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'Ja, am Jungfernstieg habe ich 1969 wirklich gewohnt, Treffpunkt war das legendäre 'Campari' am Gänsemarkt, Hubert Fichtes 'Palette' lag nur ein paar Schritte entfernt, gehörte allerdings damals schon der Vergangenheit an. Wie alle Intellektuellen las ich Bloch, Marcuse und Adorno, aber auch Arthur Schopenhauer, ein schlauer Winkelzug von mir, denn damit war ich weitgehend gegen die Einflüsterungen falscher Propheten gefeit. Es gibt aus dieser Zeit, den 1960ern, keine persönlichen, schriftlichen Zeugnisse, nicht einmal eine Postkarte existiert. Dank Albert Camus war ich auf die Idee verfallen,…mehr

Produktbeschreibung
'Ja, am Jungfernstieg habe ich 1969 wirklich gewohnt, Treffpunkt war das legendäre 'Campari' am Gänsemarkt, Hubert Fichtes 'Palette' lag nur ein paar Schritte entfernt, gehörte allerdings damals schon der Vergangenheit an. Wie alle Intellektuellen las ich Bloch, Marcuse und Adorno, aber auch Arthur Schopenhauer, ein schlauer Winkelzug von mir, denn damit war ich weitgehend gegen die Einflüsterungen falscher Propheten gefeit. Es gibt aus dieser Zeit, den 1960ern, keine persönlichen, schriftlichen Zeugnisse, nicht einmal eine Postkarte existiert. Dank Albert Camus war ich auf die Idee verfallen, eines Tages vielleicht Schriftsteller zu werden, falls ich mich nicht vorher umbrachte. Sartre bestärkte mich in meinen übergeschnappten Ideen. Raymond Chandler brachte mich darauf, dass auch Heldenrollen nicht zu verachten sind, im Leben begegnete ich sowieso nur Helden oder solchen, die es werden wollten.' D.D.
Autorenporträt
Daniel Dubbe (_1942) studierte Romanistik und Germanistik in Hamburg, Göttingen und Aix-en-Provence und lebt heute in Hamburg. Einige literarische Arbeiten veröffentlichte der von Helmut Heißenbüttel geförderte Autor seit Mitte der siebziger Jahre zunächst vor allem in "little mags". Die Kritik überzeugte er mit seinem ersten Roman "Bessere Tage".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Als feines, kleines Porträt der sechziger Jahre lobt Rezensent Frank Schäfer dieses Prosastück. Es handelt sich Schäfer zufolge um eine "komplementäre Emanzipationsgeschichte", in der die übliche Ingredienzien wie erster Sex sich regressiv und antiemanzipatorisch auswirken. Grundsätzlich mag der Rezensent, dass Daniel Dubbe seinem gehemmten Protagonisten soviel Individualität lässt und ihn nicht zum Achtundsechzigerabziehbild macht. Auch wenn ihn der introvertierte junge Mann gelegentlich irritiert, wo doch sein Schöpfer aus so wilden Gefilden wie der einst von Heißenbüttel protegierten Hamburger Avantgarde-Szene stammt.

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