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Die Geschichte der Stadt München begann vor 850 Jahren mit der Gewalttat eines bayerischen Herzogs. Dramatisch und auftrumpfend wie der Anfang verlief auch die weitere Geschichte dieser aufstrebenden Stadt: 1255 wird sie bereits Residenzstadt der Wittelsbacher Herzöge genannt, um 1300 glänzt sie als reiche Handelsstadt und unter Kaiser Ludwig dem Bayern darf sie sich kurze Zeit als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation fühlen.Geprägt wird München von Händlern und Herzögen, aber vor allem durch die Kunst: Im 19. Jahrhundert steigt sie als Residenzstadt des Königreichs…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte der Stadt München begann vor 850 Jahren mit der Gewalttat eines bayerischen Herzogs. Dramatisch und auftrumpfend wie der Anfang verlief auch die weitere Geschichte dieser aufstrebenden Stadt: 1255 wird sie bereits Residenzstadt der Wittelsbacher Herzöge genannt, um 1300 glänzt sie als reiche Handelsstadt und unter Kaiser Ludwig dem Bayern darf sie sich kurze Zeit als Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation fühlen.Geprägt wird München von Händlern und Herzögen, aber vor allem durch die Kunst: Im 19. Jahrhundert steigt sie als Residenzstadt des Königreichs Bayern zur europäischen Kunstmetropole auf.Die abwechslungsreiche Geschichte dieser liebenswerten Stadt wird von dem bekannten Münchner Historiker Reinhard Heydenreuter prägnant erzählt und durch viele Episoden aufgelockert
Autorenporträt
Prof. Dr. Reinhard Heydenreuter, geboren 1942, studierte Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie in München. Er ist Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Leiter des Archivs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Dozent für Neuere und Bayerische Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der Universität Passau. Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zur Bayerischen Geschichte und Rechtsgeschichte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2007

Ein Lob der Sturköpfigkeit
Mit Grandezza: Reinhard Heydenreuthers „Kleine Münchner Stadtgeschichte”
Was haben sie nicht alles zusammengefeixt vor dem CSU-Parteitag, die Weißwurst-Exegeten in Berliner und Hamburger Redaktionsstuben. Dass die Bayern die Wurzeln ihrer herausragenden Eigenart tief in der Geschichte sähen. Dass die Monarchie der CSU gleichsam auf einem Wittelsbachischen Erbe beruhe. Dass hier sowieso alle unter Minderwertigkeitskomplexen leiden, unter den bedenklichsten der jeweilige Ministerpräsident. Einiges mag zutreffen, was vergangene Woche über Bayern abgesondert wurde, aber von der Münchner Grandezza, die ganz und gar nicht bayerntümelt, war wieder einmal nicht die Rede. Und diese Grandezza – Dummköpfe nennen es Größenwahn – hat wenig zu tun mit der CSU, denn die Münchner hatten schon zu Zeiten der Wittelsbacher ihren eigenen Kopf, was sich heute manifestiert in der rot-grünen Mehrheit im Rathaus. Diese Münchnerische Liberalitas ruft der Historiker Reinhard Heydenreuter in einer „Kleinen Münchner Stadtgeschichte” ins Bewusstsein.
Das Taschenbuch umfasst 152 Seiten und birgt alles, was man als eingefleischter wenn auch zugereister Münchner wissen sollte, was also zum 850. Stadtgeburtstag im kommenden Jahr die Grundlage fürs Tischgespräch mit eingefleischten Münchnern darstellt. Zusätzlich zu diesen Basics wartet Heydenreuter mit einer Vielzahl an Randnotizen auf, die architektonische Attraktionen ebenso präsentieren wie sie amouröse, militärische und rechtshistorische Details aus der Stadtgeschichte enthüllen. Heydenreuter ist ein versierter Strafrechtshistoriker, er hat vor vier Jahren mit der „Kriminalgeschichte Bayerns” ein Standardwerk vorgelegt. Exkurse wie die Beschreibung des Hexenprozesses gegen die Pappenheimer schüttelt er aus dem Ärmel. Die Landstreicherfamilie Pappenheimer gestand unter Folter Morde an 401 Kindern und 85 älteren Menschen.
Schon am Ende des 16. Jahrhunderts zählte München zu den teuersten Städten im Deutschen Reich gemessen an Mieten und Wirtshauspreisen. Wie heute profitierte die Stadt davon, dass die bayerischen Machthaber hier residierten – einst Herzöge, Könige, Kurfürsten, heute die Staatsregierung. Überliefert sind Handlungen, die von Selbstbewusstsein zeugen, etwa aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Die städtischen Patrizier ließen kaum eine Gelegenheit aus, die zerstrittenen Wittelsbacher zu piesacken. 1403 legten sie dann eine Gemeindeverfassung fest, die 400 Jahre lang hielt. Kaum einmal gab die Bürgerschaft ihre Grandezza dran. Unter Kurfürst Maximilian kam es so weit, er zieh die Patrizier der Faulheit. Maximilian war ein Aktenfresser, nur noch viel strenger. Ansonsten haben sich die Münchner selbstbewusst behauptet. Bis Hitler kam. Rudolf Neumaier
Reinhard Heydenreuter: Kleine Münchner Stadtgeschichte, Verlag Friedrich Pustet, 12,90 Euro.
Münchens Historie passt in ein kleines Taschenbuch. Foto: oh
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