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Die Mauer dominierte das Verhältnis der beiden deutschen Staaten und verstellte oft den Blick dafür, dass es in der Realität viele Berührungspunkte gab. Ingolf Kern und Stefan Locke haben nach Orten gesucht, an denen die Gemeinsamkeit, aber auch der Irrsinn der Teilung sichtbar wurden, Orte, die heute vielfach vergessen sind, an die nichts mehr erinnert. Da ist das Postzollamt Falkenberg, in dem täglich Tausende Westpakete kontrolliert wurden, das Ausflugslokal Zenner in Ost-Berlin, das im oberen Stockwerk in einem separaten Teil Westtouristen bewirtete, oder das Dorf Mödlareuth, das durch…mehr

Produktbeschreibung
Die Mauer dominierte das Verhältnis der beiden deutschen Staaten und verstellte oft den Blick dafür, dass es in der Realität viele Berührungspunkte gab. Ingolf Kern und Stefan Locke haben nach Orten gesucht, an denen die Gemeinsamkeit, aber auch der Irrsinn der Teilung sichtbar wurden, Orte, die heute vielfach vergessen sind, an die nichts mehr erinnert. Da ist das Postzollamt Falkenberg, in dem täglich Tausende Westpakete kontrolliert wurden, das Ausflugslokal Zenner in Ost-Berlin, das im oberen Stockwerk in einem separaten Teil Westtouristen bewirtete, oder das Dorf Mödlareuth, das durch einen kleinen Fluss in zwei Welten geteilt war - die eine gehörte zu Thüringen, die andere zu Bayern. Der entfernteste Ort liegt in Kanada/Neufundland, wo der kleine Flughafen Gander zum Schlupfloch im Eisernen Vorhang wurde - für privilegierte Transitreisende aus der DDR auf dem Weg nach Kuba. Die Autoren stellen 25 Orte vor, die in besonderer Weise mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden sind, und berichten, was inzwischen aus ihnen geworden ist.
Autorenporträt
Kern, Ingolf
Jahrgang 1966, lebt in Berlin, war u.a. Feuilletonredakteur bei der Welt und der FAZ; seit Herbst 2014 Direktor der Abteilung Medien und Kommunikation der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.10.2015

Mauer und Stacheldraht dominieren das Thema Teilung. Dabei wird häufig übersehen, dass Bundesrepublik und DDR an vielen Orten Berührungspunkte besaßen, an denen Gemeinsamkeiten, aber auch der Irrsinn der Teilung sichtbar wurden. Ingolf Kern von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin und Stefan Locke, Reporter dieser Zeitung mit Büro in Dresden, haben sich auf die Suche nach solchen Orten gemacht - darunter das Planetarium, das die DDR der Stadt Wolfsburg im Gegenzug für 10 000 VW Golf lieferte, das Postzollamt in Falkenberg, wo die Stasi täglich Tausende Westpakete kontrollierte, der kanadische Flughafen Gander, den Ostdeutsche beim Tankstopp auf dem Weg nach Kuba zur Flucht nutzten. Alles rundet ein Fotoessay von Götz Schleser ab.

F.A.Z.

Ingolf Kern/Stefan Locke: Geteilte Geschichte. 25 deutsch-deutsche Orte und was aus ihnen wurde. Ch. Links Verlag, Berlin 2015. 274 S., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine spannende Publikation, die ungeschönt an unterschiedlichste Facetten deutsch-deutscher Geschichte erinnert. Annerose Kirchner, OTZ-Ostthüringer Zeitung Eine hochinteressante und teilweise überaus amüsante Spurensuche. Morgenpost am Sonntag Locke und Kern schaffen es mit ihren Texten, gleichzeitig den Alltag der Zweistaatlichkeit in den achtziger Jahren zu beschreiben, aber auch die Absurdität und den Schrecken der Teilung aufleben zu lassen. Jan Kanter, Thüringer Allgemeine In "Geteilte Geschichte" nehmen die beiden Journalisten die Leser mit ihrer Ost-West-Perspektive auf eine Bild- und ereignisreiche Reise, die auch mit Kuriositäten und Verrücktem aufwartet - im wahrsten Sinne des Wortes. Hans-Peter Canibol, Huffington Post Die Autoren entrümpeln "archäologische Stätten der Zeitgeschichte" und zeigen, dass es zwischen 1949 und 1989 auch eine gesamtdeutsche Realität gab. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung