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Dramatische Geschichte um zwei ungleiche Freunde
Steinbecks Klassiker in der Erzählerbibliothek
Der bärenstarke, aber geistig zurückgebliebene Lennie zieht mit George durchs Land, um sich als Erntehelfer eine paar Dollar zu verdienen. Ihr großer Traum ist es, sich auf einer eigenen Farm zur Ruhe zu setzen und Kaninchen zu züchten. Doch Lennies Bedürfnis, junge Hunde, Mäuse und andere kleine Tiere zu »streicheln«, bringt die beiden in Schwierigkeiten. Auf der Suche nach neuen Jobs verflucht George seinen Gefährten Lennie, bringt es aber nicht übers Herz, ihn alleine zu lassen. Als Lennie…mehr

Produktbeschreibung
Dramatische Geschichte um zwei ungleiche Freunde

Steinbecks Klassiker in der Erzählerbibliothek

Der bärenstarke, aber geistig zurückgebliebene Lennie zieht mit George durchs Land, um sich als Erntehelfer eine paar Dollar zu verdienen. Ihr großer Traum ist es, sich auf einer eigenen Farm zur Ruhe zu setzen und Kaninchen zu züchten. Doch Lennies Bedürfnis, junge Hunde, Mäuse und andere kleine Tiere zu »streicheln«, bringt die beiden in Schwierigkeiten. Auf der Suche nach neuen Jobs verflucht George seinen Gefährten Lennie, bringt es aber nicht übers Herz, ihn alleine zu lassen. Als Lennie beginnt, die Frau des Gutsbesitzers zu »streicheln«, ist das Unheil vorprogrammiert.
Autorenporträt
Steinbeck, John
John Ernst Steinbeck, amerikanischer Erzähler deutsch-irischer Abstammung, geboren am 27. Februar 1902 in Salinas, wuchs in Kalifornien auf. 1918-24 Studium der Naturwissenschaften an der Stanford University, Gelegenheitsarbeiter, danach freier Schriftsteller in Los Gatos bei Monterey. Im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichterstatter, 1962 Nobelpreis für Literatur, gestorben am 20. Dezember 1968 in New York.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.04.2006

DAS HÖRBUCH
Starke Hände
Ulrich Pleitgen liest „Von Mäusen und Menschen”
Als Lennie die tote Maus, die sein treuer Freund George ihm weggenommen und ins Gebüsch auf der andern Seite des Flusses geworfen hatte, wiederbeschafft, weil er etwas Weiches haben möchte, das er streicheln kann, ahnt der Hörer, wie viel noch passieren wird. Der herumziehende Erntehelfer Lennie streichelt so gerne etwas Weiches mit seinen Pranken, wird ein wenig heftig dabei, und so zerbricht er die Mäuse, die er in die Finger bekommt. In John Steinbecks Meistererzählung „Von Mäusen und Menschen” sterben ein Hundejunges und eine junge Frau durch Lennies starke Hände. Nebenbei wird ein alter Hund erschossen, weil er auch sich selbst nichts mehr nützt, und am Ende trifft aus derselben Pistole eine Kugel auch den großen Mann mit den zu starken Händen ins Genick.
Ulrich Pleitgen liest diese Erzählung von dreieinhalb Stunden Länge, die man also gut auf drei Nachmittage verteilen kann. Pleitgen ist einer jener herausragenden Sprecher, die Geschichten scheinbar ohne großen Aufwand erzählen. In den Dialogen verstellt er seine Stimme nicht zu stark, gibt aber jeder Figur eine eigene Klangfarbe, und er nimmt im Ton die Landschaften und die Zeiten und die Atmosphäre auf. Ulrich Pleitgen hat ein eigentümliches, seltenes Talent. Er scheint sich mit Einbildungskraft in einen herrlichen Wald zu versetzen, wenn er eine Waldszene liest und überträgt seine Einbildungskraft auch noch auf den Hörer. Er wirkt echt.
Zu John Steinbecks berühmter Erzählung, die vor etwa achtzig Jahren in Amerika spielt, passt Pleitgen sehr gut, weil er mit tiefer, voller, sehr maskuliner Stimme spricht, die er aber mit Schmelz überzieht: wenn Männer weich werden. Zum Beispiel als der Viehtreiber Slim im Wald an derselben Stelle, an der die Erzählung anfangs den Hörer das Schlimme ahnen lässt, den Erntehelfer George tröstet, der eben den Menschen erschießen musste, für den er sich verantwortlich fühlte, um ihm größere Qualen zu ersparen, die eine unerbittlich harte Welt ihm zugefügt hätte.
Ulrich Pleitgen spricht von dieser Unerbittlichkeit, dieser Härte, von dem Kreislauf des Leides ohne die Anteilnahme, die er genau dadurch im Hörer weckt. Diese Zurückhaltung könnte man ein schlichtes Wirkmittel nennen, aber nur wenige beherrschen es so überzeugend. MARTIN Z. SCHRÖDER
JOHN STEINBECK: Von Mäusen und Menschen. Gelesen von Ulrich Pleitgen. 217 Minuten. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2006. 3 CD, 19,90 Euro.
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Ein Meisterwerk amerikanischer Erzählkunst. Buch-Magazin
"Ein Meisterwerk amerikanischer Erzählkunst, das vielleicht den besten und eigentümlichsten Beitrag Amerikas zum englischen Schrifttum unserer Tage darstellt." Neue Zürcher Zeitung

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Martin Z. Schröder schwärmt gleichermaßen von John Steinbecks Geschichte als auch von der Vertonung durch Ulrich Pleitgen. Dieser lese die Erzählung "Von Mäusen und Menschen" von John Steinbeck gleichzeitig zurückhaltend und atmosphärisch, "er wirkt echt", so der Rezesent. In der Erzählung, in der dem herumziehenden Erntehelfer Lennie zunächst Mäuse dann Menschen zum Opfer fallen, weil dieser "so gerne etwas mit seinen Pranken" anfasst und in der Lennie schließlich von dem Viehtreiber Slim erschossen wird, bekomme - dank Pleitgens charismatischer Stimme - "jede Figur eine eigene Klangfarbe". Schröder hat die dreieinhalb Stunden Hörbuch auf drei Nachmittage verteilt gehört und war sichtlich angetan von der männlichen Präsenz des Sprechers, von Pleitgens "tiefer, voller, sehr maskuliner Stimme, die er aber mit Schmelz überzieht".

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