Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 5,19 €
  • Gebundenes Buch

Unternehmenssteuerung für Praktiker
"Corporate Governance" ist ein Begriff, den die meisten Führungskräfte - ja sogar die meisten Experten - nur mit Gesetzen, Paragrafen und Statuten assoziieren. Doch Corporate Governance ist viel mehr als nur die Einhaltung formeller Regeln. Inhaltliche Leitlinien der Führung, Steuerung und Überwachung sind für den Erfolg von Unternehmen oft wesentlich wichtiger, als nur die rechtlich richtige Strukturierung der obersten Organe. Welche Faktoren erfolgreiche Unternehmenssteuerung ausmachen und wie diese in der Praxis gelebt werden können, beschreibt Strategieberater und Unternehmer Manfred Reichl in seinem Buch.…mehr

Produktbeschreibung
Unternehmenssteuerung für Praktiker

"Corporate Governance" ist ein Begriff, den die meisten Führungskräfte - ja sogar die meisten Experten - nur mit Gesetzen, Paragrafen und Statuten assoziieren. Doch Corporate Governance ist viel mehr als nur die Einhaltung formeller Regeln. Inhaltliche Leitlinien der Führung, Steuerung und Überwachung sind für den Erfolg von Unternehmen oft wesentlich wichtiger, als nur die rechtlich richtige Strukturierung der obersten Organe. Welche Faktoren erfolgreiche Unternehmenssteuerung ausmachen und wie diese in der Praxis gelebt werden können, beschreibt Strategieberater und Unternehmer Manfred Reichl in seinem Buch.
Autorenporträt
Dr. Dr. Manfred Reichl baute als Senior Partner von Roland Berger Strategy Consultants die Büros in Österreich und Osteuropa auf und ist nun Strategieberater, Unternehmer sowie Mitglied bzw. Vorsitzender in internationalen Aufsichtsräten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2015

Aktives Tun
Gelebtes Unternehmertum als Vorbild

An dickleibigen Schriften über Corporate Governance mangelt es im deutschsprachigen Raum nicht. Seit Jahren zieht das Modethema vor allem Juristen und Professoren in seinen Bann. Diese befassen sich akribisch mit Gesetzen, Paragrafen und Statuten und deren Interpretationen. Dabei kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie in ihrem Eifer am liebsten die obersten Leitungsorgane von Kapitalgesellschaften und deren Tun in ein enges rechtliches Korsett pressen möchten - in der wohlmeinenden Annahme, dass so alle Voraussetzungen für eine "gute" Unternehmensführung geschaffen werden können. Das vorliegende Buch sieht diesen weitverbreiteten Ansatz als zu eng an.

Der Autor - ein ehemaliger Roland-Berger-Strategieberater, der heute unter anderem Investor ist - setzt die Akzente bewusst und provokant anders. Er fordert, die Aufmerksamkeit (wieder) auf die offenbar in der Diskussion zu kurz kommende materielle Substanz einer wirksamen Corporate Governance zu lenken. Er wird dabei unterstützt durch ein lesenswertes Vorwort seines früheren Chefs Roland Berger. Zur Begründung seines Alternativansatzes greift Manfred Reichl auf die altgriechischen sowie lateinischen Wurzeln des Begriffes Governance zurück.

Wenn man diese zugrunde legt, müsse man Corporate Governance als Unternehmenssteuerung, also als aktives Tun, verstehen. Zu einer nachhaltig erfolgreichen Unternehmenssteuerung, die sich selbstverständlich im rechtssicheren Raum bewegen müsse, brauche es nicht in erster Linie noch mehr Paragrafen und Regularien, meint er. Die Paragrafen und Kodizes seien nicht mehr und nicht weniger als Krücken. Im Fokus von Corporate Governance in der Unternehmenspraxis müssten inhaltliche und nicht nur formale Leitlinien für das Verhältnis von insbesondere Eigentümern und Leitungsorganen sowie das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsgremium stehen. Sinn und Zweck einer so verstandenen Corporate Governance sei es, die Unternehmen nachhaltig auf Kurs Mehrwert zu steuern.

Die (inhaltlichen) Rollen und Verantwortlichkeiten der Leitungsorgane müssten klar definiert sein, und hierauf sollten in erster Linie die Anteilseigner einen erheblichen Gestaltungseinfluss haben. Darüber hinaus komme es entscheidend darauf an, dass die handelnden Personen in der Führungsebene bereit und in der Lage seien, die ihnen zugedachten Rollen auch wirksam unternehmerisch auszufüllen und dies insbesondere in kritischen Phasen der Unternehmensentwicklung. Eine solche Attitüde der Verantwortungsübernahme könne man nicht durch Paragrafen erzwingen.

Man kann Reichls Ausführungen als Petitum für mehr gelebtes Unternehmertum innerhalb der Leitungsorgane interpretieren. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Steuerung von Unternehmen hält er ein System mit Trennung von Aufsichtsrat und Vorstand, wie es in Deutschland und Österreich verbreitet ist, nicht für zielführend. Er präferiert stattdessen eindeutig das System angloamerikanischer Prägung oder die Schweizer Verwaltungsratlösung nach dem Obligationenrecht.

Das gut lesbare Buch ist ein bedenkenswerter Diskussionsbeitrag, den man goutieren kann - oder auch nicht. Bei genauer Betrachtung lüftet der Verfasser allerdings keine ultimativen Geheimnisse guter Steuerung von Unternehmen, die im Untertitel leider reichlich vollmundig angekündigt werden. Es gibt sie wohl nicht. Gleichwohl skizziert der Autor eine Reihe von nicht unbedingt spektakulären Spielregeln für eine nachhaltig erfolgreiche Unternehmenssteuerung. Sicherlich kann es Mitgliedern der Leitungsorgane nicht schaden, darüber bei ihrer täglichen Arbeit zu reflektieren.

ROBERT FIETEN

Manfred Reichl: Corporate Governance ohne Paragrafen. Die Geheimnisse und Spielregeln guter Steuerung von Unternehmen. Linde Verlag, Wien 2015, 240 Seiten, 29,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
"Unternehmenssteuerung nach (oder trotz) den Grundsätzen der Corporate Governance

Die meisten Fachbücher zum Thema Corporate Governance fahren mit komplexen Theoriegebilden und Paragraphentürmen auf. In seinem Buch 'Corporate Governance' nimmt sich Autor Manfred Reichl dagegen die praktischen Aspekte vor. Es ist 'das Werk aus der Sicht eines Insiders mit vielen Beispielen' und besonderem Blick für die Regelungen in Deutschland und Österreich, aber auch mit inhaltlichen Querverweisen in die USA, nach Russland und China.

Spielregeln in der Praxis

Im Mittelpunkt seiner kritischen Analyse steht die Umsetzung der Spielregeln in die Unternehmenspraxis. Reichl hinterfragt die Aktionsspielräume von Management und Non-Executive Board (Direktoren, Aufsichtsräte), deren Rollen durch Gesetze und Codes nur schemenhaft umrissen werden und gibt klare Empfehlungen für die Positionen in der Unternehmensspitze: 'Ich halte nichts von sogenannten Experten im Non-Executive Board!'. Zudem erläutert er ausführlich, wie Corporate Governance in der Unternehmenskultur verankert werden kann - beispielsweise über ein gemeinsam getragenes Corporate Compliance Modell.

7 goldenen Regeln und 7 schwerwiegende Fehler für Corporate Governance

Im Schlusskapitel verrät der Autor die '7 Geheimnisse erfolgREICHER Corporate Governance' und stellt ihnen die klassischen sieben Sünden ('erfolgsARME Governance') gegenüber. Dazu gehört beispielsweise das Verschleppen wichtiger Entscheidungen. Tipp: Wer einen schnellen ersten Überblick zu dem Thema sucht, steigt mit dieser kurzweilig geschriebenen Zusammenfassung seiner Thesen ein.
Reichl wirft einen persönlichen, kritischen Blick auf die geltenden gesetzlichen Vorgaben und den (beschnittenen) Handlungsspielraum der Unternehmen. Mit seinen Positionen mag er an manchen Stellen anecken, vor allem aber belebt er die Diskussion um die Rahmenbedingungen effizienter Unternehmenssteuerung.

Management-Journal - Fazit: Reichl gelingt es in 'Corporate Governance' ein eher trockenes Thema sehr lebendig und pointiert aufzubereiten. Herausgekommen ist ein Praxis- und Diskussionsbuch für die Entscheider in deutschen und österreichischen Unternehmen." (Oliver Ibelshäuser, www.Management-Journal.de vom 18.04.2015)
…mehr