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Kieran Woods sieht die Welt mit anderen Augen. Manches versteht er nicht, zum Beispiel warum sich die Polizei nicht um einen vermeintlichen Mord an dem Obdachlosen Colin Kirk kümmert, warum seine heißgeliebte Grandma nicht mehr zu ihm nach Hause kommt oder warum seine Mutter bei seinem Stiefvater Tony bleibt, auch wenn der sie immer wieder schlägt ... Und doch versteht er so viel mehr: nämlich dass Colin leben wollte, auch wenn er "nur" ein Obdachloser war. Und dass man etwas dafür tun muss, seine Grandma wiederzusehen, auch wenn es dafür sehr ungewöhnlicher Wege bedarf. Und für die Sache mit Tony wird ihm sicher auch noch etwas einfallen. …mehr

Produktbeschreibung
Kieran Woods sieht die Welt mit anderen Augen. Manches versteht er nicht, zum Beispiel warum sich die Polizei nicht um einen vermeintlichen Mord an dem Obdachlosen Colin Kirk kümmert, warum seine heißgeliebte Grandma nicht mehr zu ihm nach Hause kommt oder warum seine Mutter bei seinem Stiefvater Tony bleibt, auch wenn der sie immer wieder schlägt ... Und doch versteht er so viel mehr: nämlich dass Colin leben wollte, auch wenn er "nur" ein Obdachloser war. Und dass man etwas dafür tun muss, seine Grandma wiederzusehen, auch wenn es dafür sehr ungewöhnlicher Wege bedarf. Und für die Sache mit Tony wird ihm sicher auch noch etwas einfallen.
Autorenporträt
Slater, Kim
Kim Slater hat ihre Erzählfähigkeiten schon als Kind trainiert - um ihren Bruder mit makabren Geschichten zu schocken. Später hat sie Creative Writing studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen Kim Slater lebt mit ihrem Partner in Nottingham.
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Uwe-Michael Gutzschhahn, geboren 1952, studierte Anglistik und Germanistik und schloss sein Studium mit der Promotion ab. Er war viele Jahre als programmverantwortlicher Lektor in diversen Verlagen tätig und lebt heute als Autor, Übersetzer, Herausgeber und freier Lektor in München. Seine Bücher wurden vielfach prämiert, für sein Gesamtwerk als Übersetzer erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2016

Menschen
am Fluss
Ein Junge packt die Welt
in sein Skizzenbuch
Im Jahre 2003 gelang dem englischen Autor Mark Haddon mit seinem Roman „Supergute Tage oder Die besondere Welt des Christopher Boone“ ein internationaler Bestseller. Sein zugleich rührender wie komischer Held, ein fünfzehnjähriger Junge mit autistischen Zügen, eroberte die Herzen seiner Leser. Seither sind autistische Helden in der Jugendliteratur Mode geworden. Doch die Nominierung des Romans „Smart“ von Kim Slater für die renommierte Carnegie Medal und Uwe Michael Gutzschhahn als Übersetzer machen neugierig, und schon nach den ersten Sätzen überzeugt der besondere Erzählton des Ich-Erzählers Kieran mit seinen präzisen, detailverliebten Beschreibungen seiner Umwelt.
  Als der 15-jährige Kieran den alten, obdachlosen Colin im Fluss entdeckt, glaubt er, im Gegensatz zur Polizei, sofort an Mord. Wie immer, wenn er etwas Ungewöhnliches erlebt, füllt er sein kleines Buch mit Notizen und macht jede Menge Zeichnungen auf seinem Skizzenblock. „Ich schaue etwas bloß ein-, zweimal an, dann zeichne ich es mit meinen Bleistiften und es sieht aus wie ein Foto.“ Auch die alte Jean, obdachlos wie ihr Freund Colin, um den sie nun weint, glaubt nicht an einen Unfalltod. Kierans Mutter sieht es nicht gerne, wenn er mit den Obdachlosen am Fluss spricht, aber sie ist fast nie zu Hause. Als einzige in der Familie geht sie arbeiten. Kierans Stiefvater Tom dagegen ist arbeitslos, ständig betrunken und lässt keine Gelegenheit aus, Kieran daran zu erinnern, dass er in seinem Haus nicht willkommen ist. Und seinem Stiefbruder Ryan geht er besser aus dem Weg.
  Geschickt verbindet die Autorin Kim Slater die kleine Krimigeschichte mit dem harten für den Leser schwer zu ertragenden Alltag des Jungen. Mit seinem gewalttätigen Stiefvater und einer Mutter, die sich aus Angst und einer unbegreiflichen Abhängigkeit heraus nicht wehrt und auch zulässt, dass Kieran seine geliebte Großmutter nicht mehr sehen darf. Auch hier aber hilft ihm seine außergewöhnliche Fähigkeit, sich jedes Detail zu merken und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und so findet er schließlich heraus, wo seine Großmutter inzwischen lebt, und nimmt den Kontakt heimlich wieder auf. In der Schule geht es ihm besser, denn er hat in Miss Crane eine ihm zugeordnete eigene Lehrerin, die ihm hilft, wenn Mitschüler ihn mobben, weil er – wie schon der Titel suggeriert – die Welt mit anderen Augen sieht als sie. Sie ist es auch, die seine besondere Zeichenbegabung erkennt und dafür gesorgt hat, dass er an dem Schul-Wettbewerb „Bester Nachwuchskünstler“ teilnimmt, den er gewinnt, samt einer Schachtel mit besonderen Zeichenstiften, sein kostbarster Besitz, den er vor Ryan unter dem Bett verstecken muss.
  Es gelingt der Autorin und ihrem brillanten Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn, allein durch die Sprache des erzählenden Helden das Besondere, aber auch Irritierende seiner Persönlichkeit aufzuzeigen, und man wünscht sich für diesen liebenswerten gefährdeten Jungen ein Happy End. Doch bis es so weit ist, muss Kieran noch viele Seiten seines Notizbuchs füllen, Listen und Zeichnungen machen und alles, was um ihn herum passiert, genau beobachten. Es wird seinen jugendlichen Lesern gefallen, dass er letztlich aus allen Abenteuern und Anfechtungen als Sieger hervorgeht, und der Polizeibeamte ihn am Ende als „sehr smart“ bezeichnet. (ab 12 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
  
Kim Slater: Smart oder Die Welt mit anderen Augen. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. dtv, München 2016. 240 Seiten, 14,95 Euro. E-Book 12,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Was für eine Geschichte, schwärmt Rezensentin Hilde Elisabeth Menzel nach der Lektüre von Kim Slaters neuem Buch "Smart". Jugendbücher über autistische Helden gibt es inzwischen ja wie Sand am Meer, aber dieses ist anders, betont die Kritikerin, die den ebenso berührenden wie witzigen jungen Kieran schnell in ihr Herz schließt. Dabei ist die Geschichte des Jungen, der bei seinem gewalttätigen Stiefvater und seiner abhängigen Mutter aufwächst, einen ermordeten Obdachlosen findet und mit seinem Zeichentalent zur Aufklärung des Falls beiträgt, durchaus verstörend, informiert die Rezensentin. Aber allein wie die Autorin und auch der exzellente Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn mittels Sprache das Faszinierende und Irritierende von Kierans Charakter herausarbeiten, ringt der Kritikerin höchste Anerkennung ab.

© Perlentaucher Medien GmbH
Es gelingt der Autorin und ihrem brillanten Übersetzer Uwe-Michael Gutzschhahn, allein durch die Sprache des erzählenden Helden das Besondere, aber auch Irritierende seiner Persönlichkeit aufzuzeigen (...). Hilde Elisabeth Menzel Süddeutsche Zeitung 20160315