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Erzählungen: Keinen blassen Schimmer hat Kalpana vom Hinduismus. Da hilft nur eins: Sie muss nach Indien. Auf dem Flughafen von Neu Delhi trifft sie einen unheimlichen alten Mann, der alles über sie zu wissen scheint ...
Fieberhaft sucht Tarik seine Schwester Nadia, aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt. An all dem ist nur sein Bruder Adil mit seinem Glaubensfimmel schuld. Oder steckt doch mehr dahinter?
Shannon soll ihre Ferien ausgerechnet mit ihrer abgedrehten Tante verbringen, einer buddhistischen Nonne. Das kann ja heiter werden ...
Simon hat jemanden niedergeschlagen. Er
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Produktbeschreibung
Erzählungen:
Keinen blassen Schimmer hat Kalpana vom Hinduismus. Da hilft nur eins: Sie muss nach Indien. Auf dem Flughafen von Neu Delhi trifft sie einen unheimlichen alten Mann, der alles über sie zu wissen scheint ...

Fieberhaft sucht Tarik seine Schwester Nadia, aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt. An all dem ist nur sein Bruder Adil mit seinem Glaubensfimmel schuld. Oder steckt doch mehr dahinter?

Shannon soll ihre Ferien ausgerechnet mit ihrer abgedrehten Tante verbringen, einer buddhistischen Nonne. Das kann ja heiter werden ...

Simon hat jemanden niedergeschlagen. Er flüchtet sich in eine Kirche, eigentlich der letzte Ort, wo er sein möchte. Doch hier wird ihn niemand suchen, davon ist er überzeugt ...

Schoscha wirbeln unzählige Fragen zur jüdischen Religion im Kopf herum und Antworten scheint es ebenso viele zu geben. Jetzt liegt es an ihr. Sie muss ihren ganz eigenen Weg finden ...

Fünf Jugendliche auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Ab 13
Autorenporträt
Hanna Jansen wurde 1946 geboren und wuchs in Osnabrück auf. Nach dem Studium war sie lange Jahre als Lehrerin und Schulbuchautorin tätig. Heute widmet sie sich vor allem ihrer großen Familie, in der zehn Kinder aus aller Welt vorwiegend Kriegswaisen, ein neues Zuhause gefunden haben. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt Hanna Jansen in Siegburg.
2003 wurde Hanna Jansen für ihr Buch "Über 1000 Hügel wandere ich mit dir" mit dem Jugendbuchpreis Buxtehuder Bulle ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.08.2004

Ein Streichholz am Sabbat
Fünf Jugendliche nähern sich den Weltreligionen
Weder Shannon noch Simon, weder Kalpana, Tarik oder Schoscha wissen mit der Religion ihrer Familie viel anzufangen. Doch dann begegnet ihnen der Glaube in Gestalt eines Menschen, der sich einfach nicht abschütteln lässt. Shannon erlebt den Tod gemeinsam mit ihrer Tante, einer „waschechten Zen-Nonne”; Simon schlägt einen Jungen zusammen und spürt plötzlich in einer Kirche, dass er seine Wut auf die Welt ablegen muss; Kalpana trifft in Neu-Delhi den Heiligen Swamisuta; Tarik gewinnt während der Krankheit seiner Mutter einen neuen Blick auf den Islam, und Schoscha begeistert sich nach mehreren Emails ihres Vaters für die drei Säulen, auf denen das Judentum ruht.
Die Helden der fünf durchweg spannend erzählten „Erlebnisse mit den Weltreligionen” in dem von Katharina Ebinger herausgegebenen Band Mensch sucht Sinn, sind Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren. Schoscha, die eigentlich Schoschana, also Susanne heißt, entwickelt als einzige von sich aus ein religiöses Interesse. Sie ist unendlich neugierig, und das Judentum, wie es die Autorin Judith N. Klein vorstellt, ist vor allem die Kunst des richtigen Fragens. Schoscha kam mit ihrer Mutter aus der Ukraine nach Deutschland, während der Vater es vorzog, in Israel neu anzufangen. Während ihrer Vorbereitung auf die Bat-Mitzwa erfährt sie, warum fromme Juden am Sabbat kein Streichholz anzünden: „Für einen Tag soll die Harmonie zwischen Mensch und Natur wiederhergestellt werden.” Schoscha gefällt diese Antwort ebenso gut wie der Grundsatz, den Tariks frommer Bruder, eigentlich „ein regelrechter Kotzbrocken”, gerne zitiert: „eine Mutter hat an den ersten drei Stellen der Zuneigung zu stehen.” Dieser Bruder ist es, dessen Wandel vom „selbst ernannten Heiligen” zum nachsichtigen Kumpel bei Tarik dazu führt, dass sein Desinteresse am Islam aufbricht. Ghazi Abdel-Qadir schrieb die hoffnungsfrohe Geschichte eines reformierbaren Islams, der den Kontakt mit dem Christentum nicht scheut. Auch die Säulen des Judentums - Erinnerung, heilige Schriften, Gott selbst - erscheinen anschlussfähig an den Euro-Islam, zu dem Tariks Bruder sich durchringt.
Der dritten monotheistischen Religion ist die stilistisch einfallsreichste Geschichte gewidmet. Hanna Jansen lässt den dicken Simon, der auf den lieblosen Illustrationen seltsamerweise zum Magersüchtigen mutiert, in einer Kirche stranden. Simon ist ein schwer erziehbares Heimkind, das grundsätzlich auf alles und auch auf sich selbst wütend ist. Er schläft unter Brücken oder im Don-Bosco-Haus für obdachlose Jugendliche. Nachdem er einen Jungen zusammengeschlagen hat, flüchtet er in eine Kirche. Er blättert in einem Gesangbuch, liest von Jesus, der den Menschen „mit meinem Blut das Leben” wiedergeben will, denkt an das Blut des Jungen, schaut auf ein Kruzifix und erkennt plötzlich im „Gesicht unter der Dornenkrone” denselben fragenden Blick, den sein blutendes Opfer gerade eben an ihn, an Simon gerichtet hatte. Simon weiß, was zu tun ist. Er wird sich bei dem blutenden Jungen entschuldigen. „Es war, als ob jemand einen schweren Brocken aus ihm rausgeholt hätte.”
Die klassische Bekehrungsgeschichte kehrt wieder als stakkatohaft dargebotene erlebte Rede, die uns Simons Seele aufschließt. Über das Christentum teilt Hanna Jansen leider deutlich weniger mit als Vanamali Gunturu über den Hinduismus des Heiligen Swamisuta oder Sybil Rosen über den Buddhismus einer amerikanischen Zen-Nonne. Es sind subjektive Geschichten, keine Einführungen ins religiöse Weltwissen. Trotz des manchmal nachlässigen Lektorats empfehlenswert. (ab 14 Jahre)
ALEXANDER KISSLER
KATHARINA EBINGER (Hrsg.): Mensch sucht Sinn. Gabriel Verlag 2004. 174 Seiten, 12,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent Alexander Kissler freut sich über dieses Buch, das - anders als der Buchtitel vermuten ließe - keine systematische Einführung in das Wesen der fünf Weltreligionen gibt, sondern "subjektiven Geschichten" erzählt. Nur eine der Protagonistin hat von sich aus ein religiöses Interesse, die anderen werden durch Erlebnisse an die Religionen herangeführt. Die "stilistisch einfallsreichste" ist nach Meinung des Rezensenten die "klassische Bekehrungsgeschichte", in der aggressiv durchs Leben laufende Simon in der Kirche landet und dort einen Moment der Erkenntnis hat. Über das Christentum selbst erfährt man aber zum Bedauern des Rezensenten wenig. Dafür gibt es eine Menge über den Hinduismus und den Buddhismus zu lernen. Das einzige Minus des Buches ist das "manchmal nachlässige Lektorat".

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