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Die Pegida-Märsche und der Aufstieg der AfD sprechen eine deutliche Sprache: Es ist wieder salonfähig geworden, gegen eine vermeintliche "Überfremdung" zu wettern und Minderheiten zu diskriminieren. Gezielt werden die Ängste der bürgerlichen Mitte geschürt, um den Zorn der Wut- und Frustbürger auf die Schwächsten zu lenken: Ausländer und Homosexuelle müssen um ihre Sicherheit fürchten, Übergriffe gegen Juden nehmen zu. Wir dürfen diesem Treiben nicht länger zusehen, sondern sollten ihm mit guten Argumenten Einhalt gebieten. Liane Bednarz und Christoph Giesa analysieren, wie die neue Rechte…mehr

Produktbeschreibung
Die Pegida-Märsche und der Aufstieg der AfD sprechen eine deutliche Sprache: Es ist wieder salonfähig geworden, gegen eine vermeintliche "Überfremdung" zu wettern und Minderheiten zu diskriminieren. Gezielt werden die Ängste der bürgerlichen Mitte geschürt, um den Zorn der Wut- und Frustbürger auf die Schwächsten zu lenken: Ausländer und Homosexuelle müssen um ihre Sicherheit fürchten, Übergriffe gegen Juden nehmen zu. Wir dürfen diesem Treiben nicht länger zusehen, sondern sollten ihm mit guten Argumenten Einhalt gebieten. Liane Bednarz und Christoph Giesa analysieren, wie die neue Rechte arbeitet, welche Strategien und welche Politik sie verfolgt - und was die Gesellschaft dagegen tun kann!
Autorenporträt
Liane Bednarz, Jahrgang 1974, ist Juristin und Publizistin. Zahlreiche Veröffentlichungen in der Tagespost, im Tagesspiegel, in Christ & Welt/DIE ZEIT, im European und auf den Autoren-Blogs "Starke Meinungen" und "CARTA". 2014 wurde sie mit dem Feuilletonpreis Goldener Maulwurf ausgezeichnet. Sie lebt in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.2015

Netzpatrouille gegen rechte Agitatoren?
Liane Bednarz und Christoph Giesa gründen eine digitale Bürgerwehr

Deutschland schafft sich ab. Schon wieder. Diesmal aber das andere, das liberale und weltoffene Deutschland, das Deutschland von 1949 und 1989. "Rechte Agitatoren" gewinnen "langsam, aber sicher die Hoheit über den gesellschaftlichen Diskurs". Der Alarmsirenengesang schrillt uns aus einem soeben erschienenen Buch entgegen. Verfasst haben es Liane Bednarz und Christoph Giesa, eine Rechtsanwältin und ein ehemaliger FDP-Jungpolitiker, beide auch publizistisch rege, vor allem im Internet. Als Thilo Sarrazin vor fünf Jahren nach seinem Rauswurf bei der Bundesbank im Triumph durch die Mehrzweckhallen zog, wähnten einige Rechtsintellektuelle den Moment gekommen, auf den sie sich in zermürbenden Strategiedebatten vorbereitet hatten: Den Türhütern der öffentlichen Meinung werde es nicht länger möglich sein, die Frage nach einer Alternative zum politischen System der Bundesrepublik abzuweisen.

Bednarz und Giesa glauben, dass dieses Kalkül aufgegangen ist. Man finde die Gedanken der "neurechten Feinde der offenen Gesellschaft" heute "mit zunehmender Tendenz auch in den Leitmedien, die mit entsprechender Reichweite und Einfluss ausgestattet sind".

Die Belege sind dürftig. Für die ominöse Tendenz müssen fünf Kollegen herhalten: ein Autor der "Welt", Redakteure von "Focus", Deutschlandfunk und "Cicero" sowie der frühere stellvertretende Chefredakteur der "Bild am Sonntag". Warum ist die kleine Zahl kein Grund zur Entwarnung? Die Leitmedienwölfe sind "vernetzt"! So wollte der "Welt"-Autor einmal die Aphorismen des "Focus"-Redakteurs in einem Artikel über die Frankfurter Buchmesse erwähnen. Bei Springer "hatte man damit allerdings ein Problem", so dass dieser Angriff auf das für unsere politische Kultur fundamentale Tabu über dem Freundschaftsdienst gerade noch vereitelt werden konnte, was der zurückgepfiffene Messereporter auf seiner Facebook-Seite mit "Unmut" quittierte. Fußnote: "Screenshot liegt den Verfassern vor."

Den Verfassern liegen überhaupt sehr viele Screenshots vor. Ihr eigenes Engagement in den sozialen Medien hat sie offenkundig dazu verleitet, die gesellschaftliche Bedeutsamkeit der Netzkommunikation zu überschätzen. Sie machen sich eine der wichtigsten Behauptungen der rechten Systemkritiker zu eigen: die Unterstellung, in Hasskommentaren breche die Stimmung einer latenten Mehrheit hervor. Den Verdacht der Autoren weckt, wer Artikel aus einem Organ "teilt", das sie missbilligen. Zum Verfassungsfeind wird man durch die virtuelle Gesellschaft, in die man sich begibt: Papsttreue Katholikin und neuheidnischer Nationalist sind "höchstens einen Kontakt voneinander entfernt".

Nach dieser Logik füllt die NSA die Listen der Leute, deren Telefone sie abhört. Bednarz und Giesa verstehen sich als Hilfsverfassungsschützer. Ihre Leser sollen eine digitale Bürgerwehr bilden, das Netz patrouillieren und Hetzer zur Anzeige bringen. Was fällt unter Hetze? Eine "richtig verstandene und wirklich gelebte Demokratie" darf nicht zulassen, "dass jemand ihre Offenheit ausnutzt, um die Demokratie und die offene Gesellschaft in Zweifel zu ziehen". So steht es da, nicht unbedacht hingeschrieben auf einer Facebook-Seite, sondern gedruckt in einem Buch aus dem Carl Hanser Verlag: In der Demokratie ist kein Raum für den Zweifel an der Demokratie.

Die Selbstabschaffung Deutschlands kann noch abgewendet werden, wenn die Bürger "die richtige Einstellung" gegenüber Unbelehrbaren entwickeln. Einen Merksatz liefert den Autoren "der römische Dichter Lucius Accius", der "eine seiner Figuren" habe sagen lassen: "Mögen sie hassen, wenn sie nur fürchten." Das Stück, aus dem der Satz stammt, ist verschollen; die Figur, in deren Mund der Dichter ihn legte, war höchstwahrscheinlich Atreus, jener König von Mykene, der seinem Bruder die Knochen von dessen Söhnen vorsetzte. Auch die Anschuldigungen gegen wenig prominente Meinungsmitmacher, die Bednarz und Giesa auftischen, die "bekennende Konservative" und der "Vertreter eines ganzheitlichen Liberalismus", haben den Hautgout eines Familienkrachs.

PATRICK BAHNERS

Liane Bednarz, Christoph Giesa: "Gefährliche Bürger".

Die neue Rechte greift nach der Mitte.

Carl Hanser Verlag, München 2015. 220 S., br., 17,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit einem Anflug von Widerwillen bespricht Patrick Bahners diesen Band zweier sich als liberal begreifender Autoren, die aus ein paar Artikeln einiger versprengter Journalistenkollegen aus "Focus" und "Welt", die Bahners leider nicht namhaft macht, eine Art rechtspopulistischer Verschwörung zu zimmern scheinen. Auch den Verdacht, "in Hasskommentaren breche die Stimmung einer latenten Mehrheit hervor", mag Bahners nicht teilen. Die Autoren überschätzen das Netz ohnehin - wohl auch deshalb weil sie selbst vorwiegend im Netz publizieren, merkt Bahners als Angehöriger eines ehemaligen Leitmediums nicht ohne Süffisanz an. Internet gegen Internet: Das ganze hat für ihn den "Hautgout eines Familienkrachs".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.10.2016

Angst ist Gold
Das Buch „Gefährliche Bürger“ gilt als Standardwerk über die neuen Rechten. Doch heikle Passagen wurden getilgt
Im Sommer 2015 marschiert Pegida durch Dresden, aus der Euro-kritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) wird unter ihrer eben neu gewählten Chefin Frauke Petry eine, die sich wenig für Ökonomie interessiert und stattdessen vor allem gegen den Islam richtet. Deutschland ist in Aufruhr. In dieser Situation erscheint am 24. August 2015 im Carl Hanser Verlag ein Buch, das die „anständigen“ Bürger Deutschlands von jenen trennt, die gefährlich sind, zumindest nach der Meinung der Autoren. Das Werk trägt den Titel „Gefährliche Bürger“. Es wurde kontrovers diskutiert, ist aber bis heute ein Standardwerk für alle, die sich für die neuen rechten Netzwerke in Deutschland interessieren. Dementsprechend hat, wer in dem Werk als Rechter genannt wird, ein Problem; ob alle Nennungen zu Recht geschehen, ist zumindest in manchen Fällen umstritten.
Jetzt zeigt sich, dass an der Auswahl der „gefährlichen Bürger“ nicht nur die Autoren Liane Bednarz und Christoph Giesa beteiligt waren. Bednarz ist im Hauptberuf Rechtsanwältin bei der renommierten Kanzlei Noerr in München. Sie publiziert an vielen Orten, von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bis hin zu Spiegel Online, wo sie als „AfD-Expertin“ firmiert, sehr häufig auch auf ihrer eigenen, mittlerweile von Tausenden Lesern – darunter zahlreiche Journalisten und Politiker – frequentierten Facebook-Seite.
Noch vor der Veröffentlichung des Buches veranlasste Bednarz beim Hanser-Verlag, Namen, Firmen und Begriffe aus ihrem eigenen Werk zu streichen. In mehreren Schreiben nennt sie ihren Arbeitgeber und dessen Interessen als Grund. Offenbar ging es darum, Mandanten, potenzielle Mandanten und allgemein wichtige Personen nicht gegen die Kanzlei Noerr aufzubringen. Alexander Filipović, Münchner Professor für Medienethik, erkennt darin einen Interessenkonflikt.
Noerr teilt auf Anfrage mit, „politische oder publizistische Äußerungen“ treffe Frau Bednarz „ausschließlich als Privatperson. Sie erfolgen unabhängig von der Kanzlei. Die Inhalte werden von Frau Bednarz verantwortet“.
Aber bedeutet das auch, dass sie ohne Einfluss der Kanzlei entstanden sind? Auf Anfrage bestätigt Bednarz selbst, dass sie auf die Änderungen wegen ihres Arbeitgebers drängte. Sie sagt, es sei „einzig und allein um die Einhaltung meiner anwaltlichen Pflichten“ gegangen. Weitere Fragen lässt sie von ihrem Anwalt beantworten. Dieser gibt an, Bednarz selbst habe mit ihren Chef über das Buch gesprochen „und mit ihm ausgemacht, diese Passage streichen lassen zu wollen“. Es sei Bednarz’ Versäumnis, erst spät bemerkt zu haben, dass es „in einem Kapitel des Buches Passagen gab, die sich mit den Pflichten aus ihrer Tätigkeit nicht vereinbaren ließen“.
In einem anderen Schreiben des Rechtsanwaltes heißt es, Noerr habe als ihr Arbeitgeber „sein Veto gegen eine Behandlung der Sachanleger-Branche eingelegt, so dass die betreffenden Passagen im Kapitel ,Die Angstmacher‘ aus berufsrechtlichen Gründen zwangsläufig entfallen müssen.“
In diesem Kapitel in „Gefährliche Bürger“ erzählen Bednarz und Giesa von einer Branche, in der ihren Recherchen nach dubiose Händler mit Rechtsdrall Finanzprodukte für verunsicherte Menschen anbieten. Die Autoren fällen ein hartes Urteil über die Händler: „Sie sitzen nicht nur neurechten Phantasien des Untergangs des Abendlandes auf“, sondern schürten auch „Vorbehalte gegen den (jüdischen) Zinskapitalismus“.
Mithilfe ihres Anwalts schützte Bednarz also ausgerechnet jene Menschen, die sie eigentlich in dem „Angstmacher“-Kapitel erwähnen wollte. Letzten Endes beugten sich der Hanser Verlag wie auch Co-Autor Giesa in vielen Fällen. Das Buch erschien in einer deutlich geänderten Fassung im Vergleich zum zunächst verfassten Manuskript. Autoren entscheiden üblicherweise selbst, wer in ihrem Werk genannt wird. Auch der Hanser-Verlag bestätigt die Änderungen wegen „beruflicher Pflichten der Autorin“. Es habe sich lediglich um „kleine Änderungen am Text“ gehandelt. Co-Autor Giesa sei mit „den gefundenen Kompromisslösungen einverstanden“ gewesen. Giesa möchte sich dazu nicht äußern.
Die Änderungen am Text sind nicht klein. Inhaltlich schwerwiegend und umfangreich sind Streichungen und Umformulierungen in jenem Teil, der schließlich auf zwei Buchseiten zusammen schrumpfte, nämlich auf die Seiten 137 und 138. Auf jenen Seiten strich die Autorin zum Beispiel die Namen „Thorsten Polleit“, „August von Finck“, wie auch „Degussa Goldhandel“.
Polleit waren ursprünglich zwei längere Absätze im Manuskript gewidmet. Darin hieß es über den Ökonomen, er halte sein Gesicht „überall, wo es geht, in die Kamera“, seine Voraussagen würden nach Ansicht der Autoren zwar oft nicht zutreffen, dürften aber „im Grundtenor immer im Sinne seines Arbeitgebers gewesen sein“. Polleit arbeitet für die Firma Degussa Goldhandel. Dem Milliardär August von Finck gehört das Unternehmen. Und weiter: Von Finck und Polleit seien interessiert daran, dass „das anlagefreudige Publikum immer eine Art Grundpanik verspürt und deshalb als gewissermaßen ,sichere Investition‘ fleißig Gold, Silber und andere Edelmetalle kauft“. Die beiden Männer profitierten so von der Angst, die die Neue Rechte verbreitet. Sie gelten Bednarz und Giesa demnach als „gefährliche Bürger“. In Polleits Fall fühlten sich Bednarz und Giesa sogar an eine Gruppe rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker erinnert. So stand es im Text, bis Bednarz eingriff.
Im Buch steht kein Wort mehr davon. Aus Polleit wurde im Text ein „namhafter Edelmetall-Apologet“. Man muss als Leser schon sehr, sehr tief in der Szene stecken, um zu erahnen, wer gemeint ist. Auch von Fincks Name und Degussa wurden noch rechtzeitig vor dem Druck im gesamten Text des Buches gestrichen.
Wer sind die Personen, die im letzten Moment von der Autorin geschont wurden? Recherchen der SZ wie auch anderer Medien legen nahe, dass August von Finck mit dem Gründer von Bednarz’ Arbeitgeber Noerr, Rudolf Nörr, zusammenarbeitet. Außerdem betreibt die AfD im Internet einen umstrittenen Goldshop. Nach den Recherchen ist zu vermuten, dass das Gold für dieses Geschäft wenigstens zum Teil ursprünglich von Degussa kommt. Über Finck, so berichtet die Welt, heißt es außerdem in internen Papieren der CDU, er unterstütze den Wahlkampf der AfD. Der Milliardär war auf Anfrage nicht zu erreichen. Polleit selbst wollte sich nicht äußern, von Degussa heißt es auf Anfrage, man habe von dem Buch und der gesamten Situation bislang nichts gehört. Und ob man Gold an die AfD geliefert habe, sei, weil der Goldhandel über Zwischenhändler erfolge, für Degussa nicht nachzuverfolgen.
In letzter Minute von der Auflistung der „gefährlichen Bürger“ entfernt wurden auch Bert Flossbach, Gründer der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, und sein Mitarbeiter Philipp Vorndran. Beide waren ursprünglich ebenfalls von Bednarz und Giesaals „Angstmacher“ tituliert worden.
Trotz Lösch-Wunsches aus der Kanzlei Noerr findet sich einzig der Name des ehemaligen Thyssen-Chefs Dieter Spethmann noch im Manuskript, offensichtlich aber aus Unachtsamkeit. Spethmann, der mittlerweile gestorben ist, wird im Buch nur ein einziges Mal erwähnt, dabei fehlt sein Vorname. Offenbar hat man seinen Namen beim Löschen schlicht übersehen. Im Manuskript stand der Name des mittlerweile verstorbenen Ex-Managers gleich mehrfach, unter anderem wurde er als Euro-Hasser vorgeführt. Spethmann musste aus dem Text verschwinden, weil, wie Bednarz in einer geschäftlichen Mail schreibt, ihre Chefs in der Kanzlei „bei ehemaligen Wirtschaftsführern“ Sorge hätten, „dass diese immer noch Einfluss haben könnten und es nicht gern sehen, wenn eine Noerr-Anwältin sie kritisiert“.
Die Last-Minute-Eingriffe der Autorin gingen auch ins Detail: Selbst einzelne Begriffe wie zum Beispiel „Gold“ mussten kurzerhand geändert werden, weil die Autorin, wie sie selbst in einer Mail schreibt, von einem Vorgesetzten zu hören bekommen habe, dass „der Begriff ,Gold‘ quasi ein Synonym für das Unternehmen“ Degussa-Goldhandel sei. Im Buch ersetzte Bednarz daher zum Beispiel den Satzteil „Gold und Silber“ durch das Wort „Edelmetalle“, in anderen Abschnitten fehlen Worte wie „Bankhäuser“ oder auch „Goldhändler“, auch abwertende Titulierungen für Unternehmen in der Edelmetall-Branche wie ein in Anführungszeichen gesetztes „seriös“ entfielen, außerdem auch der Begriff „Goldclique“, mit dem Bednarz und Giesa jenen Teil der von ihnen als gefährlich identifizierten Szene bezeichneten. So änderte sich der Ton des ganzen Kapitels.
Wünschenswert, sagt der Medienethiker Filipović, wäre es gewesen, wenn die Autoren auf den Interessenkonflikt hingewiesen hätten. „Alles andere ist unredlich und widerspricht also dem publizistischen Ethos.“ Einen Hinweis auf Interessenkonflikte gibt es im Buch allerdings nicht. So stellt sich die Frage, ob man die journalistisch anspruchsvolle Aufgabe, politische Netzwerke aufzudecken, als Nebenberuf betreiben kann. Ansonsten fällt ihr hartes Urteil schnell auf die Autoren selbst zurück. Wie lautete einer ihrer Vorwürfe gegen Thorsten Polleit? „Im Grundtenor immer im Sinne seines Arbeitgebers.“
JOHANNES BOIE
Die Änderungen sind
umfangreich. Ein ganzer Teil
schrumpfte auf zwei Seiten
Lässt sich die Aufdeckung
politischer Netzwerke
im Nebenberuf betreiben?
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"... ein empfehlenswertes Buch, weil es tatsächlich aufrüttelt und im dritten Kapitel mit der Überschrift 'Wie wir uns jetzt wehren müssen' wertvolle Tipps und Möglichkeiten aufzeigt." Catrin Stövesand, Deutschlandfunk, 04.01.16

"... eine sehr gut geschriebene, kluge Bestandsaufnahme, die ohne jeglichen Alarmismus auskommt." Katja Eßbach, NDR Info, 24.08.15

"Vieles von dem, was Bednarz und Giesa zusammengetragen haben, überzeugt - vor allem ihr Plädoyer für mehr Zivilcourage und den Mut, in Diskussionen mit Argumenten zu überzeugen, dabei aber Tabus gegen das so beliebte . Das wird man doch noch sagen dürfen" zu verteidigen." Das Parlament, 05.10.15

"Dass die rechten Milieus immer stärker die bürgerliche Mitte infiltrieren, bestätigt die These der beiden Autoren.
Sie warnen eindringlich davor, die rechten Denkschulen als ein vorübergehendes Phänomen wahrzunehmen.
Am Ende der 250 klugen Seiten rufen die Autoren zur Zivilcourage auf. "Kommen wir heraus aus der Defensive",
appellieren sie an die Leserschaft, sich zu vernetzen und nicht nur den Verstand, sondern auch die Herzen (zurück) zu gewinnen." Winfried Folz, Die Rheinpfalz, 10.10.15

"Auf ein bestimmtes Milieu, und das weisen Bednarz und Giesa sehr gut nach, ist eine solchermaßen radikalisierte Bürgerlichkeit längst nicht mehr beschränkt: AfD und Pegida sind nur die deutlichsten Zeichen dafür." Fabian Leber, Der Tagesspiegel, 30.09.15

"Wie gut, dass es inzwischen Bücher wie dieses gibt. Sie werden gebraucht. Denn es wächst die Zahl der 'gefährlichen Bürger'." Werner Perger, Falter 6/16…mehr