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Die amerikanische Künstlerin Ione Robinson, heute völlig vergessen, ist dem deutschen Künstler Alfred Otto Wolfgang Schulze, genannt Wols, im Jahr 1947 in Paris mehrfach begegnet. In kurzen, sehr prägnanten und zugleich bewegenden Worten beschreibt sie die Gespräche und Momente, die sie mit ihm geteilt hat. Sie bohrt und stellt ihm unaufhörlich Fragen, die seine Kunst betreffen, Fragen, die er nicht mag, er weicht aus und gibt auch durch sein Flüchten dann doch eine Antwort. In jener Nachkriegszeit sieht er nur Schmerz und Unheil um sich, er hat, obwohl erst 34-jährig, nur noch vier Jahre zu…mehr

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Produktbeschreibung
Die amerikanische Künstlerin Ione Robinson, heute völlig vergessen, ist dem deutschen Künstler Alfred Otto Wolfgang Schulze, genannt Wols, im Jahr 1947 in Paris mehrfach begegnet. In kurzen, sehr prägnanten und zugleich bewegenden Worten beschreibt sie die Gespräche und Momente, die sie mit ihm geteilt hat. Sie bohrt und stellt ihm unaufhörlich Fragen, die seine Kunst betreffen, Fragen, die er nicht mag, er weicht aus und gibt auch durch sein Flüchten dann doch eine Antwort. In jener Nachkriegszeit sieht er nur Schmerz und Unheil um sich, er hat, obwohl erst 34-jährig, nur noch vier Jahre zu leben. Dieser (menschlich) berührende wie (künstlerisch) erhellende Text ist von der Wols-Literatur erstaunlicherweise wenig (oder gar nicht) rezipiert worden. Das Buch erinnert an einen traurigen Mann und großen Zeichner, der lieber kurz, aber poetisch leben wollte.
Autorenporträt
Die Amerikanerin Ione Robinson (1910-1989) war Künstlerin und Reporterin, ihr Leben lang auf verschiedenen Kontinenten unterwegs und gegen rechtskonservative und faschistische Kräfte politisch stark engagiert. Sie war mit vielen Künstlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bekannt oder liiert. Ihre Memoiren "A Wall to Paint on" veröffentlichte sie 1946.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.05.2013

Vogelmann in Paris

"Völlig kahl, abgesehen von ein paar langen blond gelockten Haarsträhnen, die sich über seinen Ohren wie Flügel aufsträubten, wirkte er wie ein verschreckter Vogel." So ist Ione Robinson der Maler Wols, Wegbereiter des Informel, in Erinnerung geblieben, der am kommenden Montag seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte. Robinson trifft Wols, der eigentlich Alfred Otto Wolfgang Schulze heißt, 1947 mehrmals in seiner Wahlheimat Paris - in seinem kleinen Zimmer im Hôtel de Seine, zu einem Spaziergang entlang des Flusses oder in seiner Lieblingsbar. Die Amerikanerin interessiert sich für Wols' Kunst, seine "merkwürdigen Farbformen", wie Robinson sie nennt. Sie bestürmt den von der Alkoholsucht bereits schwer beeinträchtigten Mann mit Fragen: An was er denke, wenn er male? Was er mit seinen Bildern ausdrücken wolle? Wols weicht immer wieder aus. "Ich weiß nicht, was ich mache", sagt er. "Ich bin nur eine Mikrobe." Und doch sind seine Antworten vielsagend, die Beobachtungen der Autorin erhellend und prägnant. Auf dreißig Seiten beschränkt sich "Stunden mit Wols", das 1959 auf Französisch veröffentlicht wurde. Nun liegt die erste deutsche Ausgabe mit einem ausführlichen Nachwort von Dino Hecker vor. Das kleine Buch ist liebevoll illustriert - sowohl mit Fotografien von Wols als auch mit Abbildungen seiner malerischen Werke. (Ione Robinson: "Stunden mit Wols". Aus dem Französischen und mit einem Nachwort versehen von Dino Hecker. Piet Meyer Verlag, Wien 2013. 117 S., Abb., br., 12,80 [Euro].)

anko

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