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In seinem 1859 erschienen Werk 'On the Origins of Species by means of Natural Selections, or the Preservation of Favoured Races in the Struggel for Life' revolutionierte Darwin (1809-1882) die bisherigen Vorstellungen in der Biologie von der Entstehung und Veränderung der Arten. Obwohl seine Kerngedanken nicht neu waren und vorher schon nicht selten ausgesprochen wurden, belegte er sie durch eine Fülle von Material, sodass er zu Recht als Begründer der wissenschaftlichen Evolutionstheorie angesehen werden kann. Es gilt als eines der am meisten gelesenen Bücher seines Jahrhunderts. Dieses…mehr

Produktbeschreibung
In seinem 1859 erschienen Werk 'On the Origins of Species by means of Natural Selections, or the Preservation of Favoured Races in the Struggel for Life' revolutionierte Darwin (1809-1882) die bisherigen Vorstellungen in der Biologie von der Entstehung und Veränderung der Arten. Obwohl seine Kerngedanken nicht neu waren und vorher schon nicht selten ausgesprochen wurden, belegte er sie durch eine Fülle von Material, sodass er zu Recht als Begründer der wissenschaftlichen Evolutionstheorie angesehen werden kann. Es gilt als eines der am meisten gelesenen Bücher seines Jahrhunderts. Dieses Grundwerk der wissenschaftlichen Biologie erschien bis 1872 in 6 Auflagen, die Verbesserungen und Korrekturen des Autors enthielten. Die erste deutsche Übersetzung nach der 2. englischen Auflage veröffentlichte der Heidelberger Paläontologe H._G. Bronn (1800-1862) mit dem Titel 'Über die Entstehung der Arten im Tier- und Pflanzenreich durch natürliche Züchtung, oder Erhaltung der vervollkommnen Rassen im Kampf ums Dasein'. Nach der 4.-6. englischen Auflage fertigte der Leipziger Zoologieprofessor J. Viktor Carus (1823-1903), der mit Darwin in persönlichem Kontakt stand, eine Übersetzung mit dem Titel 'Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begünstigsten Rasse im Kampfe ums Dasein' an. In zahlreichen Neuauflagen verbesserte Carus bis zu seinem Tod diese Übersetzung, die im deutschen Sprachraum bis heute als Standardübersetzung des berühmten Werkes von Darwin gilt.
Autorenporträt
Charles R. Darwin, geb. 1809 in Shrewsbury, England geboren, studierte u.a. Medizin und Theologie; sein sein eigentliches Interesse aber galt der Geologie und Biologie. Im Jahre 1831 ging er von Plymouth aus auf eine Weltreise, die die Weichen für sein ganzes weiteres Leben und Schaffen stellte. Charles Darwin starb 1882.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.02.2013

Alles muss schon in Darwin stecken
Handreichung für die Lektüre eines Gründungstexts: "Die Entstehung der Arten" kommentiert und illustriert

Charles Darwins "Die Entstehung der Arten" nimmt unter den Gründungsdokumenten moderner Naturwissenschaft eine Sonderstellung ein. Das Werk ist in der Evolutionsbiologie ein lebendiger Bezugspunkt geblieben und wird alljährlich Hunderte Male in der Fachliteratur zitiert. Es ist immer noch Ideenspender, dient aber auch als Legitimierungsquelle. Wer zeigen kann, dass Darwin eine moderne Idee oder Einsicht auf irgendeine Weise antizipierte, hat sich schon einen bedeutsamen Rechtfertigungsvorteil erwirtschaftet.

Die häufigen Bezugnahmen auf Darwins Hauptwerk bedeuten aber nicht, dass es auch tatsächlich gelesen wird. Paul und Saskia Wrede haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, es dem modernen Leser in der Originalfassung näherzubringen. In Format und Gestaltung kommt der Band als Lehrbuch daher: Die Ergänzung der 1872 von Julius Victor Carus verfassten Übersetzung durch Abbildungen, erläuternde Textkästen und farbliche Hervorhebungen sorgt für eine behutsame optische Modernisierung und größere Verständlichkeit des Textes.

Die Herausgeber haben darüber hinaus ein illustres Team von Wissenschaftlern gewonnen, um in begleitenden Essays den historischen Kontext von Darwins Werk darzustellen - mit angemessener Würdigung des Ko-Entdeckers des Ausleseprinzips Alfred Russel Wallace - und die Bedeutung der Evolutionslehre in der modernen Biologie zu beschreiben: Peter Schuster fordert den Leser mit Theorien zum Ursprung des Lebens, Joachim Scholz und Mary Spencer Jones stellen Darwins nur wenig bekannte, aber folgenreiche Beziehung zu den Moostierchen (Bryozoa) dar, während Walter Kirchners Beitrag zu den Hügelnestern von Waldameisen eher fehl am Platz wirkt. Saskia Wredes biographische Skizzen von Darwin und Wallace sind solide. Hans-Jörg Rheinberger gelingt es in einer kurzen Notiz konzis und überzeugend, die wissenschaftshistorische Bedeutung von Darwin und Wallace herauszuarbeiten.

"Die Entstehung der Arten" ist ein Werk aus einer Epoche, in der neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Erklärungsversuche noch in Buchform einem breiteren gebildeten Publikum vorgelegt wurden. Die Professionalisierung der Wissenschaften stand damals noch ganz am Anfang. Die vorliegende Edition versucht diese historische Distanz zu überbrücken, doch das hat seinen Preis: Mehr als ein Jahrhundert Biologiegeschichte mit vielen schillernden Figuren wird weitgehend ausgeblendet. Kurzlebige Triumphe, Umwege, Irrwege und Sackgassen rücken weit in den Hintergrund.

So befasst sich zwar ein lesenswertes begleitendes Kapitel mit der Bedeutung der modernen Entwicklungsbiologie für den Evolutionsgedanken. Auch für Darwin spielten schließlich Erkenntnisse der vergleichenden Embryologie eine herausragende Rolle. Was in der Darstellung allerdings verlorengeht, ist die Tatsache, dass die Entwicklungsbiologie vom frühen zwanzigsten Jahrhundert an für mehr als fünfzig Jahre in der Evolutionsbiologie und insbesondere in der "modernen Synthese" von Genetik und klassischer Naturgeschichte keine Rolle spielte und sogar oft explizit als unbedeutsam ausgegrenzt wurde. Wie kam es dazu, dass die evolutionäre Entwicklungsbiologie nach so vielen Fehlstarts - darunter Ernst Haeckels Versuch, Stammes- und Individualentwicklung in Einklang zu bringen - mittlerweile eines der spannendsten Forschungsfelder geworden ist?

Diese Ausgabe der "Entstehung der Arten" ist zweifellos lesenswert, sie reduziert aber auch die Geschichte der Evolutionsbiologie auf ihr Gründungsdokument und die erläuterten Errungenschaften der Gegenwart, während all die mühselige Forschungsarbeit der dazwischenliegenden Jahre weitgehend auf der Strecke bleibt.

THOMAS WEBER

Charles Darwin: "Die Entstehung der Arten". Kommentierte und illustrierte Ausgabe.

Hrsg. Von Paul Wrede und Saskia Wrede. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2012. 533 S., Abb., br., 49,90 [Euro].

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