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Schon vor zehn Jahren wies Paul Krugman auf die Rückkehr der ökonomischen Missstände hin, die die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre ausgelöst haben. Doch im Boom nach der Jahrtausendwende wurde seine Warnung vergessen. Jetzt steht eine neue Weltwirtschaftskrise vor unserer Tür. In seinem Buch zeigt der Nobelpreisträger, wie die mangelnde Regulierung der Finanzmärkte die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Weltwirtschaftskrise schuf. Er legt dar, welche Schritte unternommen werden müssen, damit die Krise eingedämmt und die Weltwirtschaft vor dem Absturz in eine tiefe Rezession bewahrt…mehr

Produktbeschreibung
Schon vor zehn Jahren wies Paul Krugman auf die Rückkehr der ökonomischen Missstände hin, die die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre ausgelöst haben. Doch im Boom nach der Jahrtausendwende wurde seine Warnung vergessen. Jetzt steht eine neue Weltwirtschaftskrise vor unserer Tür. In seinem Buch zeigt der Nobelpreisträger, wie die mangelnde Regulierung der Finanzmärkte die Voraussetzungen für eine Rückkehr der Weltwirtschaftskrise schuf. Er legt dar, welche Schritte unternommen werden müssen, damit die Krise eingedämmt und die Weltwirtschaft vor dem Absturz in eine tiefe Rezession bewahrt werden kann. Brillant geschrieben, in Krugmans typischem Stil klar und deutlich, lebendig und unterhaltsam, dabei zugleich enorm fundiert , wird dieses Buch sofort nach Erscheinen zu einem Grundpfeiler in der Debatte zur Lösung der Krise werden.
Autorenporträt
Paul Krugman, geboren 1953 in New York, ist ein amerikanischer Ökonom der jungen Generation. Seine Arbeit wurde u.a. 1991 durch die Verleihung der John-Bates-Clark-Medaille für den besten Nachwuchswissenschaftler gewürdigt. 1998 erhielt Krugman die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin, und im Jahr 2000 wurde ihm in Nürnberg der Horst-Recktenwald-Preis für Nationalökonomie verliehen.
Bereits mit 24 Jahren schloss er seine Promotion am renommierten Massachusetts Institute of Technologie (MIT) mit einer Arbeit über flexible Wechselkurse ab. Im selben Jahr trat er seine erste Professur an der Yale University an. Neben seinen Lehr- und Forschungstätigkeiten arbeitet Krugman als Berater, u.a. 1992 in der Wahlkampapagne für Bill Clinton. Derzeit lehrt er am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit schreibt Krugman für zahlreiche Zeitungen und hat schon einige erfolgreiche Bücher publiziert. 2008 wurde der mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2009

Mehr muss her
Paul Krugmans altes Buch zur neuen Krise

Paul Krugman hat ein neues Buch geschrieben, das eigentlich ein altes ist. Vor zehn Jahren erschien "Die große Rezession - Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt", und Krugmans aktuelles Werk, "Die neue Weltwirtschaftskrise", ist letztlich eine um einige Kapitel ergänzte Neuauflage des alten, das sich vor allem um die Asien-Krise drehte. Dass Krugman ein altes Buch zur neuen Krise veröffentlicht hat, passt zu seiner These, dass auch die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise ähnliche Ursachen hat wie die Krisen der jüngeren Vergangenheit.

Die Aufforderung des Nobelpreisträgers lautet deshalb, aus früheren Fehlern zu lernen. Überhaupt fordert der derzeit vielleicht bekannteste Ökonom der Welt gerne und viel. Von der deutschen Regierung etwa mehr Geld gegen die Krise. Im eigens für die deutsche Ausgabe geschriebenen Vorwort geht Krugman mit Berlin hart ins Gericht und kritisiert den - inzwischen bekanntermaßen aufgegebenen - Versuch, sich dem Milliardenwettlauf gegen die Krise zu widersetzen. "Aus unerfindlichen Gründen", schreibt Krugman, "scheinen deutsche Spitzenpolitiker das ungeheure Ausmaß der Krise oder die Notwendigkeit einer energischen Reaktion einfach nicht zu begreifen."

Krugman schildert den Aufstieg des Kapitalismus, der derzeit "weltweit unangefochten" das Regiment führe, und er schildert den großen Irrtum der Ökonomen, die glaubten, das Phänomen der Konjunkturzyklen so weit gezähmt zu haben, dass Depressionen vermeidbar seien. Dabei stellt er immer wieder darauf ab, dass aus den Rückschlägen in Krisenländern die falschen Lektionen gelernt worden seien. In den hinteren Kapiteln wendet sich Krugman der aktuellen Krise zu. Anschaulich beschreibt er, wie in Amerika die Immobilienblase die Aktienblase ablöste, wie Häuserkredite immer fahrlässiger vergeben wurden und wie Giftpapiere, die CDOs oder ARS hießen, in die Welt kamen. Anders als in seinem ersten Buch attackiert Krugmann auch den früheren Chef der Notenbank Fed, Alan Greenspan. Als dieser aus dem Amt schied, schreibt Krugman, habe ihn ein "Glorienschein" umgeben. Doch: "Nicht ganz drei Jahre später war Greenspan untendurch." Krugman gesteht Greenspan zwar zu, dass seine Geldpolitik zu dem spektakulären Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Clinton-Jahren beigetragen habe. Was aber "den irrationalen Überschwang an den Kapitalmärkten" angehe, sei Greenspan nicht erfolgreich gewesen.

Jetzt, verlangt Krugman, müssten vor allem sehr schnell die Kredite wieder zum Laufen gebracht werden, dazu sei eine Rekapitalisierung der Banken nötig, auch um den Preis der Verstaatlichung. Und gegen die Rezession, die im Schlepptau der Finanzkrise kam, empfiehlt Krugman: Keynes. Die "gute alte Nachfrageökonomik" habe in der gegenwärtigen Lage einiges zu bieten.

Darüber ließe sich vielleicht streiten. Unstrittig ist dagegen Krugmans große Stärke als Autor - seine verständliche Sprache. Er schreibt leicht, flott und unterhaltsam. Und er bedient sich bildhafter Beispiele, anhand deren auch Nichtökonomen verstehen können, wie eine Zinssenkung der Zentralbank oder die Ausweitung der Geldmenge in einer Krise wirken können. Sein Buch liest sich an manchen Stellen wie ein Krimi der Krisengeschichte; auch Krugmans leiser Witz trägt den Leser durch das Buch. Wer etwas über das gefährliche Pflaster der Weltwirtschaft lernen will oder über die Risiken eines nicht regulierten Systems aus Schattenbanken, der ist richtig bei Krugman.

HENRIKE ROSSBACH

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2009

Wirtschaftsbuch
Das Krisen-Rezept vom Nobelpreisträger
Paul Krugman ist einer der bekanntesten Wirtschaftsprofessoren der Welt. Gerne rechnet der amerikanische Ökonom mit der Wirtschaftspolitik der jeweiligen US-Regierung ab. So geschehen im Jahr 1999, als er die Politik von George W. Bush in einem neuen Buch scharf kritisierte. Dieser habe die Asienkrise nur als asiatisches Phänomen betrachtet, statt sie als Warnung für weltweite Einbrüche zu sehen, schrieb Krugman.
Im vergangenen Jahr hat der Ökonom den Wirtschaftsnobelpreis gewonnen – und das verschafft ihm Aufmerksamkeit für die Neuauflage des Buches aus dem Jahr 1999 unter dem Titel Die neue Weltwirtschaftskrise. Darin erklärt Krugman, wie es zum Abschwung kommen konnte und was zu tun ist. Weder aus der Krise in Asien, noch aus denen in Lateinamerika habe man gelernt, schreibt der Wissenschaftler. So konnte die US-Immobilienkrise auf die Banken überspringen und die Weltwirtschaft in einen beispiellosen Abwärtsstrudel ziehen.
Die Situation erinnere an die Krisenzeiten der 30er Jahre, meint Krugmann. Doch das heutige Debakel wäre vermeidbar gewesen, wenn man die Asienkrise ernst genommen und die Vorschläge des Ökonomen John Maynard Keynes rechtzeitig umgesetzt hätte, so der Autor.
Wer die Wirtschaftspolitik der USA verfolgt, könnte meinen, dass der neue Präsident Barack Obama einen Vorabdruck von Krugmans Werk gelesen hat – und seine Wirtschaftspolitik danach ausrichtet. Auch Krugman dürfte die Politik des schwarzen Präsidenten wohl sehr schätzen. So erinnert der Autor in seinem Buch an die vom ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt aufgelegten Konjunkturprogramme, die stark an Keynes angelehnt waren. Die Politik von Obama entpuppt sich – 70 Jahre nach Roosevelt – als Rückkehr zu Keynes und zu staatlichen Investitionsprogrammen. Seine Regierung pumpt mehr als 800 Milliarden Dollar in die Wirtschaft.
Krugman dürfte das befürworten, zumal Obama schnell und direkt handelt. Wie er befürwortet er die Klausel, dass die in den Vereinigten Staaten aufgelegten Konjunkturpakete nur für die heimische Wirtschaft zu nutzen sind.
Anders als im ersten Buch attackiert Krugmann aber den früheren Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan. Dieser führte die mächtige Bank von 1987 bis 2006. Krugman kritisiert, dass Greenspan damals zwar vor Anlageblasen warnte, aber nichts dagegen tat. Die nun eingeleitete Politik der US-Notenbank unter ihrem neuen Chef Ben Bernanke, die Zinsen auf null zu setzen, dürfte daher eher in Krugmans Sinne sein. In seinem Buch verweist er darauf, dass schon in früheren Abschwüngen die Senkung der Zinssätze die Wirtschaft wieder auf Kurs gebracht hat.
Krugman spart auch nicht mit Kritik an der deutschen Regierung. In einem eigens für die deutsche Auflage geschriebenen Vorwort kritisiert er die zunächst zögerliche Haltung Berlins bei Beginn der Krise. Die noch vor einiger Zeit verlautete Kritik von SPD-Finanzminister Peer Steinbrück an der keynesianischen Gesinnung der USA hält Krugman für destruktiv. Wobei sich Krugmann wohl auch nicht vorgestellt haben dürfte, dass die Deutschen tatsächlich einmal die Verstaatlichung von Banken durchsetzen würden wie nun geschehen.
Krugmann hält das schnelle Eingreifen des Staates für die Lösung aus der Krise. Und er spricht sich dafür aus, die Finanzinstitutionen stärker zu regulieren werden. Dass der Keynesianismus die Rettung aus der Krise ist, wiederholt der Autor wie ein Mantra, doch konkretere Ratschläge bleibt er den Lesern schuldig. Dennoch ist die Lektüre des Buches zu empfehlen, weil der Ökonom die aktuelle Lage allgemeinverständlich und pointiert analysiert. Indira Gurbaxani
Paul Krugman:
Die neue Weltwirtschaftskrise. Verlag Campus.
Frankfurt/New York 2009,
248 Seiten, 24,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Da auch bei der aktuellen Wirtschaftskrise wieder geradezu mittelalterliche Vorstellungen von ihren Auslösern aufkämen, findet es Wolfgang Uchatius sehr begrüßenswert, dass sich drei Bücher anschicken, über die Wirtschaft aufzuklären. Der 2008 mit dem Nobelpreis für Ökonomie ausgezeichneten Paul Krugman erklärt in seinem Buch "Die neue Wirtschaftskrise" grundsätzlich den Kapitalismus und seine Mechanismen, und wenn man ihm glauben darf, ist eigentlich alles ganz einfach, teilt der Rezensent mit. Laut Autor ist der Kapitalismus nichts anderes als eine große Maschine, die, wenn sie nicht mehr funktioniert, eben auf technische Fehler untersucht und repariert werden muss. Uchatius stellt fest, dass es sich bei dem Band um das aktualisierte Werk "Die große Rezession" handelt, das Krugman vor zehn Jahren veröffentlicht hat. Der Rezensent weist dankenswerter Weise darauf hin, dass Krugmann in der Neufassung Alan Greenspan eine Mitschuld an der gegenwärtigen Krise gibt, während der Autor im alten Buch Greenspan noch als Krisenverhinderer lobte. So einfach ist das mit dem Kapitalismus wohl doch nicht, auch wenn Krugman es nicht "zugeben will", konstatiert Uchatius.

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Die Krise sitzt im Kopf "Paul Krugman sticht unter den zeitgenössischen Ökonomen hervor, und nicht nur deshalb, weil er der aktuelle Wirtschaftsnobelpreisträger ist. Was Krugman so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass er den Sachverstand, den man bei einem Mann seines Kalibers voraussetzen darf, mit didaktischem Feuer paart, mit volksbildnerischem Elan ... Als Blogger und Kolumnist der New York Times ist er eine Stimme, die nicht überhört werden kann. Deshalb vor allem ist Paul Krugman der legitime Erbe von John Maynard Keynes." Robert Misik (Berliner Zeitung, 12.02.2009) Alle Warnungen überhört "Sehr spannend ist, wie Krugman den Weg in die Krise nachzeichnet. Wie in all seinen Büchern überzeugt Krugman dabei durch scharfsinnige Analyse und Sprachgewandtheit. Er stellt die Fragen, die den Leser interessieren." (Welt am Sonntag, 15.02.2009) Eine außergewöhnliche Depression "Der Nobelpreisträger Paul Krugmann hat sein Buch aktualisiert. Die Kernempfehlung des Wissenschaftlers: In der aktuellen Lage muss Geld in die Wirtschaft gepumpt unter die Leute gebracht werden ... Ein solches 'Lehrbuch' sollte dem neuen Bundeswirtschaftsminister - und am besten auch seiner Kanzlerin und den Ministerkollegen - sofort auf den Tisch gelegt werden." (Kölner Stadt-Anzeiger, 27.02.2009) Depression beim Babysitten "Krugman geht es um Erkenntnisgewinn. Daher ist seine Neuveröffentlichung kein hingeschustertes, moralisierendes Buch zur Krise, mit einem Wust an Informationen und Schnellschusslösungsvorschlägen, wovon es auf dem Buchmarkt derzeit nur so wimmelt. Vielmehr setzt sich Krugman mit einem grundlegenden ökonomischen Phänomen auseinander, dem der Depression." (Neues Deutschland, 11.03.2009) Nobelpreisträger erklärt die Krise "Für jene, die die jetzige Krise im Kontext der Spekulationsblasen der 90er Jahre verstehen wollen, ist das Buch höchst empfehlenswert." (Financial Times Deutschland, 11.03.2009) "Deutschland ist ein Stolperstein" "Paul Krugman gilt als einer der besten Ökonomen der Welt ... Der Nobelpreisträger sieht schwarz: Die Weltwirtschaft ist außer Kontrolle geraten. Jetzt müssen die Staaten gemeinsam gegensteuern. Doch den USA fehlt der Mut, Europa patzt, und die Bundesrepublik zaudert." Zum Interview auf stern.de (Stern, 12.03.2009) Das Krisen-Rezept vom Nobelpreisträger "Die Lektüre des Buches ist zu empfehlen, weil der Autor die aktuelle Lage allgemeinverständlich und pointiert analysiert." (Süddeutsche Zeitung, 28.03.2009) Die Welt hat nichts gelernt "Das neue Buch Krugmans sollte Pflichtstoff für alle Wirtschaftspolitiker sein." (NZZ am Sonntag, 26.04.2009) Mehr muss her "Krugmans Buch liest sich an manchen Stellen wie ein Krimi der Krisengeschichte; auch Krugmans leiser Witz trägt den Leser durch das Buch. Wer etwas über das gefährliche Pflaster der Weltwirtschaft lernen will oder über die Risiken eines nicht regulierten Systems aus Schattenbanken, der ist richtig bei Krugman." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.2009) Die besten Bücher zur Finanzkrise "Krugman rechnet mit den Fehleinschätzungen der Finanzpäpste nach dem Zerfall des Kommunismus ab." (Die Welt, 07.09.2009) Urlaubslektüre: Krugman oder Krimi? "Ich lese das Buch von Paul Krugman, um besser zu verstehen, warum er die Ausgabenpolitik der Industriestaaten so massiv kritisiert." René Obermann, Deutsche Telekom (Handelsblatt, 23.07.2010)…mehr