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Einkommen ist ein Bürgerrecht, Vollbeschäftigung eine Illusion. Also müssen wir Arbeit und Einkommen trennen.Er ist einer der erfolgreichsten Unternehmer der Gegenwart und zugleich ein provozierender Kritiker des Systems: Götz W. Werner, Gründer der florierenden Drogeriemarktkette dm und bekennender Anthroposoph, verblüfft mit revolutionären Ideen, die nur scheinbar im Widerspruch zum eigenen Erfolg stehen.
Werner fordert nichts weniger als eine radikale Umkehr vor allem in unseren sozialen Sicherungssystemen. Denn das Versprechen, den Bürgern zu einer menschenwürdigen Sicherung ihrer
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Produktbeschreibung
Einkommen ist ein Bürgerrecht, Vollbeschäftigung eine Illusion. Also müssen wir Arbeit und Einkommen trennen.Er ist einer der erfolgreichsten Unternehmer der Gegenwart und zugleich ein provozierender Kritiker des Systems: Götz W. Werner, Gründer der florierenden Drogeriemarktkette dm und bekennender Anthroposoph, verblüfft mit revolutionären Ideen, die nur scheinbar im Widerspruch zum eigenen Erfolg stehen.

Werner fordert nichts weniger als eine radikale Umkehr vor allem in unseren sozialen Sicherungssystemen. Denn das Versprechen, den Bürgern zu einer menschenwürdigen Sicherung ihrer Existenz zu verhelfen, hat die Politik längst gebrochen. Stattdessen werden die Empfänger von Sozialleistungen gegängelt; Götz W. Werner scheut sich nicht, Hartz IV als »offenen Strafvollzug« zu bezeichnen.

Es ist sinnlos, an diesen maroden Systemen mit kosmetischen Korrekturen herumzubasteln. Und so denkt Werner über die zentralen Begriffe Arbeit, Einkommen und Steuern grundsätzlich neu nach: Wir müssen uns von Denk- und Wertstrukturen verabschieden, die noch aus der Zeit des Feudalismus stammen. Arbeit und Einkommen müssen getrennt werden. Die Zukunft des Sozialstaats liegt in einem Grundeinkommen, das jedem Bürger ohne irgendwelche Voraussetzungen oder Bedingungen zusteht, das seine Existenz sichert und sein Arbeitseinkommen teilweise ersetzt. Werner ist überzeugt: Das garantierte Grundeinkommen würde unsere Gesellschaft völlig verändern. Wir wären nicht mehr zur Arbeit gezwungen - hätten aber die Freiheit, für unsere Mitmenschen sinnvoll tätig zu sein.Werner sagt auch, wer das alles bezahlen soll: wir selbst, die Bürger. Das derzeitige Steuersystem bremst unsere Produktivität und macht Arbeit unbezahlbar. Wenn wir hingegen nur noch den Konsum besteuern und das Dickicht verteilender und kontrollierender Ämter radikal lichten, dann kann Deutschland zum Steuer- und Arbeitsparadies werden. Und dass Werner kein Sonntagsredner ist, beweist er nicht zuletzt mit dem eigenen Unternehmen, das er als »soziale Skulptur« begreift und gestaltet.

»Nicht nur als Gedankenexperiment, auch als realistische politische Forderung: Wir brauchen ein bedingungsloses Bürgereinkommen.« Prof. Ulrich Beck

»Das solidarische Bürgergeld schafft soziale Sicherheit und Verlässlichkeit für jedermann, sodass die Marktwirtschaft nicht als Bedrohung empfunden wird.« Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen

»Wenn es nicht zu den Grundrechten jedes Bürgers gehört, dass eine materielle Lebensgrundlage garantiert wird, dann zerfällt die Staatsbürgergesellschaft.« Prof. Ralf Dahrendorf

»Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Antwort auf die Würde und Lebensfähigkeit der Menschen in arbeitsteiligen Industriegesellschaften.« Lukas Beckmann, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Bundestag

»Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen würde ein neues Leitbild die Gesellschaft prägen. Subjekt des Sozialstaats wäre wieder der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen.« Boris Palmer, grüner Oberbürgermeister von Tübingen

»Wir brauchen in Europa ein Grundeinkommen für alle.« Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg
Autorenporträt
Götz W. Werner ist Gründer, Gesellschafter und Aufsichtsratmitglied der dm Drogeriemärkte, deren Geschäftsführer er 35 Jahre lang war. Seit 2003 leitet er das Interfakultative Institut für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen. Seit vielen Jahren setzt sich Werner öffentlich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.
Rezensionen
"Nicht nur als Gedankenexperiment, auch als realistische politische Forderung: Wir brauchen ein bedingungsloses Bürgereinkommen." - Prof. Ulrich Beck

"Das solidarische Bürgergeld schafft soziale Sicherheit und Verlässlichkeit für jedermann, sodass die Marktwirtschaft nicht als Bedrohung empfunden wird." - Dieter Althaus, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen

"Wenn es nicht zu den Grundrechten jedes Bürgers gehört, dass eine materielle Lebensgrundlage garantiert wird, dann zerfällt die Staatsbürgergesellschaft." - Prof. Ralf Dahrendorf

"Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine Antwort auf die Würde und Lebensfähigkeit der Menschen in arbeitsteiligen Industriegesellschaften." - Lukas Beckmann, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Bundestag

"Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen würde ein neues Leitbild die Gesellschaft prägen. Subjekt des Sozialstaats wäre wieder der Mensch mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen." Boris Palmer, grüner Oberbürgermeister von Tübingen

"Wir brauchen in Europa ein Grundeinkommen für alle." - Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.04.2007

Wirtschaftsbuch
Lohn ohne Arbeit
Er gilt als einer der bekanntesten und zugleich leidenschaftlichsten Verfechter einer Idee, die zwar nicht brandneu ist, die aber von der herrschenden Lehre und Praxis als unrealistisch abgetan wird, weil sie als unbezahlbar gilt. Götz Werner, der Gründer der Drogeriemarktkette „dm-Markt” mit mittlerweile 1600 Filialen, füllt seit Jahren deutschlandweit die Vortragssäle, wenn er seine Vision vom bedingungslosen Grundeinkommen für alle ausbreitet. Diese ist so einfach wie zugleich radikal: Jeder Bürger, ob bedürftig oder nicht, soll eine bestimmte Summe vom Staat erhalten. Werner schlägt dazu ein monatliches Grundeinkommen von zunächst 800 Euro als „Kulturminimum” vor, das dereinst auf 1500 Euro aufgestockt werden könnte.
Alle anderen Leistungen der Sozialbürokratie, vom Kindergeld über das Bafög bis zu Hartz IV würden damit überflüssig. Finanzieren will Werner das Ganze durch eine Konsumsteuer von bis zu 50 Prozent, die an Stelle aller anderen Ertragsteuern über den Wertschöpfungsprozess hinweg treten soll. Letzteres ist übrigens eine Art der Besteuerung, die Werner volkswirtschaftlich als „Knospenfrevel” bezeichnet, weil hier bereits „der Anbau von Äpfeln besteuert wird und nicht erst deren Verbrauch”.
Womit wir mitten im Buch wären, in dem Werner sein Konzept ausbreitet und in seine ungewohnt andere Sicht der ökonomischen Wirklichkeit einbettet. Der Autor widerspricht der allseitigen Klage des fortschreitenden „Einkommensplatz”-Verlusts und feiert diesen stattdessen als Erfolg: „Die immense Steigerung der Produktivität in der industriellen Fertigung ist ein wesentlicher Grund für die abnehmende Nachfrage nach menschlicher Arbeit.”
Die als gesellschaftliches Kernproblem definierte Arbeitslosigkeit deutet Werner in einen Sieg der fortgeschrittenen Rationalisierung um, was für sich schon einer Übung im Umdenken bedarf. Wenn er dann noch als historisch und ökonomisch neues Phänomen die „Abschaffung des Mangels” zumindest in den westlichen Industrieländern mit ihren übersättigten Märkten danebenstellt, gewinnt Werners Forderung nach der Entkoppelung von Arbeit und Einkommen durchaus etwas Einleuchtendes. Statt des Zwangs zur Arbeit – „Hartz IV ist in seiner Auswirkung auf den Betroffenen nur vergleichbar mit offenem Strafvollzug” – plädiert der Drogeriekettenchef für ein Recht auf Einkommen für alle, vom Topmanager bis zum Arbeitslosen. Einer gewissen Logik entbehrt dieses Konzept nicht, wenn man wie Werner ein Steuersystem zugrundelegt, das nur auf dem Konsum basiert. Dann ist „das bedingungslose Grundeinkommen so gesehen nichts anders als die Rücküberweisung des Grundfreibetrags”, der heute jedem Steuerbürger unabhängig von seiner Einkommenshöhe zusteht.
Bleibt die Frage, ob der engagierte Verfechter eines solch kulturellen Paradigmenwechsels nicht ein allzu optimistisches Menschenbild zugrundelegt, wenn er die Arbeit, die auch dann noch erledigt werden will, nach dem Grundsatz „Alle können, aber keiner muss arbeiten” verteilen will. Talente entfalten und zeigen, was man kann, so lautet für Werner der kategorische Imperativ der Gesellschaft eines bedingungslosen Grundeinkommens. Dennoch bietet das Buch eine faszinierende Lektüre mit vielen überraschenden Einsichten in die Wirtschaft inklusive der, dass wir mental immer noch in der Knappheitswelt der alten Selbstversorgungsökonomie verhaftet sind. Dass sein Projekt keines ist, das sich von heute auf morgen verwirklichen lässt, ist Werner klar. Aber: „Ob ich ein Träumer bin? Aber natürlich, denn jeder Unternehmer, der Dinge bewegen will, träumt zunächst von seinem Ziel.” Dagmar Deckstein
Götz W. Werner: Einkommen für alle. Der dm-Chef über die Machbarkeit des bedingungslosen Grundeinkommens. Kiepenheuer&Witsch 2007, 224 S., 16,90 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Lenz Jacobsen räumt ein, dass mit Götz Werner, dem Chef der Drogerie-Kette dm, ein Visionär schreibt, der sich nicht mit der kleinteiligen Ausarbeitung seiner Ideen aufhält. Aber als "weltfremde Spinnereien eines anthroposophischen Zahnpasta-Millionärs" will er diese Ideen trotzdem nicht missverstanden wissen. Die Analysen, lobt der Rezensent, seien "scharfsinnig", die Argumente treffen. Werner plädiert in dem Buch für ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 Euro, wobei die Einkommenssteuer wegfallen und durch eine Mehrwert- oder Konsumsteuer von 50 Prozent ersetzt werden soll. Rezensent Jacobson lässt zwar eine gewisse Skepsis angesichts dieser Ideen erkennen, aber er will nicht entscheiden, wie tragfähig ein solches Modell sein könnte. Ihm gefällt schon, dass hier jemand die Arbeitslosigkeit nicht nur als Problem sieht, sondern als eine Folge der Rationalisierung, die uns vom "Zwang zur Arbeit" befreit habe.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der in wirtschaftlichen Dingen Ungeübte lernt verstehen, was im letzten halben Jahrhundert in den westlichen Industrieländern geschehen ist [...].« General-Anzeiger