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Die Doku "Hard Soil" verfolgt die Geschichte und Entwicklung amerikanischer Volksmusik und erforscht dabei ihre soziale und kulturelle Relevanz für das 21. Jahrhundert. Von Bluegrass bis Blues, von Country bis Gospel - amerikanischer Folk wird meist als Roots-Musik beschrieben, die ihre jahrhundertealten Wurzeln in die harte Erde der von den Einwanderern zu beackernden Erde treibt. Heute gibt es eine weit verzweigte und lebendige, vom Punk inspirierte Subkultur, die die diversen Musikstile mit Einflüssen des 21. Jahrhunderts zu bereichern versucht und damit am Leben erhält. Drehbuchautor und…mehr

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Produktbeschreibung
Die Doku "Hard Soil" verfolgt die Geschichte und Entwicklung amerikanischer Volksmusik und erforscht dabei ihre soziale und kulturelle Relevanz für das 21. Jahrhundert. Von Bluegrass bis Blues, von Country bis Gospel - amerikanischer Folk wird meist als Roots-Musik beschrieben, die ihre jahrhundertealten Wurzeln in die harte Erde der von den Einwanderern zu beackernden Erde treibt. Heute gibt es eine weit verzweigte und lebendige, vom Punk inspirierte Subkultur, die die diversen Musikstile mit Einflüssen des 21. Jahrhunderts zu bereichern versucht und damit am Leben erhält. Drehbuchautor und Regisseur M. A. Littler ("The Folk Singer") stellt in "Hard Soil" einige dieser Musiker vor, denen ihre Musik längst zu einem Lebensstil geworden ist. In poetischen Bildern, intimen Gesprächen, Akustik-Sessions und wilden Shows zeichnet er das Portrait einer Generation unangepasster Musiker in einem zerrissenen Land. Die DVD erscheint mit einer Bonus-Audio-CD mit neun Live-Tracks beteiligter Bands.  
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2014

Banjo und Erleuchtung
Marc Alexander Littler im Deutschen Filmmuseum

Dort, wo alle sind, ist Marc Alexander Littler nie. Der Mainstream interessiert den 35 Jahre alten Filmemacher nicht. Der gebürtige Frankfurter widmet sich seit 15 Jahren mit seiner in Rodgau ansässigen Firma Slowboat Films lieber Außenseitern, Freaks, Querdenkern und Überlebenskünstlern. Inspirationsquelle ist Littler dabei immer wieder die Musik. Hier findet er die Besessenen, denen es nicht allein um Rhythmen und Melodien, sondern mitunter um Leben und Tod geht. Solche Musiker, ob sie nun Folk, Punk, Blues, Jazz oder Rock 'n' Roll spielen, sind M. A. Littlers Brüder im Geiste. Mit ihnen teilt er den Behauptungswillen, den eingeschlagenen Weg auch auf Kosten der Selbstausbeutung zu gehen.

Trotz des Beharrens auf größtmögliche Unabhängigkeit haben Littler und sein Team um Kameramann Philip Koepsell in den vergangenen Jahren ein halbes Dutzend beeindruckender Dokumentarfilme abgedreht - ohne Sponsoren und ohne Filmförderung. Diese meist in den Vereinigten Staaten gefilmten Dokumentationen waren nun in einer anlässlich von 15 Jahren Slowboat Film veranstalteten Werkschau im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt zu sehen. Erstmals in seiner Geburtsstadt vorgeführt wurde dabei Littlers jüngstes Werk "Hard Soil", ein Film über jene amerikanische Folk-Szene, die ihre Wurzeln im Punk hat. Das Geld für dieses Projekt hat Littler mittels Crowdfunding eingesammelt. Vom 30. August bis 1. September 2013 auf dem Muddy Roots Music Festival in Cookeville im Bundesstaat Tennessee sowie zwei Monate vorher auf einem Ableger dieses Festivals im belgischen Waardamme holte er zahlreiche Musiker vor die Kamera und ließ diese singen und erzählen. Das Resultat ist aber keine Festivaldokumentation. Die Veranstaltung ist vielmehr passender Hintergrund, um Musiker zu porträtieren, die wie auf einer Mission wirken und nach Erleuchtung suchen.

Viele dieser Musiker, die sich nun mit zerschrammten Gitarren, Banjo, Mandoline, Kontrabass oder Waschbrett bewehrt auf Folk und Bluegrass stürzen, als gäbe es kein Morgen mehr, haben einen Punk- oder Hardcore-Hintergrund. Dem wilden Lärm sind sie entweder entwachsen oder halten ihn für ungeeignet, um ihre Geschichten und Nöte zu erzählen. Gleichwohl ist der Folk von Bands wie den Goddamn Gallows, den Calamity Cubes oder von Jayke Orvis & The Broken Band fern jeder Bluegrass-Virtuosität oder Nashville-Country-Politur, vielmehr roh und unbehauen wie eine Blockhütte in den Pioniertagen des alten Amerika.

Roh sehen sie auch selbst aus, mit zugewucherten Gesichtern, tätowiert vom Scheitel bis zur Sohle, offen über Alkohol-, Drogen- oder Gefängniserfahrungen sprechend. "Ich bin mit den Musikern befreundet", sagt Littler, "und wir haben auch nur die gefilmt, die bereit waren, so vor der Kamera zu sprechen." Oder so herzergreifend zu singen, dass sie darüber selbst in Tränen ausbrechen. So geschieht es in einer der schönsten Szenen von "Hard Soil". Die zu Folkies konvertierten Punk-Urgesteine Sean Wheeler und Zander Schloss intonieren da die auch von Johnny Cash gecoverte "Spain"-Großtat "Spiritual" mit solcher Inbrunst, dass jeder Stein weich werden müsste.

CHRISTIAN FRIEDRICH

"Hard Soil" ist als DVD beim Münchner Trikont-Label erhältlich.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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