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"Woher sollte ich wissen, dass diese Frau so verdammt berühmt war?" - Richard Burton
Richard Burton und Elizabeth Taylor lernen sich 1962 in Rom während der Dreharbeiten zu Cleopatra kennen. Er spielt Marcus Antonius, sie Cleopatra, die schönste Frau der Welt. Sie verlieben sich vor laufender Kamera und werden zum Skandal- und Glamourpaar Hollywoods. Vom Vatikan verdammt, von der Presse verfolgt: Über keine andere Liaison wurde damals so viel geschrieben, keine wurde so gefeiert und so verurteilt. Zweimal verheiratet, zweimal geschieden - eine Liebe, so schien es, zu groß für die…mehr

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Produktbeschreibung
"Woher sollte ich wissen, dass diese Frau so verdammt berühmt war?" - Richard Burton

Richard Burton und Elizabeth Taylor lernen sich 1962 in Rom während der Dreharbeiten zu Cleopatra kennen. Er spielt Marcus Antonius, sie Cleopatra, die schönste Frau der Welt. Sie verlieben sich vor laufender Kamera und werden zum Skandal- und Glamourpaar Hollywoods. Vom Vatikan verdammt, von der Presse verfolgt: Über keine andere Liaison wurde damals so viel geschrieben, keine wurde so gefeiert und so verurteilt. Zweimal verheiratet, zweimal geschieden - eine Liebe, so schien es, zu groß für die Ewigkeit.

In Furious Love gewährt Elizabeth Taylor selbst erstmalig Einblick in ihr Leben mit Richard Burton: »In meinem Herzen glaube ich fest, dass wir eines Tages ein drittes und letztes Mal geheiratet hätten ... Von den ersten Augenblicken in Rom an verband uns eine wahnsinnige, starke Liebe. Wir hatten noch etwas mehr Zeit zusammen, aber nicht genug.«

Leidenschaftlich und berauschend - das Dokument einer manchmal verzweifelten, aber immer großen Liebe.
Autorenporträt
Kashner, Sam
Sam Kashner ist Redakteur bei Vanity Fair und hat sich als Experte für Hollywoodlegenden einen Namen gemacht. Er hat mehrere erfolgreiche Sachbücher sowie einen Roman veröffentlicht. Nancy Schoenberger ist Lyrikerin und Autorin u.a. einer Biografie über Caroline Blackwood. Sie lehrt kreatives Schreiben am College of William and Mary in Virginia.Die beiden Autoren sind miteinander verheiratet, Furious Love ist ihr drittes gemeinsames Buch.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.2012

Geliebter Dummkopf, ich vermisse dich

Nach den ersten zehn Ehejahren ließen sie sich erschöpft scheiden, um sich Hals über Kopf erneut zu heiraten: "Furious Love" erzählt von der stürmischen Liebe zwischen Elizabeth Taylor und Richard Burton

Wann ist das eigentlich alles aus der Mode gekommen? Der Whiskey am Nachmittag, die Bloody Mary am Morgen, das Rauchen ohne Reue, der Glaube an die ewige Liebe, nicht nur einmal, sondern zweimal, dreimal, immer wieder, unbedingt, für immer?

Vor einem halben Jahrhundert jedenfalls war so etwas wie eine "Jahrhundertliebe" noch vorstellbar, ohne sofort spöttisch in Anführungsstriche gesetzt zu werden. Und eine der berühmtesten, die das vergangene Jahrhundert hervorgebracht hat, war die zwischen Elizabeth Taylor und Richard Burton, begnadete Trinker und Filmstars, alle beide. Nun erscheint ein Buch über ihre Beziehung: "Furious Love", geschrieben von "Vanity Fair"-Autor Sam Kashner und seiner Ehefrau Nancy Schoenberger und wundervoll leichtfüßig ins Deutsche übersetzt von Johanna Sophia Wais. Es erzählt von den Höhen und Tiefen eines ineinander vernarrten Alkoholikerpärchens, das sich im wahren Leben streiten und wieder versöhnen konnte, als gäbe es kein Morgen, und dies auch vor der Kamera so bravourös tat, dass zumindest sie dafür einmal einen Oscar bekam.

Ihre Liebesgeschichte begann 1962 während der Dreharbeiten zu "Cleopatra", einem gigantomanischen Antike-Schinken, der das Filmstudio 20th Century Fox fast in den Ruin trieb und seiner Hauptdarstellerin zu so etwas wie Unsterblichkeit verhalf. Weil Elizabeth Taylor eigentlich keine Lust hatte, den Film zu drehen, forderte sie zum Spaß die bis dahin unerhörte Gage von einer Million Dollar - und bekam sie (neben allerlei anderen Extras wie zum Beispiel der Wahl eines ihr genehmen Regisseurs). Zunächst wurde in England gedreht, doch das dortige Wetter setzte den Kulissen zu, und Taylor erkrankte an einer Bronchitis, die sich zu einer Lungenentzündung auswuchs, die so ernst war, dass man schließlich mit einem Luftröhrenschnitt ihr Leben retten musste. Nach dem ersten Produktionsjahr waren gerade mal zehn Minuten Film entstanden. Man verlegte die Dreharbeiten ins sonnigere Rom, Regisseur und einige Rollen wurden umbesetzt, darunter auch die des Marcus Antonius, der nun von einem aus Wales stammenden Schauspieler gespielt wurde, der seine größten Erfolge bis dahin am Theater gefeiert hatte: Richard Burton, 37 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier Töchter, Frauenheld. Sie war noch keine dreißig, aber bereits zum vierten Mal verheiratet (zweimal geschieden, einmal verwitwet), dreifache Mutter, die Adoption eines Mädchens aus Deutschland war gerade in die Wege geleitet.

Die Legende will es, dass die beiden sich in Kostüm und Maske zum ersten Mal begegneten. (Der Genauigkeit halber: Sie hatten sich Jahre zuvor bereits bei einer Party in Hollywood gesehen, aber außer dass Burton anschließend in sein Tagebuch schrieb, dass er beinahe habe lachen müssen, so unfassbar schön habe sie ausgesehen, wie sie da lesend am Pool gelegen und ihn nur einmal ganz kurz angesehen habe, war nichts geschehen.) Diesmal also hatte Taylor die Augen ägyptisch umrandet, Burton trug eine sehr knappe Tunika, und zwischen den beiden entstand "ein ganz schönes Herumdrucksen", aus dem sich Burton irgendwann damit zu retten versuchte, dass er Taylor fragte, ob ihr schon mal jemand gesagt habe, dass sie ein sehr hübsches Mädchen sei. Die "Lahmheit dieser Eröffnung" sei für Elizabeth kaum zu glauben gewesen, schreiben Kashner und Schoenberger. In ihrer Garderobe habe sie sich bitter beklagt: "Das ist also der große Liebhaber, der große Scharfsinnige, der große walisische Intellektuelle - und der kommt mir mit so einem Satz."

Am nächsten Tag erschien Burton vollkommen verkatert am Set, und mit einem Mal war es da um die stolze Elizabeth geschehen: "Ich dachte: ,Na, er ist ja wirklich ein Mensch . . . so verletzlich, so süß, so zittrig und furchtbar kicherig . . .'" Als es bald darauf zum ersten Filmkuss kommt, den die beiden auch dann nicht unterbrechen, als die Kamera schon nicht mehr läuft, ist für niemanden mehr übersehbar, dass sich zwischen diesen beiden etwas anbahnt. Bald schon können sie die Fotografen nicht mehr abschütteln, die ihnen auf jedem ihrer Schritte durch Rom folgen, in dem Federico Fellini damals übrigens gerade "La Dolce Vita" dreht, den Film, der den Paparazzi ihren Namen eintragen sollte.

Sympathischerweise handeln Kashner und Schoenberger die Kindheiten ihrer Protagonisten so knapp wie möglich ab, wie ihnen überhaupt sehr daran gelegen scheint, ihre Leser nicht zu langweilen. Sie haben sich aber auch wirklich ein dankbares Sujet ausgesucht. Sowohl Taylor wie Burton waren offenbar mit einem großartigen Humor gesegnet - ihre Zitate lesen sich hinreißend, die Kommentare der Autoren ebenso. "Ihr Verstand war genauso scharf wie sie", lassen sie Burton einmal sagen - und bemerken dazu: "Er war betrunken, als er das sagte, aber, wie seine engsten Freunde wussten, log er nur, wenn er nüchtern war."

Schnell zeichnet sich ab, dass die Liebe zwischen Taylor und Burton kein gemütlicher Spaziergang werden wird. Nachdem er ihr eröffnet hat, dass er sich nicht von seiner Ehefrau zu trennen beabsichtigt, schluckt sie eine Überdosis Schlaftabletten und muss in einer Klinik wiederbelebt werden. Wenig später wiederholt sich das Spielchen, diesmal nur so, im Suff, als Liebesbeweis. Irgendwann verlässt Burton seine Frau dann doch (der Preis ist hoch: die Mutter seiner Kinder wird sein ganzes Leben lang nicht mehr mit ihm sprechen), Taylor verlässt Ehemann Nummer vier, den Schlagersänger Eddie Fisher - und am 15. März 1964 werden sie zu Mr. und Mrs. Burton.

Nun sind sie also verheiratet, das englische Oberschichtenmädchen, das es liebt, sich vulgär zu geben und Rülpswettbewerbe zu veranstalten, und der walisische Bergarbeitersohn, der so gerne Shakespeare- und sonstige Sonette zitiert. Doch in Wahrheit führen sie eine Ménage à trois mit dem Alkohol, den beide in rauhen Mengen trinken, sie aber deutlich besser verträgt als er. Sie lieben sich sehr, und sie streiten sich viel und versöhnen sich gern. Jede Partie Scrabble mündet bei ihnen in Sex, weil sie nur schmutzige Worte buchstabieren (Taylor: "Das Spiel wurde nie zu Ende gespielt. Beim Scrabble-Spiel erregt zu werden, das ist Liebe, Baby"), "kurz gesagt, sie vögelten für ihr Leben gern, und sie taten es, wo sie konnten", wie es im Buch heißt. Den Rest der Zeit beschenkten sie sich mit Van Goghs, Flugzeugen und Juwelen, gaben sich tolle Schimpf- und Kosenamen, schmissen Gläser und Türen, fielen sich um den Hals, schenkten sich Whiskey und Champagner nach, ach, und hin und wieder arbeiteten sie auch, in elf Filmen sogar zusammen, und verdienten mehr Geld, als sie ausgeben konnten, obwohl sie es wirklich versuchten. Dazu die Kinder, die Yacht, die vielen Reisen . . . Es muss fürchterlich aufregend und anstrengend gewesen sein.

Irgendwann machte Burtons Leber nicht mehr mit. Auf dringenden Rat seiner Ärzte hörte er mit dem Trinken auf. Das wirkte sich nachteilig auf seinen Sexualtrieb aus, was sich wiederum nachteilig auf ihre Laune auswirkte. Außerdem grämte ihn, dass er trotz vieler Nominierungen nie einen Oscar gewann, während sie längst zwei hatte. Zu allem Überfluss machte sich in Hollywood eine neue Schauspielergeneration breit - junge, dünne, ein bisschen spleenige Leute wie Jane Fonda, Dustin Hoffman oder Al Pacino -, neben denen sich die üppige Mittvierzigerin Taylor mit ihren teuren Diamanten, die sie zum Teil nur in Begleitung bewaffneter Sicherheitsleute tragen konnte, und der virile Burton wie Relikte aus einer untergegangenen Zeit ausnahmen. Ihre beste Zeit lag hinter ihnen. Ihre Streits wurden erbitterter. Krankheiten kamen hinzu. Eifersucht. Verzweiflung. Liebesschwüre. Tränen. Er fing wieder mit dem Trinken an. 1973 dann die Trennung.

Lange halten sie es nicht ohneeinander aus. Beinahe nach Stunden schon schickt er ihr den ersten von vielen Briefen, die so herzerweichend sind, dass jede Frau auf dieser Welt verstehen würde, warum Elizabeth Taylor zu ihm zurückkehrt: "Geliebter Dummkopf. Ich vermisse dich fürchterlich", beginnt einer. "Komm zurück zu mir, sobald es geht . . ." Sie kommt zurück. Sie treffen sich, wo alles begann, in Rom. Er empfängt sie am Flughafen in einem Rolls-Royce. Sie werden sich dennoch scheiden lassen. Und ein Jahr später erneut heiraten. Und sich wiederum ein Jahr später wieder scheiden lassen. Und dann haben beide andere Menschen geheiratet, und das Leben ging auch so weiter, wie es das ja immer tut.

Richard Burton starb am 5. August 1984 in Genf. Er sah viel älter aus als seine 58 Jahre. Den letzten Liebesbrief, den Elizabeth Taylor von ihm bekam, bewahrte sie bis zu ihrem Tod vor einem Jahr neben ihrem Bett auf. "Nach Richard waren die Männer in meinem Leben bloß dazu da, mir den Mantel zu reichen und die Tür aufzuhalten. Alle Männer nach ihm hatte ich eigentlich nur zur Gesellschaft."War eben doch für immer.

JOHANNA ADORJÁN

Sam Kashner & Nancy Schoenberger: "Furious Love. Elizabeth Taylor und Richard Burton - Die Liebesgeschichte des Jahrhunderts". Übersetzt von Johanna Sophia Wais. Erscheint am 19. März im Heyne-Verlag. 544 Seiten, 24,99 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Sorgfalt" bezeichnet diese aus dem Amerikanischen übersetzte Biografie für Eva Schäfers am besten. Die beiden Autoren Sam Kashner und Nancy Schoenberger verbinden laut Rezensentin, umfangreiche Recherche und analytische Schärfe mit lebendiger und farbiger Schilderung und scheuen auch vor Widersprüchen nicht zurück. Das so entstehende vielschichtige Bild des Paares Taylor/Burton unterscheidet sich nach Schäfers Worten wohltuend von dem der Regenbogenpresse. Besonders glücklich ist Schäfer über den Humor der Autoren, der zur feinen ironischen Spitze neigt und die Wahrheit so offenbar besser zum Vorschein bringt. Den beiden ambivalenten Perönlichkeiten entsprechen die Autoren auf die Art bestens, lässt Schäfers uns wissen. Zudem machen sie ihr den bedeutsamen Unterschied zwischen öffentlichem Image und privatem Leben, zwischen Kunst und Leben vorzüglich deutlich.

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"Garniert mit schönen Schwarz-Weiß-Bildern, begleitet dieses schwungvolle Buch die Achterbahnfahrt einer irrwitzigen Beziehung." TV Spielfilm