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Das "Mädchen auf der Couch" beinhaltet eine Sammlung humoristischer und satirischer Gedichte, die von Toleranz, Hoffnung und Lebensweisheit geprägt sind. Sie entstanden in den 40er Jahren des vorherigen Jahrhunderts bis heute.Mit scharfem Blick auf die menschlichen Schwächen, einer großen Spur, Wärme und Humor spiegelt die Autorin Lieben und Leben in Zeiten des Krieges, Umbruchs und Neuaufbaus wieder.

Produktbeschreibung
Das "Mädchen auf der Couch" beinhaltet eine Sammlung humoristischer und satirischer Gedichte, die von Toleranz, Hoffnung und Lebensweisheit geprägt sind. Sie entstanden in den 40er Jahren des vorherigen Jahrhunderts bis heute.Mit scharfem Blick auf die menschlichen Schwächen, einer großen Spur, Wärme und Humor spiegelt die Autorin Lieben und Leben in Zeiten des Krieges, Umbruchs und Neuaufbaus wieder.
Autorenporträt
Wandlerin zwischen den Welten Geboren 1923 in Breslau, ausgewandert nach Palästina, lebte Sie mit ihrer Familie nach 1968 wieder in Deutschland. Sie üb(er)lebte die Nazizeit und war Zeitzeugin der Gründung Israels. Zwischen den Welten pflegte sie intensive Kontakte zur Boheme und interessanten Menschen aus der Welt der Schau- spielerei und Schriftstellerei, die sie selber mit Leidenschaft betrieb. Neben dem Buch "Mädchen auf der Couch" verfasste sie humoristische, satirische Couplets, Lieder und Gedichte, die von Toleranz, Hoffnung und Lebensweisheit geprägt sind. Heute lebt sie, nach 56 Jahren glücklicher Ehe, immer noch voller Energie und mit ungebrochener Strahlkraft in Frankfurt am Main und blickt ihrem dreiundneunzigsten Lebensjahr entgegen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2015

Vom Glück und Schmerz, eine Frau zu sein

"Mädchen auf der Couch" erschien erstmals 1947 in Tel Aviv. Jetzt sind Alice Gowers Gedichte und Liedtexte nachgedruckt worden.

Sie stammt aus Breslau, von wo sie 1939 mit ihren Eltern vor den Nationalsozialisten nach Palästina floh, erlebte 1948 die Gründung des Staates Israel mit und diente beim Militär, als sofort danach der Krieg ausbrach. 1968 kam sie mit ihrem Mann zurück nach Deutschland, jüngst feierte sie in Frankfurt ihren 92. Geburtstag. Nun ist ein schmaler Band mit frivol-humoristischer Poesie von ihr nachgedruckt und mit neueren Texten, Grafiken sowie Fotografien ergänzt worden. Erstmals ist das kleine Werk 1947 in Tel Aviv erschienen, damals noch nicht viel mehr als ein "Punkt und rundum Sand", wie Alice Gower sagt.

Aber es war auch ein Ort, an dem sich ein buntes Kulturleben regte, wo Theater gespielt wurde, bildende Künstler arbeiteten, literarische Dispute geführt wurden, Varieté- und Kabarettveranstaltungen an der Tagesordnung waren und das Lebensgefühl der Boheme den Alltag vieler Einwanderer durchdrang. Das alte Europa, das die Emigranten mitgebracht hatten, traf auf die Aufbruchstimmung im Gelobten Land, wo sich eine junge Generation anschickte, etwas Neues zu wagen. Dabei lauerte überall die Gefahr: Die jungen Leute hätten stets in dem Bewusstsein gelebt, dass etwas passieren könne, sagt die Autorin von "Mädchen auf der Couch".

Das Büchlein enthält Gedichte, Texte für Couplets, gereimte Geschichten über Liebe, Leidenschaft und vor allem das Glück und den Schmerz, eine Frau zu sein. Irgendwo zwischen anschmiegsamer Geliebter und Femme fatale finden sich die weiblichen Geschöpfe wieder, die in den Versen von Alice Gower über sich, die Männer und das ewige Spiel zwischen den Geschlechtern räsonieren. Es geht um starke, erotisch selbstbestimmte Frauen, wie sie die Diseusen der zwanziger und dreißiger Jahre in ihren Liedern oft imaginiert haben, Frauen, die jedoch auch von der Unstetigkeit der Emotionen und dem Leid unerfüllter Sehnsüchte wissen: "Ich habe bei vielen Männern gelegen / in Liebe und Leidenschaft. / Ich habe mich ihnen ganz gegeben. / Man schenkt sich nicht ungestraft."

Ohne poetische Brüche hat die damals noch als Ali Friedländer publizierende Autorin im Nahen Osten eine Tradition des eindeutig-zweideutigen, komisch-berührenden Chansons fortgesetzt, mit der sie aufgewachsen ist. So ist das "Mädchen auf der Couch", das sich auf dem Titel des gleichnamigen Werks, angetan mit roten Pantoffeln und einer ebensolchen kurzen, kecken Hose, in ein Buch vertieft, ein kulturhistorisch aufschlussreiches Zeugnis. Es lässt Kontinuitäten sichtbar werden, die trotz des nationalsozialistischen Schreckens nicht abgebrochen waren: Im entstehenden jüdischen Staat hat eine junge Frau aus Breslau es sich nicht nehmen lassen, auf Deutsch Lieder und Gedichte zu schreiben, die ziemlich unpolitisch das Liebesleben preisen und auch karikieren, in einem Ton, der durchaus an Tucholsky erinnert.

zer.

"Mädchen auf der Couch" ist im Verlag "BoD - Books on Demand", Norderstedt, erschienen und kann sowohl in gebundener Form als auch als Download erworben werden.

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