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Reiche, mächtige und womöglich gefährliche Hedgefonds-Magnaten sind die Stars des Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Ihre Wochenendpaläste sind Futter für die Fotografen von Vanity Fair, und die Möglichkeit, sie könnten ein Chaos auslösen, beschäftigte die Aufsichtsbehörden schon vor dem jüngsten Zusammenbruch der Finanzmärkte. Auf der Grundlage des einzigartigen Wissens des angesehenen Finanzautors Sebastian Mallaby über diese Branche sowie von 300 Stunden Interviews und ungezählten internen Dokumenten erzählt Mehr Geld als Gott die Geschichte der Hedgefonds von den Anfängen in den 1960er- und…mehr

Produktbeschreibung
Reiche, mächtige und womöglich gefährliche Hedgefonds-Magnaten sind die Stars des Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Ihre Wochenendpaläste sind Futter für die Fotografen von Vanity Fair, und die Möglichkeit, sie könnten ein Chaos auslösen, beschäftigte die Aufsichtsbehörden schon vor dem jüngsten Zusammenbruch der Finanzmärkte. Auf der Grundlage des einzigartigen Wissens des angesehenen Finanzautors Sebastian Mallaby über diese Branche sowie von 300 Stunden Interviews und ungezählten internen Dokumenten erzählt Mehr Geld als Gott die Geschichte der Hedgefonds von den Anfängen in den 1960er- und 1970er-Jahren über die explosiven Schlachten mit den Zentralbanken in den 1980er- und 1990er- Jahren bis zu ihrer Rolle in der Finanzkrise von 2007 bis 2009.

Das erste maßgebliche Buch über die Geschichte der Hedgefonds - von den rebellischen Anfängen bis zu ihrer Rolle bei der Definition des zukünftigen Finanzwesens.
Autorenporträt
Sebastian Mallaby ist Kolumnist der Washington Post und hat sich auf Themen rund um die Globalisierung spezialisiert. Zuvor hat er mehr als 13 Jahre für das Magazin Economist über internationale Finanzthemen berichtet und war Bürochef des Economist in Südafrika, Japan und Washington. Mallaby ist zudem Autor des US-Bestsellers "The World's Banker", erschienen im Jahr 2004.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.07.2011

Einblick in eine ferne Welt
Ein spannendes Buch über Hedgefonds

Hedgefonds sind die großen Unbekannten an den Kapitalmärkten geblieben. Gerade in Deutschland ist das Wissen um die Anlegergruppe nicht weit verbreitet, wobei dieses mangelnde Wissen die Bildung von Verschwörungstheorien begünstigt. Insofern ist das im vergangenen Jahr im englischen Original vorgelegte und nun in deutscher Übersetzung erhältliche Buch von Sebastian Mallaby eine begrüßenswerte Lektüre. Der gebürtige Brite, der als Wirtschaftsjournalist und Wissenschaftler arbeitet, hat viele Stunden verbracht, um mit Managern von Hedgefonds zu sprechen und das Schrifttum über diese Anleger zu studieren.

Herausgekommen ist ein Wirtschaftssachbuch im angelsächsischen Stil, das die Materie in historischer Perspektive aufbaut und aus einer locker geschriebenen Kombination aus sachlicher Analyse und einem auf der Kenntnis der handelnden Personen beruhenden "Storytelling" besteht. So führt Mallaby den Leser durch die Geschichte der Hedgefonds und ihrer Macher, beginnend mit dem Pionier Alfred Winslow Jones, über frühe Titanen wie Michael Steinhardt, Julian Robertson und George Soros bis zu den modernen Meistern wie Jim Chanos und Ken Griffin.

Es sind Geschichten voller unerhörter Triumphe - man denke an die märchenhaften Renditen von Jim Simons' Fonds Medallion - bis hin zu fürchterlichen Fehlschlägen, unter denen bis heute der Untergang des einstmals gepriesenen Fonds LTCM steht. Deutlich wird auch, dass es "die" erfolgreiche Hedgefonds-Strategie nicht gibt. Robertsons Tiger-Fonds machte durch die Anwendung traditioneller Analysen von Aktienmärkten Milliarden. Medallion und viele andere auf Arbitrage ausgerichtete Fonds wollen mit hochgezüchteten Algorithmen kleine und kleinste Ineffizienzen an den Märkten für sich nutzen - und dies nicht selten in Sekundenschnelle. Soros' Quantum-Fonds suchte unter anderem durch die Politik bewirkte Verzerrungen von Marktpreisen, auf deren Korrektur er setzte.

Auch berühmte Marktteilnehmer kennen Berg-und-Tal-Fahrten. So wird in dem Buch detailliert beschrieben, wie Soros zusammen mit seinem Partner Stan Druckenmiller im Jahre 1992 die berühmte Spekulation auf eine Abwertung des britischen Pfund ins Werk setzte, wobei die Idee von Druckenmiller stammte, der damals den Quantum-Fonds von Soros mehr oder weniger führte. Dass Quantum alleine mit der Sterling-Spekulation eine Milliarde Dollar verdiente, ist seit langem bekannt. Weniger bekannt ist, dass Quantum mit einzelnen Währungsgeschäften sehr viel Geld verlor.

Immerhin machte die Sterling-Spekulation Soros auch außerhalb der Finanzwelt zu einer berühmten Person. In gewisser Weise dient er als Gesicht der Hedgefonds-Branche, auch wenn sich der gebürtige Ungar schon vor vielen Jahren aus dem aktiven Fondsmanagement zurückgezogen hat. Aber nicht nur Soros kommt in Mallabys Buch als eine Art Alphatier daher. Sehr erfolgreichen Hedgefonds-Managern ist Megalomanie häufig nicht ganz unbekannt, aber mindestens so häufig übersehen wird die unerbittliche Arbeitsdisziplin, die am Beginn nahezu jeder Erfolgsgeschichte steht. Und natürlich gehört auch Glück dazu.

Mallaby befasst sich auch mit der Rolle der Hedgefonds in der aktuellen Finanzkrise und mit ihrem politischen Einfluss. Den politischen Einfluss hält er für geringer als häufig vermutet, und auch für die Krise macht er Hedgefonds nicht verantwortlich. Vielmehr hat die Krise gerade viele Hedgefonds schwer getroffen, auch wenn sich die Branche insgesamt seit dem Frühjahr 2009 wieder erholt hat. Obgleich Regulierungen generell zögerlich gegenüberstehend, sieht er doch einen Regulierungsbedarf für sehr große Hedgefonds, weil der unkontrollierte Bankrott eines bedeutenden Marktteilnehmers durchaus systemische Folgen haben könne.

Wer vornehmlich an Verschwörungstheorien interessiert ist, wird an diesem Buch keine Freude haben. Wer dagegen ein ehrliches Interesse für die Welt der Hedgefonds besitzt und wissen will, wer diese Welt bevölkert, wird dieses Buch verschlingen wie einen spannenden Thriller.

GERALD BRAUNBERGER.

Sebastian Mallaby: Mehr Geld als Gott.

Finanzbuch Verlag. München 2011. 604 Seiten. 34,99 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.08.2011

Geschichten aus der
Hedgefonds-Welt
Hedgefondsmanager haben „mehr Geld als Gott“, sagt Sebastian Mallaby, Ökonom am Council on Foreign Relations in New York. Die drei Topverdiener dieser Branche hätten es 2006 „auf jeweils mehr als eine Milliarde Dollar gebracht“. Das klingt nicht nur neureich, das ist es auch: Die Geschichte der Hedgefonds beginnt im Jahr 1949, als der Amerikaner Alfred Winslow Jones den ersten Fonds dieser Art gründete. Jones erfand die Merkmale, die bis heute jeden Hedgefonds prägen: eine Erfolgsbeteiligung fürs Management und die Gewohnheit, „vielversprechende“ Aktien mit Leerverkäufen „weniger aussichtsreicher Titel“ zu kombinieren. So sicherte er sich gegen Marktrisiken ab, um dann mit geliehenem Geld das Volumen seiner Wetten zu vergrößern und so die Hebelwirkung seiner Investments noch zu verstärken. Diese Kombination aus Sicherung und Hebel hatte magische Auswirkungen auf die Welt des Kapitals, insbesondere, als spätere Generationen anfingen, Jones Prinzipien auch auf Anleihen, Swaps und Optionen anzuwenden.
Mallaby zeichnet die Historie der Hedgefondsbranche auf und ist auch ein guter Geschichtenerzähler: Sein Text ist voller Anekdoten aus dem Leben legendärer Fondsmanager wie Michael Steinhardt, Helmut Weymar oder Paul Johnson. Das Buch schildert ihre Marktstrategien, aber auch ihre Neurosen und Wutanfälle. Dazu berichtet Mallaby von der Kritik an diesem Arbeits- und Lebensstil. Die Hedgefonds widerlegten schließlich gewinnträchtig die These, dass Märkte perfekt funktionieren. Und das warf beunruhigende Fragen auf, so Mallaby: „Falls die Märkte zu wilden Spekulationsblasen neigten, würden die wildesten Marktteilnehmer die Turbulenzen dann nicht noch verrückter machen?“
In der Tat, der Zusammenbruch von Long-Term Capital Management von 1998 und die Wechselkursspekulationen in Europa und Asien durch George Soros lehrten die Welt das Fürchten. Spätestens seit der Finanzkrise von 2008 galten Hedgefonds nur noch als Brandstifter. Hatten sie mit ihrer Absicherungsstrategie doch keineswegs die Märkte stabilisiert, sondern über ihre Hebelwirkung die Katastrophe erst mit verursacht. Aber ist dieser Blick auch fair? Mallaby widerspricht. Im Gegensatz zu vielen Banken musste kein Hedgefonds mit Steuergeldern gerettet werden. Überdies investieren Hedgfondsmanager auch ihr eigenes Kapital – im Gegensatz zu Bankern, die einfach „das Geld anderer Leute aufs Spiel“ setzen, so Mallaby.
Das Argument, Hedgefonds hätten die Wirtschaft ausgehebelt, sei nicht zu halten. Selbst hoch exponierte Fonds leihen sich das Zehnfache ihres Kapitals, während etwa Goldman Sachs mit dem 30-Fachen operiere. Kritiker müssten sich überlegen, welche Zukunft sie wollen: „Eine, in der die Risiken in gigantischen Banken konzentriert sind, für die letztlich die Steuerzahler einstehen müssen – oder eine Zukunft, in der die Risiken auf kleinere Hedgefonds verteilt sind, die nicht darauf hoffen können, von der Regierung gerettet zu werden?“
Die Anekdoten halten den Leser bei der Stange, Mallabys intime Kenntnisse wecken jedoch auch den Verdacht, dass er etwas zu nahe an seine Studienobjekte herangerückt sein könnte. Viele werden etwa die Frage vermissen, ob Milliardengewinne, die aus dem Verlust anderer resultieren, wirklich angemessen sind. Selbst wenn dieses leicht einseitig geratene Buch die Rücksichtslosigkeit der Hedgefondstypen nicht wegretuschieren kann, bleibt dem Leser dennoch die keineswegs beruhigende Erkenntnis, dass viele Banken ein noch viel gewagteres Spiel treiben, als die vermeintlichen „Bad Boys“ der Szene.
Barbara Bierach
Sebastian Mallaby: Mehr Geld als Gott. Hedgefonds und ihre Allmachtsphantasien. Finanzbuch Verlag, München 2011. Aus dem Amerikanischen von Horst Fugger.
603 Seiten. 34,99 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Solides Wissen über Hedgefonds scheint Rezensent Gerald Braunberger gerade in Deutschland kaum verbreitet. Das fördert in seinen Augen die Bildung von Verschwörungstheorien. Um so erfreuter zeigt er sich von Sebastian Mallabys Buch "Mehr Geld als Gott", das die Welt der Hedgefonds und ihrer Bewohner lebendig schildert. Er attestiert dem Wirtschaftsjournalisten Mallaby, das Thema höchst kenntnisreich und als eine spannende Geschichte von Triumphen und Niederlagen aufgearbeitet zu haben. Dank der zahlreichen Gespräche mit Hedgefonds-Managern erhält der Leser zu seiner Freude einen exzellenten Einblick in deren Welt. Wer sich wirklich für Hedgefonds und nicht für Verschwörungstheorien interessiert, dem kann Braunberger dieses Buch nur ans Herz legen.

© Perlentaucher Medien GmbH