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Ein Meilenstein in der Geschichte der Computer-Animation und des Action-reichen Science-Fiction-Genres. Die absolute Verschmelzung von Computer und Mensch, in der die Grenzen zwischen Hardware und Software, Mensch und Maschine nicht länger existieren.
Inmitten einer Welt, in der Computer und Programme allgegenwärtig sind, bestiehlt Ed Dillinger, der skrupellose Führer eines Medienimperiums, seine Programmierer, um sich ihre Software anzueignen. Als auch das Computergenie Flynn (Jeff Bridges - The Big Lebowski) von ihm bestohlen wird, beschliesst Flynn, in Dillingers Computernetzwerk…mehr

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Produktbeschreibung
Ein Meilenstein in der Geschichte der Computer-Animation und des Action-reichen Science-Fiction-Genres. Die absolute Verschmelzung von Computer und Mensch, in der die Grenzen zwischen Hardware und Software, Mensch und Maschine nicht länger existieren.

Inmitten einer Welt, in der Computer und Programme allgegenwärtig sind, bestiehlt Ed Dillinger, der skrupellose Führer eines Medienimperiums, seine Programmierer, um sich ihre Software anzueignen. Als auch das Computergenie Flynn (Jeff Bridges - The Big Lebowski) von ihm bestohlen wird, beschliesst Flynn, in Dillingers Computernetzwerk einzudringen, um den Diebstahl zu beweisen. Doch Dillingers "Master Control Program" (MCP), eine emotionslose, künstliche Intelligenz, die sich selbst weiterentwickelt, kontrolliert den Cyberspace und verhindert jedes Eindringen in geschützte Sektoren.

Als Flynn und einige befreundete Programmierer erneut versuchen, in das System zu hacken, transferiert ihn das immer mächtiger werdende MCP in die digitale Welt des Cyberspace. Hier regieren nicht die menschlichen User, sondern allein die Programme. Flynns einzige Chance, dieser feindlichen Umgebung zu entkommen, ist das Programm TRON (Bruce Boxleitner - Babylon 5), mit dessen Hilfe er in das Herzstück des MCP vorstossen muss ...

Heutzutage bestimmen Avatare, Internet und Cyberspace unsere Welt - die Welt von TRON erscheint nicht länger als Vision einer fernen Zukunft, sondern vielmehr als eine möglicherweise unmittelbar bevorstehende Realität, in der Computer sich die Menschen untertan machen.

Bonusmaterial

- Audiokommentar von Regisseur Steven Lisberger, Produzent Donald Kushner, Associate Producer und Visual Effects Supervisor Harrison Ellenshaw und Visual Effects Supervisor Richard Taylor. - Die Entwicklung einer Virtual Reality, sowie exkl. Einblicke in die Animationsstadien - Generierung des Cyberspace - Backlight Animation - Digitale Bildwelten in TRON: DAS ORIGINAL - Jenseits von TRON: DAS ORIGINAL - Rolle des „Triple1" Programms - Musikalische Klangwelten von Komponistin Wendy Carlos - Umfangreiches Making Of (89 Minuten) - Original Trailer, Produktionsfotos, Publicity- und Merchandising-Galerie - Zusätzliche Szenen zu: - Liebesszenen mit Tron und Yoris - Alternativer Anfang - Detaillierte Informationen zum Screen- und Setdesign dieses Meilensteins des „Virtuellen Films" - Die Programme - Die elektronische Welt - Einführung zum Filmdesign - Fahrzeuge - Umfassende Storyboards zur Entstehung der digitalen Welten von TRON: DAS ORIGINAL - Der Prozess des Storyboardings - Entwicklung des Filmtitels TRON - Umfangreiche Storyboardgalerie - Multi-Angle-Demonstration: Vergleich Storyboard und Film
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2011

Programm und Programmierbarkeit

Ist die digitale Welt immer noch schöner als die echte? Vor dreißig Jahren träumte "Tron" voraus, wie der Cyberspace aussehen könnte. Jetzt kommt die Fortsetzung ins Kino

Dass etwas nicht stimmt mit "Tron - Legacy", der Fortsetzung des Sciencefiction-Klassikers von 1982, sieht man weniger an den digitalen Welten, in denen der Film spielt. Die sind oft spektakulär: in 3-D gedrehte Gegenrealitäten und Simulationen, glühende Raster, unendliche Weiten, wie man so sagt seit "Raumschiff Enterprise". Nein, dass etwas nicht stimmt mit diesem Film, sieht man eher an der echten Welt, die jene errechnete noch immer umgibt. Man sieht es an der amerikanischen Gegenwart, aus der, jetzt schon zum zweiten Mal, das Computergenie Kevin Flynn verschwunden ist. Und die leider noch künstlicher wirkt als der künstliche Cyberspace, der eigentlich echt wirken soll.

Im ersten Teil von 1982 war Flynn (gespielt von Jeff Bridges) in den Cyberspace entführt worden. Obwohl man den damals noch gar nicht so nannte. Flynn schlug seine Schlacht und kehrte zurück in die echte Welt. Im zweiten Teil flieht er erst freiwillig ins Digitale und geht dann dort verloren, weil die künstlichen Wesen, die er selbst geschaffen hatte, sich gegen ihn erhoben haben. Das, so in etwa, ist die Geschichte von "Tron - Legacy": wie der Aufstand der Programme abgewendet wird und der verlorene Vater vom Sohn gesucht, gefunden und am Ende irgendwie auch gerettet wird.

Damals, 1982, war kurz zuvor auch "E.T." ins Kino gekommen, was den Erfolg von "Tron" schmälerte. Wenn man aber diese dreißig Jahre alten Filme nebeneinanderhält und beide zusammen gegen den digitalen "Tron" von heute, fällt auf, wie viel näher am Leben Steven Spielberg und Steven Lisberger waren, obwohl sie doch Sciencefiction drehten: weil deren Gegenwart eben noch wie Gegenwart aussah und schmeckte und roch. Sie war zum Beispiel nicht aufgeräumt, man fuhr schlechte Autos, wohnte komisch, es gab was zu essen, danach wurde abgeräumt und gespült. Nerds sahen in "Tron" noch wie Nerds aus, und "E.T." war ein Scheidungsfilm, ein bitterer sogar, aus einer hässlich wuchernden kalifornischen Vorstadtödnis. Die Zukunftsvisionen, oder besser: die Visionen, wie ein Computer von innen aussehen könnte und ein Außerirdischer von außen, wirkten gegen diese normalen Umstände umso zukünftiger und visionärer.

Jetzt aber, im zweiten "Tron", dem ersten Kinofilm von Joseph Kosinski, ist Amerika nur noch Simulation, seine Straßen, Häuser, Flüsse, Tunnel, Pressekonferenzen die größtmögliche Studiolangeweile. Sam Flynn (Garrett Hedlund), verwaister Erbe des Computerspielunternehmens Encom - sein Vater, der eigentliche Besitzer, ist seit 1989 verschwunden -, lebt in einem Schuppen. Er fährt mit seinem Motorrad bis ans Sofa, das am Flussufer steht, Fenster gibt es keine: Eine kleine Szene nur, am Anfang des Films, aber sie ist derart steril - kein Mensch wohnt so, nicht mal der Erbe eines Riesenunternehmens. Das verdirbt es etwas, sich auf diesen Film einzulassen. Es ist gar nicht so sehr der digital wiederauferstandene junge Jeff Bridges, der auch durchs Bild spaziert, womit sich seine Produzenten ständig rühmen; das sind Szenen, die letztlich nur beweisen, wie weit die Trickser von Hollywood inzwischen sind im Jahr 2011.

Der zentrale Konflikt von "Tron" war eine Urheberrechtsverletzung: Kevin Flynn hatte ein Programm geschrieben, das ihm geklaut worden war, ein anderer, Dillinger hieß der, war mit seinen Ideen reich geworden. Und um den Betrug zu beweisen, hackte sich Flynn in den Zentralcomputer von Encom, der sich wehrte und Flynn in sein System sog. Der zweite Teil beginnt jetzt dreißig Jahre später damit, dass Flynns Sohn Sam das neueste Programm von Encom hackt und ins Netz stellt, weil er an Open Source glaubt. Lustig, dieser Interessenwandel, vertieft wird er aber nicht weiter, überhaupt ist "Tron - Legacy" eher ein Film über Technikfolgenabschätzung: Aufgepasst, wenn man Programme mit Selbstbewusstsein erfindet - sobald die herausfinden, wie schön der freie Wille ist, bringt man sich besser in Sicherheit!

Und mitten in alledem Jeff Bridges, der echte 61-jährige, dessen echte 61-jährige Stimme wahrscheinlich von allein den Film tragen könnte - wer außer Christopher Walken oder Frank Langella spricht noch so in Hollywood? Bridges alias Flynn lebt im Exil auf einem Berg, die digitale Spielweltutopie, die er programmiert hatte und in der nun sein Klon Clu 2.0 herrscht, hat er seit Jahren nicht betreten, dafür meditiert er. Ein bisschen erinnert das an den Eremitenjedi Obi Wan Kenobi aus "Krieg der Sterne". Eigentlich erinnert "Tron - Legacy" ständig an andere Filme wie "The Matrix" zum Beispiel, die sich wiederum aus dem ersten "Tron" speisten, der sich wiederum speiste aus "Ben Hur" und "Metropolis" und "2001".

Dieser erste "Tron" mit seinen Datenautobahnen, auf denen Motorräder dahinjagten und Panzer rollten durch etwas, was oft wie ein Tortendiagramm aussah, diese pacmanhafte Pionierlandschaft der Filmtechnik folgte auch keiner großen Dramaturgie; sie gab aber auf Jahre Impulse ab, Signale. Für die französischen Housemusiker Daft Punk zum Beispiel, die jetzt zu "Tron - Legacy" den erstaunlich lahmen Soundtrack schrieben, ist "Tron" ein visuelles Arsenal, aus dem sie sich bis heute bedienen.

Es ist fast wie bei der Apollo-Mission von 1969: Der Steuerungscomputer hatte damals ja auch eine kleinere Rechenleistung als ein Handy von heute, und trotzdem flogen sie zum Mond. "Tron" träumte 1982 Traumbilder von einer Computerzukunft, in die sich die Welt erst nach und nach fügte, Datenautobahnen, Cyberspace. "Tron - Legacy" passt sich jetzt der Welt real existierender Computerspiele an, es ist nicht mal der erste Film, der das tut. Banale, ernüchternde Erkenntnis: Die Träume von der Zukunft werden auch nicht besser, wenn man sie in perfekte Kinobilder verwandeln kann.

Sam Flynn wird in die digitale Gegenwelt gesogen wie sein Vater. Wird dort, wie sein Vater, in Gladiatorenkämpfe verwickelt, eine Art lebensgefährliches Ultimate Frisbee. Flieht dank der Hilfe des Programms Quorra (Olivia Wilde) zum Vater ins Exil. Nach ein bisschen Vater-Sohn-Verhältnisoptimierung fordern sie den Diktatur Clu heraus, um die digitale Welt zu befreien und nach Hause zurückzukehren. So war es schon im ersten Teil. Der zweite ist seine Kopie. Wie die von Jeff Bridges: Sie ist technisch perfekt, aber am Ende unbelebt.

TOBIAS RÜTHER

Ab Donnerstag im Kino

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