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Das Speisen als schöne Kunst betrachtet Als im Jahre 1838 die zu einem Buch zusammengefassten Vorlesungen von Antonius Anthus erschienen, war damit nicht mehr und nicht weniger als das erste Buch über die Esskunst überhaupt veröffentlicht. Dass es dann ein so gleichermaßen gelehrtes, elegantes, witziges und originelles Werk war, kann nicht anders denn als Glücksfall bezeichnet werden. Mehr noch: Anthus schreibt als einziger der Gastrosophen aus der Perspektive des Essers, der sich der vorgesetzten Speisen als würdig zu erweisen hat. Die Speisen zu verfeinern überlässt er anderen; ihm geht es…mehr

Produktbeschreibung
Das Speisen als schöne Kunst betrachtet Als im Jahre 1838 die zu einem Buch zusammengefassten Vorlesungen von Antonius Anthus erschienen, war damit nicht mehr und nicht weniger als das erste Buch über die Esskunst überhaupt veröffentlicht. Dass es dann ein so gleichermaßen gelehrtes, elegantes, witziges und originelles Werk war, kann nicht anders denn als Glücksfall bezeichnet werden. Mehr noch: Anthus schreibt als einziger der Gastrosophen aus der Perspektive des Essers, der sich der vorgesetzten Speisen als würdig zu erweisen hat. Die Speisen zu verfeinern überlässt er anderen; ihm geht es darum, das Speisen zu verfeinern - denn nur dadurch kann der Mensch erhöht werden. Anthus serviert eine Kulturgeschichte des Essens, Nachrichten aus der Welt des erlesenen Geschmacks und Betrachtungen über den Kosmos der verfeinerten Genüsse. Denn: Je virtuoser der Mensch zu essen versteht, desto weniger merkt man die Absicht; je mehr man von allem zu essen versucht, desto reicher wird die eigene Welt - und man selbst.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.01.2007

Sachbücher des Monats Februar
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. NADJA KLINGER, JENS KÖNIG: Einfach abgehängt. Ein wahrer Bericht. Rowohlt Berlin Verlag, 256 Seiten, 14,90 Euro.
2. KAREN ARMSTRONG: Die Achsenzeit. Vom Ursprung der Weltreligionen. Aus dem Englischen von Michael Bayer und Karin Schuler. Siedler Verlag, 624 Seiten, 28,00 Euro.
3 – 4. JACOB BURCKHARDT: Neuere Kunst seit 1550. Kritische Gesamtausgabe Band 18. Herausgegeben von Eva Mongi-Vollmer und Wilhelm Schlink. C. H. Beck Verlag, 1363 Seiten, 248,00 Euro.
CHARLES NICHOLL: Leonardo da Vinci. Die Biographie. Übersetzt von Michael Bischoff. S. Fischer Verlag, 752 Seiten, 29,90 Euro.
5. PETER WATSON: Ideen. Eine Kulturgeschichte von der Erfindung des Feuers bis zur Moderne. Aus dem Englischen von Yvonne Badal. C. Bertelsmann Verlag, 1280 Seiten. 49,95 Euro.
6. HANS RUDOLF VAGET: Seelenzauber. Thomas Mann und die Musik. S. Fischer Verlag, 512 Seiten, 22,90 Euro.
7-8. ANTONIUS ANTHUS: Vorlesungen über die Esskunst. Die Andere Bibliothek, Bd. 264. Eichborn Verlag, 320 Seiten, 28,50 Euro.
JAN ASSMANN: Thomas Mann und Ägypten. Mythos und Monotheismus in den Josephsromanen. Verlag C. H. Beck, 256 Seiten, 22,90 Euro.
9. ANTONIA GRUNENBERG: Hannah Arendt und Martin Heidegger. Geschichte einer Liebe. Piper Verlag, 480 Seiten, 22,90 Euro.
10. CLAIRE NOUVIAN: The Deep. Leben in der Tiefsee. Knesebeck Verlag, 256 Seiten, 45,00 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Februar 2007 von Wolfgang Hagen: PHILIPP SARASIN u.a. (Hg.): Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 2: Die Suche nach der eigenen Stimme. Diaphanes Verlag, 222 Seiten, 25,00 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann; Prof. Dr. Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Dr. Johannes Saltzwedel, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Dr. Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 28.Februar.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2006

Die Küche wie sie im Buche steht

Von Köchen in der Region und in der weiten Welt, von Verlagen in Frankfurt und Wiesbaden, Neustadt und München. Unser Rezept nicht nur für die Weihnachtstage: Lesen, was alles gekocht werden kann. Nachschmecken, was andere vorschlagen, die Gedanken eines Mannes nachempfinden, der im 19. Jahrhundert über Nahrungsaufnahme und Lebenshaltung sprach. Von den Büchern zu Essen und Kochen, die in diesem Jahr erschienen sind, ein paar der interessantesten.

Ungeplantes braucht eine Basis.

Bei Lebensmitteln wie bei Kleidung: Basis ist die halbe Miete. Wer für seine Vorräte noch kein rechtes System gefunden hat, kann sich von dem erstmals auf deutsch erschienenen Buch der Vielschreiberin Donna Hay inspirieren lassen und System in Kühlschrank und Regale bringen (neben Trockenware, Eiern und Milchprodukten immer Fonds, Brühen, verschiedene Teige, gefrorenes Obst und Gemüse im Haus haben, rät sie). Viele der Rezepte variieren mediterranes und asiatisches - Ideen für eine knackige Jeden-Tag-Küche.

jv.

Donna Hay, "Meine spontane Küche", AT Verlag, Baden und München 2006, ISBN 3-03800-311-5; 19,90 Euro.

Molekuli, molekula, ein Avantgarde-Buch ist da.

Den Großen über die Schultern zu schauen hat einen eigenen Reiz, auch bei Hessens einzigem Zwei-Sterne-Koch Juan Amador. Erstmals gibt es Rezepte von ihm zwischen Buchdeckeln. Neben dem, was Amadors Ruf als Exeget der spanischen Avantgarde-Küche fordert (Zutatenlisten, auf denen Stickstoff steht, Anleitungen für die Herstellung von Diskussionswürdigem wie etwa Holzkohleöl), versammelt "Tapas" etliches, das gut nachzuvollziehen ist und Aha-Erlebnisse vermittelt. Bemerkenswert schöne Fisch-Rezepte (Rotbarbe mit Sellerie, Mokka und Sepia, Steinbutt mit Entenleber, Minze und Holunderblüten-Vinaigrette).

jv.

Juan Amador, "Tapas", Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2006. ISBN 3-937963-38-3; 39,90 Euro.

So funktioniert es mit dem Süßen.

Datteln mit Spekulatiussahne. Vanille-Rosmarin-Risotto mit Quitte. Apfelreis-Savarin mit Sauce von gelben Tomaten und Muskatkürbis. Solche und andere Vorschläge mit Süßem in der Hauptrolle versammelt "Desserts" aus der Teubner-Reihe "Kochkurs für Genießer". Mit gut aufbereiteten Produktinformationen und Speisen, die recht anspruchsvoll sind, aber nicht so komplex, als daß sie Einsteiger verschreckten. Schön und edel gemachtes Grundkenntnisse-Buch für Ambitionierte.

jv.

"Desserts" (Teubner Kochkurs für Genießer), Gräfe und Unzer Verlag, München 2006. ISBN 10: 3-8338-0169-7; 39,90 Euro.

Von wildem Anis, Provence-Kräutern und Paradieskörnern.

Eine Welt der tausend Aromen tut sich auf in vielen Gerichten, wenn man bei Ingo Holland ißt, dem Küchenchef des Alten Rentamts in Klingenberg. Gewürze sind das Lebensthema seiner Arbeit, nun gibt es dazu ein Buch. Fünfzig Prozent Warenkunde, die andere Hälfte Anleitungen zum Nachkochen (auffallend die im Vergleich zu anderen Gewürzbüchern herausragende Fotografie). Richtig spannend wird es beim Kapitel "Gewürzmischungen" (korsischer Ziegenkäsekuchen mit Kräutern der Provence, confierten Zwergorangen und Eis von schwarzen Oliven).

jv.

Ingo Holland, "Meine Gewürze", Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2006. ISBN 3-937963-32-4; 39,90 Euro.

Vom richtigen Umgang mit Fleisch.

Nach Fisch und Meeresfrüchten widmet sich die neue Teubner Edition im dritten Band den fleischlichen Genüssen. Die umfangreiche Mischung aus Warenkunde, Küchenpraxis und Rezeptsammlung ist dabei ebenso für ambitionierte Anfänger geeignet wie für Küchenprofis - und sie klärt alle möglichen und unmöglichen Fragen, die das Thema Fleisch aufwerfen könnte - von der richtigen Panade für klassische Wiener Schnitzel bis hin zu Spezialitäten wie dem Auslösen eines Kalbsschwanzes. In klarer Sprache und üppig bebildert, werden nicht nur alle Zubereitungsarten und Gartechniken vorgestellt und erklärt, sondern es wird auch detailliert Auskunft über spezielle Küchengeräte, Gewürze und Soßen gegeben.

bad.

Teubner Edition, "Das große Buch vom Fleisch", Gräfe und Unzer Verlag, München 2006. ISBN 3-8338-0167-0; 69,90 Euro.

Ideen mit Schokolade.

Was man schon immer über Schokolade wissen wollte - in diesem Buch steht es geschrieben. Manchem mag das viel zuviel sein, aber wer nicht genug vom "braunen Gold" bekommen kann, der wird sich über den umfangreichen Geschichts- und Theorieteil ebenso wie über die zahlreichen Rezepte freuen. Doch Vorsicht: Einige Kreationen sind extrem aufwendig und nichts für Anfänger.

bad.

Jutta Gay, Alejandro und Christopher Wilbrand, "Schokolade - ein Genuß", Gräfe und Unzer Verlag, München 2006. ISBN 3-8338-0241-3; 24,90 Euro.

Weltkost, arabisch grundiert.

Höher, größer, teurer, in Dubai ist alles gigantischer als sonstwo auf der Welt. Passend zum Reiseboom dorthin, ist im Umschau-Verlag ein Buch mit Rezepten von Hotelköchen erschienen: High-Speed-Gerichte, bei denen traditionelle arabische Elemente mit europäischen verschmolzen werden, vor allem, wenn Fleisch im Spiel ist. Kein echtes Landes-Küchen-Buch, aber eines mit Anregungen fürs Erkunden eines etwas anderen Geschmacks.

jv.

Lutz Jäkel, "New Arabian Cuisine", Umschau-Verlag, Neustadt/Weinstraße. ISBN 3-86528-259-8; 48 Euro.

Über die Haltung zu den Speisen.

Der Esser solle sich der Speisen würdig erweisen, durch ein Weltbild des Menschen als essendes Wesen, das so Erhöhung seiner selbst erfährt. 1838 veröffentlichte der Arzt Gustav Blumröder als Antonius Anthus kulinarisch-philosophische Abhandlungen, die wiederentdeckt wurden für Eichborns "Andere Bibliothek". Seit einigen Tagen im Handel, für ruhige Stunden.

jv.

Antonius Anthus, "Vorlesungen über Eßkunst", Eichborn Verlag, Frankfurt. ISBN 978-3-8218-4578-4; 28,50 Euro.

Stadt-Führer zu Szene-Lokalen.

"Cool Restaurants" ist eine Serie, die Szene-Lokale in den Metropolen von Istanbul bis Tokio vorstellt. Jetzt ist auch Frankfurt dabei, herausgegeben vom Hotelier Micky Rosen. Ein schmales Hochglanz-Kompendium mit Bildern, Adressen und Rezepten. Gut geeignet, um es Neulingen in der Stadt zu schenken.

jv.

Micky Rosen (Hg), "Cool Restaurants Frankfurt", teNeues Verlag, Düsseldorf, 2006.

ISBN 10: 3-8327-9118-3; 14,90 Euro.

Berühmte Köche, verdorbener Brei.

Warum Hobbyköchen nach einem Johann-Lafer-Rezept kein Käsekuchen gelingen konnte, wie Ferran Adrià 3000 Gäste und verdorbene Hummer hatte und Heinz Winkler sich an einem Eisbrocken festbiß: Zum Teil sehr amüsante Küchen-Geschichten, unterhaltsame, leichte Lektüre zum Absacker-Drink am späten Abend.

jv.

Kimberly Witherspoon, Andrew Frieman (Hg.) "Kulinarische Katastrophen", Bloomsbury, Berlin 2006. ISBN 13: 978-3-8270-0659-2; 18 Euro.

Verzeichnis eines kulturellen Erbes.

In Italien ein Klassiker seit 50 Jahren, mit heute fast 1300 Seiten, 2000 Rezepten und Menüs von italienischen Spitzenköchen, auch von Carmelo Greco aus der "Osteria Enoteca" in Frankfurt. Die Ausstattung ist nicht opulent, die Fülle der Informationen dafür überbordend. Interessanter Blick in das Herz kulinarischer Überlieferungen.

jv.

"Der Silberlöffel" (Il Cucchiaio d'argento), Phaidon Verlag Berlin 2006; ISBN 0-7148-9665-9; 39,05 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Als Buch für "bibliografische und kulinarische Feinschmecker" stellt Rezensent Gerhard Neumann diese Neuedition eines Buches von 1828 vor. Es handelt sich bei diesen Vorlesungen Neumann zufolge um ausgesprochen kunstvolle und bildungspralle Auslassungen über ein Thema, das die Zeitgenossen einst eigentlich unschicklich gefunden hätten. Der unter dem Pseudonym Antonius Anthus publizierende Mediziner, Psychiater und Reichstagsabgeordnete Gustav B. Blumröder entwerfe eine Geschichte der Esskunst, und zwar als "jung-deutsch-biedermeierlichen" Versuch einer "Nobilitierung der Esskunst" durch die Verbindung eines "spießbürgerlichen Materialismus" mit Bildung. Dabei werde historisch, pädagogisch und ethnografisch argumentiert. So wird das Buch für den Rezensenten zu einer hochinteressanten Lektüre über eine der "wesentlichen Kulturtechniken und ihre Ästhetisierung". Bereichert wird die Edition auch durch Nachwort und Anmerkungen Alain Claude Sulzers sowie Stephan Jon Tramers Vignetten nach berühmten Stillleben.

© Perlentaucher Medien GmbH