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So wie William Faulkner im fiktiven Yoknapatawpha County einen eigenen Kosmos heraufbeschworen hat, schuf Bosman mit Groot Marico, einer existierenden Kleinstadt, eine eigene literarische Welt, die südafrikanische Realitäten verdichtet und überzeichnet. Ähnlich wie Jaroslav Hasek vermag er mit teils feiner, teils deftiger Ironie den bitteren Absurditäten des Lebens einen humorvollen Anstrich zu verleihen. Bosman gehört zu den Meistern der Kurzgeschichte. Seine frappierenden Pointen erinnern an O. Henry, Ambrose Bierce oder Guy de Maupassant, seine genauen Striche an Anton Tschechow. Obwohl er…mehr

Produktbeschreibung
So wie William Faulkner im fiktiven Yoknapatawpha County einen eigenen Kosmos heraufbeschworen hat, schuf Bosman mit Groot Marico, einer existierenden Kleinstadt, eine eigene literarische Welt, die südafrikanische Realitäten verdichtet und überzeichnet. Ähnlich wie Jaroslav Hasek vermag er mit teils feiner, teils deftiger Ironie den bitteren Absurditäten des Lebens einen humorvollen Anstrich zu verleihen. Bosman gehört zu den Meistern der Kurzgeschichte. Seine frappierenden Pointen erinnern an O. Henry, Ambrose Bierce oder Guy de Maupassant, seine genauen Striche an Anton Tschechow. Obwohl er oft die Haltung eines Märchenerzählers am Lagerfeuer im "Veld" einnimmt, sind es moderne Geschichten, die den Akt des Erzählens mit seiner unzuverlässigen Doppelbödigkeit thematisieren. Und Bosman gehört zu jenen wenigen Autoren, die den Leser mit Wucht direkt ins Geschehen involvieren. Er provoziert scheinbar mühelos Lachen und Weinen, Mitgefühl und Abscheu. Sein Werk ist noch nie ins Deutsche übertragen worden. Für die Übersetzung wurde Michael Kleeberg gewonnen, der große Stilist der deutschen Sprache, der mit "Malindi" von Troy Blacklaws und "Die andere Seite der Stille" von AndréBrink zuletzt zwei südafrikanische Romane übertragen hat.
Autorenporträt
Herman Charles Bosman geboren 1905, ein Solitär und Sonderling der Weltliteratur, gilt als der bedeutendste südafrikanische Kurzgeschichtenautor. Versetzt als junger Lehrer in einen abgelegenen Teil des Western Transvaal (Südafrika), erschoss er im Streit seinen Stiefbruder. Er wurde zunächst zum Tode und dann zu zehn Jahren Haft verurteilt, bevor er begnadigt wurde und in die englische Emigration ging. In London schrieb er den Großteil seiner mehrere Bände umfassenden Kurzgeschichten, von denen zu seinen Lebzeiten nur drei Titel veröffentlicht wurden. Bosman starb 1951 in Südafrika.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Tobias Döring möchte seine Entdeckung des Schriftstellers Herman Charles Bosman mit uns teilen, der andernorts längst als "unangefochtener" Meister der südafrikanischen Short Story gilt, wie er betont. Erst jetzt liegt nämlich ein Band mit in den 1930 Jahren entstandenen Kurzgeschichten auch auf Deutsch vor, die uns der Rezensent emphatisch ans Herz legt. Die Kunst des Autors liegt, wie uns der Rezensent wissen lässt, in der Art und Weise, wie er uns in die gänzlich fremde Welt der burischen Siedler einführt, in seiner Meisterschaft, wie er seine Leser unmerklich in seine Geschichten hineinzieht und die historische Distanz zum Geschehen mühelos überbrückt. Dabei enthalte er sich Wertungen oder Urteilen und bewahre dennoch kritische Distanz, so Döring bewundernd. Insbesondere die Auslassungen und Andeutungen und die eher harmlos vom Nebensächlichen, Alltäglichen ausgehenden Anfänge dieser zumeist schockierend oder überraschend endenden Kurzgeschichten sind für Döring das Faszinierende an diesen Texten, die er zudem ganz hervorragend von Michael Kleeberg übersetzt findet.

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