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Wer Tom Sawyer mag, wird 'Mein genialer Bruder und ich' lieben! Eine Familie in der amerikanischen Provinz vor rund hundert Jahren: Der Vater ist Verleger und alleiniger Autor der Lokalzeitung, die Mutter hält liebevoll und klug die Familie zusammen, und die drei Söhne erleben ein Kleinstadtabenteuer nach dem anderen. Zwei Jungen verirren sich in einem alten Stollen und können erst nach tagelanger Suche gerettet werden, die erste Toilette mit fließend Wasser wird installiert, und ein neuer Lehrer bringt die Schüler gegen sich auf. Dabei schlägt der geradezu unheimlich kluge, zehnjährige Tom…mehr

Produktbeschreibung
Wer Tom Sawyer mag, wird 'Mein genialer Bruder und ich' lieben!
Eine Familie in der amerikanischen Provinz vor rund hundert Jahren: Der Vater ist Verleger und alleiniger Autor der Lokalzeitung, die Mutter hält liebevoll und klug die Familie zusammen, und die drei Söhne erleben ein Kleinstadtabenteuer nach dem anderen.
Zwei Jungen verirren sich in einem alten Stollen und können erst nach tagelanger Suche gerettet werden, die erste Toilette mit fließend Wasser wird installiert, und ein neuer Lehrer bringt die Schüler gegen sich auf. Dabei schlägt der geradezu unheimlich kluge, zehnjährige Tom aus allem seinen Vorteil heraus.
All dies wird unbestechlich klar, aber voller Wärme geschildert durch den Kunstgriff Fitzgeralds, den achtjährigen John erzählen zu lassen, der seinem schlauen Bruder ohnmächtig gegenüber steht und doch so gern auch mal ein Genie sein würde.
Autorenporträt
John Dennis Fitzgerald, geboren 1906 oder 1907 in der Stadt Price im amerikanischen Bundesstaat Utah, verließ seine Heimat als Achtzehnjähriger, um Schlagzeuger in einer Jazzband zu werden. Er arbeitete als Bankangestellter und für eine Stahlfirma und veröffentlichte 1955 seinen ersten Roman. Neben Zeitungsartikeln publizierte er Gedichte, autobiographische Romane für Erwachsene, Lehrbücher für angehende Schriftsteller sowie insgesamt acht Bände einer Kinderbuchserie. Fitzgerald starb 1988.

Sylke Hachmeister, geb. 1966 in Minden, studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik und Soziologie an der Universität Münster. Sie promovierte im Fach Publizistik und lernte zusätzlich Niederländisch. Zunächst war sie einige Jahre in einem Hamburger Kinderbuchverlag tätig, bevor sie sich als freie Übersetzerin und Autorin etablierte. Ihre Arbeit wurde mit bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, so mit dem 'Luchs des Jahres' der ZEIT und mit dem 'Gustav-Heinemann-Friedenspreis'. Sylke Hachmeister lebt in der Nähe von Köln.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.07.2011

LIES DOCH MAL

Wasserklo: Als Johns Vater beschließt, das erstes Wasserklosett der Stadt ins Haus einbauen zu lassen, ist John verzweifelt: Vor nun an wird sicher das ganze Haus stinken! Sein genialer älterer Bruder Tom wittert dagegen ein Geschäft: Jedem Jungen im Ort Adenville, der den Bau des umstrittenen neuen Klos verfolgen will, knöpft er einen Cent ab. Schließlich will Tom einmal reich werden. Es gelingt ihm sogar, John zu überzeugen, sich an diesem Unternehmen zu beteiligen. Die Geschwister leben mit ihrer Familie Ende des 19. Jahrhunderts im Bundesstaat Utah in Amerika. Tom ist ein echtes Schlitzohr und steckt voller Streiche und Ideen. Er erinnert an Tom Sawyer, auch, weil er letztlich ein gutes Herz hat. Witzig, clever, wundervoll altmodisch und gleichzeitig zeitlos modern: eine Jungengeschichte, deren Wiederentdeckung sich lohnt!

steff.

John D. Fitzgerald: "Mein genialer Bruder und ich." Fischer Schatzinsel. Die Bücher mit dem blauen Band. 264 Seiten, 12,95 Euro. Ab 9 Jahre

Fremde: Berlin-Kreuzberg in den siebziger Jahren: Adile ist neu in der Stadt. Alles ist anders als im türkischen Istanbul. Adiles Mutter arbeitet den ganzen Tag und muss danach noch putzen, waschen, kochen und nähen. Und Adiles Vater ist so unglücklich, dass er anfängt, seine Frau und die Kinder zu schlagen. In der Schule spricht niemand mit dem türkischen Mädchen, und auch ihre Brüder werden ausgeschlossen. Aber dann findet Adile eine Freundin und lässt sich nicht mehr alles sagen. Die Geschichte über eines der ersten Gastarbeiterkinder in Deutschland ist wahr. Sie weckt Verständnis dafür, wie es ist, sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden zu müssen. Und nachdem die echte Adile mit ihrer Mutter ausgezogen ist, erfüllt sie sich einen Traum: Sie macht eine Tischlerlehre. Das wäre in der Türkei nicht so einfach möglich gewesen.

steff.

Anja Tuckermann: "Adile. Ein Mädchen aus Istanbul." Klett Kinderbuch. 85 Seiten, 9,90 Euro. Ab 9 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2011

Toms Denkmaschine
John D. Fitzgeralds Erzählung „Mein genialer Bruder und ich“
Welch federleicht geschriebenen Short Stories, die John D. Fitzgerald (1906-1988) in seinem Kinderroman Mein genialer Bruder und ich vereint! Davon möchte man noch mehr lesen. Schließlich erschien in den 1960er Jahren in den USA eine ganze Reihe von Fitzgeralds „Great Brain“-Stories. Der amerikanische Erzähler erinnert sich darin an seine Kindheit im von Mormonen geprägten Utah.
Obwohl mehr Dichtung als Wahrheit im Spiel ist, scheinen die berichteten Ereignisse fest auf dem Boden der Tatsachen in einem amerikanischen Provinznest zu stehen, auf einem Boden also, der auch Tom Sawyer und Huck Finn gefallen würde. Aber Fitzgeralds Helden sind nicht auf der Suche nach Refugien und fernen Sehnsuchtsorten, die das notdürftige Leben erträglicher machen. Ist auch nicht nötig. Das Leben von Ich-Erzähler John D. und seinen beiden älteren Brüdern Tom D. und Sweyn D. ist leidlich erträglich. Kein Wunder, bei dem liberal christlichen Elternhaus, aus dem sie kommen: Der Vater ist ein allem Neuen aufgeschlossener Redakteur und Verleger der Lokalzeitung, die Mutter eine selbstbewusste Haushaltsführerin, die sich kein X für ein U vormachen lässt. Gebildeter Mittelstand eben. Und den vom zehnjährigen John hochverehrten, zwei Jahre älteren Bruder Tom muss man einfach als Genie bezeichnen, wenn er erst einmal seine Denkmaschine in Gang setzt. Das tut er in Fitzgeralds Erzählungen ziemlich oft.
Man könnte nun – wie die Eltern und manchmal auch John – vermuten, Tom sei einfach ein Schlawiner, der es auf charmante Weise versteht, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, um sich als junger Geschäftsmann zu etablieren. Aber man täte ihm damit Unrecht. Schließlich geschehen Toms Dienstleistungen zum gegenseitigen Nutzen und Frommen. Meistens jedenfalls. Man denke nur daran, wie dank seiner Geistesblitze zwei Jungs gerettet werden, die sich in einer Höhle verirrt hatten. Oder, wie er Andy mit dem Holzbein nicht nur zum Champion im indianischen Beinringen trainiert, sondern ihn aus seiner tiefen Verzweiflung befreit. Oder man denke an die Vorstellung – nennen wir sie mal „Public Viewing“ –, die Tom auf der Veranda des Elternhauses für die Kinder veranstaltet, um sie zu Augenzeugen eines bahnbrechenden Ereignisses in Adenville zu machen. Sie dürfen der Aushebung einer Jauchegrube für das erste Wasserklosett im Ort beiwohnen!
Wenn Fitzgerald auf nahezu vierzig Seiten den Werdegang dieser innovativen Errungenschaft dokumentiert – von Vaters Idee bis zum ersten Zug an der Leine der Wasserspülung –, dann ist keine Zeile überflüssig. Johns liebevolle Beschreibung von Personen und Geschehnissen – darunter auch Ereignisse von tragikomischer Dimension – ist wirklich pfiffig, man könnte auch sagen „very sophisticated“. Der Humor wirkt nicht aufgesetzt, sondern wird nahezu beiläufig ins Bild gerückt, als habe er sich eben aus der Situation und dem Staunen des kleinen Bruders zwangsläufig ergeben.
Sylke Hachmeister hat dieses Schmuckstück erzählender Kinderliteratur quicklebendig ins Deutsche übertragen und Katrin Engelkings Bleistiftillustrationen sind so etwas wie i-Tüpfelchen auf den wunderschön altmodischen Geschichten. (Für alle Freunde amerikanischer Literatur, Erwachsene und Kinder ab 9 Jahre) SIGGI SEUSS
JOHN D. FITZGERALD: Mein genialer Bruder und ich. Aus dem Amerikanischen von Sylke Hachmeister. Mit Bildern von Katrin Engelking. S. Fischer Verlag 2011 (Die Bücher mit dem blauen Band). 266 Seiten, 12,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Siggi Seuss würde gerne mehr lesen von diesen "federleicht geschriebenen" Kurzgeschichten, aus denen sich seiner Aussage nach dieser Kinderroman zusammensetzt. Erzähler ist der junge John D., so Seuss, der in einem Provinzkaff des Mittelwestens gewitzte "Dienstleistungen" anbietet, um Kohle zu machen: Ein "public viewing" für Nachbarskinder zur Aushebung einer Jauchegrube etwa. Die Schilderungen Johns findet der Rezensent "sophisticated" und den Humor nicht aufdringlich, sondern wie nebenbei eingestreut. Und die Übersetzung Sylke Hachmeisters ("quicklebendig") sowie die Illustrationen Katrin Engelkings runden das Paket für den Kritiker, der es durchaus auch älteren Liebhabern amerikanischer Erzählkunst empfiehlt, ab.

© Perlentaucher Medien GmbH