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Noch nie ist ein Sommer so schnell vergangen wie der, bevor Garman in die Schule kommt. Vielleicht liegt es daran, dass Garman beim Gedanken daran ein bisschen bange ist. Ob man irgendwann mal vor gar nichts mehr Angst hat? Nein, sagen Garmans Großtanten. Tante Ruth zum Beispiel hat Angst vorm Winter, weil alten Damen schnell kalt wird und die Straßen dann so rutschig sind. Sogar Mama fürchtet sich: vorm Zahnarzt, bei dem sie nächsten Dienstag einen Termin hat. Ein kleiner Trost ist es schon, dass auch Erwachsenen manchmal mulmig ist ... Für "Garmans Sommer" erhielt Stian Hole den wichtigsten…mehr

Produktbeschreibung
Noch nie ist ein Sommer so schnell vergangen wie der, bevor Garman in die Schule kommt. Vielleicht liegt es daran, dass Garman beim Gedanken daran ein bisschen bange ist. Ob man irgendwann mal vor gar nichts mehr Angst hat? Nein, sagen Garmans Großtanten. Tante Ruth zum Beispiel hat Angst vorm Winter, weil alten Damen schnell kalt wird und die Straßen dann so rutschig sind. Sogar Mama fürchtet sich: vorm Zahnarzt, bei dem sie nächsten Dienstag einen Termin hat. Ein kleiner Trost ist es schon, dass auch Erwachsenen manchmal mulmig ist ... Für "Garmans Sommer" erhielt Stian Hole den wichtigsten Bilderbuchpreis seines Heimatlandes Norwegen sowie den Bologna Ragazzi Award 2007.
Autorenporträt
Stian Hole, 1969 geboren, ist einer der innovativsten Illustratoren unsere Zeit. Für das Bilderbuch Garmans Sommer (2009) erhielt er u.a. den Brage-Preis, den wichtigsten Bilderbuchpreis seines Heimatlandes Norwegen, den Bologna Ragazzi Award und den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 in der Sparte Bilderbuch. Bei Hanser erschienen neben Garmans Sommer auch die Bilderbücher Garmans Straße (2011) und Garmans Geheimnis (2012). Es folgten die beiden Bilderbücher Annas Himmel (2014) und Morkels Alphabet (2016). 2024 erschien das Bilderbuch Dinge, die verschwinden (Text: Kim Fupz Aakeson) mit seinen Illustrationen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2009

Könnten Tanten fliegen: Stian Holes Lebensbuch

Von Andreas Platthaus

Sie fliegt. Die alte Tante Borghild. Und in ihrem Gefolge hat sie einen ganzen Schwarm aus Faltern, Schmetterlingen, Blüten. Eine Schwalbe ist auch dabei. Nun wissen wir, dass eine allein keinen Sommer macht, doch hier ist sie in Gesellschaft, in einem ganzen Sommerausflug, der Tante Borghild auf ihrem Flug folgt. Dieses Bild summiert den Sommer. Und wenn wir genau hinsehen, dann hat sich ganz am Schluss des Schwarms auch ein Lippenstift angeschlossen, von genau der Farbe, die den faltigen Lippen der Dame etwas Glanz verleiht, und auch ein Engelchen ist mit dabei. Es geht gen Himmel. "Wirst du bald sterben?", hat der sechsjährige Garman seine Tante gefragt. Als Antwort beschrieb sie die Himmelfahrt und den Einzug in einen großen Garten - daher die Blumen und Blätter im Bild. "Hast du Angst?", legt Garman nach. Und dann schreibt Stian Hole, dem wir dieses Bilderbuch verdanken, seine schönste Passage: "Tante Borghild nickt zaghaft. Sie holt eine Bürste aus ihrer Tasche und kämmt sich die silbergrauen Haare, die in der Sonne leuchten. ,Ja, Garman, ich habe Angst, wegzufahren und dich zurückzulassen. Aber in dem großen Garten ist es bestimmt sehr schön.'"

Das Buch heißt "Garmans Sommer", und es ist ein Kunstwerk. Nicht, weil hier ein Zeichner in größtmöglicher Verfeinerung seiner Kunst mit Farbe und Pinsel und Feder agiert hätte, sondern weil hier die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung auf eine Weise genutzt wurden, dass man staunt, aber sich nicht fragt, wie das wohl gemacht sei. Und damit auch genug zum technischen Aspekt dieses Buches, dann das interessiert kleine Leser ohnehin nicht, und die Erwachsenen sollten ihre Neugier einfach hintanstellen, um wieder einmal das Staunen lernen zu können. Wen interessierte schon, dass die Köpfe von Stian Holes Figuren riesig sind? Das sind die Köpfe der meisten Comicfiguren doch auch. Was soll man sich Gedanken darum machen, aus welchen Quellen die Pflanzen stammen, die in die Bilder einmontiert sind, woher das Inventar von Garmans Elternhaus oder die Kleider der drei alten Tanten? Das alles zeigt uns Hole, und es sind Kuriositäten nicht im Sinne von etwas Rätselhaftem, sondern als wundersame Requisiten eines Lebens, wie wir alle es irgendwann einmal mit sechs Jahren wie Garman bewusst zu führen begonnen haben und es irgendwo im Alter der Tanten Borghild, Augusta und Ruth beenden werden - wenn wir Glück haben.

Ein Stück vom Glück ist dieses Buch. Der neununddreißigjährige norwegische Bilderbuchzeichner Hole erzählt eine Geschichte, die überall Gültigkeit hat - die eines Sommers, wie Kinder ihn lieben; warm, prickelnd vor Leben und noch verschönert durch die Gemeinsamkeit der Familie. Im Herbst, am Ende des Buches, wird Garmans Schulzeit beginnen, vor der ihn dieselbe unbestimmte Angst umtreibt, die Tante Borghild vor dem Tod hat. Aber das merken wir erst spät, und plötzlich steht dadurch alles, was wir vorher erzählt bekommen und bedenklich (im besten Sinne des Wortes) gefunden haben, in neuem Licht. Einem warmen Sommerlicht. Es gibt Bildfindungen in diesem Buch, die von klassischer Eleganz sind, und es gibt welche, die uns aggressiv anschreien, so kunterbunt und wild sind sie. Aber die Dramaturgie ist derart ausgefeilt, in ihrer Abfolge und jeweils auch als einzelne, dass man sich zwar kurz schüttelt, wenn Garman etwa misstrauisch vor dem im Wasserglas aufbewahrten Gebiss einer seiner Tanten steht, aber dann wieder daran denkt, dass er ja auf der Doppelseite zuvor die Festigkeit der eigenen Milchzähne überpüft hat. Man lernt in diesem wunderschönen Buch auf subtile Weise, dass nichts von Dauer ist.

Das kann man traurig finden. "Garmans Sommer" ist in der Tat ein trauriges wunderschönes Buch. Aber die Tatsache, dass wir all die Schönheit, die uns Hole zeigt und erzählt, als traurig empfinden können, beweist nur unsere Liebe zum Leben. Und jedes Buch, das uns daran erinnert, ist wieder Grund zur Freude. In Norwegen ist die Fortsetzung, "Garmans Straße", schon erschienen. Schön.

Stian Hole: "Garmans Sommer". Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger. Carl Hanser Verlag, München 2009. 44 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Zu einem expliziten Lob kann sich Rezensentin Sieglinde Geisel nicht durchringen, sie erwähnt aber, dass Stian Holes ungewöhnliches Buch "Garmans Sommer" bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Zunächst beschreibt sie es als ein Buch des Abschieds: für den Jungen Garman geht der Sommer zu Ende, für seine alten Tanten das Leben. Doch die Bilder, in die Hole diese Erzählung fasst, scheinen recht irritierend: Mal nennt Geisel die hier gezeichnete Melancholie üppig, mal kühl, dann ist sie wieder albtraumhaft grell, mal rätselhaft poetisch, dann wieder trügerisch idyllisch.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dem Norweger ist sicherlich das verblüffendste Bilderbuch dieses Frühjahrs geglückt." Stuttgarter Nachrichten, 16.03.09

"Eine stille, mit fantastischen Collagen geschmückte Geschichte über den ersten Schritt hinaus ins große Leben." dpa, 08.06.09

"Eine stimmungsvolle Geschichte und eine eindringliche Bildsprache. Ein Stilgemisch aus Abstraktion und Nähe, Surrealismus und Fotorealismus, Retrogroove und Gegenwart. Bilder, die nicht einfach schön sein wollen. Ein Himmel, der von Vermeer gemalt sein könnte. Warm und weit." Christine Tresch, Buch & Maus, 04.09

"Es sind nicht zuletzt ganz unaufdringliche, gleichwohl höchst feinfühlig, fast träumerisch anmutende Momente eines nachdenklichen Innehaltens, die dieses Bilderbuch so überaus liebevoll und anrührend machen." Heidi Strobel, Bulletin Jugend&Literatur, 04.09

"Ein Kleinod für Leser jedes Alters!" Bücher, 04.09

"Stian Hole, der norwegische Artdesigner, montiert Fotos und Grafiken zur stark verfremdeten (Gedanken-)Welt des kleinen Garman. Er entwickelt dabei seinen Kunterbuntstil, indem er verschiedene Kunst- und Designströmungen zitiert, wunderbar übertreibt und als oberstes Prinzip Humor einsetzt, der gerade im Zusammenspiel von Bild und lakonisch knappem Text brilliert. So ist es für vorlesende Eltern ein großartiges Lach- und Erinnerungsbuch, während es Kindern signalisiert: Ja, Erwachsene sind komisch. Und die Erde dreht sich trotzdem weiter." Bruno Blume, DIE ZEIT, 14.05.09

"Das Buch ist ein Kunstwerk, ein Stück vom Glück. Der norwegische Bilderbuchzeichner erzählt eine Geschichte, die überall Gültigkeit hat - die eines Sommers, wie Kinder ihn lieben; warm, prickelnd vor Leben. Man lernt in diesem wunderschönen Buch auf subtile Weise, dass nichts von Dauer ist. ... Aber die Tatsache, dass wir all die Schönheit, die uns Hole zeigt und erzählt, als traurig empfinden können, beweist nur unsere Liebe zum Leben." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.09

"Dem norwegischen Illustrator Stian Hole ist mit diesem Bilderbuch über Zeit und Tod, Angst und Aufbruch ein Meisterwerk gelungen." Die Welt, 06.06.09

"In poetischer Brillanz, mit fantastisch schönen Fotomontagen entführt der norwegische Designer Stian Hole die Leser und Betrachter dieses Kinderbuchs in die Gedankenwelt seines jungen Helden." Stern, 18.06.09
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