Ichs über die Seele.« (Theodor W. Adorno)
Dies macht Eichendorffs Gedichte, die zum unvergänglichen Bestand der deutschen Literatur, ja der Weltliteratur gehören, bis heute aktuell. Die Ausgabe bietet die gesamte Lyrik des Dichters, zeitlich geordnet und in der ursprünglichen Form der Erstdrucke,dazu in allen späteren Fassungen. Sie bezieht auch die Schülergedichte aus Breslau, die Übertragungen aus dem Spanischen, die Versepen und die gemeinsam mit dem Bruder Wilhelm verfassten Gedichte mit ein. Die Texte dieses Bandes folgen der Edition des Deutschen Klassiker Verlags.
Dies macht Eichendorffs Gedichte, die zum unvergänglichen Bestand der deutschen Literatur, ja der Weltliteratur gehören, bis heute aktuell. Die Ausgabe bietet die gesamte Lyrik des Dichters, zeitlich geordnet und in der ursprünglichen Form der Erstdrucke,dazu in allen späteren Fassungen. Sie bezieht auch die Schülergedichte aus Breslau, die Übertragungen aus dem Spanischen, die Versepen und die gemeinsam mit dem Bruder Wilhelm verfassten Gedichte mit ein. Die Texte dieses Bandes folgen der Edition des Deutschen Klassiker Verlags.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Mit der Gesamtausgabe von Joseph von Eichendorffs lyrischem Oeuvre in der Hand erinnert sich Ludwig Harig an seine erste Begegnung mit diesem Werk im Kriegsjahr 1943. Sehr präsent ist ihm die verführerische Kraft der Eichendorffschen Verse, die den Jugendlichen aus der Kriegswirklichkeit in eine imaginierte Welt entführte. Nur scheinbar naiv entfaltet Eichendorff in seinen Gedichten seine ganze "ausgeklügelte Kunstfertigkeit" und bringt buchstäblich alles zum klingen, schwärmt der Rezensent. Während über das Leben des Dichters kaum unmittelbare Selbstauskünfte vorlägen, weil er private Papiere immer vernichtet habe, finde man ihn in seinen Gedichten. Darin erweist er sich als tief gläubiger "Zauberer", der aus allen "Dingen ein Lied" hervorlocke, so Harig entzückt, dem lediglich die Texte, die Eichendorff in patriotischem Grundton in seiner Soldatenzeit schrieb, etwas falsch in den Ohren klingen. Der Rezensent berichtet noch von Begegnungen mit dem Werk Eichendorffs in den 1960er Jahren im Spiegel von Ernst Blochs "Prinzip Hoffnung" und von einer Reise zu Eichendorffs Schloss seiner Kindheit im heutigen Polen und lässt erkennen, dass dessen Lyrik bis heute einen festen Platz in seinem Leben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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