10,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

1 Kundenbewertung

Der Krimiautor Daniel Quinn hat sich nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes zunehmend isoliert. Eines Nachts erhält er einen Anruf und wird von einem Fremden zu Hilfe gerufen. Um einen Mord zu verhindern schlüpft er in die Rolle eines Privatdetektivs und gerät so in den Sog einer unglaublichen Geschichte. Bei der Jagd durch New York verwirrt sich der Kriminalfall zu einem Spiel der Identitäten.Die Erstausgabe von "Stadt aus Glas", die Ende der Neunzigerjahre bei Rowohlt erschienen ist, wurde auf dem Comic-Salon Erlangen 1998 mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet.

Produktbeschreibung
Der Krimiautor Daniel Quinn hat sich nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes zunehmend isoliert. Eines Nachts erhält er einen Anruf und wird von einem Fremden zu Hilfe gerufen. Um einen Mord zu verhindern schlüpft er in die Rolle eines Privatdetektivs und gerät so in den Sog einer unglaublichen Geschichte. Bei der Jagd durch New York verwirrt sich der Kriminalfall zu einem Spiel der Identitäten.Die Erstausgabe von "Stadt aus Glas", die Ende der Neunzigerjahre bei Rowohlt erschienen ist, wurde auf dem Comic-Salon Erlangen 1998 mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet.
Autorenporträt
Der Szenarist Paul Karasik und der preisgekrönte Zeichner David Mazzucchelli haben mit der Umsetzung der literarischen Vorlage von Paul Auster einen wegweisenden Comic geschaffen, der nun bei Reprodukt in einer komplett überarbeiteten Fassung erscheint. Paul Auster selbst ist der Meinung, dass der Comic dem Roman näher kommt als eine Verfilmung, "weil er etwas verdichtet und ausstrahlt, das nur in der Zeichnung erreicht werden kann".
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Paul Karasik und David Mazzucchelli haben "Stadt aus Glas", den ersten Band von Paul Austers New-York-Trilogie, 1994 in den Comic übersetzt. Protagonist ist der vereinsamte Autor Daniel Quinn, der unter dem Pseudonym William Wilson pro Jahr einen Roman um den Privatdetektiv Max Work schreibt. Eine zusätzliche Identität erhält er, als ein Unbekannter am Telefon darauf beharrt, Quinn sei der Privatdetektiv Paul Auster. Quinn nimmt den Auftrag an. Sein Klient ist eine Art moderner Kaspar Hauser, dessen Vater, ein angesehener Theologe, ihn neun Jahre lang ohne Licht, Sprache oder Zuwendung in einem Zimmer gefangen gehalten hat - im Versuch, die Sprache Gottes zu rekonstruieren. Der Vater kommt in Kürze aus der Psychiatrie frei. Quinn soll ihn beschatten. Er folgt dem Alten durch New York und beginnt schließlich, mit ihm zu sprechen. Als der alte Mann von einem Tag auf den anderen verschwindet, verliert auch Quinn sich in der Stadt. David Mazzucchelli setzt dieses groß angelegte Rätsel um Sprache und Identität im Stil eines Film Noir mit surrealen Elementen. Er findet starke Bilder, sowohl in der Stadtarchitektur als auch in der Psyche seiner Figuren, und führt Paul Austers semiotisches Spiel virtuos fort. "Stadt aus Glas" war einer der ersten Comics, die das Feuilleton bereitwillig als Kunst anerkannte. Heute ist diese komplexe Graphic Novel ein Klassiker.

© BÜCHERmagazin

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.04.2013

GRAPHIC NOVELS
KRIMI (3)
Am Ursprung
der Sprache
„Stadt aus Glas“, von Paul
Karasik und David Mazzucchelli
DEFGH Bibliothek
Zum Fürchten ist der junge Mann, der sich da mühsam durch seine Wohnung zu einem Sessel schleppt. „Keine Fragen, bitte. Ja. Nein. Ich bin Peter Stillman“, so stellt er sich dem verdutzten Daniel Quinn vor. Der Anfang eines irren Berichts ohne Punkt und Komma von einer traumatischen Kindheit. Denn Peter wurde neun Jahre lang in ein leeres, dunkles Zimmerverlies gesperrt, ohne Kontakt zur Außenwelt – von seinem eigenen Vater, dem berühmten Theologieprofessor, der seinem Sohn seinen eigenen Namen gab und an ihm ein schauerliches Experiment vollführte: Peter Stillman sen. wollte beweisen, dass seine These von einer Ursprache richtig sei, der Sprache Gottes, die jedem Menschen bei der Geburt zu eigen ist und in der Ding und Zeichen noch eins sind. Als ein Feuer in der Wohnung ausbrach, wurde der Sohn befreit und der Vater in die Psychiatrie eingewiesen. Doch jetzt, viele Jahre später, soll er entlassen werden, und der Sohn fürchtet um sein Leben. Sein Auftrag an Quinn: Er soll den Verrückten in New York ausfindig machen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Stillman jr. hat sein Gegenüber mit einem Privatdetektiv namens Paul Auster verwechselt; in Wirklichkeit ist Quinn Schriftsteller, der unter dem Pseudonym William Wilson Kriminalromane veröffentlicht. Doch was anfangs noch das bloße Interesse an einem kuriosen Zufall ist, wird zur fatalen Obsession: Unermüdlich folgt Quinn dem alten Professor auf seinen Wanderungen durch Manhattan, und bald dämmert ihm, dass ihm die Kontrolle über sein Spiel längst entglitten ist . . .
  Der Kurzroman „Stadt aus Glas“ bedeutete 1985 Paul Austers Durchbruch: Vordergründig eine spannende Detektivgeschichte, in der hochvirtuos und geradezu mustergültig postmodern dem Wesen der Zeichen auf den Grund gegangen wird. Als Anfang der 1990er Art Spiegelman Paul Karasik und David Mazzucchelli fragte, ob sie an einer Comic-Adaption interessiert wären, war die erste Reaktion verständlicherweise Kopfschütteln. Wie sollte man einen Text, dessen eigentliches Thema das Wort selbst ist, in eine Bildgeschichte verwandeln? Was am Ende herauskam, verblüfft. Die meisten Adaptionen kranken daran, dass sie die Vorlage lediglich illustrieren, ohne in ihrem eigenen Medium originell zu sein; Karasik und Mazzucchelli hingegen verstehen es meisterhaft, alle Register der Neunten Kunst zu ziehen. Ihr bevorzugtes Mittel dabei ist der Zoom: Am Anfang verwandelt sich ein schwarzes Quadrat in einen Kreis und schließlich in die Wählscheibe eines Telefons – nein, wir sehen nur das Bild eines Bildes, auf dem dann ein richtiges Telefon steht. Das Doppelgängermotiv, das das gesamte Werk durchzieht, ist damit grandios eingeführt. Doch vergessen Karasik und Mazzucchelli nie das Wichtigste: Die schwarzweißen Tuschezeichnungen, die an den Film Noir erinnern und das steinerne Labyrinth New Yorks atmosphärisch dicht heraufbeschwören, halten bis zur allerletzten Seite die atemlose Spannung des Originals aufrecht. „Stadt aus Glas“ ist der seltene Fall einer Comic-Adaption, bei der der visuelle Doppelgänger genauso gut ist wie sein Text-Bruder.
THOMAS VON STEINAECKER
Sie ließen sich nicht abschrecken von Paul Austers Meisterstück – David Mazzucchelli und Paul Karasik.
FOTOS: OH
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr