Marktplatzangebote
13 Angebote ab € 1,89 €
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

Olaf Przybilla und Uwe Ritzer, Journalisten der "Süddeutschen Zeitung", kannten lange Gerüchte über den Fall Mollath. Als sie bei ihren Recherchen auf ein internes Dokument der Hypovereinsbank stießen, begannen sie einen der größten Justiz-, Psychiatries-, Banken- und Politskandale der Bundesrepublik aufzudecken: Gustl Mollath beschuldigt seine Frau und andere Banker, illegaler Geldgeschäfte. Niemand schenkt ihm Gehör. Stattdessen wird er in die Psychiatrie eingewiesen,wo er seit sieben Jahren sitzt. Mollath wird von Psychiatern weggesperrt, die ihn nie untersucht haben. Das interne Dokument…mehr

Produktbeschreibung
Olaf Przybilla und Uwe Ritzer, Journalisten der "Süddeutschen Zeitung", kannten lange Gerüchte über den Fall Mollath. Als sie bei ihren Recherchen auf ein internes Dokument der Hypovereinsbank stießen, begannen sie einen der größten Justiz-, Psychiatries-, Banken- und Politskandale der Bundesrepublik aufzudecken:
Gustl Mollath beschuldigt seine Frau und andere Banker, illegaler Geldgeschäfte. Niemand schenkt ihm Gehör. Stattdessen wird er in die Psychiatrie eingewiesen,wo er seit sieben Jahren sitzt. Mollath wird von Psychiatern weggesperrt, die ihn nie untersucht haben.
Das interne Dokument der Hypovereinsbank beweist, dass Mollaths Anschuldigungen zutreffen. Man verheimlicht die Akte und lässt ihn in der Anstalt schmoren. Und wer den Fall kennt, glaubt nicht an ein zufälliges Versagen von Justiz und Psychiatrie.
Dieses Buch erzählt die ganze Affäre Mollath und prangert das skandalöse Versagen des Rechtsstaats an.
Autorenporträt
Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, volontierte bei den Nürnberger Nachrichten, arbeitete anschließend als Lokaljournalist und leitete mehrere Jahre eine Lokalredaktion. Daneben war er für Rundfunksender und Regionalzeitungen tätig. Seit 1998 arbeitet er für die Süddeutsche Zeitung (SZ), seit 2005 als Korrespondent der SZ-Wirtschaftsredaktion. Von Nürnberg aus betreut er die nordbayerische Wirtschaft, sowie investigative Sonderthemen über die Region hinaus. Ritzer wurde mit dem Henri-Nannen-Preis in der Sparte investigativ, sowie dem Medienpreis der Sparda-Stiftung ausgezeichnet.

Olaf Przybilla, geboren 1972 in Wertheim, Baden-Württemberg, aufgewachsen in Bayern. Studium der Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie in Erlangen und Heidelberg. Nach dem Examen Dozent für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Seit 2001 Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Nordbayern, seit 2008 Leiter des SZ-Büros Franken in Nürnberg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.06.2013

Wahnsinns-Justiz
SZ-Autoren Przybilla und Ritzer stellen ihr Mollath-Buch vor
„Freiheit für Gustl Mollath – für ein ehrliches Bayern!“, hat ein Zuhörer auf sein Transparent geschrieben, „Free Mollath“ steht auf der Umhängetafel einer Dame mit Silbermaske – der Justizskandal um Deutschlands bekanntesten Patienten in der Zwangspsychiatrie mobilisiert am Donnerstag 200 Menschen. Sie kommen in die Black Box des Münchner Gasteigs, um die beiden SZ-Autoren Olaf Przybilla und Uwe Ritzer mit ihrem neuen Buch „Die Affäre Mollath – Der Mann, der zu viel wusste“ (Droemer Verlag) zu erleben. Und zu bejubeln.
  „Der Fall berührt wahnsinnig“, sagt BR-Moderatorin Ursula Heller eingangs, und „wahnsinnig“ ist auch die Vokabel des Abends. Wegen angeblich „wahnhafter Vorstellungen“ sitzt Gustl Mollath seit siebeneinhalb Jahren in der forensischen Psychiatrie – das Publikum indes ist sich einig, dass der einzig nachweisbare Wahnsinn an diesem Fall die Systematik ist, mit der Staatsanwaltschaft, Justiz und Psychiater den Rechtsgrundsatz in dubio pro reo (im Zweifel für den Angeklagten) pervertierten: Bei Mollath wurde alles gegen ihn ausgelegt.
  Auf 238 Seiten legen Przybilla und Ritzer die „Psychiatrie-Spirale“ und das allzu ungeprüft fortgeschriebene Unrecht distanziert genug dar, dass sie die Free-Mollath-Fangemeinde zwar mit allem Wissen versorgen, aber selbst urteilen lassen. Als sie berichten, dass sie der inzwischen arg kompromittierte Landrichter Otto Brixner auch bei ihren Recherchen dauernd angebrüllt habe, zieht ein Zuhörer den Vergleich mit dem NS-Volksgerichtshof. Ritzer jedoch bremst ihn ein. Nein, von solchen Vergleichen rate er ab, und als Beleg möge man ansehen, dass es heute möglich sei, ein derart justizkritisches Buch zu schreiben. Zugleich verlangen die Autoren, dass die Justiz sich der Kritik stelle, „Missstände in den eigenen Reihen bekämpft“ und „mal begreift, dass sie auf die Akzeptanz in der Bevölkerung angewiesen ist“. Werde weiter „auf Zeit gespielt“ in der Justiz-Wagenburg, gar bis nach der Wahl, gehe noch mehr Vertrauen verloren.
  Der Karikaturist Dieter Hanitzsch, der auf der Bühne mitdiskutiert, steuert unter viel Applaus die emotionale Komponente bei. Er hält den Fall Mollath für übles Versagen von Justizministerin Beate Merk. Die CSU-Politikerin sei, und da zitiert er seinen – anwesenden – Freund Dieter Hildebrandt, „Bayerns zurückgetretenste Ministerin der nächsten Woche“.
TOM SOYER
Gustl Mollaths Fall – nun auch in einem Sachbuch beschrieben.
FOTO: DPA
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr