Ein Zeitzeugnis sondergleichen: So sahen die Briten uns Deutsche 1944
Als sich vierhunderttausend britische Soldaten 1944 auf den Weg nach Deutschland machten, steckte dieses Büchlein in ihren Hosentaschen. Eine sehr konkrete Anleitung des britischen Außenministeriums, wie mit uns Deutschen - einem, »merkwürdigen Volk« - umzugehen sei. Die Soldaten wurden darin nicht nur vor "Propaganda" in Form von Unglücksgeschichten gewarnt, sondern auch über unsere Ess- und Trinkgewohnheiten, Feierlichkeiten und beliebte Sportarten aufgeklärt. Gleichsam wurden sie dazu aufgerufen, sich allen Deutschen gegenüber immer fair zu verhalten. Dieser Leitfaden hat ihr Bild von uns Deutschen entscheidend geprägt. Ein Bild, das uns heute manchmal erschreckend, manchmal amüsant und oft unfassbar komisch anmutet.
Als sich vierhunderttausend britische Soldaten 1944 auf den Weg nach Deutschland machten, steckte dieses Büchlein in ihren Hosentaschen. Eine sehr konkrete Anleitung des britischen Außenministeriums, wie mit uns Deutschen - einem, »merkwürdigen Volk« - umzugehen sei. Die Soldaten wurden darin nicht nur vor "Propaganda" in Form von Unglücksgeschichten gewarnt, sondern auch über unsere Ess- und Trinkgewohnheiten, Feierlichkeiten und beliebte Sportarten aufgeklärt. Gleichsam wurden sie dazu aufgerufen, sich allen Deutschen gegenüber immer fair zu verhalten. Dieser Leitfaden hat ihr Bild von uns Deutschen entscheidend geprägt. Ein Bild, das uns heute manchmal erschreckend, manchmal amüsant und oft unfassbar komisch anmutet.
buecher-magazin.deAls 1944 klar war, dass Hitler-Deutschland den Weltkrieg verlieren würde, entstand ein Brevier für englische Soldaten. Dieser Leitfaden gab Auskunft zu Land und Leuten, Charakter, Küche und Kultur in Deutschland und wie sich die Briten im besiegten, zerstörten Nazi-Deutschland zu verhalten hätten. Ein Land, dessen Einwohnern eine seltsame Mischung aus "Sentimentalität und Gefühlskälte" attestiert wird. Gert Heidenreich nähert sich dem Leitfaden mit kluger Distanz. Seine Stimme schafft hier Abstand zu einem Text, der 80 Jahre alt ist. Sein unverwechselbares Timbre, seine Meisterleistung, was Betonung, Timing und Dramaturgie angeht, macht auch diesen Text zum Hör-Genuss.
Der Text zeigt, wie weit der Weg war, den die Deutschen nach 1945 in einem demokratischen Staat gehen mussten. Wer über die Briten lästert, sollte sich dieses Dokument demokratischen Selbstbewusstseins und selbstverständlicher Humanität zu Gemüte führen. Wir haben den Briten viel zu verdanken, wir sollten uns häufiger daran erinnern. Deutsche Arroganz ist fehl am Platz.
© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)
Der Text zeigt, wie weit der Weg war, den die Deutschen nach 1945 in einem demokratischen Staat gehen mussten. Wer über die Briten lästert, sollte sich dieses Dokument demokratischen Selbstbewusstseins und selbstverständlicher Humanität zu Gemüte führen. Wir haben den Briten viel zu verdanken, wir sollten uns häufiger daran erinnern. Deutsche Arroganz ist fehl am Platz.
© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)
"Eines der kuriosesten und zugleich bedenkenswertesten Druckwerke [...], die ich je vor Augen bekommen habe." -- Das Erste - druckfrisch, 07.09.2014
"Diese Texte sind in der Tat instruktiv und zum Teil ziemlich genial. [...] Diese instructions von 1944 sind auch 2014 ausgesprochen erbaulich." -- Deutschlandradio Kultur, 20.08.2014
"Unstrittig ist der Wert dieser historischen Ausgrabung [...]. Manche völkerkundliche Einschätzung des Bändchens mutet heute geradezu brüllend komisch." -- Kölnische Rundschau, 16.08.2014
"[...] ein Zeitzeugnis sondergleichen." -- Bayrischer Rundfunk, 14.08.2014
"[...] ein faszinierendes historisches Dokument." -- Spektrum.de, 08.08.2014
"Diese Texte sind in der Tat instruktiv und zum Teil ziemlich genial. [...] Diese instructions von 1944 sind auch 2014 ausgesprochen erbaulich." -- Deutschlandradio Kultur, 20.08.2014
"Unstrittig ist der Wert dieser historischen Ausgrabung [...]. Manche völkerkundliche Einschätzung des Bändchens mutet heute geradezu brüllend komisch." -- Kölnische Rundschau, 16.08.2014
"[...] ein Zeitzeugnis sondergleichen." -- Bayrischer Rundfunk, 14.08.2014
"[...] ein faszinierendes historisches Dokument." -- Spektrum.de, 08.08.2014
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Tania Martini liest dieses erstmals auf Deutsch lesbare Benimmbuch für alliierte Soldaten im besiegten Nazi-Deutschland als ein zeithistorisches Dokument und Ausdruck britischer Zivilität. Mit Vergnügen erfährt sie, wie die Deutschen aus Sicht der Briten essen, Sport treiben und ihre Hysterie pflegen. Dass der Ton dabei zwar Vorsicht gebietend, aber nie unsympathisch ist, scheint Martini zu überraschen. Ebenso übrigens, wie genau das Büchlein die Mischung aus Sentimentalität und Kälte beschreibt, die für das Tun der Nazi-Verbrecher so charakteristisch war.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein kluges und komisches deutsch-englisches Buch.« Der Tagesspiegel 20141206