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Untergrainau bei Garmisch im Jahr 1931: Wildschützen und Jäger stehen sich unversöhnlich gegenüber, aufgeheizt wird der Konflikt noch durch den Streit um ein Mädchen. Am Griesberg oben kommt es während einer Gamspirsch schließlich zur schicksalhaften Begegnung.

Produktbeschreibung
Untergrainau bei Garmisch im Jahr 1931: Wildschützen und Jäger stehen sich unversöhnlich gegenüber, aufgeheizt wird der Konflikt noch durch den Streit um ein Mädchen. Am Griesberg oben kommt es während einer Gamspirsch schließlich zur schicksalhaften Begegnung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.10.2012

LESENSWERT
Wilderer-Drama
in Untergrainau
Am 5. Dezember 1931 beschließen fünf Wilderer aus dem in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen gelegenen Dorf Untergrainau, am folgenden Tag auf die Pirsch zu gehen. Einer von ihnen, Martin Pischl, Vater von fünf Kindern und arbeitsloser Maurer, hat noch nie zuvor gewildert. Gleichzeitig brechen der Jäger Andreas Ostler und zwei Polizisten zu einem Kontrollgang in Richtung Griesberg auf. Stunden später kreuzen sich auf einem Steig die Wege der Kontrahenten. Die Wilderer, allesamt Kriegsveteranen 1914/18, denken nicht daran, sich zu ergeben. Bei dem folgenden Schusswechsel wird Pischl getötet. Seine Spezln werden festgenommen und vor dem Schwurgericht München zu empfindlichen Haftstrafen verurteilt. Das Dorf Untergrainau aber solidarisiert sich mit den Wilderern. Deren Freunde bereiten aus Rache ein Attentat auf einen Jäger vor.
  So ist in etwa die Tragödie verlaufen, die dem Autor Josef Bader den Stoff für einen ungemein spannenden Wildererroman geliefert hat. Jahrelang sammelte Bader Berichte von Zeitzeugen über die frühere Wilderei, die nicht zuletzt durch die damals herrschende materielle Not verursacht wurde. Manchem blieb nur das Wildern, um zu überleben. Die uralte Feindschaft zwischen Jägern und Wilderern flammte stärker auf denn je und endete nicht selten mit einem gewaltsamen Tod.
  Bader stieß bei seinen Recherchen auch auf jene oben zitierte Geschichte eines bedürftigen Familienvaters aus Untergrainau, der bei seinem ersten widerrechtlichen Pirschgang vom Jagdschutz erschossen wurde. Er rekonstruierte den Tathergang und strickte daraus einen hochdramatischen und stilistisch überzeugenden Roman, den man am liebsten auf einen Schlag zu Ende lesen möchte. Dass die Bauerntochter Magda, deren Brüder zu den auf dem Griesberg verhafteten Wildschützen zählten, die Geliebte eines Jägers war, ist der Dreh- und Angelpunkt des Dramas, das auch von der drückenden Atmosphäre vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten genährt wird. Die Authentizität des Romans wird unterstrichen durch die souveräne Anwendung der Werdenfelser Mundart in den Dialogen.
HANS KRATZER
Josef Bader, Waldbrüder, Wildererroman nach einer wahren Begebenheit, Verlag Bayerland, 2012, 192   Seiten, 16,50 Euro.
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