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Der hastige Blick, der besorgt registriert, ob wir wirklich das bekommen, was uns zusteht, ist das Zeichen unserer Zeit: Statusangst steht in unseren Augen, wenn wir auf Statussymbole, Brieftaschen und Ranglisten schielen aber das Leben verpassen. Ehrgeiz und Ambition sind gut, wenn sie sich nach selbstgesteckten und vernünftigen Zielen richten, aber sie vergiften, wenn sie uns blind für uns selber machen. Vom vernünftigen Umgang mit allen dreien, mit Ehrgeiz, Ambition und Statusangst, berichtet uns Alain de Botton, der moderne Cicerone einer philosophisch gelassenen Lebensart und Erfinder…mehr

Produktbeschreibung
Der hastige Blick, der besorgt registriert, ob wir wirklich das bekommen, was uns zusteht, ist das Zeichen unserer Zeit: Statusangst steht in unseren Augen, wenn wir auf Statussymbole, Brieftaschen und Ranglisten schielen aber das Leben verpassen. Ehrgeiz und Ambition sind gut, wenn sie sich nach selbstgesteckten und vernünftigen Zielen richten, aber sie vergiften, wenn sie uns blind für uns selber machen. Vom vernünftigen Umgang mit allen dreien, mit Ehrgeiz, Ambition und Statusangst, berichtet uns Alain de Botton, der moderne Cicerone einer philosophisch gelassenen Lebensart und Erfinder einer neuen Buchform, die die Philosophie wieder auf die Augenhöhe der Leser brachte. "Statusangst" ist sein neues Meisterstück.
Autorenporträt
Alain de Botton, geb. 1969 in der Schweiz, hat nach dem Studium der Geschichte und Philosophie rasch seinen Weg zur Literatur gefunden. Kosmopolit und phantasievoller Flaneur der Kultur- und Geistesgeschichte, hat er sich mit seinen mittlerweile sechs Büchern, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, einen festen Platz in der jüngeren Literaturgeschichte erschrieben. De Botton lebt in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2004

Der kleine Unterschied

Die Reichen und Erfolgreichen sind immer die anderen. Das nagt, und ist deshalb Ansporn und Dämpfer zugleich. Status nennen wir den Platz der Menschen in der sozialen Hierarchie. Was oben und unten ist, entspringt einem feinsinnige Wechselspiel von Selbst- und Fremdwahrnehmung. "Das Gefühl, nicht beachtet zu werden, enttäuscht zwangsläufig die innigsten Bedürfnisse der menschlichen Natur", schreibt Adam Smith 1759 in der Theorie der ethischen Gefühle.

Früher waren es die Krieger, die Heiligen, die Ritter oder die Großgrundbesitzer, denen es nachzueifern galt. Heute, sagt der Philosoph Alain de Botton, ist es vor allem der wirtschaftliche Erfolg, der den Status der Menschen definiert. Wenn wir uns schon nicht an Bill Gates messen, dann auf jeden Fall an den Nachbarn in unserem sozialen Umfeld: "Keeping up with the Joneses" - immer schön dabeisein. Das eröffnet viel Raum für Neid und Ehrgeiz. Und die Frage, ob Status des Konkurrenten durch Leistung gerechtfertigt ist oder nicht, gibt Gesprächsstoff für viele Partys. Und gerade wenn der Reiche seinen Reichtum verdiente, müßten wir folgern, der Arme sei an seiner Armut selber schuld.

De Botton ist nicht der erste, der über Status schreibt. Throstein Veblen, Norbert Elias oder Pierre Bourdieu haben das früher und zumeist sogar besser gemacht. Aber de Botton erzählt von unseren Alltag im Statuskampf besonders kurzweilig. Das sichert seinen relativ hohen Status unter den Wirtschaftsbüchern des Jahres.

ank.

Alain de Botton: StatusAngst. S. Fischer Verlag. 19,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Glückliche Looser
Status ist nicht alles
Mein Haus, mein Auto, mein Boot . . . In dem Werbespot der Sparkasse treffen sich zwei Schulkameraden nach Jahren wieder, der eine hat es geschafft und zeigt stolz seine Fotos, der andere staunt. Angst haben beide: der eine, dass er niemals erreichen wird, was der andere zu bieten hat, der andere, dass er es wieder verlieren könnte. Wahrscheinlich kennt der englisch-schweizerische Philosoph Alain de Botton den Werbespot nicht, aber mit dem Dilemma der beiden Schulfreunde hat er sich jetzt beschäftigt.
Es ist unser aller Dilemma. Seit wir nicht mehr in einer ständischen Gesellschaft leben, und die vertikale Mobilität erheblich zugenommen hat, bemisst sich unser Wert an unserem Status. Und der wiederum ist weitgehend abhängig von den Gütern, mit denen wir uns umgeben. Ständig sitzt uns die Angst im Nacken, die Anerkennung der anderen zu verlieren. Über diese Angst wird selten gesprochen, aber jeder kennt sie, jeder hat sie.
In der Geschichte des Abendlandes gibt es viele Versuche, mit der wachsenden Statusangst fertig zu werden: in der Philosophie, in der Kunst, in der Politik und natürlich in der christlichen Religion, die einen Looser zum Heiland erklärt. Wir, die wir so sehr um unseren sozialen Status besorgt sind, träumen insgeheim davon, um unserer selbst willen geliebt zu werden. Wem dagegen das Karrieremuster vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Bauernbub zum Professor als verpflichtendes Vorbild gilt, der verpasst nach de Botton das beste am Leben. An Missgunst geht er zugrunde.
Für den Autor ist die Fixierung auf den ökonomisch begründeten Status der Inbegriff der Lebensverfehlung. Dem Leser rät er, sich auf die Grundwerte der Existenz zu konzentrieren. Wir müssten lernen, so der Autor, die emotionalen Glückserlebnisse den materiellen vorzuziehen. Im übrigen empfehle es sich, hin und wieder an den Tod zu denken, um zur Vernunft zu kommen.
Das Buch ist bei aller philosophischen Tiefe verständlich geschrieben. Am Ende fühlt man sich, als habe man gerade eine philosophische Praxis verlassen, nicht ganz geheilt, aber geläutert. Die Rezepte, die de Botton zu bieten hat, werden die philosophische Zunft vielleicht etwas naiv anmuten, aber sie haben den Vorteil, dass sie den Menschen in ihrem Alltag Orientierung bieten. Allerdings könnte es sein, dass er eben dadurch, dass er so verständlich schreibt, seinen eigenen Status in der akademischen Referenzgruppe aufs Spiel setzt. Aber was macht das schon, wenn er uns auf so unterhaltsame Weise dazu bringt, über unsere kosmische Bedeutungslosigkeit nachzudenken.
FRANZISKA SPERR
ALAIN DE BOTTON: Statusangst. Verlag S. Fischer, Frankfurt a. M. 2004. 404 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eberhard Rathgeb kann dem Buch, in dem Alain de Botton Anekdoten und Tipps zum Umgang mit der Statusangst versammelt hat, rein gar nichts abgewinnen und er gibt zu, dass er sich "gelangweilt" und "geärgert" hat. Langweilig findet er, dass Botton insgesamt eher "gedankenschwach" über die Statusangst räsoniert und sie zum Aufhänger für alle möglichen Geschichten, die er so beim "Herumstöbern" gefunden hat, macht. Ärgerlich dagegen findet er, dass sich der Autor in seinem "Buch der Banalitäten" zum "Lebensweltberater" aufspielt, aber nicht wirklich Hilfreiches zu bieten hat.

© Perlentaucher Medien GmbH