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Die alte Kaiser-, Messe- und Freie Reichsstadt Frankfurt am Main entstand weder auf dem Reißbrett, noch gibt es ein historisch belegbares Datum für ihre Gründung. Vielmehr entstand aus der Keimzelle einer unbedeutenden Siedlung zunächst ein Handelsposten, später ein Machtzentrum der ostfränkischen Könige, danach ein bedeutender Messestandort in Mitteleuropa, verbunden mit der Gründung von Wechselstuben, Bankhäusern und später auch einer Börse. Gerade durch die verkehrstechnisch günstige Lage im Zentrum Mitteleuropas wurde sie spätestens im 20. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Handels- und…mehr

Produktbeschreibung
Die alte Kaiser-, Messe- und Freie Reichsstadt Frankfurt am Main entstand weder auf dem Reißbrett, noch gibt es ein historisch belegbares Datum für ihre Gründung. Vielmehr entstand aus der Keimzelle einer unbedeutenden Siedlung zunächst ein Handelsposten, später ein Machtzentrum der ostfränkischen Könige, danach ein bedeutender Messestandort in Mitteleuropa, verbunden mit der Gründung von Wechselstuben, Bankhäusern und später auch einer Börse. Gerade durch die verkehrstechnisch günstige Lage im Zentrum Mitteleuropas wurde sie spätestens im 20. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Handels- und Finanzmetropolen der Welt, ohne jedoch ihren kleinstädtischen und oftmals auch provinziellen Charme zu verlieren. Dass Persönlichkeiten und die europäische Geschichte diese Stadt über die Jahrhunderte hinweg geprägt und verändert haben, aber andererseits auch stark von ihr beeinflusst wurden, soll diese Chronik aufzeigen.
Autorenporträt
Markus Kutscher wurde 1964 in Frankfurt am Main geboren. 1994 veröffentlichte er sein erstes Buch "Geschichte der Luftfahrt in Frankfurt am Main - Von Aeronauten und Jumbo-Jets". Seit 2005 ist er als freier Grafik-Designer, Fotograf und Buchautor tätig. In den folgenden Jahren veröffentlichte er viele weitere Bücher rund um das Thema Frankfurt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2009

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

Bücher über Frankfurt sind für Verlage eine sichere Bank - wenn man davon in diesen Zeiten noch sprechen kann. Sie finden stets ein Publikum, und so ist die Zahl der Neuerscheinungen, die sich mit der Frankfurter Geschichte, Gegenwart und den Eigenheiten der Stadt befassen, auch im vergangenen Jahr wieder groß gewesen. Die Frankfurter Allgemeine/ Rhein-Main-Zeitung stellt auf dieser Seite einige neue Bände zu Frankfurt vor - Bücher allesamt, die in jedem Fall klüger machen. Und manchmal sogar noch mehr: Lust auf diese Stadt

TRADITIONSGESCHÄFTE finden sich auch in Frankfurt noch. Vielleicht nicht an der Zeil, eher schon an der Töngesgasse, der interessanten und viel zu wenig beachteten Parallelstraße der Einkaufsmeile. Ganz sicher aber gibt es sie in manchem Stadtteil. Einigen von ihnen haben Julia Söhngen und der Fotograf Harald Schröder in diesem schönen Buch ein Denkmal gesetzt. Sie heißen Angel Bär, Gärtnerei Schecker oder Spielwaren Meder, und gemeinsam ist ihnen, dass sie den Zeitläuften und ihrem modischen Schnickschnack widerstanden. Es liegt in der Hand der Kunden, ob solche Geschäfte eine Zukunft haben. In dem Buch lässt sich blättern und lesen, aber es lässt sich natürlich auch als Einkaufsführer nutzen. (mak.)

Julia Söhngen und Harald Schröder: "Zeitkonserven. Frankfurter Traditionsgeschäfte", Cocon-Verlag 2009, 24,80 Euro.

DIE FRANKFURTER SKYLINE ist das wohl beliebteste Fotomotiv in der Rhein-Main-Region, für Amateure und Profis gleichermaßen. Auch an Büchern über die Hochhäuser besteht kein Mangel. Insofern stellt sich Ulrich Mattner mit seinem neuen Buch großer Konkurrenz. Wohl auch deshalb hat er einen neuen Ansatz gewählt. Außenaufnahmen der Türme stellt er Bilder aus ihrem Innenleben gegenüber, was nur wenige vor ihm gemacht haben, weil die notwendigen Erlaubnisse nur schwer zu erhalten sind. Mattner gelingt es, die mehr nüchterne als mondäne Atmosphäre in Büros, Lobbys und Restaurants einzufangen. So ist es ein Buch geworden für alle, die in den Hochhäusern arbeiten. Wer Informationen zu den Türmen sucht, der wird allerdings nicht bedient. (ale.)

Ulrich Mattner: "Frankfurt Skyline. Inside - Outside", B3 Verlag 2009, 28,00 Euro.

DER FRIEDENSPREIS des Deutschen Buchhandels gehört zu den Ideen, die dem zerstörten Frankfurt nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Identität gaben. Zum 60. Jahrestag der Auszeichnung, die ihren Trägern am letzten Tag der Buchmesse in der Paulskirche überreicht wird, ist jetzt ein üppig ausgestatteter Erinnerungsband erschienen. Auf 376 Seiten erläutern Preisträger und Beobachter in Essays und Interviews, was Frieden sein kann und Preise bewirken. Vorgestellt werden zwischen zahlreichen Fotos und Ereignisabrissen der jeweiligen Zeit auch alle Preisträger - von Albert Schweitzer, einem der ersten, bis zu Claudio Magris, dem bisher letzten. (balk.)

Stephan Füssel, Wolfgang Frühwald, Niels Beintker, Martin Schult (Hrsg.): "Widerreden - 60 Jahre Friedenspreis des Deutschen Buchhandels", MBV Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels 2009, 34,90 Euro.

DER STRUWWELPETER ist neben Goethe der bekannteste Frankfurter. Den Vater des garst'gen Gesellen mit den wilden Haaren kennt die Welt dagegen nicht - und auch die wenigsten Frankfurter wissen mit dem Namen Heinrich Hoffmann etwas anzufangen. Zu seinem 200. Geburtstag hat das Historische Museum Hoffmann wieder eine Bühne gegeben. Und gezeigt, dass dieser Frankfurter für seine Heimatstadt weit mehr war als nur der Autor eines der weltweit berühmtesten Kinderbücher: nämlich ein Frankfurter Patriot und ein großer Reformer der Psychiatrie. Man muss nicht die Ausstellung gesehen haben, um den Katalog mit seinen vielen klugen Aufsätzen goutieren zu können. (rieb.)

Wolfgang Cilleßen, Jan Willem Huntebrinker: "Heinrich Hoffmann - Peter Struwwel. Ein Frankfurter Leben 1809-1894", Michael Imhof Verlag 2009, 26,95 Euro.

SIE IST NUR EINE EINGEPLACKTE, also keine geborene, sondern eine sozialisierte Frankfurterin. Aber Constanze Kleis lebt und arbeitet seit fast 30 Jahren hier und kennt die vielen Gegensätze und Widersprüche dieser Stadt. Sie weiß, wo sich zwischen den Türmen der Skyline das bodenständige Frankfurt zeigt, wo die Leute einkaufen, was sie essen, wie sie sich vergnügen. In ihrer "Gebrauchsanweisung für Frankfurt am Main", die sich in erster Linie an Zugereiste wendet, aber auch für Einheimische manche Erkenntnis bereithält, führt sie den Leser mit Witz und Ironie durch die Stadt, ihre Apfelweinkneipen und Museen, Banken und Kleinmarkthallen, schreibt von Geld, Goethe und Grüner Soße - und macht unserer kleinen Metropole so eine schöne Liebeserklärung. (bad.)

Constanze Kleis: "Gebrauchsanweisung für Frankfurt am Main", Piper Verlag 2009, 14,95 Euro.

WARUM EIN IN WIEN GEBORENER, in der Steiermark aufgewachsener und in Berlin-Charlottenburg lebender Autor ein Buch über Frankfurt zusammenträgt? Man weiß es nicht. Aber Spaß macht dieser kleine Band, unscheinbar in graues Leinen gebunden, trotzdem. Christian Ankowitsch hat in 44 Kapiteln Gedanken, Bilder, Texte und Grafiken von fast ebenso vielen Autoren zusammengetragen - alle zum Thema Frankfurt. Das ist manchmal kurios wie die seltsamen Fotos des Künstlers Peter Piller, mitunter schwierig wie die Textsammlung von Oliver Jungen, aber immer unterhaltsam und nicht selten sehr witzig, so wie die Karikaturen von Greser & Lenz. Wer in diesem Sammelsurium einen roten Faden sucht, der sucht vergeblich. Aber was macht das schon. (bad.)

Christian Ankowitsch: "Frankfurt! Frankfurt?", Societäts-Verlag 2009, 14,80 Euro.

LEOPOLD SONNEMANN ist einer der wirklich großen Frankfurter. Aber die Frankfurter haben ihn vergessen. In dem ausgezeichneten Katalog zur Ausstellung "Frankfurter demokratische Moderne und Leopold Sonnemann" kann man den Verleger, Politiker und Mäzen wiederentdecken. Doch dieser Band ist weit mehr als nur das Buch zur sehenswerten Schau im Historischen Museum. Es lässt vielmehr eine ganze Epoche wiederaufleben: in Wort und Bild. Hier wird nicht zuletzt Stadtgeschichte illustriert in vielen Bildern und Fotografien etwa des zerstörten Frankfurts nach 1945. Für so wenig Geld bekommt man wohl nicht noch einmal so viel Frankfurt. Dieses Buch gehört in jedes Frankfurter Bücherregal. (rieb.)

Anna Schnädelbach, Michael Lenarz, Jürgen Steen: "Frankfurts demokratische Moderne und Leopold Sonnemann", Societäts-Verlag 2009, 24,80 Euro.

FRANKFURTER FRAUEN stricken weniger Strümpfe als Damen aus Norddeutschland. Das alte Frankfurt besaß bezaubernde Ausflugslokale, man aß tatsächlich wie Gott außerhalb Frankreichs. Die Beschießung der Stadt im Jahr 1796 wurde auch von Goethes Mutter beobachtet und dem Sohn nach Weimar gemeldet. - Es ist ein vielstimmiges Stadtporträt, das Jörg Bongs Frankfurt-Anthologie entwirft, mit Trouvaillen von Hans Sachs bis Kurt Tucholsky. Altbekanntes wie Goethes Schilderung der Kaiserkrönung aus "Dichtung und Wahrheit" ist auch dabei, daneben aber stehen Texte, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hätte suchen können. Eine überaus lebendige Schilderung dessen, was Bürger und Besucher an Frankfurt liebten. (balk.)

Jörg Bong (Hrsg.): "Frankfurt - Eine Lese-Verführung", Fischer Taschenbuch Verlag, 2009, 8 Euro.

IN GOETHES GEBURTSHAUS residiert das Freie Deutsche Hochstift erst seit 1863. Gegründet wurde es jedoch schon vier Jahre vorher, weshalb am Großen Hirschgraben in den vergangenen Monaten mehrfach gefeiert wurde. 150 Jahre alt wird man schließlich nicht jeden Tag. Zum Jubiläum ist Joachim Seng, seit 2007 Leiter der Hochstiftsbibliothek, in die Archive hinabgestiegen und hat den lange erwarteten zweiten Band der Hochstiftsgeschichte geschrieben - ihren ersten Band hatte Fritz Adler schon zum 100. Geburtstag im Jahr 1959 veröffentlicht. Gelungen ist Seng auf mehr als 600 Seiten eine spannende, ungeheuer lesbare Schilderung der bewegten Jahre von 1881 bis 1960. (balk.)

Joachim Seng: "Goethe-Enthusiasmus und Bürgersinn - Das Freie Deutsche Hochstift/ Frankfurter Goethe-Museum 1881 bis 1960", Wallstein Verlag 2009, 29,90 Euro.

WIE DIE ZEIT VERGEHT - eben noch war Frankfurt eine sumpfige Flusslandschaft mit ein paar verstreuten Anhöhen zwischen den Wasserläufen, schon ist es eine moderne Großstadt mit einem Flughafen, von dem aus die ganze Welt erreichbar ist. Den rasanten Sprung vom einen zum anderen ermöglicht innerhalb eines Buches Markus Kutschers knappe, äußerst informative Frankfurt-Chronik. Der übersichtlich gestaltete, mit Karten, einem Register und zahlreichen Schwarzweißfotos versehene Band erinnert den Leser Jahr um Jahr daran, was entstehen musste, damit aus Frankfurt das wurde, was man heute sieht: von der hölzernen Mainbrücke im Jahr 1035 bis zur neuen Landebahn des Flughafens. (balk.)

Markus Kutscher: "Chronik der Stadt Frankfurt am Main - Von der Eiszeit bis zur Europäischen Zentralbank", Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2009, 14,90 Euro.

MEHR ALS EIN JAHRZEHNT hat die Restaurierung des Domturms gedauert, erst vor einigen Wochen wurde sie abgeschlossen. Das Hochbauamt der Stadt hat dazu ein Buch mit dem Titel "Der Frankfurter Domturm. Stadtbild, Geschichte und Restaurierung" herausgegeben. Darin schildern zwölf Autoren zunächst die fast 600 Jahre lange Geschichte des Bauwerks und setzen es in den kunstgeschichtlichen und stadtbildnerischen Zusammenhang. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich dann ausführlich mit der von Dombaumeister Robert Sommer geleiteten Restaurierung, die nach einem Blitzeinschlag im Herbst 1997 begann. 32 große Fotos von Uwe Dettmar belegen detailreich, wie die Steinmetze und Restauratoren am filigranen Bauwerk Hand anlegten. (magr.)

Hochbauamt der Stadt Frankfurt: "Der Frankfurter Domturm. Stadtbild, Geschichte, Restaurierung", Monumente Publikationen 2009, 19,90 Euro.

DER HAUPTFRIEDHOF ist mehr als eine Ansammlung von Gräbern. 1828 vor den Toren der Stadt angelegt, gehört er zu den größten Parkanlagen der Stadt und ist ein beredter Zeuge Frankfurter Geschichte. Mitglieder der großen Frankfurter Familien ruhen hier ebenso wie Oberbürgermeister und Ehrenbürger. Der Fotograf Peter Braunholz, der schon als Kind immer Geheimnisse hinter der Friedhofsmauer vermutet hatte, stellt diesen besonderen Ort nun in einem schön ausgestatteten Bildband vor. Die Autoren Britta Boerdner und Christian Setzepfandt geben mit kurzen prägnanten Texten einen Überblick über Historie und Architektur - und sie machen deutlich, wie sich die Friedhofskultur inzwischen gewandelt hat. (mch.)

Peter Braunholz, Britta Boerdner, Christian Setzepfandt: "Der Frankfurter Hauptfriedhof", Societätsverlag 2009, 24,90 Euro.

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