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Als junger Soldat nahm der Großvater des Autors und Illustrators am 1. März 1939 Abschied von seiner Heimat, um den Wehrdienst in der rumänischen Armee anzutreten. Seine Aufzeichnungen skizzieren den Weg durch ganz Europa: von der Grenze zu Russland, über Frankreich, Richtung Italien bis zum Kriegsende und der Rückkehr nach Hermannstadt. Entstanden ist eine Ausnahmeerscheinung im Genre der Graphic Novel - eine allgemeingültige Erzählung über die verheerenden Auswirkungen des Krieges. Reduziert skizziert der Künstler, was ihm die Notizen aus dieser Zeit verraten - Gedächtnislücken des…mehr

Produktbeschreibung
Als junger Soldat nahm der Großvater des Autors und Illustrators am 1. März 1939 Abschied von seiner Heimat, um den Wehrdienst in der rumänischen Armee anzutreten. Seine Aufzeichnungen skizzieren den Weg durch ganz Europa: von der Grenze zu Russland, über Frankreich, Richtung Italien bis zum Kriegsende und der Rückkehr nach Hermannstadt. Entstanden ist eine Ausnahmeerscheinung im Genre der Graphic Novel - eine allgemeingültige Erzählung über die verheerenden Auswirkungen des Krieges.
Reduziert skizziert der Künstler, was ihm die Notizen aus dieser Zeit verraten - Gedächtnislücken des Großvaters werden zu Auslassungen in seinen Zeichnungen. In wenigen Strichen offenbart sich die Entmenschlichung durch den Krieg: Rethers Soldaten und ihr Kriegsgerät sind Tiere - Schildkröten mit schwerem Geschütz bahnen sich als Panzer den Weg, hündische Soldaten suchen verwundet Schutz. Häufig fehlen seinen Figuren Gesichter, Mimik, jeder emotionale Ausdruck. Und doch transportieren diese Bilder ein Arsenal an Gefühlen und Befindlichkeiten, das von Angst über Verzweiflung, Hunger und Durst bis zu spürbarer Erleichterung und leiser Hoffnung reicht. Entstanden ist ein im buchstäblichen Sinne entwaffnendes Zeugnis jener Zeit.
Autorenporträt
Rether, Sebastian
Sebastian Rether, geboren 1985, studierte an der Hochschule Konstanz Kommunikationsdesign und an der HAW Hamburg Illustration. 2009 machte er ein Internship im Office of Paul Sahre (O.O.P.S.) in New York. Heute lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler und Illustrator in Hamburg.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Am 1. März 1939 trat Sebastian Rethers Großvater zum Wehrdienst in der rumänischen Armee an. Im April wurden die Reservisten einberufen. Und dann begann der Krieg. Der trieb ihn durch ganz Europa - von der Grenze zu Russland nach Frankreich, Richtung Italien und schließlich zurück nach Hermannstadt in Siebenbürgen. Seine Kriegserinnerungen hat der ältere Herr Rether niedergeschrieben, sporadisch und anekdotisch, wie es viele Überlebende tun. Große Schlachten oder Politik spielen dabei kaum eine Rolle. Er erzählt, wie seine Kameraden und er sich hinter der Front um verletzte Pferde kümmerten, Hasen jagten und Schnaps brannten, von einem unverhofften Treffen mit seinem Bruder, von Katzenfleisch und von der Angst der Soldaten vor der Schlacht. Sein Enkel zeichnet die einfachen Soldaten als Hunde, die Führungsoffiziere als Schweine, die Kriegsmaschinen als Schildkröten. Und was nicht wichtig ist, ist nicht da. Die Bilder sind so skizzenhaft wie die Erinnerungen des Großvaters, Ortswechsel und Zeitsprünge bleiben oft unerklärt. Umso verlorener wirken die Figuren im Weißraum und in der Gewalt dieses Krieges.

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