Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 12,50 €
  • DVD

Neuauflage am 14.03.2008 mit selber EAN in der Serie "90 Jahre United Artists"
Es ist der 25. November 1976. 16 Jahre Tour liegen hinter ihnen. Es ist das offizielle Abschlusskonzert von The Band. Sie wollen, entgegen allen Klischees und Mechanismen des RockNRoll-Zirkus, in Würde eine der größten Karrieren der Musikbranche bis heute beenden - mit einem fulminanten Schlusspunkt. Auf der Bühne, auf der alles anfing: Der Winterland-Halle in ?San Francisco. Es sollte ein Grenzen sprengendes, über fünfstündiges Konzert werden , von dem Regisseur Martin Scorsese diesen 117-minütigen Film erschuf.…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Neuauflage am 14.03.2008 mit selber EAN in der Serie "90 Jahre United Artists"
Es ist der 25. November 1976. 16 Jahre Tour liegen hinter ihnen. Es ist das offizielle Abschlusskonzert von The Band. Sie wollen, entgegen allen Klischees und Mechanismen des RockNRoll-Zirkus, in Würde eine der größten Karrieren der Musikbranche bis heute beenden - mit einem fulminanten Schlusspunkt. Auf der Bühne, auf der alles anfing: Der Winterland-Halle in ?San Francisco. Es sollte ein Grenzen sprengendes, über fünfstündiges Konzert werden , von dem Regisseur Martin Scorsese diesen 117-minütigen Film erschuf. Dabei konzentriert sich Scorsese nicht nur auf einen reinen Konzertmitschnitt, als ungeahnt souveräner Interviewpartner entlockt er der Band in den locker verwobenen Gesprächspassagen manch überraschend präzise Selbstreflexion, abseits der sonstigen Mainstream-?Beweihräucherung. Und wenn dann die Kamera wieder auf die Bühne schwenkt, braucht es keiner Worte mehr: Dort inszeniert sich das Who-Is-Who der Musikgeschichte wie von selbst: Mit Gastmusikern wie Bob Dylan, Ron Wood, Neil Young, Muddy Waters, Eric Clapton, Neil Diamond, Dr. John, Joni Mitchell und ?vielen anderen ist hier die Elite einer Dekade vertreten. ?"The Last Waltz" gilt bis heute als einer der besten, wenn nicht als der beste Konzertfilm aller Zeiten. Und wenn man ihn gesehen hat, wird man auch nach über dreißig Jahren dieses Urteil sofort unterschreiben wollen.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Featurette: The Band - Eine Rückschau - Archiv-Aufnahmen Jam 2 - Audiokommentar: Der Filmemacher und der Musiker - Audiokommentar: Die Band und andere - TV-Spot - Fotogalerie
Autorenporträt
Martin Scorsese, geboren 1942 als Sohn italienischer Einwanderer, wurde in Little Italy Zeuge von Armut, Verbrechen und Gewalt. Zunächst wollte er Priester werden, wechselte dann aber zu seiner wirklichen Leidenschaft, dem Film. Später sagte er einmal über sich:"Ich bin unter ihnen aufgewachsen, unter Gangstern und Priestern. Und jetzt, als Künstler, bin ich gewissermaßen beides: Gangster und Priester."
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2008

Vermächtnis einer Generation
Bis auf weiteres ist Martin Scorseses "Last Waltz" als Musikfilm nicht zu schlagen

Thanksgiving 1976. The Band, bestehend aus Rick Danko, Levon Helm, Garth Hudson, Richard Manuel und Robbie Robertson, gibt ihr Abschiedskonzert im Winterland in San Francisco. Ein paar Freunde aus gemeinsamen Zeiten on the road, die nun zu Ende gehen, werden eingeladen, und Bill Graham, dem das Winterland gehört und der als Konzertveranstalter auftritt, gibt erst einmal für fünftausend Leute ein traditionelles Truthahnessen. Dann wird getanzt, und zwar Walzer. Schließlich heißt das Konzert "The Last Waltz", und Robbie Robertson hatte sich die Mühe gemacht, eigens einen solchen zu komponieren. Die Stimmung ist schon mitreißend, als das Konzert anfängt. Und dann singen und spielen mit The Band über mehr als sieben Stunden unter anderen: Ronnie Hawkins, Eric Clapton und Muddy Waters, Joni Mitchell, Van Morrison, Neil Diamond und Neil Young, Dr. John, Paul Butterfield und Bob Dylan und am Ende Ringo Starr. Und weil zwar das Publikum vorher nicht wusste, dass es bei einem einmaligen, einem Jahrhundertkonzert dabei sein würde, The Band aber sehr wohl, wird das Ganze filmisch dokumentiert. In der Planung war zuerst von einer Videoaufzeichnung die Rede, dann von 16-mm-Kameras, schließlich von Martin Scorsese, der auf 35-mm drehen wollte und das mit fünf Kameras dann auch tat.

Der Film, der daraus wurde, gilt seit seiner Uraufführung 1978 als bester Musikfilm aller Zeiten, und es könnte gut sein, dass es dabei bleibt. Auf alle Fälle ist er ein auch heute noch derart bewegendes Zeugnis des Sounds und der Gesichter einer Generation, in denen Träume, Drogen, Gemeinsamkeit, Protest, Witz, Sex und Trauer musikalisch und physiognomisch zusammenfließen, dass es einen lachen macht und weinen und vor die Leinwand bannt in dem Wunsch, es würde nie zu Ende gehen.

Dabei war gerade das, der Wunsch nach dem Ende eines Lebens in den Konzertsälen, den Arenen und Kaschemmen, den Clubs und Kneipen und Open-Air-Bühnen und auf den Straßen zwischen ihnen, der Grund für dieses Abschiedskonzert. "Sechzehn Jahre auf Tour", sagt der unfassbar gut und jung aussehende Robbie Robertson im Film zu Scorsese, "das ist so viel, dass allein die Zahl anfängt, dir einen Schrecken einzujagen. Zwanzig Jahre - darüber könnte ich nicht einmal nachdenken." Sie hatten genug, sie hatten, im Gegensatz zu vielen anderen, überlebt, sie wollten ihr Glück nicht länger herausfordern. Sie gingen ab. (Es gab eine Reunion in den achtziger Jahren, aber das war nicht dasselbe, und Robbie Robertson war sowieso nicht dabei.)

Martin Scorsese hatte eigentlich keine Zeit, dieses Konzert zu filmen, er war noch mit "New York, New York" zugange, aber er wusste, dies ist einmalig, und er wollte ein Teil davon sein. Und er hat sich auf diesen Film genauso vorbereitet wie auf einen Spielfilm. Er hat sich die Texte der Songs geben lassen und die Reihenfolge der Künstler, und er hat ein detailliertes Storyboard gezeichnet, mit Kamerapositionen und Lichtwechseln; er hat den Production Designer Boris Leven engagiert, der auf die Bühne des Winterland die Kulissen von "La Traviata" aus dem San Francisco Opera House stellte und Kronleuchter darüberhängte, er hat den Kameramann Michael Chapman als DP geholt und ihm Vilmos Zsigmond und László Kovács zur Seite gestellt (außerdem waren noch David Myer und Niro Narita dabei), und Chapman hat ein wunderbares Licht geschaffen, das überhaupt nicht nach Rockkonzert aussieht. Und als das Konzert vorbei war, hat Scorsese noch ein paar Interviews mit The Band im Shangri-La geführt, dem Büro und Wohnzimmer der Band, und drei Songs im MGM-Studio aufgenommen, wo sich die Kamera frei bewegen konnte und ein wenig Nebel über die Bühne zieht, während The Band mit den Staples den wunderbaren Gospel "The Weight" singt und noch einmal ein ganz neuer Ton anklingt, schwarz und außerweltlich.

Scorsese, der am Anfang sagt, er wisse nicht, wie er mit Musikern sprechen solle, weil er nicht verstehe, was sie tun, weiß am Ende genau, worum es ihnen geht. Und er hat mit diesem Film etwas geschafft, was in kaum einem anderen Musikfilm vorher oder nachher gelang: nämlich die Textur dieser Musik in Bilder und Bewegung zu bannen und uns den Respekt spüren zu lassen, der unter den Künstlern herrschte, und zwar auch zwischen Filmemacher und Musikern, und die Lust, dabei zu sein. In Scorsese, sagt Robertson einmal, steckt ein verhinderter Musiker - und in ihm selbst, das spürte er, als er Scorsese bei der Arbeit zusah, ein verhinderter Filmemacher.

In Memphis, erklärt Levon Helm in einer der zauberhaftesten Interviewpassagen, kommt alles zusammen, Bluegrass und Country, Rhythm and Blues, Hillbilly, Folk Music, und vermischt sich. Wie nennt man das dann?, fragt Scorsese. Helm lächelt ihn an. Rock 'n' Roll, sagt er, und Scorsese lacht. Da wusste er vielleicht noch nicht, dass er gerade den Rock 'n' Roll-Film drehte, an dem sich seitdem jeder messen muss. 32 Jahre später auch er selbst.

VERENA LUEKEN

Die DVD von "The Last Waltz" gibt es bei MGM und erscheint im März in einer Neu-Edition.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr