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Jedes Jahr droht uns eine neue Epidemie. Doch ob bei EHEC oder der Schweinegrippe - die Seuchenbekämpfung der deutschen Behörden ist mangelhaft. Die Politik stellt viel zu wenig Geld für Forschung zur Verfügung. Sie überlässt das Feld der Pharmaindustrie, die sich lieber auf lukrative Krankheiten wie die Grippe konzentriert.
Die Bestsellerautoren Marita Vollborn und Vlad Georgescu zeigen, welche Seuchengefahren ignoriert und welche aufgebauscht werden. Sie kritisieren, wie sehr die Politik am Tropf der Pharmalobby hängt - und weisen den Weg in eine Zukunft, in der Epidemien frühzeitig
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Produktbeschreibung
Jedes Jahr droht uns eine neue Epidemie. Doch ob bei EHEC oder der Schweinegrippe - die Seuchenbekämpfung der deutschen Behörden ist mangelhaft. Die Politik stellt viel zu wenig Geld für Forschung zur Verfügung. Sie überlässt das Feld der Pharmaindustrie, die sich lieber auf lukrative Krankheiten wie die Grippe konzentriert.

Die Bestsellerautoren Marita Vollborn und Vlad Georgescu zeigen, welche Seuchengefahren ignoriert und welche aufgebauscht werden. Sie kritisieren, wie sehr die Politik am Tropf der Pharmalobby hängt - und weisen den Weg in eine Zukunft, in der Epidemien frühzeitig erkannt werden und Grundlagenforschung den Keimen ihren Schrecken nimmt.
Autorenporträt
Vollborn, Marita
Marita Vollborn, 1965 geboren, studierte Agronomie an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Journalistik an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Sie ist freie Wissenschafts- und Wirtschaftsjournalistin für führende Medien und leitet Seit 2001 zusammen mit Vlad Georgescu das international erscheinende Biotech-Webzine LifeGen.de redaktionell. Vollborn ist unter Vertrag bei SPIEGEL online, publizierte bei führenden Printmedien wie Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, Handelsblatt, Focus-Magazin, taz. Der zusammen mit Vlad Georgescu geschriebene Bestseller "Die Joghurt-Lüge. Die unappetitlichen Geschäfte der Lebensmittelindustrie" gehört zum Bestand der Bibliothek des Deutschen Bundestages, nachdem die FAZ anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2006 das Werk zu den wichtigsten 15 Sachbüchern des Jahres wählte.

Georgescu, Vlad
Vlad Georgescu, 1966 geboren, studierte Chemie an der TU Hannover und Journalistik an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Er ist freier Wissenschafts- und Wirtschaftsjournalist und leitet zusammen mit Marita Vollborn seit 2001 das international erscheinende Biotech-Webzine LifeGen.de redaktionell. Georgescu arbeitet für SPIEGEL online und schrieb für die Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, bild der wissenschaft und Wirtschaftswoche. Er ist Mitglied der Wissenschaftspressekonferenz (WPK). Sein zusammen mit Marita Vollborn geschriebener Bestseller "Die Joghurt-Lüge. Die unappetitlichen Geschäfte der Lebensmittelindustrie" gehört zum Bestand der Bibliothek des Deutschen Bundestages, nachdem die FAZ anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2006 das Werk zu den wichtigsten 15 Sachbüchern des Jahres wählte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.09.2011

30 Millionen
Versuchskaninchen
Die Meldungen der vergangenen Tage schrecken auf. Die Impfung gegen die Schweinegrippe soll bei Jugendlichen Schlafattacken ausgelöst haben. Ob die seltene Immunkrankheit, Narkolepsie genannt, tatsächlich mit dem Impfstoff zu tun hat, werden Studien zeigen. Doch mit Studien ist das so eine Sache, bei vielen Menschen ist das Vertrauen in wissenschaftliche Untersuchungen verloren gegangen – wer weiß schon, wer dahinter steckt? Und selbst wenn man das weiß, was heißt das denn? Sind kleine Forschungsbetriebe seriöser als die großen Abteilungen der Pharmakonzerne, ist es besser, wenn der Staat finanziert?
Viele Fragen, die auch im jüngsten Buch der Wissenschaftsjournalisten Marita Vollborn und Vlad Georgescu aufgeworfen werden. „Die Virenlüge“ heißt es, und beim Untertitel „Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient“ könnte man schon abwinken. Natürlich ist die Industrie profitorientiert, natürlich werden Konzerne nur dann groß in Forschung investieren, wenn das Ergebnis Gewinne verspricht. Doch die Autoren bleiben nicht bei Banalitäten stehen, sondern decken auf, wie das gelaufen ist mit der Schweinegrippe und dem Erreger H1N1/A.
Der Impfstoff Pandemrix von der Firma GlaxoSmithKline war nach Informationen der Autoren schon ein Jahr vor der Pandemie von der europäischen Zulassungsbehörde EMA anerkannt worden, und das, „obwohl für den Einsatz an Erwachsenen keine klinischen Studien nach den üblichen Standards vorlagen“. Die festgelegten langwierigen Standardverfahren zur Zulassung eines Medikaments könnten nämlich im Fall einer Pandemie, also einer länder- und kontinentübergreifenden Ausbreitung einer Krankheit, ausgehebelt werden. Mehr als 30 Millionen Bürger der EU seien allein bis August 2010 mit dem nicht ausreichend getesteten Mittel geimpft worden. Anders ausgedrückt: Millionen Menschen dienten ohne Einwilligung als Versuchskaninchen. Ganz legal.
Den Recherchen zufolge haben Politiker, Zulassungsstellen und Aufsichtsbehörden fragwürdige Entscheidungen getroffen. So habe die Berliner Regierung der Pharmaindustrie Absatzgarantien gegeben. Deutschland nahm Millionen Medikamente ab, die Hersteller freuten sich über Gewinnsprünge, die Kassen hatten hohe Kosten, die Geimpften ihre Angst besänftigt. Dabei verläuft die Schweinegrippe im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen meist harmlos, monieren die Autoren. Sie verweisen auf weitaus gefährlichere Viren, die etwa das tödliche Ebola- oder Lassa-Fieber auslösten – dank Globalisierung und Massentourismus nicht nur in Afrika.
Und es gibt noch mehr Bedrohungen: Viren könnten von Terroristen eingesetzt werden. Anschlägen etwa mit Pockenviren hätte die Welt wenig entgegenzusetzen. Die Folgen malen die Autoren in düsteren Farben: Die Versorgung würde zusammenbrechen, Menschen könnten nicht mehr zur Arbeit gehen, die Wirtschaft würde lahmgelegt. Der Schaden wäre weit schlimmer als bei der Finanzkrise. Was tun? Die Autoren schlagen mehr Kontrolle vor, die Überwachung von Labors und Gebäuden, die Erforschung von Vakzinen durch unabhängige Spezialisten. Computergestützte Vorhersagesysteme könnten helfen, die Verbreitung von Seuchen zu verhindern.
Richtig Mut macht das alles nicht. Das Buch informiert über Dinge, die schief laufen, über enorme Risiken, mit denen wir wohl leben müssen. Bei all den Schreckensszenarien wirken die Tipps für Laien am Ende des Buches eher einfältig, wenn ein Virus umgeht: Händewaschen, Kontakte vermeiden, Symptome beachten und viel trinken.
Marianne Körber
Marita Vollborn, Vlad Georgescu: Die Viren-Lüge. Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient. Hanser Verlag, München 2011. 224 Seiten. 16,90 Euro.
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"Doch die Autoren bleiben nicht bei Banalitäten stehen, sondern decken auf, wie das gelaufen ist mit der Schweinegrippe und dem Erreger H1N1/A." Marianne Körber, Süddeutsche Zeitung, 17.09.11

"Trotz der Dichte an Informationen liest sich die Virenlüge spannend und flüssig" Thorsten Giersch, Handelsblatt Online, 10.10.11