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Im Haus von Basil Trampelbone ist alles verboten - ganz besonders die Spielzeugeisenbahn. Als Miesel mit ihr spielt, schrumpft Basil ihn zur Strafe auf die Größe eines Eisenbahn-Figürchens. Doch Miesel ist nicht das einzige Opfer des Schrumpfzaubers! Mit ein paar genialen Einfällen und der Hilfe seiner neuen Freunde besiegt Miesel den fiesen Basil, eine hungrige Fledermaus und eine wütende Riesenkakerlake.

Produktbeschreibung
Im Haus von Basil Trampelbone ist alles verboten - ganz besonders die Spielzeugeisenbahn. Als Miesel mit ihr spielt, schrumpft Basil ihn zur Strafe auf die Größe eines Eisenbahn-Figürchens. Doch Miesel ist nicht das einzige Opfer des Schrumpfzaubers! Mit ein paar genialen Einfällen und der Hilfe seiner neuen Freunde besiegt Miesel den fiesen Basil, eine hungrige Fledermaus und eine wütende Riesenkakerlake.
Autorenporträt
Ian Ogilvy, geboren 1943 in Woking / Surrey in England, ist Theater- und Filmschauspieler. Er schreibt Kinderbücher, Romane für Erwachsene und Theaterstücke. Ian Ogilvy lebt mit seiner Frau und zwei Kindern im Süden von Kalifornien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.01.2006

Hilfe, eine Riesenfledermaus
Der Fantasyroman „Miesel und der Kakerlakenzauber”
Als im Himmel die Schöpfkelle mit der glücklichen Kindheit herumging, hat Miesel Stubbs nichts abbekommen. Seine Eltern wurden von einer Schlange gefressen, und seitdem wächst der kleine Miesel bei Basil Trampelbone auf, einem Hexer und Kinderhasser, dessen Haut so trocken ist, dass sie raschelt, wenn er die Hände in fieser Freude aneinander reibt. Die Geschichte Miesel und der Kakerlakenzauber setzt wie so viele Kinderbücher am Tiefpunkt eines jungen Lebens ein. Es zieht sich einem schlagartig das Herz zusammen bei all den Ungerechtigkeiten, von denen da zu lesen ist. Miesel hat zerfetzte Klamotten, bekommt von seinem tyrannischen Aufpasser nichts zu essen, und Freunde hat er auch nicht. Bis so ein Kinderbuch-Kind wie Miesel über sich hinauswachsen kann, muss es eben immer durch einen Parcours an Demütigungen.
Doch was so schrecklich anfängt, nimmt schnell einige abrupte Wendungen - wie auch jene Modelleisenbahn, auf die der Hexer den unartigen Miesel in der Größe einer Spielzeugfigur zaubert. Er lässt Miesel schrumpfen und stellt ihn zum restlichen Personal seiner mit obsessiver Liebe gepflegten Eisenbahn. Alle unliebsamen Gäste, die Trampelbone im Lauf der Zeit in seinem Gruselhaus besucht haben, hatte er nach und nach verhext. Als Proviant für die Spielzeugstadt-Bewohner, die bald zu Miesels Verbündeten werden, hat er Donut-Krümel und Tropfen pinkfarbener Limonade vorgesehen - ein Höllenfraß, wie Miesel schnell herausfindet, denn was so lecker aussieht, ist verhext und lässt alle Bewohner endgültig zu Plastikfiguren mutieren. Ein amüsanter Einfall, den der Autor da hatte und dem leider ein pädagogischer Ausrutscher auf dem Fuße folgt: Als Antiserum für das Plastikfutter hat sich Ian Ogilvy vitaminreiche, kleine Karotten ausgedacht, die der clevere Miesel in seiner Tasche findet.
Von diesem Ausflug in die Ernährungserziehung einmal abgesehen, ist Miesel und der Kakerlakenzauber wirklich lesenswert, vielleicht besser: vorlesenswert. Kinder mit der Veranlagung zum Albtraum sollten bei der Lektüre wohl jemanden auf der Bettkante haben. Ian Ogilvy ist Brite, und die mögen es eben gerne gruselig. So haust über der Modelleisenbahn eine furchterregende Fledermaus, die schier unendliche Ausmaße angenommen hat, seit Miesel und seine neuen Freunde geschrumpft sind. Und auch Basil Trampelbone sieht in Form einer Riesenkakerlake auf seiner Eisenbahn mal nach dem Rechten.
Doch was die kleine Gemeinde an Abenteuern auf der Sperrholzplatte erlebt, bis sie wieder normale Größe annehmen darf, ist ebenso spannend wie liebevoll erzählt und erfüllt alle Hoffnungen: Miesel und der Kakerlakenzauber handelt vom Zusammenstehen in der Not, vom Sich-Aneinanderkuscheln - um so schließlich eine menschliche Wärme zu erzeugen, die auch passionierte Fieslinge wie Basil Trampelbone ins Schwitzen bringt. (ab 10 Jahre)
ANNABEL DILLIG
IAN OGILVY: Miesel und der Kakerlakenzauber. Aus dem Englischen von Cornelia Krutz-Arnold. Ravensburger Buchverlag 2005. 224 Seiten, 12,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Lesenswert oder besser vorlesenswert" findet Annabel Dillig das Fantasy-Kinderbuch von Ian Ogilvy. Sie führt das auf die Nationalität des Autors zurück. Die Briten "mögen es eben gerne gruselig". Der kleine Miesel hat Pech gehabt. Seine Eltern wurden von einer Schlange gefressen und er wächst bei Basil Trampelbone auf, einem "Hexer und Kinderhasser". Dieser schrumpft ihn auch bald auf Spielzeugfigur-Größe und setzt ihn zu Leidensgenossen auf eine Modelleisenbahn. Hier muss die Gruppe eine ganze Reihe Abenteuer überstehen, bis sie schließlich erlöst wird. "Liebevoll erzählt" findet die Rezensentin die Geschichte und freut sich, dass "alle Hoffnungen" erfüllt werden und das Buch vom "Zusammenstehen in der Not" handelt. Einziger Wermutstropfen ist der kleine "Ausflug in die Ernährungserziehung", den der Autor sich leistet, von Dillig aber wohlwollend und schnell verziehen wird.

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