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Geld ist die Sprache, die alle kennen sollten, aber niemand wirklich beherrscht. Sieht man von den Bankern und Wirtschaftseliten einmal ab: Die wollen mit Geld handeln, unser Geld verwalten oder »nur spielen«. Zu unserem Wohl. Natürlich.
Die Fachsprache, die sich rund ums Geld herausgeprägt hat, ist kompliziert, verwirrend und keinem Außenstehenden verständlich. Wir kommen aber nicht umhin, diese Sprache zu lernen. Denn seit der letzten Finanzkrise ist allen bewusst, dass wir die »Sprache des Geldes « verstehen müssen, soll die Finanzwelt nicht mehr in unser Leben eingreifen.…mehr

Produktbeschreibung
Geld ist die Sprache, die alle kennen sollten, aber niemand wirklich beherrscht. Sieht man von den Bankern und Wirtschaftseliten einmal ab: Die wollen mit Geld handeln, unser Geld verwalten oder »nur spielen«. Zu unserem Wohl. Natürlich.

Die Fachsprache, die sich rund ums Geld herausgeprägt hat, ist kompliziert, verwirrend und keinem Außenstehenden verständlich. Wir kommen aber nicht umhin, diese Sprache zu lernen. Denn seit der letzten Finanzkrise ist allen bewusst, dass wir die »Sprache des Geldes « verstehen müssen, soll die Finanzwelt nicht mehr in unser Leben eingreifen. Bestsellerautor John Lanchester entschlüsselt, entlarvt, entwirrt Sprachungetüme. »Die Sprache des Geldes und warum wir sie nicht verstehen (sollen)« ist ein Standardwerk und eine Polemik für alle. Sie stellt das Prinzip des Geldes grundsätzlich heraus, geistreich und witzig argumentiert und unterhaltsam geschrieben. Ein Buch, das Sie in einem Zug lesen und auf das Sie immer zurückgreifen können, sollte Ihnen wieder einmal jemand Märchen vom Geld erzählen wollen.
Autorenporträt
Lanchester, JohnJohn Lanchester geboren 1962 in Hamburg, wuchs im Fernen Osten auf und arbeitete in England als Lektor beim Verlag Penguin Books, ehe er Redakteur der »London Review of Books« wurde. Daneben war er für Zeitungen und Zeitschriften wie »Granta« und »The New Yorker« tätig sowie als Restaurantkritiker für »The Observer« und Kolumnist für »The Daily Telegraph«. Er gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern und führenden Intellektuellen Englands.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.09.2015

Hinter jeder Hecke lauert ein Hedgefondsmanager
Zwischen Ressentiment und Wahrheit: John Lanchester schreibt ein Wörterbuch, das die Sprache des Geldes erklären soll

Niemand weiß genau, wo das französische Wort "Jargon" herkommt. Manche Etymologen verbinden damit ein "Gegurgel" - was dem unzugänglichen Gruppenidiom, welches das Wort heute bezeichnet, durchaus entgegenkommt. Unter Eingeweihten spart ein Jargon Zeit und Mühe. Nichteingeweihte schließt er aus, verwirrt oder erschreckt sie oder beides zugleich. Dieses doppelte Wirkungsmuster ist stets dasselbe, ob unter Wissenschaftlern oder Köchen, unter Fußballern oder Ärzten. Jeder Patient kennt die Furcht, die ein latinisierter Befund einflößen kann - und das umso mehr vom Gefühl der Ohnmacht gespeiste Misstrauen, ob der Arzt nicht etwas verschweigt oder Eigennütziges bezweckt.

Natürlich hat auch die Finanzwelt einen Jargon ausgeprägt. Wie hermetisch dieser ist, weiß jeder, der mit einem Bankberater über Geldanlage gesprochen oder in der Zeitung von "synthetischen Vanilla-Mezzanine-RMBS-CDOs" gelesen hat, die John Lanchester, britischer Journalist und Romanautor, in seinem Buch genüsslich zitiert. Dessen Reiz liegt vor allem darin, dass ein Autor mit ausgeprägtem Sinn für Worte die karge, schwierige, mitunter irreführende "Sprache des Geldes" übersetzen und über die dahinterstehenden Konzepte und Zusammenhänge aufklären will. Lanchester, der sich bei Recherchen zu einem Roman ökonomische Kenntnisse angelesen hat, geht dieses noble Unterfangen indes in einer derart kunterbunten Mixtur der thematischen Ebenen, des Niveaus, des Tons und der Wertung an, dass einem fast schwindlig wird.

Mal geht es um Details der Börse, mal um Ideologie; mal zeigt er sich hellsichtig, mal ahnungslos; mal formuliert er sachlich, mal polemisch; mal wertet er fair und abgewogen, mal rutscht er in Dogmatismus ab. Immerhin wird es so nie langweilig. Das Buch beginnt und endet mit einem Essay; der Mittelteil tritt in der Sortierung und mit dem Anspruch eines Lexikons auf, mit assoziativ zusammengewürfelten Stichwörtern von "A- und B-Aktien" bis zu "zyklisch und antizyklisch". Dabei wirft der Autor die ganze ökonomische Wissenschaft und den angeblichen neoliberalen Mainstream mit dem Finanzgewerbe in denselben kapitalistischen Topf. Diesem Konglomerat nähert er sich mit der gleichen Neigung zu Empörung und Verschwörungstheorien wie ein Hypochonder der Schulmedizin. So finden alle einschlägigen Feindbilder Berücksichtigung - darunter Deregulierung, Hochfrequenzhandel, Internationaler Währungsfonds, Privatisierung, Ratingagenturen, Shareholdervalue.

In den Fakten liegt Lanchester zumeist richtig. In deren Interpretation indes ist er bisweilen gefährlich naiv, zum Beispiel wenn er sich darüber echauffiert, dass die britische Notenbank, um die Konjunktur anzukurbeln, durch den Ankauf von Anleihen rund 375 Milliarden Pfund neu in Umlauf gebracht hat, was etwa einem Viertel des britischen Bruttoinlandsprodukts entspricht - statt sie den Verbrauchern nachfragewirksam in die Hand zu drücken. Nicht nur vergleicht er Äpfel mit Birnen, einen direkteren Weg in eine massive Inflation kann man sich kaum denken. Zudem überzieht er maßlos. Dass im Begriff "Hedgefonds" ein "schlichtes, kraftvolles, altes Wort wie Hecke" vorkommt, obschon solche Kapitalpools von physischen Werten weit entfernt seien, prangert er als "Gegenteilisierung" an, als absichtliche manipulative Wortverdrehung. Ebenso wenig passt ihm, dass bei "Inflation" das Geld an Wert verliert, obwohl das Wort (Aufblähung) ein Mehr verspreche. Dem selbsternannten Übersetzer der "Sprache des Geldes" scheint entgangen oder dem Effekt zuliebe unwichtig zu sein, dass sich das Preisniveau aufbläht, nicht das Geld. Derlei ist so billig wie das Verdikt dazu: "Das ist Kapitalismus."

Dessen unbeschadet, spricht Lanchester viele echte Missstände an, beispielsweise den Tunnelblick der Börsianer, den oft unkritischen und unvorsichtigen Umgang von Ökonomen mit ihren abstrakten Modellen, die Abschottung der Fachdisziplinen, die Geringschätzung der politischen Sphäre, das ideologische Lagerdenken. Doch leider verbreitet auch er reflexhaft Ressentiments und befördert, statt wirklich aufzuklären, das unproduktive Denken in der Entgegensetzung von Markt und Staat.

KAREN HORN

John Lanchester:

"Die Sprache des Geldes und warum wir sie nicht verstehen (sollen)".

Aus dem Englischen von Dorothee Merkel. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015. 352 S., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Oje, seufzt Rezensentin Karen Horn. Dass John Lanchester aufklären und die Sprache des Geldes verständlich machen möchte, findet sie eigentlich ehrenhaft. Leider macht der Autor laut Rezensentin dabei so ziemlich alles falsch, was er falsch machen kann: Er wirft Themen, Niveaus, Tonlagen und Wertungen wild durcheinander, schreibt mal polemisch oder dogmatisch, dann wieder sachlich und fair, schmeißt ökonomische Wissenschaft und Finanzgewerbe in einen Topf und ist ein Verschwörungstheoretiker vor dem Herrn. Der Vorteil, dass die Lektüre so nie langweilig wird, spielt für die Rezensentin schon bald keine Rolle mehr, weil der Autor die Fakten so gefährlich naiv auslegt und effektheischend übertreibt. Echte Aufklärung geht anders, schimpft Horn.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Im besten Sinne ein aufklärerisches Buch.« Wieslaw Jurczenko, Deutschlandradio Kultur Lesart, 17.9.2015 »Die Lektüre ist jedem zu raten, der auch "Geld" sprechen oder zumindest verstehen möchte. Denn es ist zu erwarten, dass Lanchester Recht hat: Die nächste Krise kommt gewiss.« Catrin Stövesand, Deutschlandradio Andruck, 21.9.2015 »Die diesmal 350, von feiner Ironie geprägten Seiten bieten neben einem an Anekdoten reichen Essay zur Einleitung ein Geldlexikon, das die Grundbegriffe der Wirtschafts- und Finanzwelt von heute so erklärt, dass es auch Lesende kapieren, die sonst nicht die Wirtschaftsseiten und die Börsenberichterstattung der Zeitungen lesen.« Florian Schmid, Der Freitag, 9.12.2015 »Der britische Romancier John Lanchester hat sich die Sprache des Geldes angeschaut - und ein phänomenales Buch darüber geschrieben.« Christian Müller, Infosperber.ch, 19.10.2015