Marktplatzangebote
6 Angebote ab € 2,60 €
  • Broschiertes Buch

Was uns krank macht, was uns gesund macht - ein Wegweiser aus der Zweiklassenmedizin.
Das deutsche Gesundheitswesen gilt in der ganzen Welt als vorbildlich. In Wahrheit herrscht eine ausgeprägte Zweiklassenmedizin: Privatpatienten genießen fast exklusiven Zugang zu Spezialkliniken und Spitzenärzten. Ein Kassenpatient, der etwa an Krebs leidet, hat eine weitaus geringere Chance, optimal versorgt zu werden. Zudem ist das System nicht nur ungerecht, sondern auch ineffizient: Prävention spielt eine erschreckend geringe Rolle, viele Ärzte sind schlecht fortgebildet. Karl Lauterbach, Mediziner…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Was uns krank macht, was uns gesund macht - ein Wegweiser aus der Zweiklassenmedizin.
Das deutsche Gesundheitswesen gilt in der ganzen Welt als vorbildlich. In Wahrheit herrscht eine ausgeprägte Zweiklassenmedizin: Privatpatienten genießen fast exklusiven Zugang zu Spezialkliniken und Spitzenärzten. Ein Kassenpatient, der etwa an Krebs leidet, hat eine weitaus geringere Chance, optimal versorgt zu werden. Zudem ist das System nicht nur ungerecht, sondern auch ineffizient: Prävention spielt eine erschreckend geringe Rolle, viele Ärzte sind schlecht fortgebildet.
Karl Lauterbach, Mediziner und Gesundheitsökonom, beschreibt den verheerenden Zustand des deutschen Gesundheitswesens. Aber er zeigt auch, wie die Betroffenen sich selbst helfen können: Woran erkenne ich einen guten Arzt? Wie informiere ich mich über meine Krankheit? Welche Vorsorge lohnt sich wirklich? Ein provokantes, exzellent recherchiertes Debattenbuch - mit vielen Beispielen aus der Praxis.
Autorenporträt
Lauterbach, KarlProf. Dr. med. Karl Lauterbach, geboren 1963, zählt zu den profiliertesten deutschen Politikern. Er ist Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität Köln, seit 2008 zudem Professor an der Harvard School of Public Health. Der Experte für Gesundheits- und Sozialpolitik wurde 2005 Mitglied des Bundestages, bis 2019 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter der Bestseller «Der Zweiklassenstaat». Seit Dezember 2021 ist Karl Lauterbach Bundesminister für Gesundheit.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.03.2009

Wirtschaftsbuch
Ratschläge für ein gesundes Leben
SPD-Fraktionschef Peter Struck erzählt über seinen Parteifreund Karl Lauterbach gerne einen Witz, und der geht so: Lauterbach trifft einen kleinen Jungen und fragt ihn, wie alt er ist. Der Junge sagt „sieben”, worauf Lauterbach ihn kritisch betrachtet und antwortet: „In deinem Alter war ich schon neun.” Richtig gut wird der Scherz erst, wenn man sich dazu den hinter seiner Pfeife breit grinsenden Struck vorstellt und wenn man weiß, dass die beiden Politiker ein reichlich wechselhaftes Verhältnis zueinander pflegen. Ziemlich oft geht der Abgeordnete dem Fraktionsvorsitzenden mit seinen Kommentaren und Anregungen gehörig auf den Senkel.
Man muss Lauterbachs Neigung zu ungefragten Ratschlägen nicht schätzen, in seinem neuen Buch Gesund im kranken System. Ein Wegweiser kommt sie aber durchaus positiv zur Geltung. Nach der Lektüre der gut 200 Seiten fühlt man sich zwar ordentlich missioniert, allerdings auch gründlich informiert und klug unterhalten. Lauterbach hat es geschafft, einen medizinischen Ratgeber in die Form einer politischen Streitschrift zu packen. Man muss sich das Buch wie einen leckeren Hamburger vorstellen. Wie das beliebte Buletten-Brötchen besteht auch das Buch aus drei Teilen. Die etwas trockenen stehen am Anfang und am Ende, und in der Mitte schmeckt es richtig schön saftig.
Das ist natürlich ein Bild, das dem 1963 geborenen Gesundheitsökonomen ganz und gar nicht gefallen würde. Denn eben im Mittelteil gibt er etliche wissenschaftlich fundierte Ratschläge, wie man den schlimmsten Volkskrankheiten – Bluthochdruck, Diabetes, Depression und Krebs – vorbeugen kann. Dazu gehört es eben auch, möglichst wenig Fast-Food zu konsumieren. Lauterbach schildert eindrucksvoll, dass eine einzige Zigarette am Tag an den empfindlichen Gefäßen des menschlichen Körpers genauso viel Schaden anrichtet wie zwanzig Zigaretten und dass Passivrauchen dem Körper den gleichen Tort antut. Zwei Gläser Rotwein am Abend seien zwar gut gegen schlechtes Cholesterin, zu schnell getrunken verkehre sich die Wirkung jedoch ins Gegenteil. Zu viel Fleisch, zu viel Salz, zu viele schlechte Fette, zu wenig Bewegung und zu viel Gewicht – das alles ist des Teufels, wenn man die oben erwähnten Volkskrankheiten vermeiden und bis ins hohe Alter seine Gefäße gut erhalten möchte.
Doch auch für die weniger glücklichen, also die bereits erkrankten Menschen, hat Lauterbach gute Tipps parat. Er verweist auf etablierte, einfach verfasste Listen, mit denen der Patient kontrollieren kann, ob ihn sein Arzt nach den etablierten Erkenntnissen der Medizin behandelt oder grundlegende Dinge außer Acht lässt. Anhand des Buches kann man sich zudem informieren, welche Krankenhäuser man für bestimmte Eingriffe meiden sollte und welche man getrost aufsuchen kann. Das einfachste von Lauterbach empfohlene Kriterium stellt die schlichte Anzahl dar. Je öfter eine Operation in einer Klinik durchgeführt wird, desto besser.
In den trockeneren Teilen des Buchs nimmt Lauterbach das deutsche Gesundheitswesen gründlich auseinander. Er attackiert die allgegenwärtige Verschwendung, Unprofessionalität und miserable Qualität. Am Endes des Buches setzt er das System – nach eigenen Ideen – wieder zusammen. Er nennt das den dritten Weg. Vieles davon kommt einem bekannt vor, wenn man bereits Lauterbachs Vorgängerwerk Der Zweiklassenstaat gelesen hat. Doch das stört nicht weiter: Seine Thesen über die Benachteiligung der Armen und wie man sie abstellt, erhält man im neuen Buch in anschaulich komprimierter Form. Guido Bohsem
Karl Lauterbach:
Gesund im kranken System.
Ein Wegweiser.
Rowohlt, Berlin 2009,
224 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr