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Ein hinreißender Roman über Ehe, Liebe, Treue (und Europa, Vögel und den Umweltschutz) von einer amerikanischen Autorin, die seit Jahren in einem kleinen Ort in Brandenburg lebt - einer Entdeckung von Jonathan Franzen. Bis hoch hinauf zur New York Times wurde Nell Zink gefeiert als literarische Entdeckung und ihr Roman als "Debüt des Jahres" in den USA.
Berner Oberland, 21. Jahrhundert. Dies und das passiert, nachdem das Auto den Felsen geschrammt hat. Tiffany ist nicht mehr schwanger. Stephen fängt, na ja, den wunderbarsten Vogel überhaupt - flink, in einer Art Tarnkleid und schön -, so
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Produktbeschreibung
Ein hinreißender Roman über Ehe, Liebe, Treue (und Europa, Vögel und den Umweltschutz) von einer amerikanischen Autorin, die seit Jahren in einem kleinen Ort in Brandenburg lebt - einer Entdeckung von Jonathan Franzen. Bis hoch hinauf zur New York Times wurde Nell Zink gefeiert als literarische Entdeckung und ihr Roman als "Debüt des Jahres" in den USA.

Berner Oberland, 21. Jahrhundert. Dies und das passiert, nachdem das Auto den Felsen geschrammt hat. Tiffany ist nicht mehr schwanger. Stephen fängt, na ja, den wunderbarsten Vogel überhaupt - flink, in einer Art Tarnkleid und schön -, so einen hat er zum allerersten Mal gesichtet. Und der Mauerläufer, der Mauerläufer macht: "Twii!"

Der Mauerläufer, ein rasant erzählter Entwicklungs- und Eheroman, der zwischen scheinbar weit auseinanderliegenden Themen wie Seitensprüngen, Vogelbeobachtung, Drogen, Kinderwunsch, Dubstep, Sex, lästigen kleinen Pflichten, Öko-Aktivismus und Orten wie Bern, Berlin, Sachsen-Anhalt und dem Balkan überraschende Brücken schlägt, ist ein vor unerhörten Einfällen sprühendes, komisches, kluges, mitunter verrücktes, freches, derbes, engagiertes, impulsives, auch zartes, melancholisches Buch. Wie der Mauerläufer - flink, in einer Art Tarnkleid und schön.

Autorenporträt
Nell Zink, 1964 in Kalifornien geboren, wuchs im ländlichen Virginia auf. Sie studierte am College of William and Mary Philosophie und wurde in Medienwissenschaft an der Universität Tübingen promoviert. Mit ihrem 2019 erschienenen Roman Virginia war sie für den National Book Award nominiert. Sie lebt in Bad Belzig, südlich von Berlin. Thomas Überhoff studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und arbeitete lange als Lektor und Programmleiter Belletristik beim Rowohlt Verlag. Er übersetzte unter anderem Sheila Heti, Nell Zink, Jack Kerouac und Denis Johnson.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2016

Rasante
Piep-Show
Nell Zinks herrlicher
Vogelroman „Der Mauerläufer“
Der Tatbestand des Ornisexismus war bislang unbekannt, aber für Nell Zinks Debütroman „Der Mauerläufer“ muss er in die Literaturkritik eingeführt werden. Birdwatcher, die Frauen herabwürdigen? Frauen, die nur ans Brüten denken? Vögel, die mit schlechtem Beispiel voranfliegen? Die Amerikanerin bringt zusammen, was zusammengehört: Vogel, Frau, Fetisch. Ihre monstermeisenmäßig durchgeknallte Vögelgroteske bietet alles auf, um Lebewesen als Triebwesen kenntlich zu machen – was zu Ökoterrorismus und schließlich zu bildungsromanhafter Selbsterkenntnis führt. Nell Zink, die im brandenburgischen Bad Belzig lebt, wurde vom Groß-Vogelkundler Jonathan Franzen entdeckt. Die 51-Jährige hatte ihn per Brief auf die Vogelwelt des Balkans aufmerksam gemacht.
  „Der Mauerläufer“ (Tichodroma muraria) handelt von einem Vogel und seinen schrägen menschlichen Pendants, einem amerikanischen Birdwatcher-Pärchen, das in Bern lebt. Stephen verdient das Geld, die Ich-Erzählerin Tiff ist bekennende Hausfrau und Noch-Nicht-Mutter. Bei einem Autounfall – Stephen hatte einem Mauerläufer hinterhergeschaut – geht die erste Schwangerschaft verloren, dafür nimmt das Paar den Vogel mit und pflegt ihn an Kindes statt. Bald landen sie in Berlin und werden Umweltaktivisten. Bei einer Stiftung, die sich um die Renaturalisierung von Flüssen kümmert, arbeitet Stephen mit einer Aktivistin zusammen, die wegen ihres verfilzten Haarturms „Schlunze Dread“ genannt wird – Übersetzer Thomas Überhoff bringt die Spottpracht des Romans perfekt zur Geltung. Es folgen BUND-Treffen sowie Ausflüge nach Albanien, wobei Tiff sich radikalisiert und emanzipiert. Sie wird zur Ökoterroristin und sabotiert einen Elbedamm, um den Steckby-Lödderitzer Forst zu retten. Den es wirklich gibt. Aber zum geografischen Realismus gleich mehr.
  Neben cartoonhafter Krawallironie prägt Tiffs reicher Bildungsschatz – von Shakespeare über Marx und Kropotkin bis zu Robert Walser – den Ton des Romans. Vor allem Marx hilft ihr, den Zusammenhang von Ehe, Sex, Arbeit und Reproduktionsprozess zu verstehen. Doch bewahrt sie sich ihren erfrischenden Biologismus; „brüten und futtern“ ist ihr Lebensinhalt, auch wenn es mit dem Nestbau in Kreuzberg nicht so richtig klappt. Es gibt wildes Berlin-Bashing in diesem Roman, der Hauptstadthipster als bleiche Höhlenheinis veralbert.
  Überhaupt, die Ortskenntnis: Nell Zink, aufgewachsen in Virginia, ist bestens informiert, was ökologische Flussprojekte rund um Rhein und Elbe und natürlich die südosteuropäische Vogelwelt betrifft. Veröffentlicht hatte sie bis zu ihrem Franzen-Kontakt noch nichts – außer in den Neunzigern in Philadelphia das Fanzine Animal Review: Punkmusiker schrieben darin über ihre Haustiere. Sie lebte einige Jahre in Israel, zog nach Deutschland, promovierte in Tübingen. Dort machte sie 2009 OB Boris Palmer einen öffentlichen Heiratsantrag, weil die Stadt ihr Einkommen als Übersetzerin für zu gering befand und sie ausweisen wollte. Gut, dass sie Palmer nicht heiraten musste. Gut, dass sie Franzen kennengelernt hat. Und gut, dass es bald einen zweiten Roman auf Deutsch geben wird.
JUTTA PERSON
  
Nell Zink: Der Mauerläufer. Roman. Aus dem Englischen von Thomas Überhoff. Rowohlt Verlag, Reinbek 2016. 188 Seiten, 19,95 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Die Hauptstadt-Hipster
werden im Buch als bleiche
Höhlenheinis veralbert
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "monstermeisenmäßig" durchgeknallte Vogelgroteske würdigt Rezensentin Jutta Person Nell Zinks neuen Roman "Der Mauerläufer". Ebenso rasant wie ironisch und amüsant erzähle die in Brandenburg lebende amerikanische Autorin von Vogel, Frau und Fetisch, informiert die Kritikerin, die hier mit einem Birdwatcher-Pärchen und einer Ökoterroristin durch Bern und Berlin zieht. Vor allem Berlins Hipster bekommen in dem Buch der geografisch erstaunlich gut informierten Autorin ihr Fett weg, verrät die Rezensentin, die auch mit Thomas Überhoffs sprachprächtiger Übersetzung zufrieden ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
Exzentrisch und ziemlich unverkrampft! Welt am Sonntag