35,00 €
35,00 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
35,00 €
35,00 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
Als Download kaufen
35,00 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar
payback
0 °P sammeln
Jetzt verschenken
35,00 €
inkl. MwSt.
Sofort per Download lieferbar

Alle Infos zum eBook verschenken
payback
0 °P sammeln
  • Format: PDF

Das Gemälde »Las Meninas« oder »Die Hoffräulein« im Museo del Prado zu Madrid gilt als das Hauptwerk des Diego Velázquez. Vom Spiegel der »Meninas« ist in einem gegenständlichen und einem übertragenen Sinn die Rede. Zum einen ist der an der Rückwand des Raums aufgehängte Spiegel gemeint, der das Doppelbildnis des spanischen Königs Philipps IV. und seiner Gemahlin Mariana von Österreich reflektiert. Zum anderen stellt das Gemälde als Ganzes einen >Spiegel …mehr

  • Geräte: PC
  • ohne Kopierschutz
  • eBook Hilfe
  • Größe: 1.78MB
  • FamilySharing(5)
Produktbeschreibung
Das Gemälde »Las Meninas« oder »Die Hoffräulein« im Museo del Prado zu Madrid gilt als das Hauptwerk des Diego Velázquez. Vom Spiegel der »Meninas« ist in einem gegenständlichen und einem übertragenen Sinn die Rede. Zum einen ist der an der Rückwand des Raums aufgehängte Spiegel gemeint, der das Doppelbildnis des spanischen Königs Philipps IV. und seiner Gemahlin Mariana von Österreich reflektiert. Zum anderen stellt das Gemälde als Ganzes einen >Spiegel< dar, der mit dem berühmten Selbstbildnis des Malers ein umfassendes Bild auch seines Künstlertums wiedergibt. Auf den »Meninas« spricht Velázquez über sich selbst, aber auch über sein Verhältnis zu seinem künstlerischen >Konkurrenten< Peter Paul Rubens, dessen Gemälde in Kopienform im Hintergrund des dargestellten Saales zu sehen sind. Wieso aber hat Velázquez sie bis zur Unkenntlichkeit verdunkelt? Die Analyse der »Meninas« führt zur Kritik bisheriger Interpretationen und zu einem neuen Verständnis der Malerei des Velázquez insgesamt.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Dr. phil. habil. Reinhard Liess ist emeritierter Professor für Kunstgeschichte. Er lehrte an den Universitäten Braunschweig, Regensburg und Osnabrück.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.01.2005

Wer nur seiner eigenen Zunft recht widerstreitet
Reinhard Liess fördert aus den Goldgruben der niederländischen Kunst Altes und Neues zutage

Einst hatte ihn Horst Gerson als "Wachhund" in den Diskussionen auf einem Rubens-Kongreß erlebt, und auch bei Lektüre der beiden vorliegenden Bücher fällt auf, daß Reinhard Liess den anderen Fachgelehrten nichts schenkt. Im Vorwort der Studien zu Vermeer, Bruegel und Rogier van der Weyden geht Liess auf diese Verhältnisse ein und bricht eine Lanze für den "polemos" wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Von dem Grundsatz ausgehend: "Wissenschaft hat etwas mit Charakter zu tun", sieht er das damit einhergehende Risiko: "Von dieser anderen Seite aus betrachtet, muß sich die Tugend langfristiger Beharrlichkeit und Geduld vor der ihr selbst drohenden Gefahr der Insistenz und Erstarrung hüten und mit einer neuen, ihr scheinbar widersprechenden Tugend wappnen, der ständigen Bereitschaft zu ebenso streitbarer wie selbstkritischer Diskussion und Kontroverse."

Damit läßt Reinhard Liess etwas von dem großen Zugriff spüren, den er auf seine Themen wagt, etwas von der programmatischen Suche nach der "Wahrheit" seiner Gegenstände. Zu ihrer skeptischen Erörterung steht ihm eine die Fährnisse, aber auch die Unerbittlichkeit der Deutung reklamierende Eloquenz zu Gebote: "Die Wahrheit ist, wenn sie durchs Dunkel ans Licht dringt, per se polemisch. Je stärker einer seine Erkenntnisse nicht nur durch fremde, sondern auch durch seine eigenen Skrupel und Irrtümer hindurchgekämpft hat, um so unbiegsamer und geschärfter wird er sie auch vortragen."

Bereits im Vorwort zu seinem streitlustigen Buch über Velázquez hatte Liess geradewegs und ohne falsche Rücksichtnahme seine Zunft kritisiert: "Die Überzeugungskraft des originalen Werks basiert auf jener Einfachheit, die im Begriff seiner formalen und geistigen Perfektion liegt und jeder von Vernunft und Logik bestimmten Kunstschöpfung innewohnt. Ungeachtet der daraus auch für die Forschung resultierenden Verpflichtung, sich streng an den Phänomenen des gemalten Werks zu orientieren und darauf überhaupt die Disziplin ihrer Wissenschaft zu begründen, entwichen viele Deutungen auf außerkünstlerische Nebenschauplätze der Spezial- und Zeitgeschichte oder ins Reich der Phantasie und philosophischen Spekulation."

Dem gestellten Anspruch werden beide Bücher mit vorzüglichen Bildanalysen gerecht, machen es aber dem eiligen, auf Summarisches zielenden Leser nicht leicht. Also zwei geduldige Bücher für einen langsamen Leser? Tatsächlich breitet Liess ohne methodologischen Schutt eine Gedankenarbeit aus, die so eng an die sinnliche Anschauung gebunden ist, daß eine Rezeption der Ergebnisse nicht gelingen wird, wenn nicht die Aufweise ständig an Abbildungen nachvollzogen werden. Darin liegt die Schwierigkeit, genauer die Unhandlichkeit dieser schmalen Bände. Der Verlag hat sie bedauerlicherweise nur mit dürftigem Bildmaterial ausgestattet, so daß der Leser die absurde Lage empfindet, Bildbände heranziehen zu müssen, deren Texte weit unter dem Niveau des hier vorliegenden bleiben. Die grassierende Nonchalance, ja Lieblosigkeit im publizierenden Handwerk wird insoweit just auch in dem Band greifbar, in welchem sie vom Autor zu Recht vielfältig beklagt wird.

Der Abschnitt über das Dresdner Bild Vermeers "Bei der Kupplerin" ist zunächst als eine ausgiebige Bildmonographie angelegt, die einzelne Aspekte von der Ikonographie, Farbe, Bildkomposition bis zu technischen Fragen und der Interpretation der Figuren sowie der Einordnung in Vermeers Werk sorgfältig erörtert. Dem Verhältnis zu Rembrandt, dessen Atelier der Maler intensiver begegnet sein dürfte als den Utrechter Caravaggisten, geht der Autor auf feinfühlige Weise nach. Eindringlich deutende Beschreibungen erstrecken sich über das im Zentrum stehende Bild hinaus auf etliche Werke Vermeers. Der Gewinn liegt in einem aus der Anschauung gewonnenen, präzise erläuternden Verständnis seiner Kunst, das so in der Literatur noch nicht zur Sprache kam.

Mit der Arbeit über den älteren Bruegel und die sogenannten Meister der kleinen Landschaften knüpft Liess an eine umfangreiche eigene Untersuchung vom Anfang der achtziger Jahre an. Hier werden die "Kleinen Landschaften" und die Gruppe der "Kleinen Stadtansichten" mit guten Gründen wieder an Pieter Bruegel gegeben, darunter eine spektakuläre Beobachtung, die das Motiv des "Knüppelwerfens auf eine Gans" in einer der Stadtlandschaften der New Yorker "Kornernte" wie auch auf einer Zeichnung in Chatsworth nachweist.

Der Rogier-Aufsatz geht von einem durch Hans Kauffmann bekannt gemachten Selbstbildnis auf der Trajan-Herkinbald-Tapisserie in Bern aus, packt aber nichts Geringeres als eine der größten kunstgeschichtlichen Streitfragen an: die nach dem Umfang des Rogier-Werkes. Liess attackiert die verbreitete Ansicht, der "Meister von Flémalle" sei mit Rogiers Lehrer Robert Campin identisch, dem sogar schon die Autorschaft an der Madrider Kreuzabnahme Rogiers zugetraut wurde. Auch hier sind es eine Fülle von Indizien, die den Autor zu dem Schluß bringen, das Werk des Flémallers beziehungsweise Campins dem jungen Rogier zuzuweisen.

Der als Rubens-Forscher seit 1977 bekannte Liess erweist hier das Selbstbildnis Rogiers auf den Brüsseler Gerechtigkeitsbildern als Urbild hinter dem Selbstbildnis Rubens' auf der "Vermählung der Maria Medici in Procuratione". Auf dem von der Werkstatt des Meisters weitgehend ausgeführten Werk werden die Figur Hymens und jenes Selbstporträt als eigenhändig erkannt.

Der Sinn für die Kunst des Rubens hat den Autor in seinem Buch über Velázquez nach den Rubens-Gemälden fragen lassen, die Velázquez in dem Saal des Palastes Alcázar zeigt. Auch wenn es sich um Kopien Mazos handelt, ist auffällig, daß sie bis zur Unkenntlichkeit verdunkelt und nahezu unbeleuchtet sind. Liess schließt hier nachvollziehbar auf einen Paragone zwischen den Malern, der den am spanischen Hof hochangesehenen Rubens abwerten sollte.

Die vorgestellten Arbeiten Liess' machen deutlich, wie unerschöpflich die Goldadern auch bei oft untersuchten Kunstwerken sind, wenn ein unkonventioneller Blickwinkel jenseits der eingefahrenen Zunftgrenzen gelingt. In diesem Sinne wissen wir uns mit dem Autor einig, daß zu weiterer ertragreicher Schürfarbeit eingeladen werden muß.

THOMAS GÄDEKE

Reinhard Liess: "Im Spiegel der ,Meninas'". Velázquez über sich und Rubens. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003. 118 S., br., 22,90 [Euro].

Reinhard Liess: "Jan Vermeer van Delft. Pieter Bruegel d. Ä. Rogier van der Weyden". Drei Studien zur niederländischen Kunst. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004. 156 S., 12 Abb., br., 26,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dieses Buch zu Velazquez' berühmtesten Gemälde "Meninas" sei der "große Wurf", der hundert Jahre nach Carl Justis Standardwerk eigentlich nicht mehr zu erwarten war, beginnt der Rezensent in entsprechend hohem Ton. Reinhard Liess habe tatsächlich aus dem legendären kleinen Spiegel, der im Hintergrund des Gemäldes zu sehen ist, eine neue Deutung herausgelesen. Die bisherigen naturalistischen Interpretationen, wonach das Königspaar im Spiegel entweder auf der Leinwand des Malers oder in der Raumachse des Bildbetrachters zu lokalisieren sei, könne Liess widerlegen. Aus einem tieferen Verständnis von Velazquez' Kunst mache der Autor plausibel, dass eine realistische Deutung nicht allein aus geometrischen Gründen auszuschließen sei. Im Spiegel sei vielmehr die "Bildnisvision" des vor dem Spiegel stehenden Malers zu sehen. Gewissermaßen der Imaginationsfunke im Moment des Aufblitzens. Entscheidend für die "aufregenden Einsichten" des Buches sei, so der Rezensent, dass Liess als Rubensspezialist anhand der Bilder, die in der gemalten Gemäldegalerie sonst noch zu erkennen sind, Velasquez' Auseinandersetzung mit dem Kollegen Rubens als zentralen Kontext lesbar macht.

© Perlentaucher Medien GmbH