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Mit diesem Buch liegt seit langem wieder ein umfassender Überblick über die Geschichte der arabischen Literatur in deutscher Sprache vor. Die Autorin porträtiert anschaulich die wichtigsten Autoren und Werke von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart und macht mit den unterschiedlichen Gattungen bekannt. Ein unentbehrlicher Führer für alle, die auf dem weitverzweigten Basar der arabischen Literaturgeschichte die Hauptwege und Höhepunkte, aber auch kuriose Nischen und verborgene Kostbarkeiten entdecken wollen.
Zwischen 800 und 1250 blühten in
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Produktbeschreibung
Statt 27,90 EUR jetzt nur noch 12,95 EUR

Mit diesem Buch liegt seit langem wieder ein umfassender Überblick über die Geschichte der arabischen Literatur in deutscher Sprache vor. Die Autorin porträtiert anschaulich die wichtigsten Autoren und Werke von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart und macht mit den unterschiedlichen Gattungen bekannt. Ein unentbehrlicher Führer für alle, die auf dem weitverzweigten Basar der arabischen Literaturgeschichte die Hauptwege und Höhepunkte, aber auch kuriose Nischen und verborgene Kostbarkeiten entdecken wollen.

Zwischen 800 und 1250 blühten in Bagdad Bildung und Gelehrsamkeit. Die dortigen Kalifenbibliotheken sollen um das Jahr 1000 rund hunderttausend Bände besessen haben. Bis heute ist Arabisch weltweit eine der wichtigsten und interessantesten Literatursprachen. Dieses Buch macht allgemeinverständlich mit der langen, bis heute glanzvollen Geschichte der arabischen Literatur bekannt.>
Die Autorin führt in die Besonderheiten der arabischen Sprache und die Literaturproduktion ein und beschreibt die arabische Poesie von den vorislamischen Beduinendichtern bis zur Vielfalt der klassischen und nachklassischen Lyrik. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Prosa, die unter anderem historische, geographische und biographische Werke, Fürstenspiegel und belehrend-unterhaltsame Literatur und nicht zuletzt Werke der Volksliteratur wie Tausendundeine Nacht umfaßt. Seit dem 19. Jahrhundert setzten sich in der arabischen Welt zunehmend europäische Kultureinflüsse durch. Bisher unbekannte Gattungen wie Roman, Novelle, Kurzgeschichte und Drama wurden übernommen und mit neuen, oft zeitkritischen Inhalten besetzt. In der Poesie wirkte der Bruch mit jahrhundertealten formalen und auch inhaltlichen Konventionen geradezu revolutionär. Zugleich wurde aber auch die eigene Tradition neu entdeckt, so daß das reiche Erbe der arabischen Literatur bis in die Gegenwart weiterlebt.
Autorenporträt
Walther
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2004

Wer sich als Prophet ausgibt
Kein Gewinn: Wiebke Walthers Darstellung der arabischen Literatur

In einem Punkt ist die arabische Literatur vermutlich einzigartig auf der Welt: Ihr Medium, die arabische Sprache und Schrift, hat sich seit anderthalb Jahrtausenden nicht entscheidend verändert. Jeder, der einen Grundkurs des modernen Arabisch absolviert hat, findet Zugang nicht nur zur heutigen Zeitungssprache, sondern kann genausogut das "Buch der Lieder" aus dem zehnten Jahrhundert lesen. Dafür wird er überall in der arabischen Welt Schwierigkeiten haben, die Taxifahrer, Kellner oder selbst die Diskussionen der Gebildeten in den Literatencafés zu verstehen. Während aber noch in den fünfziger oder sechziger Jahren, einer Blütezeit der arabischen Dialektdichtung, der Eindruck entstehen konnte, die unumstrittene Herrschaft der Hochsprache gehe ihrem Ende entgegen, hat der Siegeszug von Satellitenfernsehen und Internet, die als transnationale Medien auf die Hochsprache angewiesen sind, die Wende gebracht: Nie war Hocharabisch so verbreitet wie heute - wenn es auch selten so achtlos und regelwidrig gebraucht wurde.

Mehr als jede andere Weltliteratur ist daher die arabische von vorislamischer Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart ein Kontinuum - für den Wissenschaftler Fluch und Chance zugleich. Da aber die Stärke der deutschen Arabistik eher auf dem Gebiet der Koranforschung oder der islamischen Geschichte liegt, wundert es nicht, daß seit der (lange vergriffenen) Übersetzung von Hamilton A. R. Gibbs "Arabic Literature" aus den sechziger Jahren hierzulande nichts Neues zur arabischen Literatur vorlag. Weder gibt es in Deutschland einen Forscher, der das gesamte Gebiet souverän überblickt, noch jemanden, der - wie einst Gibb - die schriftstellerische Chuzpe hätte, die Lücken in didaktische Vorteile umzuwandeln, nach dem Motto "Was ich nicht weiß, brauchen die Leser erst recht nicht zu wissen".

Der Tübinger Arabistin Wiebke Walther, die nun eine "Kleine Geschichte der arabischen Literatur" vorgelegt hat, ist Mut nicht abzusprechen, doch was ihr fehlt, ist die Chuzpe. Wenn die einzige taugliche Form, ein unüberschaubares Gebiet befriedigend aufzubereiten, der Essay ist (wie Gibb noch wußte), darf man kein Sachbuch im akademischen Stil schreiben. Da "die Sache", nämlich die gesamte arabische Literatur, nicht ausreichend erschlossen ist und natürlich auch Walther keinen allumfassenden, aus eigener Anschauung gewonnenen Überblick haben kann, muß ein solches Buch scheitern, je zwanghafter es versucht, alle Aspekte seines Gegenstands wenigstens zu erwähnen. Das Ergebnis ist Augenwischerei: zehn Seiten zur arabischen Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts mit so erhellenden Sätzen wie "Rijad Ismet schreibt auch gute Theaterstücke" und einer permanenten Variation von Klischees: Ein Autor besticht "durch vielseitige Expressivität", schreibt "feinfühlige Poesie und Prosa" oder bietet "viel Sensibilität aus weiblicher Sicht".

Doch wollen wir warten, bis Wiebke Walther ihre Ankündigung aus dem Vorwort wahr macht, die moderne Literatur "in einer eigenen Buchpublikation detaillierter" darzulegen, und konzentrieren uns auf die Klassik, die das Kernstück des vorliegenden Buches ausmacht. Hier ist die Darstellung, jedenfalls was die belletristische Prosa betrifft, tatsächlich umfassend, schließt religiöse, historische, biographische und geographische Literatur mit ein, wie es sich für das arabische Mittelalter gehört. Denn über den reinen Informationsgehalt hinaus strebten solche Werke immer auch einen gewissen Unterhaltungswert an, etwa durch die Einflechtung von Anekdoten oder durch die so beliebte Reimprosa. Stiefmütterlich behandelt Walther hingegen ausgerechnet die Gattung, die von den meisten Arabern als das wichtigste Stück ihrer Literatur erachtet wird, die Poesie. Ihr sind insgesamt fünfunddreißig Seiten gewidmet, keine zwei Verse werden im Zusammenhang wiedergegeben, es gibt praktisch überhaupt keine Zitate. Was ist das für eine Literaturgeschichte, in der von der wichtigsten Gattung nicht das kleinste Beispiel zu lesen ist? Statt dessen referiert Walther die klassische arabische Lyrik anhand ihrer Themen. Ein Kapitel Liebesgedichte, eins Schmähgedichte, Jagdgedichte, Weingedichte, Lobgedichte und so fort, wodurch die Autorin sich jeder Möglichkeit beraubt, literaturgeschichtliche Entwicklungen transparent zu machen oder einzelne Dichter mit ihren spezifischen Eigenheiten vorzustellen.

Wenn Wiebke Walther aber auf einen Dichter näher eingeht - Al-Mutanabbi (915 bis 965) führt die Statistik mit einer ganzen Seite an -, spricht sie nicht über die sprachlichen und poetischen Errungenschaften dieses Poeten, der heute etwa von Adonis und Mahmoud Darwish als der wichtigste überhaupt erachtet wird, sondern referiert schlicht seine wechselhafte Biographie. Dagegen ignoriert sie das hochbedeutsame Detail, daß "Al-Mutanabbi" "der sich als Prophet ausgibt" bedeutet - ein Beiname, den er nicht umsonst erhalten hat und der von der Faszination, die er auf die modernen Dichter ausübt, einiges erklären könnte. Ähnlich nachlässig und lustlos verfährt die Autorin fast überall.

Der methodologische Rückfall in die biographistische Literaturgeschichtsschreibung ist nur mit Walthers überall spürbarer Angst zu erklären, das Terrain gesicherten Wissens zu verlassen und eigene (oder auch nur fremde) Interpretationen vorzustellen, also einmal tatsächlich Verständnis und tieferen Einblick zu vermitteln. Dies ändert sich nicht einmal im ausführlichsten und brauchbarsten Kapitel, dem über die sogenannte Adab-Literatur, laut Wiebke Walther "Prosa, durchflochten von Poesie, zur Bildung und Unterhaltung". Immerhin wird hier auch einmal die ein oder andere Anekdote aus den besprochenen Werken nacherzählt und werden die Inhalte der bedeutenderen Werke ausführlicher zusammengefaßt. Was so immerhin ein annehmbares Nachschlagewerk hätte werden können, ermüdet jedoch bei fortlaufender Lektüre, zumal das Material nach Untergattungen geordnet und wiederum nicht historisch dargeboten wird - ein großes Sammelsurium aus angelesenem und unverdaut wiederaufgegossenem Repetitoriumswissen.

All dies macht es schwer, das Buch zu empfehlen, obwohl es in deutscher Sprache derzeit das einzige seiner Art ist. Ein weiterer Makel aber macht eine Empfehlung unmöglich: Jeder Leser, Buchhändler oder Kritiker, der auch nur einmal mit der arabischen Literatur zu tun hatte, weiß um die Problematik der Umschrift arabischer Namen und Wörter. Nicht nur wird Gleiches oft verschieden umschrieben; wer das Arabische nicht beherrscht, hat auch keine Chance, aus der Umschrift je die richtige Aussprache zu erschließen. Man tut daher gut daran, die Namen so zu umschreiben, wie sie sich auf deutsch nun einmal eingebürgert haben. Wiebke Walther wollte es besser machen und erfand eine angeblich der deutschen Aussprache nahekommende Umschrift. Das Ergebnis ist, daß der Fachmann viele Namen auf den ersten Blick gar nicht wiedererkennt, der Laie hingegen sie nicht nur immer noch falsch ausspricht, sondern auch keine Möglichkeit mehr hat, mit Hilfe des Namens noch irgend etwas über den Autor in Erfahrung zu bringen, geschweige denn, ein Buch von ihm zu bestellen. Niemand kommt von "Dschahis", um nur ein Beispiel zu nennen, auf den in der Bibliographie der deutschen Übersetzungen erwähnten "Gahiz". Spätestens hier hätte ein um die orientalischen Literaturen so verdienter und erfahrener Verlag wie C. H. Beck die Notbremse ziehen müssen.

STEFAN WEIDNER

Wiebke Walther: "Kleine Geschichte der arabischen Literatur". Von der vorislamischen Zeit bis zur Gegenwart. C. H. Beck Verlag, München 2004. 336 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Es hat sich viel getan in den letzten Jahren, was die Vermittlung der arabischen Literatur im deutschen Sprachraum angeht, stellt die Rezensentin Erdmute Heller fest. Besonders verdienstvoll findet sie die Reihe Neue Orientalische Bibliothek bei C.H. Beck, der jetzt diese Literaturgeschichte sozusagen begleitend zur Seite gestellt wird. Auf etwas mehr als 300 Seiten soll nicht weniger als die gesamte, einen Zeitraum von 1500 Jahren umspannende arabische Literatur vorgestellt werden. Und im ganzen, meint die Rezensentin, ist das der Autorin durchaus gelungen. Man wird über die altarabischen Anfänge der Poesie, über die "Kunstform der Kasside", über die "frivole Liebesdichtung eines Umar Ibn Abi Rabi'a" informiert, aber auch über die "arabische Literatur in islamischer Zeit bis etwa 1800". Auf der Darstellung der letzteren liegt der Schwerpunkt. Schlecht gewichtet sind, wie Heller findet, nur die beiden chronologischen Enden. Während sich Walther bei den Anfängen in den "Mäandern akademischer Gründlichkeit" verliere, komme die Literatur seit 1800, besonders die der Gegenwart, allzu kurz. Gravierendes Beispiel: Über die bis heute einmalige Revolution der sechziger Jahre rund um die Zeitschrift "Schi'ir" erfahre man wenig. Dennoch: "Ein wichtiges Buch".

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